Deflation oder Inflation?
Genau so isses
Genau so isses
Der grosse Währungskrieg
Von Philipp Löpfe.
Die neue Wunderwaffe der Notenbanken war noch vor kurzem verpönt. Nun wird die eigene Währung wieder tüchtig abgewertet – auf Kosten der Nachbarländer. Das hat Folgen.
Thomas Jordan wiegelt ab. Nein, mit der neuen Geldpolitik, der quantitativen Lockerung, wolle die Schweiz keinen Währungskrieg entfachen, sondern bloss eine «Deflation vermeiden», sagt das Direktoriumsmitglied der Schweizerischen Nationalbank. Was ist da los? Warum sprechen die Notenbanker plötzlich von einem Währungskrieg?
Hintergrund der Äusserung ist die täglich mieser werdende Situation der Weltwirtschaft. Die jüngsten Entwicklungen machen Angst: So spricht die International Labor Organisation, eine Uno-Unterorganisation, inzwischen von einer globalen Vernichtung von bis zu 50 Millionen Arbeitsplätzen. Verschiedenen EU-Mitgliedern droht der Staatsbankrott, die japanische Wirtschaft ist abgestürzt und China wird kaum in der Lage sein, das Wirtschaftswachstum aufrecht zu erhalten und so eine Massenarbeitslosigkeit zu verhindern.
Wie in der Grossen Depression
Mit anderen Worten: Die Situation gleicht immer stärker den Zuständen der Grossen Depression. Immer ähnlicher wird auch das Verhalten der Notenbanken. In den Dreissigerjahren hat man die nationale Wirtschaft damit gestützt, dass man die eigene Währung abgewertet hat. In der Fachsprache nennt man dies die Politik des «beggar thy neighbor» (den Nachbarn ausplündern). Dieses künstliche Abwerten hat katastrophale Wirkung gezeigt. Andere Länder haben als Gegenmassnahme ebenfalls abgewertet oder Schutzzölle erhoben. Schliesslich versank der Welthandel im Sumpf des Protektionismus.
Heute ist die «beggar-thy-neighbor»-Politik verpönt. Doch die nun betriebene Politik der «quantitativen Lockerung» hat indirekt die gleiche Wirkung. Weshalb? Quantitative Lockerung wird dann betrieben, wenn die Leitzinsen gegen Null tendieren und nicht mehr weiter gesenkt werden können. Die Notenbanken beginnen deshalb, selbst Vermögenswerte zu kaufen (Obligationen, Aktien oder gar Immobilien). Sie pumpen damit die Geldmenge auf und wollen erreichen, dass die Zinsen fallen und eine Deflation vermieden wird.
Der Wechselkurs sinkt
So weit so gut. Dummerweise jedoch hat eine Ausweitung der Geldmenge indirekt auch zur Folge, dass der Wechselkurs sinkt. Deshalb droht eine Renaissance der «beggar-thy-neighbor»-Politik der Dreissigerjahre: Die Bank of England hat vor zwei Wochen das «quantitative easing» angekündigt, das Pfund ist gefallen. Die Schweizerische Nationalbank hat eine qualitative Lockerung eingeführt; der Franken ist gefallen. Jetzt ist die amerikanische Notenbank, das Fed, nachgezogen, der Dollar fällt.
Was als Nächstes geschehen wird, lässt sich leicht ausmalen: Japan, das unter einem bis zu 30 Prozent stärker gewordenen Yen leidet, wird alles unternehmen, um seine Währung abzuwerten. Und, wenn sie endlich begriffen hat, dass Deflation und nicht Inflation die aktuelle Bedrohung ist, wird auch die Europäische Zentralbank die quantitative Lockerung entdecken. Wetten?
http://www.tagesanzeiger.ch/wi…rungskrieg/story/19718447
Schön wie alles nach Plan läuft... :lol:
weico
weico wrote:
Zitat
Schön wie alles nach Plan läuft... :lol:
Genau. Und damit wären wir wieder beim Ursprungspunkt der Diskussion Inflation vs. Deflation vom Oktober 2008
http://www.cash.ch/node/1604#comment-231670
Kernaussage: Deflation + Gelddruckerei = Währungskrise!
MarcusFabian wrote:
ZitatAlles anzeigen
Genau. Und damit wären wir wieder beim Ursprungspunkt der Diskussion Inflation vs. Deflation vom Oktober 2008
http://www.cash.ch/node/1604#comment-231670
MarcusFabian wrote:
Zitat
Kernaussage: Deflation + Gelddruckerei = Währungskrise!
