sich ein Denkmal setzen

  • Es ist eine der banalsten, doch unerhörtesten Erkenntnisse, dass das menschliche Leben begrenzt ist. Leider sind es auch unsere Fähigkeiten. Die einen vermögen etwas Dauerhaftes zu erschaffen, indem sie malen, dichten, musizieren oder etwas anderes erschaffen. Den meisten von uns wird dies nicht gelingen. Und ob wir es wollen oder nicht, ob wir es ertragen können oder nicht, wir werden innert zwei vielleicht drei Generationen in Vergessenheit geraten!


    Dies wäre für mich keine Tragik, doch möchte ich gern meinen Nachfahren, etwas hinterlassen, auf dass es ihnen besser ergehe, als einst ihren Vorfahren, als mir - zumindest in finanzieller Hinsicht. Vergessen wir nicht: Geld ist nicht alles, doch alles ist ohne Geld nichts!


    Da ist mir folgende Idee gekommen, die ich umsetzen werde: Ich werde ein Aktiensparprogramm bei Novartis einrichten und bis zum Ende meines Leben dort jährlich 10'000 Franken einzahlen. Ich werde testamentarisch verfügen, dass dieses Kapital nicht angerührt werden darf. Des weiteren darf nach Ablauf von 100 Jahren jeweils nur die Hälfte der anfallenden Dividenden ausgezahlt werden, die andere Hälfte wird reinvestiert. Somit wird sicher gestellt, dass das Kapital weiter zunimmt.


    Das Ziel wird eine Art familiäre Stiftung sein, die zum Zweck hat, an meine Nachfahren finanzielle Hilfen auszuzahlen, um Ausbildungszwecke zu fördern: Sprachaufenthalte, Bildungsreisen oder Praktika.


    Wohlhabende Nachfahren werden gebeten werden, freiwillig das Programm zu unterstützen und somit zum Erfolg beizutragen.


    Was haltet ihr von diesem Projekt? Habt ihr eventuell Vorschläge? Danke für eure Meinungen!

  • Lieber Domtom,

    Du solltest Dir vielleicht einmal zu Gemüte führen,was Altmeister Emil Küng meinte, als die Schweizer Bolitiker das Volch mit dem 2. Säuleobligatorum beglückten.


    Mein Modell ist, meine Kinder mit einem sehr fetten (für meine Vermögensverhältnisse) Vorerbe zu beglücken.



    Nun müssen Sie selber schauen.

  • @ Brunngass

    Danke für deine Rückmeldung. Mir geht es hier aber nicht um eine staatliche Absicherung, die je nach politischer Lage manipuliert, bzw. angepasst werden kann, sondern um eine "intra-familiäre" und deshalb fundamental solidarische Vorsorge nicht zur Altersvorsorge, sondern Ausbildungsunterstützung.

  • @ sunnyboy

    Danke für deine Fragen. Fusionen oder Übernahmen wären sicher kein Problem, da das Geld nicht verloren ginge und anderswo investiert werden könnte. Konkurs wäre DAS Problem. Aber ein Restrisiko wird es wohl immer geben.


    Den Aktiensparplan von Novartis habe ich ausgewählt, weil Novartis, bzw. die Vorgängerfirmen schon weit mehr als 100 Jahre bestehen, was mir wichtig schien.


    Über die Frage der rechtlichen Ausgestaltung habe ich mir noch keine Idee gemacht. Dafür habe ich ja euch! Liebe Grüsse

  • Schön geschrieben! Auch wenn es noch in einigen Punkten (wie bereits angesprochen Konkurs) noch Überholungsbedarf gibt, finde ich die Idee an sich recht einleuchtend. Wünsche dir, falls Umsetzung, natürlich viel Erfolg und dass du nicht in Vergessenheit gerätst :)

  • @ Hublot_BB

    Danke für die Blumen! Es mag mir vielleicht nicht jeder glauben, aber es geht mir nur ein klein wenig um mein Ego, denn mir ist schon klar, dass wenn der Ofen aus ist, so oder so Schluss ist. Ich werde höchstens mit der Illusion gehen können, etwas Bleibendes und Sinnvolles zu hinterlassen.


    Ich schreibe zurzeit auch an einem Roman, der auch eine Chance hat, mich zu überleben. Aber auch darum geht es nicht. Wichtiger ist mir die Idee, den Nachfahren etwas zu hinterlassen, das sie weiter führen können, so sie denn können und wollen, um später Gutes zu tun.


    Dass es eine grosse und komplexe Baustelle würde, ist mir bewusst, und deshalb versuche ich hier, von der geballten Kraft der Forum-Teilnehmer Nutzen zu ziehen. Für jeden Beitrag, besonders auch die kritischen, danke ich euch von ganzem Herzen!


