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  • GAZPROM

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  • Gazprom steigert Halbjahresgewinn um 50 Prozent

    01.09.2015 13:57

    MOSKAU (awp international) - Wegen wachsender Nachfrage und der Rubelschwäche hat der russische Gasmonopolist Gazprom im ersten Halbjahr 2015 einen Überschuss von 675,9 Milliarden Rubel (9,15 Mrd Euro) erzielt. Das seien nach internationaler Rechnungslegung (IFRS) etwa 50 Prozent mehr als im selben Zeitraum 2014, wie der Konzern am Dienstag in Moskau mitteilte. Am stärksten stieg der Erlös aus dem Gasgeschäft demnach in Europa, und zwar um sieben Prozent. Da Lieferverträge in US-Dollar abgeschlossen werden, profitiert Gazprom vom seit Monaten anhaltenden schwachen Wechselkurs der Landeswährung Rubel zum Dollar.

    Analysten hatten mit einem leicht höheren Gewinn von 682,4 Milliarden Rubel gerechnet. Der durch die Mehrwertsteuer, Zollgebühren und sonstige Pflichtzahlungen bereinigte Umsatz wuchs den Angaben zufolge um 1 Prozent auf 2,9 Billionen Rubel. Der Vorsteuergewinn legte von Januar bis Juni um 35 Prozent auf 857 Milliarden Rubel zu./am/tjk/DP/jha


    (AWP)

  • Russland: Gazprom kann Nord Stream 2 notfalls alleine bauen


    Die russische Regierung hat versichert, dass der russische Gazprom -Konzern die umstrittene Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 notfalls im Alleingang zu Ende bauen kann. Der stellvertretende Energieminister Anatoli Janowski und der Vorsitzende des Energieausschusses des russischen Parlaments, Pawel Sawalny, machten am Donnerstag bei einer Gas-Konferenz in Berlin klar, dass ein Ausstieg deutscher Unternehmen bei US-Sanktionen das Projekt nicht gefährden würde.


    16.05.2019 14:47


    Janowski sagte, dass "letztlich Gazprom dieses Projekt auch eigenständig abschliessen könnte, und zwar inklusive allem, was gefordert ist". Sawalny fügte hinzu, dass er nicht glaube, dass sich alle deutschen Unternehmen durch Sanktionen aus dem deutsch-russischen Projekt drängen lassen würden. "Ich weiss von vielen Gesellschaften, die im Projekt bleiben werden." Den USA warf Sawalny vor, sich wie das Römische Reich zu verhalten, nach dem Motto: Wer nicht für uns ist, ist gegen uns.


    Die USA und viele EU-Staaten kritisieren den Pipeline-Bau, weil sie eine zu grosse Abhängigkeit von russischem Gas befürchten. Die Vereinigten Staaten haben auch den beteiligten deutschen Unternehmen mit Sanktionen gedroht.


    Die Bundesregierung stemmt sich trotz aller Kritik innerhalb der EU gegen einen Stopp der schon zu einem grossen Teil fertiggestellten Gasleitung. Befürworter argumentieren, die Pipeline sei wirtschaftlich notwendig, da die Eigenproduktion an Erdgas in Europa bis 2035 deutlich sinke, der Bedarf aber annähernd gleich bleibe./mfi/DP/jha


    (AWP)

  • Stand 21. April - Fertigstellung North Stream II

    Kurze Info: Russland hat die feste Absicht, die verbleibenden 300 km fertig zu stellen. Allerdings betreibt die Akademik Tscherskji ein Verwirrspiel. Verschiedende Zielhäfen wurden nicht angelaufen. So zuletzt auch nicht Las Palmas (Gran Canaria) am 18. April und jetzt scheinbar auch nicht Port Said in Ägypten. Das Schiff scheint nun direkt Kurs auf die Ostsee (?) zu nehmen.


    https://www.vesselfinder.com/de/?imo=8770261


    Der tiefe Kurs bietet auf mittlere Sicht gute Einstiegschancen. Sobald die Updates über die offiziellen Pressekanäle laufen, dürften der Kurs positiv reagieren.

  • Akademik Cherskiy

    Bereits gestern ist das Röhren-Verlegungsschiff in Kaliningrad nach einer etwas "verwirrenden" Fahrt mit oft wechselnden Zielangaben angekommen. Wahrscheinlich befürchtete man eine Situation ähnlich der des iranischen Tankers vor Gibraltar, während welcher die Briten wegen den US-Sanktionen das Schiff für einige Zeit "beschlagnahmten". Allerdings wurde jetzt bekannt, dass die Akademik unter verdeckter russischer "Absicherung" stand.