Bullish wrote:
Zitat
USA, andere - Deflation
Nein. Alle werden immer dasselbe haben. Leicht zeitlich verzögert, die einen ausgeprägter als die anderen.
Es geht gar nicht anders: Wie will man in Land A sinkende, in Land B steigende Preise haben?
Die Waren würden von A nach B fliessen bis ein ein Ausgleich der Preise geschaffen wäre.
Entsprechend Geldknappheit in Land A und Geldüberschuss in Land B? Da würde sofort Geld von B nach A fliessen.
Deshalb auch das Rennen um die Abwertung der Währung wie in dem Artikel von weico so schön beschrieben.
Bullish wrote:
Zitat
Momentan kauft das FED Staatsanleihen und GSE Papiere ("agency" debt). Ist das Gelddruckerei??
Ja, ist es. Oder woher sollte die FED sonst das Geld für diese Käufe hernehmen?
Dass die FED das Geld dereinst wird vernichten müssen, wenn die Inflation einsetzt und zu hohe Werte annimmt ist klar. Aber sie wird es nicht tun. Genau so wie es auch die SNB oder BoE nicht tun wird - nicht tun KANN!
Wie denn? Sie müsste in den nächsten Aufschwung hinein die Zinsen erhöhen und die Geldmenge verringern. Also eine deflationäre Politik betreiben und somit das noch zarte Pflänzchen der wiedererstarkenden Wirtschaft gleich wieder abwürgen. Politisch ist das nicht vertretbar.
Die Frage ist dann auch, was zuerst kommt: Inflation oder Erholung der Wirtschaft. Die Inflation muss zuerst kommen, denn nur durch Inflation werden die Schulden entwertet und das wiederum ist Voraussetzung für eine Stärkung von Konsum und Wirtschaft. Entschuldung durch Sparen würde ein- bis zwei Jahrzehnte der Deflation und Depression bedeuten. Und genau das wird ja am meisten bek$mpft.
Demnach Inflation und Bekämpfung derselben durch Entzug von Geld bei am Boden liegender Wirtschaft? Nein, unmöglich, denn das wäre genau das Szenario von 1929ff, das jetzt so heftig bekämpft wird.
Fazit: Die Zentralbanken streben die Sanierung der Schulden durch Geldentwertung an. Also Inflation und in der Folge Währungskrise.
Dass sie was anderes erzählen ist verständlich, denn sie müssen dafür sorgen, dass die Gläubiger möglichst lange bei der Stange bleiben und nicht aus den Währungen fliehen.
MarcusFabian wrote:
ZitatFazit: Die Zentralbanken streben die Sanierung der Schulden durch Geldentwertung an. Also Inflation und in der Folge Währungskrise.
Dass sie was anderes erzählen ist verständlich, denn sie müssen dafür sorgen, dass die Gläubiger möglichst lange bei der Stange bleiben und nicht aus den Währungen fliehen.
Kaum !
Die ZB sind sich des Problems durchaus bewusst,nur sind Ihre eigentlichen Mittel langsam "verschossen".
Roth hat es treffend beschrieben:
"Das normale geldpolitische Instrumentarium der SNB ist wegen der tiefen Zinsen weitgehend ausgereizt. Roth verhehlt nicht, wie dramatisch die Situation ist: "Alle Regierungen und Notenbanken denken derzeit nur daran, wie die nächsten sechs Monate bewältigt werden können."
Die Perspektive sei derzeit sehr kurzfristig. Erst nach der Krise werde über die Lehren, über das Verhältnis von Geldpolitik und Finanzmärkten nachgedacht werden. "Alles, was heute politisch beschlossen wird, ist kurzfristig richtig, aber langfristig gefährlich", mahnt Roth. Kurzfristig sei es richtig, mit Staatsausgaben die Nachfrage zu unterstützen, die Zinsen so tief wie möglich zu halten und Liquidität in die Wirtschaft zu pumpen. "Aber diese Elemente sind langfristig Gift für die Volkswirtschaft."
Der Transmissionsmechanismus der Zinspolitik wirke heute nicht mehr wie früher, weil die Nachfrage nach Liquidität so gross sei. "Wir stecken in einer lehrbuchmässigen Liquiditätsfalle, haben aber kaum Erfahrung damit", sagt Roth. Deshalb öffne die SNB neue Kanäle, indem sie sie quantitativ lockere. Sie interveniert am Devisenmarkt und kauft Frankenobligationen privater Schuldner."
quelle:
http://www.swissinfo.ch/ger/ne…3817000&ty=ti&positionT=2
P.S.
