Krankenkasse

  • 9'000 Kunden der Groupe Mutuel bezahlten zu viel Prämien

    24.07.2014 15:21

    (Details im Titel und 1. bis 3. Abschn. n. Lead ergänzt)

    Martigny VS (awp/sda) - Kunden mit Krankenzusatzversicherungen bei der Groupe Mutuel haben zum Teil zu hohe oder zu tiefe Prämien einbezahlt. Die Eidg. Finanzaufsichtsbehörde Finma klopfte dem Versicherer deshalb auf die Finger: Groupe Mutuel korrigiert nun in 24'000 Fällen die Prämienforderungen.


    9'000 Kunden hätten zu hohe Prämien bezahlt, schrieb die Finma am Donnerstag in einem Communiqué. Diesen Kunden werden die zu viel bezahlten Beträge gutgeschrieben oder zurückerstattet, wie Unternehmenssprecher Yves Seydoux am Donnerstag der Nachrichtenagentur sagte.


    Der Versicherer stellte in einer Mitteilung klar, dass die Prämien für 2014 rückwirkend ab dem 1. Januar korrigiert würden. Prämienleistungen aus den Jahren 2003 bis 2013 würden derzeit überprüft.


    Groupe Mutuel hat laut der Finma nicht genehmigte Prämien vermarktet und verrechnet und somit die Anweisungen der Finanzaufsicht missachtet. 15'000 Kunden bezahlten deswegen zu tiefe Prämien. Ihnen werde nichts nachträglich in Rechnung gestellt, sagte Seydoux. Wie hoch die falsch berechneten Beiträge pro Person ausfallen, gibt der Versicherer nicht bekannt.


    Laut Groupe Mutuel sind von den falsch in Rechnung gestellten Prämien Mitarbeiter und deren Familien betroffen, aber auch Kunden, die Verträge über ihren Arbeitgeber abgeschlossen haben. Die über Unternehmen-Rahmenverträge Versicherten konnten laut Groupe Mutuel ermittelt werden. Alle Betroffenen würden persönlich informiert.


    Der Versicherer gab an, dass bei ihm über 1,2 Mio Personen zusatzversichert seien. Der Anteil der durch die falschen Prämien betroffenen Kunden betrage 0,75%, womit sich der Gesamtbetrag für die geprüften Jahre auf maximal 9 Mio CHF belaufe.


    Für die Zukunft passt die Groupe Mutuel bei etwa 15'000 Personen die Rahmenvereinbarungen an. Für möglicherweise 3'700 Einzelversicherte bedeutet dies per 1. Januar höhere Prämien. Vorher muss die Finma die Tarife noch bewilligen.

    AWP

  • Was spricht eigentlich dagegen, Transferleistungen (also Steuern, Krankenkasse, ALV, AHV ) bereits monatlich vom Lohn/Einkommen einzufordern wie das in fast allen Ländern ausser der Schweiz schon gang und gäbe ist?


    Das System das wir haben verlangt vom Lohnempfänger wie auch vom Selbständigen sehr viel Disziplin. Es erwartet, Rücklagen zu bilden für die quartalsweise fälligen KK-Prämien wie auch für die jährlich fälligen Steuern. Und bei Selbständigen kommt noch die Rücklage für die AHV hinzu.


    KK-Prämien sind ja noch einigermassen überblickbar, MWST auch. Steuern sind ein Buch mit 7 Siegeln.

  • Ich stimme "Ja" zur Staats-Krankenkasse!


    Warum? Ich habe die Schnauze voll von jährlich durchschnittlich 7% steigenden Prämien der letzten 7 Jahre!

  • in_God_we_trust hat am 20.09.2014 - 20:18 folgendes geschrieben:

    Quote

    Ich stimme "Ja" zur Staats-Krankenkasse!


    Warum? Ich habe die Schnauze voll von jährlich durchschnittlich 7% steigenden Prämien der letzten 7 Jahre!

    Wie stellst du dir das vor? Wenn es eine Staats-Krankenkasse gibt: meinst du, die Prämien sinken dann jährlich 7%? Auch dort werden die Prämien jährlich steigen, man hat einfach keine Chance mehr, zu einem billigeren Anbieter zu wechseln!