    Zwischen der amerikanischen und der russischen Kommunikation gibt es einen signifikanten Unterschied. Amerikaner "brüllen" und drohen laut, zielgerichtet natürlich auch an die eigene Öffentlichkeit (Wahl-PR ist permanent). Russen andererseits nutzen dazu diplomatische Kanäle, vermeiden also jeglichen theatralischen Klimbim. Dafür wissen die Amis, dass diese ernsthaft gemeint sind. Das wirkt nachhaltiger.


    Es ist anzunehmen, dass in allernächster Zeit die Arbeiten zur Vervollständigung von North Stream II wieder aufgenommen werden. Damit befinden sich die USA in einer Sackgasse. Wollen sie die Sanktionen durchsetzen, müssten sie jetzt offen gegen Gazprom vorgehen und ihre Sanktionen ausweiten. Das wird aber sehr schwierig. Europa müsste dann das teuere Fracking Gas aus Nordamerika kaufen und die USA dabei eine direkte Konfrontation mit Russland riskieren. Und das vor dem Hintergrund der bereits existierenden Wirtschaftskrise infolge Corona.


    Für Anleger: Geld verdient man dann, wenn die Kanonen in Stellung gebracht werden. Man sei sich aber bewusst, dass seit Jahrzehnten kein Krieg zwischen entwickelten Staaten geführt worden ist. Russland wäre dann kein "Vietnam" (gegen das die USA bekanntlich nicht siegen konnten. Und dies trotz dem Fakt, dass mehr Bomben über Vietnam abgeworfen wurden als während des gesamten 2. Weltkriegs über Europa).

  • Polen verhängt wegen Nord Stream 2 hohes Bussgeld gegen Gazprom


    Die polnischen Wettbewerbshüter haben gegen den russischen Gazprom-Konzern im Zusammenhang mit der umstrittenen Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 ein Bussgeld in Milliardenhöhe verhängt. Der Konzern solle 29 Milliarden Zloty (rund 6,5 Milliarden Euro) zahlen, da er die Pipeline ohne Genehmigung der Behörde gebaut habe, teilte die Aufsicht UOKiK am Mittwoch mit.


    07.10.2020 13:56


    Die übrigen fünf Finanzpartner, darunter der Düsseldorfer Versorger Uniper und der österreichische OMV-Konzern, sollen 234 Millionen Zloty (52 Millionen Euro) zahlen. Gazprom und Uniper wiesen die Vorwürfe zurück.


    Eine Fertigstellung der Pipeline verstärke die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen, erklärte UOKiK-Präsident Tomasz Chrostny. Es drohten Preiserhöhungen. Polen gehört schon lange zu den Gegnern der rund 1200 Kilometer langen Röhre, durch die Gas von Sibirien nach Deutschland und Europa transportiert werden soll. Die USA versuchen, das Projekt mit Sanktionen zu stoppen.


    Der grösste Teil der Leitung ist bereits verlegt worden. Im Dezember hatte die schweizerisch-niederländische Verlegefirma Allseas ihre Arbeiten wegen drohender US-Sanktionen ausgesetzt.


    Ein Gazprom-Vertreter erklärte, sein Konzern habe nicht gegen polnisches Wettbewerbsrecht verstossen. Gazprom werde die Entscheidung anfechten. Auch Uniper wies die Vorwürfe zurück. "Bei den zwischen den Finanzinvestoren des Projektes Nord Stream 2 und Gazprom geschlossenen Vereinbarungen handelt es sich um Finanzierungsvereinbarungen - nicht um ein Joint Venture", betonte das Unternehmen.


    Finanzierungsvereinbarungen stellten keinen anmeldepflichtigen Zusammenschluss nach polnischem Fusionskontrollrecht dar. Es gebe keinen solchen Präzedenzfall in der bisherigen Praxis der Wettbewerbsbehörden, einschliesslich UOKiK. Uniper prüfe einen Einspruch gegen die Entscheidung.


    (AWP)

  • Gazprom macht höhere Gewalt für Lieferausfälle verantwortlich


    Der russische Gasriese Gazprom macht höhere Gewalt für die deutlich verminderten Lieferungen an den grössten deutschen Gas-Importeur Uniper geltend.