Da Ziel der ZB's und Staaten ist jetzt,dass eine Deflation oder eine Inflation nicht total aus dem "Ruder läuft" und die Konsequenzen (wirtschaftlich,politisch,menschlich usw..) dann unabsehbar werden.
Staatliche und Private Regulierungen,Selbstbeschränkungen,Verordnungen,Abgaben,Steuern und "sonstige regulierende Massnahmen" ,werden wohl bald vermehrt in den Medien zu vernehmen sein. :roll:
weico
weico wrote:
ZitatDa Ziel der ZB's und Staaten ist jetzt,dass eine Deflation oder eine Inflation nicht total aus dem "Ruder läuft" und die Konsequenzen (wirtschaftlich,politisch,menschlich usw..) dann unabsehbar werden.
Ich vergleiche das mal mit einem Auto, dass auf glatter Fahrbahn ins Schleudern kommt und nach recht abzudriften droht. Der unerfahrene Autofahrer schlägt jetzt das Steuer voll nach links ein und hofft, dann den richtigen Moment zu erwischen, um das Steuer wieder nach rechts rumzureissen, damit die Karre sich nicht dreht.
Ich halte folgende Situation in den nächsten Monaten für wahrscheinlich:
Die Deflation hat gewütet und ein Teil der Schulden sind abgebaut. Allerdings noch lange nicht alle. Die Konsumenten sparen, die Unternehmen können nicht mehr sparen, sind abgemagert bis aufs Gerippe und beginnen, Leute zu entlassen. Job-Verlustängste prägen die Stimmung beim Konsumenten. Konsum und Produktion haben sich vielleicht stabilisiert aber auf sehr niedrigen Niveau.
Gleichzeitig beginnt die Inflation durchzuschlagen. Die Preise - vor allem bei Benzin und Lebensmitteln - steigen wieder unangenehm. Geld verliert in allen Währungen gegenüber Rohstoffen an Wert. Die Börsen steigen wieder aber das nützt nicht viel, weil die Teuerung mittlerweile bei 5% liegt und weiter steigt und somit real auch die Aktienmärkte fallen.
Was tut jetzt die SNB oder jede andere Zentralbank in dieser Situation?
Einerseits müsste sie nun die Schraube der Geldpolitik anziehen, um ein Ausufern der Inflation zu verhindern. Damit würde sie aber die Wirtschaft und den Konsum weiter schwächen und die noch existierenden Schulden würden aufgewertet.
Oder aber sie lässt die Inflation zu in der Hoffnung, dass sie sich im niedrigen zweistelligen Bereich stabilisiert und die Schulden/Vermögen in erträglichem Masse entwertet werden.
Als Drittes gäbe es dann notfalls noch die Extrem-Lösung mit Währungsschnitt oder -reform.
Ich sehe wenig Spielraum für ein Soft-Landing und halte die Inflations-Variante für die sozial verträglichste.
MarcusFabian wrote:
Zitat
Ich halte folgende Situation in den nächsten Monaten für wahrscheinlich:
Die Deflation hat gewütet und ein Teil der Schulden sind abgebaut. Allerdings noch lange nicht alle. Die Konsumenten sparen, die Unternehmen können nicht mehr sparen, sind abgemagert bis aufs Gerippe und beginnen, Leute zu entlassen. Job-Verlustängste prägen die Stimmung beim Konsumenten. Konsum und Produktion haben sich vielleicht stabilisiert aber auf sehr niedrigen Niveau.
Das Szenario könnte eintreffen..!Deflation in Reinkultur.. :oops:
MarcusFabian wrote:
Zitat
Gleichzeitig beginnt die Inflation durchzuschlagen. Die Preise - vor allem bei Benzin und Lebensmitteln - steigen wieder unangenehm. Geld verliert in allen Währungen gegenüber Rohstoffen an Wert. Die Börsen steigen wieder aber das nützt nicht viel, weil die Teuerung mittlerweile bei 5% liegt und weiter steigt und somit real auch die Aktienmärkte fallen.
Warum sollten die Preise plötzlich steigen,wenn der Konsument am Sparen ist bzw.am Schulden abbauen und den Konsum verweigert..
Ist das "Druckerpresse-Geld" denn jetzt (ur)plötzlich dochnoch beim Konsumenten angekommen.. :roll:
MarcusFabian wrote:
Zitat
Als Drittes gäbe es dann notfalls noch die Extrem-Lösung mit Währungsschnitt oder -reform.
Was wäre damit erreicht..?Irgendwelche Probleme gelöst..?Gegen "Was und Wie" soll denn,in den verschiedensten Ländern, "abgewertet" werden..?
