Krankenkassen sind finanziell für die Coronakrise gewappnet
Die Krankenkassen sind finanziell für die anfallenden Kosten der Coronakrise gerüstet. Für ausserordentliche Lagen verfügen sie über Reserven von 8 Milliarden Franken, was die Kosten der obligatorischen Krankenversicherung während drei bis vier Monaten deckt.
03.04.2020 12:55
Die Reserven lagen Anfang 2019 bei allen Versicherern über dem vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) vorgeschriebenen Minimum, wie der Krankenkassenverband Santésuisse am Freitag mitteilte. Diese Reserven garantieren unerwartete Ausgaben wegen der Pandemie. Pro Jahr betragen die Kosten der obligatorischen Krankenversicherung etwa 33 Milliarden Franken.
Der finanzielle Aufwand für die Pandemie sei derzeit nicht absehbar, hiess es weiter. Einen grossen Teil der finanziellen Last werden aber die Krankenkassen übernehmen. Dazu seien sie da, schrieb Santésuisse.
Im weiteren Verlauf der Pandemie wird sich gemäss Santésuisse zeigen, ob die Reserven der Versicherer ausreichen. Sollten einzelne Krankenkassen mehr Mittel brauchen, können sie die Reserven über mehrere Jahre hinweg wieder aufbauen und so die Belastung der Prämienzahlerinnen und -zahler in Grenzen halten.
Das BAG erliess Ende März Richtlinien für die Kostenübernahme von stationär im Spital behandelten Coronavirus-Patienten. Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) regelte bereits vorher die Kostenübernahme für die Tests. Dafür bezahlt die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) 180 Franken.
(AWP)