    18.07.2022 17:01


    Gazprom könnte sich damit vor Klagen schützen wollen. Uniper wies den Anspruch Gazproms umgehend zurück. Der Düsseldorfer Konzern ist durch fehlende Lieferungen aus Russland in eine bedrohliche Schieflage gerutscht, das Geld könnte bald knapp werden. Uniper schöpfte bereits einen milliardenschweren Kredit der staatseigenen Förderbank KfW aus und will nun eine höhere Kreditlinie.


    Gazprom macht in einem Schreiben, das an mindestens einen seiner grossen Abnehmer in Europa ging und vom 14. Juli datiert ist, rückwirkend vom 14. Juni an höhere Gewalt ("Force Majeure") für geminderte Lieferungen verantwortlich. Gazprom könnte damit versuchen, sich vor empfindlichen Klagen auf Schadenersatz zu schützen. Der Brief schürt indes die Sorgen um ein gänzliches Ausbleiben russischer Gas-Lieferungen in Europa und könnte die Spannungen mit dem Westen nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine weiter anheizen.


    Gazprom könne seinen vertraglich festgelegten Liefer-Verpflichtungen aufgrund aussergewöhnlicher Umstände nicht nachkommen, hiess es in dem Schreiben weiter. In Branchenkreisen hiess es, der Brief betreffe Lieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1, die für die Bundesrepublik entscheidend sind. Der Gas-Fluss durch die Ostsee-Röhre ist aktuell wegen Wartungsarbeiten unterbrochen. Experten rätseln, ob und wann er wieder aufgenommen wird. Gazprom hatte die Lieferungen durch Nord Stream 1 bereits am 14. Juni reduziert und dafür die Wartung einer Turbine in Kanada verantwortlich gemacht - diese ist nach einem russischen Zeitungsbericht aber wieder auf dem Weg nach Europa.


    Notmassnahmen bei Uniper


    Der deutsche Gazprom-Kunde Uniper sieht sich durch die fehlenden Lieferungen zu "Notmassnahmen" gezwungen, erklärte Konzernchef Klaus-Dieter Maubach. "Uniper zahlt derzeit den Preis für die Lieferausfälle in der deutschen Gasversorgung aufgrund gekürzter Lieferungen aus Russland", beklagte er. Erst wenn die Lieferkürzungen aus Russland beendet würden oder die Bundesregierung zur Rettung einspringe, "werden wir eine Kettenreaktion in der Gaslieferkette auch zukünftig verhindern können". Zu den Gas-Kunden des Versorgers gehören auch zahlreiche Stadtwerke.


    Der mehrheitlich zur finnischen Fortum gehörende grösste deutsche Gas-Importeur ist in die Krise geraten, weil Russland die Gaslieferungen nach Deutschland und Westeuropa gekürzt hat und die Preise auf dem Gasmarkt enorm gestiegen sind. Der Konzern muss am teuren Spotmarkt zukaufen, um die Verpflichtungen gegenüber seinen Kunden zu erfüllen und macht damit hohe Verluste. Mauchbach zufolge könnten diese sich im Gesamtjahr bei einer unveränderten Lage auf rund zehn Milliarden Euro belaufen. Uniper hatte die Bundesregierung um Hilfe gebeten, aktuell laufen Gespräche über eine Rettung mit staatlicher Hilfe.


    Uniper hat dazu ein Massnahmenbündel vorgelegt, das unter anderem darauf abzielt, dass der Konzern mit Hilfe des Bundes die hohen Gaspreise an seine Kunden weiterreichen kann. Zudem strebt Uniper eine Beteiligung des Staates an und will eine höhere Kreditlinie der KfW. Wie eine Lösung aber genau aussehen kann und welche Rolle dabei Fortum spielen soll, ist noch unklar. Dazu laufen Gespräche auch mit der finnischen Regierung. Einem Bericht des "Handelsblatt" zufolge sollen zumindest die Eckpunkte für ein Rettungspaket in dieser Woche stehen.


    (Reuters)

  • Gazprom will Nord-Stream-Gaslieferungen wieder aufnehmen


    Gazprom ist im Begriff, die Gasexporte durch die Nord Stream-Pipeline nach Europa am morgigen Donnerstag mit reduzierter Kapazität wieder aufzunehmen, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten.


    20.07.2022 06:18


    Die Lieferungen würden nach Beendigung der Wartungsarbeiten am Donnerstag wieder aufgenommen, blieben aber unter dem Normalwert, nachdem der russische Gasriese gegenüber einigen europäischen Kunden das Vorliegen höherer Gewalt erklärt hat, hiess es. Die Transportmengen durch Russlands grösste Gasverbindung nach Europa waren vor den Arbeiten auf 40 Prozent der Kapazität reduziert worden.