MarcusFabian wrote:
Zitat
Ich sehe wenig Spielraum für ein Soft-Landing und halte die Inflations-Variante für die sozial verträglichste.
Inflation wäre kaum ein Problem für den Anleger.
Einfach Depot Umschichten in Immobilien,Rohstoff-Index,EM's,Öl-und Solarfirmen und tolle Gewinne warten um "abgeschöpft" zu werden..!
Ob sich die Mehrheit der fast mittellosen Weltbevölkerung (...und Rentner :oops: )aber auch so darüber freuen würde,wage Ich zu bezweifeln.. :roll:
weico
weico wrote:
Zitat
Warum sollten die Preise plötzlich steigen,wenn der Konsument am Sparen ist bzw.am Schulden abbauen und den Konsum verweigert..
Ist das "Druckerpresse-Geld" denn jetzt (ur)plötzlich dochnoch beim Konsumenten angekommen.. :roll:
Genau das ist der springende Punkt wo wir uns nicht einig sind.
Ich meine ja. Und zwar nicht, weil das Geld direkt zum Konsumenten fliesst sondern vielmehr, weil das Papiergeld wegen der Ausweitung an Wert verliert.
Du kannst steigende Preise auf zwei Arten erhalten.
1) Höhere Nachfrage nach Rohstoffen.
2) Schwindender Wert des Geldes.
Ob Rohstoffe gegenüber Geld an Wert gewinnen oder Geld gegenüber Rohstoffen an Wert verliert ... das Ergebnis ist dasselbe.
Im übrigen sind ja die USA bereits dabei, die neue Blütenkohle nicht nur ins Schwarze Loch der Banken zu schmeissen sondern direkt auch Privat-Kredite (Student loans), Hypotheken und Unternehmensanleihen zu übernehmen.
Dieses Geld fliesst dann eben doch in den Markt.
weico wrote:
Zitat
MarcusFabian wrote:
Was wäre damit erreicht..?Irgendwelche Probleme gelöst..?Gegen "Was und Wie" soll denn,in den verschiedensten Ländern, "abgewertet" werden..?
Nur ein einziges aber wichtiges Problem wäre gelöst: Die Schulden wären vernichtet oder zumindest stark reduziert.
weico wrote:
ZitatAlles anzeigen
Inflation wäre kaum ein Problem für den Anleger.
Einfach Depot Umschichten in Immobilien,Rohstoff-Index,EM's,Öl-und Solarfirmen und tolle Gewinne warten um "abgeschöpft" zu werden..!
Richtig, sofern man dann noch EM bekommt.
Immobilien sind heiss weil nicht liquide. Und zu welchem Zinssatz würden Hypotheken vergeben?
Was, wenn die Preise schneller steigen als die Löhne?
weico wrote:
Zitat
Ob sich die Mehrheit der fast mittellosen Weltbevölkerung (...und Rentner :oops: )aber auch so darüber freuen würde,wage Ich zu bezweifeln.. :roll:
Den Mittellosen kann's egal sein. Aber jeder, der Barvermögen hat (bzw. dann "hatte") wird hart getroffen.
Ganz besonders natürlich die Rentner.
Marcus möchte ich entgegnen, dass in deflationärem Umfeld tendenziell weniger Schulden abgebaut werden. Wie auch, wenn die Erträge zusammenbrechen und die Arbeitslosenzahlen steigen? Wer kann da noch Schulden zurückzahlen?
...und demjenigen der geschrieben hat, dass zuviele Güter produziert werden, möchte ich entgegnen, dass, das Problem nicht ist, dass auf Halde produziert wird. Das ist in Zeiten von "Just in time" vorbei. Das Problem ist, dass laufend Kapazitäten zurückgefahren werden. Ist doch klar, sobald keine Nachfrage nach einem Produkt mehr besteht, wirds einfach aus dem Sortiment genommen. Ebenso Produkte die nicht mehr rentieren. Deflation ist also in erster Linie nicht ein Preisproblem (denn im Gegensatz zu einer Preisobergrenze gibt es für jedes Produkt eine Preisuntergrenze, ab welcher das Produkt einfach nicht mehr produziert wird-> Selbstkosten) sondern ein Wachstumsproblem (es ist entscheidend dies zu erkennen!)