    Liebe Grüsse

  • @ svenevs

    Danke für dein Post. Ich würde gerne den Weg über Banken vermeiden, da die Spesen in der Regel zu hoch sind. Bei Novartis zum Beispiel fallen keine Verwaltungsgebühren oder Depotgebühren an, bei den gefrässigen Geldinstituten schon. Um richtig vom Zinseszins-Effekt zu profitieren, ist es wichtig, die Spesen niedrig zu halten.


    Liebe Grüsse

  • Denk mal !

    Warum muss man SICH ein Denkmal setzen?


    Das ist ähnlich, wie wenn man einen Blog eröffnet und sich dann mit einem virtuellen Jungen unterhält.



    In 100 Jahren sind je nach Reproduktionsrate Null bis 40 Nachkommen da. Und wie bei den jüdische Vermögen kann auch dieses Geld in 100 Jahren "nachrichtenlos" werden. Weil niemand mehr an das Denkmal denkt. Wenn es in Vergessenheit geraten ist. wird irgendwer dann unauffällig "La Paloma" pfeiffen und das Geld verschwinden lassen.

  • @ Elias

    Denk mal! Ja, das kann sein, es kann auch nicht sein, wie alles im Leben. Da kann und will ich dir nicht widersprechen. Es ist wie gesagt, eine Frage der Aufstellung des Projektes, die entscheidend sein wird. Und in der Tat, wenn es zu solch grossen Verwerfungen und Verbrechen kommt, die zu den nachrichtenlosen Vermögen geführt haben, kann man nicht viel machen. Ob die nachrichtenlosen Vermögen tatsächlich alle so nachrichtenlose sind, ist eine andere Frage. Wohl hätte das eine oder andere Institut proaktiv(er) sein können...


    Ja, warum sich ein Denkmal setzen? Ich habe meine Antwort in der Einleitung geschrieben und bin mir im Klaren, dass jeder dazu seine Meinung bilden soll. Ich werde dazu auch jede Meinung billigen und gerne weiter darüber nachdenken. Vielen Dank Elias. Liebe Grüsse

  • Denkmal

    Domtom01 hat am 18.12.2014 - 10:08 folgendes geschrieben:

    Quote

    Ja, warum sich ein Denkmal setzen? Ich habe meine Antwort in der Einleitung geschrieben und bin mir im Klaren, dass jeder dazu seine Meinung bilden soll. Ich werde dazu auch jede Meinung billigen und gerne weiter darüber nachdenken.

    Ich vermute, dass es was ähnliches ist wie mit den Grabbeilagen. Oder die Menschen , die unglücklich sind, wenn sie keine Nachkommen haben. Da werden alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit es mit dem Nachwuchs klappt.


    Man versucht dem Leben einen Sinn zu geben.


    Wenn man ehrlich ist: irgendwie hat es was unerträgliches an sich, dass das Leben mal ein Ende hat. Menschen lassen sich tiefgefrieren, in der Hoffnung, dass sie irgendwann wieder ins Leben zurückgeholt werden.


    Quote

    Kambrische Explosion

    Als kambrische Explosion, kambrische Artenexplosion oder auch kambrische Radiation (vgl. Adaptive Radiation) wird das fast gleichzeitige, erstmalige Vorkommen von Vertretern fast aller heutigen Tierstämme in einem geologisch kurzen Zeitraum von 5 bis 10 Millionen Jahren zu Beginn des Kambriums vor etwa 543 Millionen Jahren bezeichnet. Die grundlegenden Körperbaupläne vieler mehrzelliger Tierstämme, die seitdem die Erde bevölkern, sind in Gesteinen dieser Epoche erstmals eindeutig überliefert.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Kambrische_Explosion

    Zuvor gab es über Milliaren Jahre nur Einzeller gefolgt von ca 50 Millionen Jahren mit Mehrzellern.


    Mittlerweile weiss man aus neuesten Ausgrabungen, dass einige unser Vorfahren schon Grabbeilagen kannten. Das hatte man bislang immer nur dem Homo Sapiens zugetraut.



    Und wir sind somit nur das Zufallprodukt aus Zellteilung und den zufälligen (aber stetigen) Mutationen und Umwelteinflüssen.

  • @ Elias

    Danke für das Lesefutter und die Eiladung in die Urgeschichte, es ist sehr interessant. Doch zurück in die Gegenwart. Ich bin recht normal, zumindest was meine familiäre Situation betrifft. Kinder sind da, sind auch mehr als fähig, später ihr Leben ohne Papa führen zu können. Es ist bei mir einfach der Wunsch, etwas zu hinterlassen, um meinen kleinen Beitrag zu hinterlassen, damit es den Nachfahren etwas bringt.