    Präsident Wladimir Putin deutete am späten Dienstag an, dass der Gasfluss wieder anlaufen wird, warnte jedoch, dass Verzögerungen bei der Lieferung einer für die Versorgung der Pipeline wichtigen Turbine dazu führen könnten, dass die Fördermenge bereits Ende dieses Monats auf nur 20 Prozent der Kapazität reduziert wird. Die Turbine wurde zur Reparatur nach Kanada geschickt und dort durch Sanktionen aufgehalten.


    “Nur zwei sind jetzt in Betrieb”, sagte er zu den Turbinen in einer im Fernsehen übertragenen Stellungnahme nach einem Gipfel im Iran. Sollte die aus Kanada zurückkehrende Turbine nicht rechtzeitig eintreffen, dann “wird nur eine funktionieren, so dass 30 Millionen Kubikmeter pro Tag gepumpt werden”.


    Europa, das von russischem Gas abhängig ist, wartet angespannt darauf, ob die Gaslieferungen am Donnerstag wieder aufgenommen werden, sobald die Wartungsarbeiten beendet sind. Eine völlige Unterbrechung wäre für die europäische Industrie katastrophal und würde die Aussicht auf Rationierung und Abschaltungen in diesem Winter erhöhen. Der Gasstreit lastet sogar auf der Gemeinschaftswährung Euro.


    Die Bundesregierung erwartet Klarheit über die Wiederaufnahme der Gaslieferungen nicht vor Montag.


    Die Nachrichtenagentur Reuters hatte am Dienstag über die Pläne der Gazprom berichtet.


    (Bloomberg)

  • Gaslieferung durch Pipeline Nord Stream 1 läuft wieder an


    (Ausführliche Fassung) - Nach der Wartung von Nord Stream 1 ist am Donnerstagmorgen die Gaslieferung durch die deutsch-russische Gaspipeline wieder angelaufen. Es fliesse wieder Gas, sagte ein Sprecher der Nord Stream AG der Deutschen Presse-Agentur. Bis die volle Transportleistung erreicht sei, werde es einige Zeit dauern.


    21.07.2022 06:58


    Der Sprecher sagte, dass zuletzt in etwa so viel Gas wie vor der Wartung angekündigt war, also rund 67 Millionen Kubikmeter pro Tag. Das entspreche etwa einer 40-prozentigen Auslastung der maximalen Kapazität. Die angemeldeten Mengen können sich mit einem gewissen Vorlauf aber auch noch im Laufe eines Tages ändern.


    Das war laut dem Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, schon am Mittwoch der Fall, als andere Netzbetreiber Zahlen veröffentlicht hatten. Müller schrieb am Abend auf Twitter, das russische Staatsunternehmen Gazprom habe renominiert und die zuvor für Donnerstag angemeldete Menge gesenkt, auf eine etwa 30-prozentige Auslastung. Zuvor waren nach seinen Worten mehr in Aussicht gestellt worden.


    Zuvor war befürchtet worden, Moskau könne nach der zehntägigen Wartung den Gashahn komplett zulassen und so die Energiekrise weiter verschärfen. Nach Russlands Angriff auf die Ukraine hatte der Westen Sanktionen gegen Russland verhängt. Russland hatte wiederum Gaslieferungen in europäische Länder ganz oder teilweise eingestellt.


    Die Liefermenge in den kommenden Monaten dürfte grosse Auswirkungen etwa auf die deutsche Wirtschaft, aber auch Privatkunden haben, da sie sich wahrscheinlich auf Gaspreise niederschlägt. Sie dürfte auch ausschlaggebend dafür sein, wie weit Deutschland seine Gasspeicher noch vor der kalten Jahreszeit auffüllen kann und ob es zu einer Mangellage kommt. Kremlchef Wladimir Putin hatte in der Nacht zu Mittwoch vor einer Drosselung Ende Juli gewarnt und technische Gründe angeführt. Die Bundesregierung hält diese für vorgeschoben./chh/DP/zb


    (AWP)

  • Gasfluss durch Nord Stream 1 weiter konstant


    Netzdaten zufolge fliesst seit Abschluss der Wartungsarbeiten weiter kontinuierlich Gas durch die Pipeline Nord Stream 1. Wie aus Angaben der Betreibergesellschaft Nord Stream AG auf ihrer Webseite hervorgeht (Stand 6.15 Uhr), wurden auch in der Nacht von Donnerstag auf Freitag sowie am frühen Freitagmorgen konstant knapp 29,3 Gigawattstunden pro Stunde geliefert. Das entspricht einer Lieferung von rund 700 Gigawattstunden pro Tag und etwa 40 Prozent der theoretisch möglichen Auslastung. Der Gasfluss liegt damit weiter auf dem Niveau von vor Beginn der zehntägigen Wartungsarbeiten am 11. Juli.