...und Marcus, warum sollten Rohstoffpreise steigen? Wenn die Nachfrage nach Rohstoffen zurück geht, weil eben weniger produziert wird, gibts doch keinen Grund hierfür? Es scheint heute unbestritten, dass die Bruttosozialprodukte in den nächsten Jahren sinken werden....all over the world. Die Rohstoffpreise werden mit sinkender Nachfrage (bis zu ihren Selbstkosten) sinken. Die Preise für Rohstoffe könnten nur steigen, wenn die Produktion (Digging, Mining etc.) schneller zurückgeht als die Nachfrage. Doch gerade hier haben sich in den letzten Boomjahren gewaltige Kapazitäten aufgebaut und es würde mich nicht überraschen, wenn kurzfrisitg sogar unter den Selbstkosten verkauft würde....was dann wiederum klare Kaufsignale für diese Rohstoffe wären.
Bezüglich der Währungspolitik der Natibanken in den Industrieländern möchte ich nur sagen, dass was die tun schlicht unglaublich ist....ja, ein Verbrechen.
Dirty floating (Währungskursmanipulation) in Reinkultur um die Wettbewerbsfähigkeit der eigenen Volkswirtschaft zu verbessern. Das Ganze hat NULL Effekt, ausser dass es die Welt extrem verunsichert. Letztlich bezahlen die Drittweltländer die Zeche dieser Abwertungsspirale. Ihre Produkte verteuern sich und lassen sich nicht mehr absetzen....tja, was sollen die anderes tun, als abzuhauen?
Den Gedanken von Marcus bezüglich einer neuen weltweiten Währungsordnung und einer internationalen Umschuldung finde ich gut. Meines Erachtens ist die globale Buchhaltung völlig ausser Rand und Band und kein Mensch hat mehr den Durchblick. Es wäre Zeit für einen Schnitt. Dass die dritte Welt und die Schwellenländer hiervon profitieren würden, wäre nichts als Recht und wünschenswert....und vor allem in unserem ureigensten Interesse.
The world is changing - globalization is not for free.
Fine-Tuner
Fine-Tuner wrote:
Zitatwarum sollten Rohstoffpreise steigen? Wenn die Nachfrage nach Rohstoffen zurück geht, weil eben weniger produziert wird, gibts doch keinen Grund hierfür?
Genau das ist mein Punkt. Ich behaupte: Rohstoffpreise können sogar dann steigen, wenn die Nachfrage zurückgeht.
Ganz einfach deshalb, weil die Währung in der sie bezahlt werden an Wert verliert!
MarcusFabian wrote:
ZitatGenau das ist mein Punkt. Ich behaupte: Rohstoffpreise können sogar dann steigen, wenn die Nachfrage zurückgeht.
Ganz einfach deshalb, weil die Währung in der sie bezahlt werden an Wert verliert!
Relativ gesehen mag dies ja an einzelner(n) Währung(en) ja stimmen nur denkt/ist der Anleger/Markt eben Global.
Was stört es den z.B. einen globalen Anleger,wenn der Simbawe-Dollar im "A.sch" ist und dort an der Tankstelle Billionen für den Rohstoff Öl gezahlt werden muss (falls die Währung überhaupt noch akzeptiert wird..).
NICHTS!
Die grossen und wichtigen ,wirtschaftlich relevanten Währungen,sind doch so miteinander "verknüpft",dass ein Totalabsturz einer Währung die Anderen unweigerlich mitreissen würde.
Darum ja auch dass gegenseitige Abwerten der Währungen ZUEINANDER.
Keine Staat will am Ende den "schwarzen Peter" haben,auf einer starken Währung sitzenbleiben und seine (Export)industrie damit ruinieren.
Klassische Deflationsspirale
P.S.
aus dem Goldthread:
MarcusFabian wrote:
Zitat
Grundsätzlich gilt: Geld = Schulden. Jeglicher Schuld steht eine Forderung in gleichem Ausmass gegenüber und umgekehrt. Schuldenabbau bedeutet also zugleich und in exakt gleichem Umfang Vernichtung von Vermögen.
Anders ausgedrückt: Würden morgen alle Leute all ihre Schulden bezahlen, gäbe es kein Geld mehr
ERGO!
Fisher meint EXAKT Dies ja auch in seiner "Fisher-Dept-Theory"
Oder schön beschrieben... :
"Mit anderen Worten: je mehr Schulden zurück bezahlt wurden, desto höher drückte die reale Schuldenlast auf die Wirtschaft und lähmte diese. Jede Rückzahlung einer Schuld kam nämlich einer Geldvernichtung gleich und perpetuierte auf diese Weise das Absinken des Preisniveaus.
Dieser Theorie kommt deshalb wieder Aufmerksamkeit zu, weil sie nachweist, dass eine höhere Staatsverschuldung nicht zwangsläufig zu einer höheren Inflation führt, sondern auch in eine Deflation münden kann."
