Deflation oder Inflation?
Nachdem ich Eure Auswirkungstheorien Inflation / Deflation mit Mühe aber interessiert gelesen habe, komme ich gerne auf die Entscheide zurück ob uns überhaupt Deflation oder Inflation mittel- bis langfristig bevorsteht.
Die Mark-to-Market Regelung beim G20-Treffen sollte den Druck auf die Bilanzen der Finanzinstitute entlasten und daher Liquidität im Markt bringen, da es die Banken einfacher macht mit der Durchführung von Asset-Transaktionen. Das wiederum sollte bald die Inflation anheizen wenn das gehortete Geld wieder ausgeliehen wird und Kredite gewährt werden, auch wenn das noch eine Weile dauert bis offiziell Inflation bevorsteht.
Ja ich bin persönlich überzeugt die Amis wollen Inflation, wohl am liebsten Hyperinflation um die Entwertung der Schulden über Inflation abzubauen. Aber es scheint als wäre die Deflationsspirale sehr schwierig zu bekämpfen, solange die Immobilienpreise sinken und das gedruckte Geld nicht nachkommt um die Kosten zu decken - deshalb haben wir ja gerade die jetztige Deflation?
Ich vermute es könnte somit sein, dass die Inflation erst zum Zuge kommt wenn die Immobilienpreise ihren Boden gefunden haben und stabil werden. Das wäre vorraussichtlich erst in ein paar Jahren!?
MarcusFabian wrote:
QuoteEs ist unter dem Strich ganz einfach: Die Amis sind hoch verschuldet. $51B Schulden bei $11B Nettoeinkommen (= Bruttoeinkommen - Steuern).Display MoreDie Amis können sich gar keine neue Schulden leisten. Was Du vorschlägst würde kurzfristig sogar funktionieren: Die Amis nehmen noch mehr Kredit auf, verschulden sich noch weiter und konsumieren wieder ein Weilchen.
Aber das löst das Problem nicht. Dann käme die Krise einfach ein bisschen später und entsprechend der neuen Schuldenlast umso heftiger. Wir stünden in ein paar Monaten oder Jahren genau da wo wir jetzt stehen. Nur die Fallhöhe wäre gestiegen.
Im Prinzip passiert im Moment genau das. Nur dass der Konsument nicht direkt neue Schulden aufnimmt sondern indirekt, in seiner Funktion als Steuerzahler.
Dabei haben wir folgendes Problem: Die Menge der Schulden ist nach oben begrenzt. Ende 2007 haben die Amis 84% (gemäss BIZ) des Welt-Sparkapitals absorbiert. Bei 100% ist physisch Schluss. Demgegenüber hat die Welt zunehmend weniger Lust, den Amis ihre Schulden zu finanzieren. Ergo bleibt unter dem Strich nur die Entwertung der Schulden über Inflation.
Mit den Konjunkturprogrammen fliesst dann dieses neue Blütengeld direkt in M3 und wird somit inflationär wirksam.
Ein weiteres Indiz für die kommende Inflation ist, dass der IWF nun 1/8 seiner Goldreserven verkaufen wird während gleichzeitig die Papiermenge um $750 Mrd. aufgestockt wird. Das Verhältnis Papier:Gold verschlechtert sich also weiter. Eine offiziellere Ankündigung, dass der Papiergeld-Entwertungs-Wettlauf nun beginnt, gibt es gar nicht.
Es bleibt also nach wie vor festzuhalten: Zu einer nachhaltigen Erholung kann es erst kommen, wenn der Grossteil aller Schulden und somit Vermögen vernichtet ist.
Sei es durch Sparen und Rückzahlung der Schulden (Deflation).
Sei es durch Entwertung der Schulden durch Inflation.
Sei es durch einen Währungsschnitt.
Deflation ist nicht erwünscht. Ein Währungsschnitt steht noch nicht zur Diskussion (der würde auch nicht angekündigt!!!) also bleibt nur die Inflation und genau darauf steuert im Moment alles hin.