  • Wenn du in deiner Nachkommenschaft keinen Deppen und Neider hast, und du siehst, solche gibt es immer und überall!


    Dann lässt sich dein Projekt einer familiären Stiftung verwirklichen. Ich weiss dass Herr Monteverdi (Schweizer Autobauer) eine solche ins Leben gerufen hat, um sein Lebenswerk, sein Automuseum mit seinen Autos, der Nachwelt zu erhalten. Seine Familie und sein Lebenspartner sind die Nutzniesser der Monteverdi-Stiftung, solch eine Stiftung kann weit über 100 Jahre dauern.


    Das was du sicher brauchst ist ein gute angesehene Advokatur- und Notariatskanzlei.


    Also im praktischen lässt sich dein Wunsch umsetzen hingegen, wenn wir davon ausgehen, dass Novartis die kommenden 100 Jahre in etwa die gleiche Performance, wie in ihrer zurückliegenden Geschichte einbringt. Wir rechnen dazu die bis anhin durchschnittliche Inflation, sowie Gebühren und Steuern, dann sieht das Ergebnis gar nicht so spektakulär aus.


    Ich habe jetzt einfach mal angenommen du wirst in etwa 300`000 CHF in diese „Familiäre Domtom Novartis Stiftung" einbringen.


    Nach obengenannter Rechnung wird nach 100 Jahren deinen Nachkommen in etwa 5 bis 6 Millionen CHF Realvermögen zur Verfügung stehen, sicher nicht schlecht aber 100 Jahre sind eine lange Zeit, ob deine Nachkommen deinen Einsatz nach 100 Jahren gleich eines Denkmals würdigen, weisst du halt nicht, denn wie gesagt auch in den besten Familien gibt es Neider und Deppen, wie in diesem Forum.


    Meine persönliche Meinung, erziehe deine Kinder zu verantwortungsvollen Mitmenschen, dann hast du ein Denkmal gesetzt, welches die Welt verändern kann.

  • @ John Doe

    Vielen Dank, John Doe. Dein Beitrag ehrt mich genau so wie die anderen, die sich zu Wort gemeldet haben.


    Du schriebst:

    Quote

    Meine persönliche Meinung, erziehe deine Kinder zu verantwortungsvollen Mitmenschen, dann hast du ein Denkmal gesetzt, welches die Welt verändern kann.

    Das ist bestimmt der allerwichtigste Punkt. Und ich kann guten Gewissens sagen, dass wir dabei sind, diese Aufgabe und Verantwortung gut zu erfüllen: Wir haben verantwortungsbewusste, fleissige und sozial verantwortliche Kinder, die sich ihres Glückes und ihrer Chance bewusst sind.

    Gegen Deppen und Parasiten (schlimmes Wort) kann man sich vermutlich nicht zu 100% absichern. Deshalb schwebt mir vor, dass es untersagt sein soll, Kapital abzuziehen, sondern nur die hälfte der Erträge, und dies erst nach 100 Jahren. Wie das konkret veranlasst werden müsste, ist heute noch nicht klar. Dein Verweis auf die Monteverdi-Stiftung ist aber wieder so ein Mosaiksteinchen auf dem Weg hin zur finanziellen Gedenkstätte. Danke und liebe Grüsse

  • Vermächnise und Stiftungen

    @Domtom01


    Hallo Domtom01


    Ich habe ja etwas ähnliches vor wie Du. Ich habe allerdings keine direkten Nachkommen, ausser es gibt welche von denen ich (noch) nichts weis. Ich bin aktuell auch am Überlegen, welchem Zweck ich mal meinen Nachlass zuwenden will und in welcher Form. Ich möchte ja nicht wirklich, dass weit entfernte Verwandte die ich nicht mal gekannt habe, mich beerben. Da bevorzuge ich es, meinem Nachlass gemeinnützigen Hilfswerken zuzuwenden. Der Zweck dieser Hilfwerke müssten Projekte zum Schutz und zur Ausbildung von Kindern und Frauen in Entwicklungsländern (bzw. in nicht entwickelten Ländern) sein.


    In der Zwischenzeit steht bei mir für diesen Zweck, die Gründung einer Stiftung im Vordergrund. Wichtig ist hier, dass die Verwaltungskosten dieser Stiftung tief gehalten werden können. Der VZ Ratgeber "Spenden und Stiften", behandelt dieses Thema verständlich und informativ. Den könnte ich Dir auf jeden Fall empfehlen. Der Ratgeber ist im Buchhandel erhältlich oder kann beim VZ VermögensZentrum bestellt werden! http://www.vermoegenszentrum.ch


    Karat1