...in Diesem Artikel:
http://www.faz.net/s/Rub48D1CB…Tpl~Ecommon~Sspezial.html
Fisher sah nur 2 Lösungen aus der Schulden-Deflationsspirale:
"laissez faire" ---- d.H. Die freien Wirtschaftmechanismen "spielen" lassen (Konkurse und Zusammenbruch eines grossteils der Wirtschaft)
oder wie Er meint das kleinere ÜBEL wählen und eine Reflation in Gang bringen (was ja gerade Zurzeit versucht wird)..
http://blog.zeit.de/herdentrie…ium-von-irving-fisher_442
Ob Fisher's-Theorie wirklich Theorie bleibt (oder gerade im "Beweisstadium" ist),wird sich noch zeigen ...!
Auf spannende Zeiten freut sich...
weico
weico wrote:
ZitatAlles anzeigen
Darum ja auch dass gegenseitige Abwerten der Währungen ZUEINANDER.
Klassische Deflationsspirale
Und genau da beginnt die Verwirrung: Einerseits Abwertung der Währung und gleichzeitig Deflationsspirale?
Aber in einer Deflation muss Geld doch an Wert gewinnen, nicht verlieren, oder?
Also nochmal von vorne:
Wir wissen, dass ...
* Die Geldmenge erhöht wird
* Die Geldmenge nicht (noch nicht) in der Realwirtschaft angekommen ist.
* Bei Konsumenten und Unternehmen gespart wird.
* Keiner mehr Kredite aufnehmen kann und will.
Somit einerseits Druck auf die Preise weil die Nachfrage zurückgeht aber andererseits Entwertung der Währung in der diese Waren bezahlt werden.
Tja, was nun?
:roll:
MarcusFabian wrote:
ZitatAlles anzeigen
Und genau da beginnt die Verwirrung: Einerseits Abwertung der Währung und gleichzeitig Deflationsspirale?
Aber in einer Deflation muss Geld doch an Wert gewinnen, nicht verlieren, oder?
Also nochmal von vorne:
Wir wissen, dass ...
* Die Geldmenge erhöht wird
* Die Geldmenge nicht (noch nicht) in der Realwirtschaft angekommen ist.
* Bei Konsumenten und Unternehmen gespart wird.
* Keiner mehr Kredite aufnehmen kann und will.
Somit einerseits Druck auf die Preise weil die Nachfrage zurückgeht aber andererseits Entwertung der Währung in der diese Waren bezahlt werden.
Tja, was nun?
:roll:
Warum Verwirrung ?
Du bekommst doch,in einer Deflation, mehr für Dein Geld !
Die Entwertung der Währung bezieht sich ja nicht auf Waren/bzw.ihre Preise Innerhalb eines Landes, sonderen auf Preise/Produkte/Währungen von Ausserhalb.
weico
weico wrote:
ZitatDie Entwertung der Währung bezieht sich ja nicht auf Waren/bzw.ihre Preise Innerhalb eines Landes, sonderen auf Preise/Produkte/Währungen von Ausserhalb.
Stimmt auch wieder. Entspricht dem Szenario Argentinien: Inland-Preise für z.B. Immos sind in Pesos dramatisch gesunken und Preise für Importe stark gestiegen.
Wer damals harte Dollars besass, konnte Schnäppchen machen zum Abwinken.
Parallel dazu werden jetzt weltweit die Preise in Dollar/Euro/Yen etc. fallen und wer die neue starke Währung (Gold) besitzt, macht dann Schnäppchen zum Abwinken :lol:
Führt Verschuldung zu Inflation?
Angesichts der steigenden US-Staatsverschuldung (Ende 2009 dürfte sich die Verschuldung des öffentlichen Sektors bei mehr 12 Billionen US-Dollar befinden) stellt sich die Frage, ob Verschuldung an sich automatisch Inflation auslöst. Dabei sollte man seinen Blick nicht nur auf die absolute Verschuldung oder auf die Verschuldung in Abhängigkeit vom BIP richten. Wichtiger erscheint und die Verschuldungsdynamik zu sein. Diese lässt sich – genauso – wie die Teuerungsdynamik am besten in der Veränderungsrate gegen-über dem Vorjahr ausweisen. Der Blick auf den folgenden Chart fördert einige Erkenntnisse zu Tage.