    22.07.2022 06:31


    Mit dem Betriebsbeginn der Ostsee-Pipeline am Donnerstag hatten sich Befürchtungen, Moskau könnte den Hahn dauerhaft zugedreht lassen, zunächst nicht bewahrheitet. Regierung, Wirtschaft und Experten bereiten sich dennoch auf ein Fortdauern oder gar eine mögliche Verschärfung der Gaskrise vor. Wirtschaftsminister Robert Habeck kündigte am Donnerstag ein Energiesicherungspaket an. Vielfach hiess es, es gebe noch keinen Grund zur Entwarnung./toh/DP/zb


    (AWP)

  • Gazprom senkt Lieferung durch Nord Stream 1 auf 20 Prozent


    (Ausführliche Fassung) - Der russische Gaskonzern Gazprom senkt die Lieferungen durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 weiter. Vom 27. Juli (Mittwoch) an, um 6.00 Uhr MESZ, würden noch 20 Prozent oder 33 Millionen Kubikmeter Gas täglich durch die wichtigste Versorgungsleitung nach Deutschland fliessen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Grund sei die Reparatur einer weiteren Turbine, hiess es.


    25.07.2022 17:08


    Kremlchef Wladimir Putin hatte in der vergangenen Woche angedroht, dass es um den 26. Juli zu einer weiteren Drosselung der Gaslieferungen über Nord Stream 1 kommen könnte. Er hatte dabei auf vom russischen Energieunternehmen verwendete Turbinen verwiesen.


    Demnach sei eine Drosselung möglich, wenn eine in Kanada reparierte Turbine nicht rechtzeitig wieder zur Verfügung stehe. Eine weitere Turbine sollte demnach um den 26. Juli herum für Reparaturen verschickt werden.


    Erst am Donnerstag waren die Gaslieferungen über die derzeit wichtigste Verbindung nach Deutschland für russisches Erdgas nach einer zehntägigen Routinewartung wieder aufgenommen worden. Bereits im Juni hatte Gazprom die Lieferungen über die Pipeline auf 40 Prozent der Maximalkapazität gedrosselt und auf die zur Reparatur nach Kanada verschickte Turbine verwiesen. Die Bundesregierung hält dies für einen Vorwand./chh/DP/nas


    (AWP)

  • Deutsche Netzagentur: Kein technischer Grund für Senken der Gaslieferung


    Nach Informationen der Bundesnetzagentur gibt es für die erneute Drosselung der Gasliefermenge durch die Pipeline Nord Stream 1 keine technische Ursache. "Wir haben die Ankündigung zur Kenntnis genommen", sagte eine Sprecherin der Behörde am Montagabend. Die Bundesnetzagentur beobachte die Lage im engen Austausch mit dem Wirtschaftsministerium und dem Krisenteam Gas genau. "Es gibt nach unseren Informationen keinen technischen Grund für eine Reduktion der Lieferungen", sagte sie.


    25.07.2022 18:12


    Zuvor hatte der russische Gaskonzern Gazprom angekündigt, die Gaslieferungen durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 ab Mittwochmorgen zu reduzieren. Ab 6 Uhr MESZ würden noch 20 Prozent oder 33 Millionen Kubikmeter Gas täglich durch die wichtigste Versorgungsleitung nach Deutschland fliessen, hiess es. Grund sei die Reparatur einer weiteren Turbine./red/DP/nas


    (AWP)

  • China ersetzt Nord Stream nicht: Gazprom vermeldet Förderrückgang


    Vor dem Hintergrund reduzierter Liefermengen nach Europa hat der russische Energieriese Gazprom die Gasexporte nach China in den ersten sieben Monaten 2022 um knapp 61 Prozent erhöht - musste aber trotzdem seine Förderung senken. "Gazprom hat vorläufigen Angaben nach 262,4 Milliarden Kubikmeter Gas gefördert, was 12 Prozent (35,8 Milliarden Kubikmeter) weniger sind als im Vorjahr", teilte das Unternehmen am Montag auf seinem Telegram-Kanal mit.