  • Wer den Widerstand gegen die öffentliche Krankenkasse verstehen will, muss der Spur des Geldes folgen.


    Mindestens 2500 unnötige Stellen finanzieren wir über unsere Prämien. Lukrative Mandate und Verwaltungsratssitze stehen auf dem Spiel. Die privaten Krankenkassen veranstalten einen Pseudowettbewerb auf Kosten der Versicherten und verschleudern unsere Prämiengelder durch die millionenschwere Jagd auf «gute Risiken». Öffentliche Versicherungen wie AHV und Suva hingegen funktionieren vorbildlich und stellen das Wohl der Versicherten in den Mittelpunkt. Das ist auch bei der Krankenversicherung sinnvoll. Deshalb empfehle ich am 28. September ein Ja zur öffentlichen Krankenkasse.


    Die Suva arbeitet innovativer und effizienter als ihre privaten Konkurrenten im Unfallversicherungsbereich.


    Sie hat tiefere Verwaltungskosten, macht die wirksamere Prävention und hat die innovativeren Behandlungsprogramme. Dürfen wir deshalb davon ausgehen, dass eine öffentlichrechtliche Krankenversicherung die Herausforderungen der Zukunft ebenfalls besser meistern würde als die heutigen privaten Krankenkassen? Ja, wir dürfen, und zwar aus drei Gründen:


    Private Krankenkassen verschleudern Geld mit Werbung, Telefonmarketing und Bürokratie: Schikanen gegenüber Ärzten lassen deren Verwaltungskosten in die Höhe schnellen. Die Physiotherapeutinnen müssen mit zwei Systemen abrechnen, weil sich Santésuisse und Curafutura bei den Tarifverhandlungen nicht einigen konnten. Und der Kontrollapparat in den Kantonen und dem Bund muss ausgebaut werden, weil sich die Kassen immer eigenmächtiger gebärden.


    Die totalen Kosten dieser Geldverschwendung dürften mehrere hundert Millionen Franken ausmachen. Die Krankenkassen inszenieren einen Pseudowettbewerb und verpassen die Innovation: Insgesamt bieten die Krankenkassen im Grundversicherungsbereich 300 000 Versicherungsprodukte an. Das ist nicht Wettbewerb, sondern Chaos. Kein Wunder, dass in den 18 Jahren, seit das Krankenversicherungsgesetz (KVG) in Kraft ist, von den Kassen kaum ein nennenswerter innovativer Beitrag auf der Behandlungsseite zu erwähnen ist.


    Ganzer Beitrag http://www.nzz.ch/meinung/deba…losion-stoppen-1.18379001

  • Eine obligatorische Krankenversicherung gehört vom Staat organisiert. Ansonsten muss sie freiwillig sein!


    Der Staat kann ja die Ausführung an Private delegieren, er muss nicht alles selber machen. Aber er muss den Privaten ganz genau sagen, wie er es haben will.


    Was wir jetzt haben ist eine Abzockindustrie, vom Staat abgesegnet (und vom Steuerzahler bezahlt). Vor allem der Mittelstand wird hier abgezockt, denn er bezahlt nicht nur seine und seiner Famile Krankenkasse, sondern gerade auch noch die vom Staat mit seinen Steuergeldern bezahlten Subventionen!


    Den Reichen und den Armen (wenn man in der Schweiz überhaupt von Armen reden kann) ist es recht wie es ist. Darum wird die Initiative wohl abgelehnt, da der Mittelstand schon fast ausgerottet wurde, und die Prämien können lustig weiter steigen!