[Blockierte Grafik: http://www.wellenreiter-invest.de/ChartderWoche/20090321.verschuldung.png]
Erstens ist abzulesen, dass im vergangenen Jahrhundert zwei Perioden mit extremer Ver-schuldungsdynamik existierten. Es waren die Zeiträume, in denen die beiden Weltkriege stattfanden. Die Verschuldungsrate erreichte 1917 einen Spitzenwert von 155 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 1942 wurde ein Anstieg von knapp 90 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielt. Diese beiden Spitzen sind auf dem obigen Chart gekappt.
Zweitens lässt sich insgesamt ein Zusammenhang zwischen Staatsverschuldung und Inflationsrate erkennen. In der Regel steigt mit zunehmender Verschuldungsdynamik auch die Inflationsrate. Allerdings gibt es Ausnahmen. So stieg die Verschuldung zwischen 1930 und 1932 deutlich an. Dennoch fiel die Inflationsrate bis 1932 in den Bereich von minus 10 Prozent (grüner Doppelpfeil). Eine weitere Ausnahme stellt die Bewegung Anfang der 80er Jahre dar (schwarzer Doppelpfeil). Damals schob Ronald Reagan die Wirtschaft durch die Staatsverschuldung hochtreibende Steuerentlastungen an („Reaganomics“). Dennoch fiel die Inflationsrate damals von 15 auf 5 Prozent.
Aktuell befindet sich die Verschuldungsdynamik im Bereich von 20 Prozent, während die Inflationsrate um null stagniert. Damit hat die Verschuldungsdynamik diejenige des Jahres 1932 erreicht.
Wirft man einen Blick auf die Veränderung der Geldmenge M2 und die US-Inflationsrate, so wird ebenfalls ein Zusammenhang deutlich.
[Blockierte Grafik: http://www.wellenreiter-invest.de/ChartderWoche/20090321.geldmenge.png]
Während die Geldmenge M2 zwischen 1930 und 1932 deutlich fiel (schwarzer Pfeil) und damit die Deflation beschleunigte, ist aktuell ein Anstieg der Geldmenge erkennbar. Eine Aufwärtsbewegung der Geldmenge lässt normalerweise eine ausgedehnte Phase der Deflation nicht zu – jedenfalls nicht in den vergangenen 110 Jahren in den USA.
Fazit: Die Verschuldungsdynamik hat diejenige des Jahres 1932 erreicht. 1932 war das Jahr, in dem die US-Inflationsrate einen wichtigen Tiefpunkt markierte – übrigens auch die US-Aktienmärkte. Hinzu kommt, dass eine Geldmengenausweitung wie aktuell üblicherweise kaum Deflation zulässt. Wir schließen aus den oben genannten Charts, dass die aktuellen Maßnahmen von US-Zentralbank und der US-Regierung durchaus das Potential haben, der Deflation Einhalt zu gebieten. Verschuldung hat historisch betrachtet einen positiven Einfluss auf die Inflationsrate.
Insgesamt wird die Steuerung jedoch schwieriger, die Gefahr einer überschießenden Inflation bei zuviel Stimulus größer. Das Kernproblem: Niemand weiß, wann zuviel zuviel ist. Bernanke nicht, Geithner nicht, Obama nicht. Deshalb geben sie an dieser Stelle soviel Gas wie nur irgend möglich. Bremsen kann man später immer noch, so lautet die Leitlinie. Die Märkte sind und bleiben keine Einbahnstraße, sondern bewegen sich zyklisch. Man muss sich die Auswirkungen der Austarierungsversuche der Fed so vorstellen wie eine Brücke, die – z.B. durch im Gleichschritt marschierende Soldaten - immer stärker in Schwingungen gerät. Die Schwingungen werden stärker und stärker, die Brücke beginnt sich aufzubäumen, und dann bricht sie. Hoffen wir, dass die Soldaten zu marschieren aufhören, bevor die Brücke zusammenbricht.
Wir gehen davon aus, dass die Schwingfrequenz der Märkte in den kommenden Monaten eher nachlassen wird, bevor sie sich wieder dynamisch negativ verstärkt.
Verfolgen Sie das Marktgeschehen in unserer handelstäglichen Frühausgabe.
Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest
In Japan wächst die Sorge vor einer Deflation
Tokio (Reuters) - Im rezessionsgeplagten Japan wächst die Sorge vor einer Deflation.
Die Verbraucherpreise sanken im Februar um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie die Regierung am Freitag mitteilte. Trotz der sinkenden Preise gaben die Konsumenten deutlich weniger Geld aus. Der Umsatz im Einzelhandel fiel um 5,8 Prozent niedriger aus als im Februar 2008. Von Reuters befragte Analysten hatten lediglich ein Minus von vier Prozent erwartet.