    01.08.2022 18:26


    Während der Binnenkonsum von Januar bis Juli mit Minus zwei Prozent relativ stabil blieb, ist laut Gazprom vor allem die Nachfrage aus dem Ausland stark rückläufig. Der Konzern beziffert das Minus auf mehr als ein Drittel (34,7 Prozent). Das sind rund 40 Milliarden Kubikmeter Gas, die Gazprom weniger im Ausland verkauft hat. Dies hat in erster Linie mit den Lieferkürzungen nach Europa zu tun, wo Moskau unter anderem die Gasexporte über die Ostseepipeline Nord Stream 1 zurückgefahren hat.


    Positiv entwickelten sich einzig die Ausfuhren nach China - über die Pipeline "Kraft Sibiriens". Allerdings ist der Umfang der russischen Gaslieferungen nach China nicht mit dem europäischen Markt zu vergleichen. So hat Gazprom im Gesamtjahr 2021 über die "Kraft Sibiriens" lediglich 10,39 Milliarden Kubikmeter Gas exportiert. Im selben Zeitraum wurden in Richtung Europa und Türkei rund 180 Milliarden Kubikmeter gepumpt./bal/DP/ngu


    (AWP)

  • Turbine für Gas-Pipeline weiter in Deutschland


    Die Turbine für die Gaspipeline Nord Stream 1 befindet sich nach wie vor in Deutschland.


    02.08.2022 18:10


    Bundeskanzler Olaf Scholz werde sie am Mittwochvormittag bei Siemens Energy in Mülheim an der Ruhr besichtigen, teilte der Energietechnikkonzern am Dienstag mit.


    Dort stehe die in Kanada gewartete Turbine für den Weitertransport nach Russland bereit. Scholz werde gemeinsam mit Siemens-Energy-Chef Christian Bruch ein kurzes Pressestatement abgeben.


    Russland liefert seit längerer Zeit deutlich weniger Gas durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 als technisch möglich wäre. Zur Begründung wird auf Probleme mit der Turbine verwiesen, deren Rückgabe sich nach der Wartung in Kanada seit Wochen verzögert

    Quote

    Rohstoffe - Turbinen spielen zentrale Rolle im Streit um Gaslieferungen https://t.co/OP4CI8IVsK pic.twitter.com/CZ5FK7znTl


    — cash (@cashch) July 31, 2022

    (Reuters)

  • Kanadische Regierung verteidigt Turbinen-Lieferung für Nord Stream 1


    Die kanadische Regierung hat die Lieferung der in Kanada gewarteten Turbine für die Gaspipeline Nord Stream 1 nach Deutschland vor einem Parlamentsausschuss verteidigt. Bei einer einberufenen Sitzung des Auswärtigen Ausschusses betonten Aussenministerin Mélanie Joly und der Minister für natürliche Ressourcen, Jonathan Wilkinson, dass sie damit den Zusammenhalt mit den Verbündeten in Deutschland und Europa aufrechterhalten hätten. Die Regierung war wegen der Übergabe des Aggregats unter Druck geraten.


    05.08.2022 06:38


    "Ich kann die grosse Besorgnis seitens der Deutschen - aber auch seitens der Europäischen Union in Bezug auf die möglichen Auswirkungen, die damit verbunden wären, wenn sie praktisch keinen Zugang zu Erdgas haben - nicht überbetonen", sagte Wilkinson. Ein Verbot der Ausfuhr der Turbine sei im Licht der deutschen Abhängigkeit von russischem Gas "nicht durchführbar" gewesen.


    Hintergrund ist die Lieferung der Turbine von Siemens Energy für die Gaspipeline Nord Stream 1, die in Kanada gewartet wurde. Seit Juni hat Russland die Gaslieferungen über Nord Stream 1 zurückgefahren. Der Energiekonzern Gazprom begründete dies mit der fehlenden Turbine, die aber Mitte Juli wieder ausgeliefert wurde. Auf dem Weg nach Russland ist sie nun aber in Mülheim an der Ruhr zwischengelagert, weil Gazprom das Fehlen von nötigen Dokumenten und Informationen zur Reparatur bemängelt. Siemens Energy weist die Vorwürfe zurück.