Mit der schwachen Binnennachfrage verschärft sich die Rezession in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Zuvor waren bereits die Exporte - die wichtigste Konjunkturstütze - um die Hälfte eingebrochen. Die Notenbank befürchtet die Rückkehr der Deflation, also einen Preisverfall auf breiter Front mit verheerenden Folgen für die Unternehmensgewinne. In den kommenden zwei Jahren müsse mit schrumpfenden Preisen gerechnet werden. Analysten sehen das ähnlich. "Japan steht vor einer Deflation", sagte Akira Maekawa von UBS Securities. "Die Firmen stellen immer noch mehr her als die Verbraucher kaufen wollen."
Die Regierung will mit dem größten Konjunkturprogramm der japanischen Geschichte ein tieferes Abgleiten in die Rezession zu verhindern. Im Parlament wird noch für Freitag die Zustimmung für ein rund 640 Milliarden Euro schweres Maßnahmepaket erwartet. Die japanische Wirtschaftsleistung war im Schlussquartal 2008 um 3,1 Prozent eingebrochen und damit so stark wie seit der Ölkrise 1974 nicht mehr. Für das zu Ende gehende erste Quartal wird ein weiterer Rückgang um 2,5 Prozent erwartet. Das wäre bereits das vierte Quartalsminus in Folge.
http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE52Q04320090327
P.S...
Da hat Japan solche riesigen Auslandsschulden(Staatlicher Schuldenstand im Verhältnis
zum nominalen BIP 2008
Japan 182,8 % ) :shock: und pumpt Milliarden in Seine Konjunkturprogramm und die (Hyper)INFLATION will und will einfach nicht richtig anspringen... :roll: :oops:
P.P.S:
auch in den USA wird langsam an den Löhnen "rumgeschraubt".
http://globaleconomicanalysis.…ge-deflation-sets-in.html
weico
Die Zeiten in denen wir die Ökonomie einfach mit Deflation oder Inflation erklären können, sind definitiv vorbei. Diese Erklärungsmodelle sind Modelle aus dem letzten Jahrhundert und für eine globalisierte Wirtschaft unbrauchbar. Dies ist meine persönliche Schlussfolgerung. Die Mechanismen laufen heute anders.
Information ist sofort und überall verfügbar. Wir befinden uns in einer Bubble- und Momentumsökonomie. Ups and Downs wechseln mit dem Informationsfluss in Lichtgeschwindigkeit. Die Volatilitäten haben Rekordwerte erreicht und die Informationstransparenz lässt das Pendel jeweils mit ungeheurer Wucht ausschlagen. Mit einer Gewalt, die wir nicht mehr kontrollieren können (Bubbleökonomie). Der Schaden, der durch diese unkontrollierten Bewegungen entsteht, ist - wie wir soeben erleben - unermesslich. Natürlich versuchen wir alle, Schmarotzer und Profiteure die wir sind, davon zu profitieren und verstärken die Ausschläge dadurch zusätzlich. Dem einzelnen Individuum ist so oder so egal was globalwirtschaftlich abgeht; ihn interessiert nur seine persönliche Situation.
In diesem Umfeld verpuffen alle Bemühungen der Staaten und internationelen Institutionen das Gleichgewicht zu halten. Alle Mittel sind nun ausgeschöpft, die Geldmengen sind explodiert, die Zinsen auf Null, Bailouts und Stützungsmassnahmen in Trillionenhöhe.....alles verpufft, in Luft aufgelöst, ohne Wirkung....oder besser, niemand weiss, was die Wirkungen sein werden......was noch auf uns zukommt.
Ich vermisse neue Ansätze, insbesondere von den Wirtschaftswissenschaften. Die alten Modelle können eine globalisierte Wirtschaft nicht mehr erklären.
(Just my humble opinion)
Happy thinking
Fine-Tuner
Fine-Tuner wrote:
ZitatIch vermisse neue Ansätze, insbesondere von den Wirtschaftswissenschaften. Die alten Modelle können eine globalisierte Wirtschaft nicht mehr erklären.(Just my humble opinion)
Happy thinking
Fine-Tuner
Gebe Dir zum Teil Recht nur :Mensch bleibt eben Mensch :lol:
Menschliche Fehler werden mehrfach begangen und der Herdentrieb/Panik/Gier der Anleger usw. sind zum Teil wunderbar voraussehbar und damit auch handelbar.. :lol:
weico
dottore's Sicht :
http://www.dasgelbeforum.de.or…egory=0&order=last_answer
roubini's Sicht der Dinge (am osec in zürich) :
http://www.cash.ch/video/start.php?firstProjectID=10195
weico