    Die Wartung und Verschiffung der Turbine hatte in den vergangenen Wochen in Kanada für Wirbel und Druck auf Premier Justin Trudeau gesorgt. Ottawa umging mit der Massnahme seine eigenen Sanktionen gegen Moskau und verärgerte damit auch die ukrainische Führung. Ein Parlamentsausschuss untersucht das Vorgehen. Der Weltkongress der Ukraine hat sogar eine Klage gegen die Lieferung angekündigt.


    Die Regierungen in Kanada und Deutschland argumentieren, dass sie Russland mit ihrem Vorgehen einen Vorwand nehmen wollten, die Gaslieferungen weiter zu drosseln. Vor dem Parlamentsausschuss sagte am Donnerstag auch die deutsche Botschafterin in Kanada, Sabine Sparwasser, aus und bekräftigte die deutsche Position./scb/DP/zb


    (AWP)

  • Gas-Lieferstopp über Nord Stream 1 - Dreitägige Wartungsarbeiten


    (Neu: Aussage Gazprom im 1. Absatz, Gazprom-Rekordgewinn im 3. Absatz) - Russland hat die schon seit Monaten stark gedrosselte Gaslieferung über die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 am frühen Mittwochmorgen wie angekündigt gestoppt. Nach Angaben auf der Website der Nord Stream AG ist in der Zeit zwischen 03.00 bis 04.00 Uhr keine nennenswerte Menge mehr geflossen. Bereits in der Stunde davor war sie demnach gesunken. Der russische Staatskonzern Gazprom hatte angekündigt, dass die Pipeline vom 31. August bis zum 2. September wegen Wartungsarbeiten geschlossen werde. Am Mittwochmorgen teilte Gazprom im Nachrichtenkanal Telegram mit, "die Versorgung über Nord Stream wurde komplett eingestellt". Es begännen planmässige Wartungsarbeiten an einer Kompressorstation.


    31.08.2022 09:20


    Zweifel an Grund für Lieferstopp - Gazprom mit Rekordgewinn


    Laut Gazprom muss die einzig noch verbliebene Turbine in der Kompressorstation Portowaja, die der Pipeline vorgelagert ist, gewartet werden. Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hatte hingegen gesagt, die Wartungsarbeiten seien technisch nicht nachvollziehbar. Er halte Verweise auf Turbinen von Siemens Energy für vorgeschoben. Russland hatte auch im Zusammenhang mit der Drosselung der über die Leitung gelieferten Menge auf fehlende Turbinen verwiesen. Zuletzt kamen nur noch etwa 20 Prozent der maximal möglichen Menge über die Pipeline. Zweifel an der Begründung für die Drosselung kommen etwa von der Bundesregierung.


    Trotz westlicher Sanktionen hat Gazprom im ersten Halbjahr nach eigenen Angaben einen Rekordgewinn eingefahren. Es sei ein Reingewinn von 2,5 Billionen Rubel erzielt worden - das sind umgerechnet 46,5 Milliarden Euro. Der Staatskonzern verwies via Telegram darauf, dass das Ergebnis trotz Strafmassnahmen wegen des Ukraine-Kriegs gegen Russland und eines "ungünstigen Umfelds" erzielt worden sei. Gazprom werde nun jedem Aktionär pro Anteilsschein 51,03 Rubel zahlen. Noch im Frühjahr hatte der Energieriese die Erwartungen für 2022 gedämpft.


    Eine Wiederaufnahme der Lieferung gilt durchaus als möglich


    Kremlsprecher Dmitri Peskow hat am Dienstag noch einmal versichert, dass Russland ein zuverlässiger Lieferant und gewillt sei, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Er begründete die derzeitigen Lieferkürzungen mit technischen Problemen, die der Westen durch seine Sanktionen selbst verursacht habe. Einen politischen Hintergrund der anstehenden Lieferpause dementierte er damit.


    Es gilt zumindest als wahrscheinlich, dass das Gas ab dem 3. September wieder fliesst. Nach der letzten Abschaltung wegen Wartungsarbeiten im Juli hat Gazprom anschliessend auch den Transit wieder aufgenommen. Das unabhängige Internet-Medium "The Bell" erklärte schon damals die dahinter stehende Logik damit, dass der Kreml sich anderenfalls der eigenen Flexibilität berauben würde. Auch bei gedrosselter Lieferung könne Russland immer noch mit einer weiteren Kürzung der Lieferungen drohen. Beim Lieferstopp sei das Drohpotenzial passé.


    Darüber hinaus würde die vollständige Abkapselung vom europäischen Markt auch empfindlich auf den russischen Haushalt durchschlagen. Derzeit ist Moskau in der bequemen Lage, dass es trotz physisch geringerer Liefermengen wegen hoher Preise finanziell mehr aus dem Export herausschlägt. Ein weiterer Grund, der für die Beibehaltung des Transits - zumindest in geringem Umfang - spricht: Ansonsten müsste Gazprom seine Förderkapazitäten stilllegen und konservieren. Eine Umleitung der Gasströme nach Asien in grossem Umfang ist nicht möglich, da das Pipelinesystem in diese Richtung noch kaum entwickelt ist. Von den 720 Milliarden Kubikmeter, die Russland fördert, gehen gut 200 in den Export, davon 130 in den EU-Raum.


    China etwa nimmt hingegen nur gut zehn Milliarden Kubikmeter ab, auch wenn die Umsätze in die Richtung steigen. Auch deswegen fackelt Russland die Gasmengen ab, die es nicht nach Europa liefern kann.


    Nächster Lieferstopp im Oktober möglich - Speicher füllen sich


    Zwar hat Gazprom bislang noch keinen neuen Termin für die nächste Abschaltung genannt. Doch laut dem Konzern muss die letzte verbliebene Turbine in der Kompressorstation Portowaja alle 1000 Arbeitsstunden gewartet werden. Damit dürfte Mitte Oktober der nächste Stopp anstehen.


    Die Speicherbetreiber rechnen damit, dass auch ohne russisches Gas weiterhin Erdgas in Deutschland eingespeichert werden kann, gegebenenfalls in leicht reduziertem Umfang. Der Branchenverband Initiative Energien Speichern (INES) verweist dazu auf die tägliche Speichermenge: Sie beträgt derzeit ein Mehrfaches dessen, was zuletzt durch die Ostseepipeline nach Deutschland kam.


    Die Speicher waren zuletzt zu über 83 Prozent gefüllt. In den kommenden Tagen dürfte die 85-Prozent-Marke erreicht werden, rund vier Wochen vor dem Stichtag 1. Oktober. Am 1. November sollen die Speicher dann zu mindestens 95 Prozent gefüllt sein. Der Speicherverband nennt dieses Ziel "herausfordernd". Und: "Bei einem kompletten Ausfall von Nord Stream wäre es noch ein bisschen schwerer, das zu erreichen", sagt Verbandsgeschäftsführer Sebastian Bleschke.


    Weitere Entwicklung der Gas-Grosshandelspreise offen


    Gasmarktexperte Heiko Lohmann vom Energieinformationsdienst Energate rechnet nicht damit, dass sich die Wartungsarbeiten noch gross auswirken werden. Als die Wartung angekündigt wurde, seien die Preise nach oben gegangen. Daher sei die Wartung schon "eingepreist". "Die spannende Frage ist, was nach den drei Tagen passieren wird", sagt Lohmann. Er geht davon aus, dass die Preise wieder nach oben gehen, wenn die Lieferungen nicht wiederaufgenommen werden. Umgekehrt sieht er noch "Luft nach unten", sollten die Lieferungen nach der Wartung fortgesetzt werden.


    Von "Vertragsbruch" wollen wichtige Akteure nicht reden


    Noch im Mai war die Pipeline nahezu jeden Tag ausgelastet. Anfang Juni gingen die Liefermengen schrittweise zurück. Vom 17. Juni an lagen sie bei 40 Prozent der Maximalkapazität. Nach der zehntägigen Wartung im Juli lag die Liefermenge für ein paar Tage wieder bei 40 Prozent, um dann vom 28. Juli an auf rund 20 Prozent gedrosselt zu werden.


    Das Wort "Vertragsbruch" mögen wichtige Akteure nicht in den Mund nehmen. So berichtete Uniper als Deutschlands grösster Importeur von russischem Erdgas jüngst: "Seit dem 14. Juni erhält Uniper nur einen Teil der vertraglichen Gasliefermengen aus Russland." Es würden mittlerweile 80 Prozent weniger geliefert. Und das Bundeswirtschaftsministerium teilt auf Anfrage mit: "Es bestehen Verträge der Unternehmen mit Gazprom über die volle Kapazität, die werden derzeit nur bedingt eingehalten. Aus unserer Sicht besteht kein Anlass, auch nicht technisch, die Nord Stream 1 nicht höher auszulasten."/chh/DP/mis


    (AWP)