  • Verlierer liebäugeln mit kantonalen Lösungen

    Debatte um kantonale Kassen

    Das klare Ja der vier Westschweizer Kantone sowie die nur knappe Ablehnung in Freiburg lösten in der Romandie bereits am Sonntag erneut die Debatte um regionale beziehungsweise kantonale öffentliche Krankenkassen aus. Dazu wäre eine Revision des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) erforderlich, wozu zurzeit kaum eine Mehrheit in den eidgenössischen Räten zu finden sein wird. Ein Alleingang einzelner Kantone indessen wäre problematisch und dürfte – zumindest bei einem Obligatorium – gegen die Wirtschaftsfreiheit verstossen.


    http://www.nzz.ch/schweiz/abst…alen-loesungen-1.18392768

  • Prämienerhöhungen schwanken je nach Kasse und Kanton stark

    29.10.2014 13:26

    Bern (awp/sda) - Hierzulande liegen 69,4% der Krankenkassenprämien 2015 zum Teil weit stärker über dem vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) prognostizierten Anstieg von durchschnittlich 4%. Das schreibt der Internetvergleichsdienst bonus.ch am Mittwoch in einer Mitteilung.

    Das habe ein Vergleich aller 200'000 in der Schweiz angebotenen Krankenkassenprämien gezeigt. Das Resultat: 40,8% der Prämien werden im kommenden Jahr zwischen 4 und 8% steigen. 28,6% der Prämien erhöhen sich gar um 8%.


    Gemäss bonus.ch-Direktor Patrick Ducret steigen die Prämien vor allem in jenen Kantonen stark an, die bisher ihre Hausaufgaben im Gesundheitswesen noch nicht gemacht haben, und die tiefe Prämien haben. Gemäss Mitteilung findet man im Kanton Appenzell Innerrhoden die grösste Anzahl Prämien, die über der 4-Prozent-Marke liegen. Von 4'900 Prämien seien in Appenzell Innerrhoden 83,7% von starken Erhöhungen betroffen.


    Auch in Zürich übertreffe der Grossteil der Prämien den nationalen Durchschnitt. Gemäss bonus.ch steigen im kommenden Jahr 80,6% von 17'592 Prämien um über 4%.


    WENIGER STARKER ANSTIEG IN BERN ODER BASEL


    Auf der anderen Seite stünden Hoch-Prämien Kantone wie Bern, Basel, Genf und Waadt. Diese hätten bereits angefangen, Gegensteuer zu geben, um die Gesundheitskosten zu senken. Die Versicherten in diesen Kantonen werden nun insofern belohnt, als dass viele Krankenkassen Rechnungen verschicken mit Erhöhungen von unter 4%.


    Im Hoch-Prämienkanton Bern fällt gemäss Mitteilung bei mehr als der Hälfte der 16'672 analysierten Prämien die Erhöhung unter 4% aus; in Basel treffe dies bei 42% der Prämien zu.


    PRÄMIEN IN APPENZELL WEITER TIEF


    Dennoch sollte ein Appenzeller nicht nach Bern umziehen, wenn er bei der Krankenkasse sparen will. So bezahlt ein 1986 geborener Appenzeller, der das traditionelle Modell und eine Franchise von 1'500 CHF gewählt hat, bei der bei bonus.ch angezeigten günstigsten Versicherung 180,70 CHF pro Monat. Ein gleich alter Berner, zahlt für das gleiche Versicherungsmodell in seinem Kanton demnach mindestens 307,80 CHF.


    Der vom Bundesamt für Gesundheit prognostizierte Anstieg der Prämien 2015 von im Durchschnitt 4% bezieht sich lediglich auf Erwachsene, die in der Grundversicherung traditionell und mit einer Franchise von 300 CHF versichert sind, wie Ducret sagte. Bonus.ch hingegen hat nach eigenen Angaben alle angebotenen Modelle und Franchisen der obligatorischen Grundversicherungen analysiert.


    VERSICHERTE SOLLEN GENAU HINSCHAUEN


    Bei einem Kassenwechsel vertrauen immer mehr Konsumenten auf die Internetvergleichsdienste, die detaillierte Prämienvergleiche anbieten. Die beiden grössten, bonus.ch und comparis.ch, zeigen dabei in der Standard-Suche lediglich jene Kassen an, von denen sie Geld erhalten. Für einen Überblick über möglichst alle Kassen muss die Ansicht gewechselt werden.


    Auch das BAG hat mit priminfo.ch einen Prämienrechner aufgeschaltet. Ohne Werbung kommt auch VZonline des VermögensverwaltungsZentrums aus. Daneben drängen mit dem werbefinanzierten Webportal moneyland.ch und mit dem werbefreien swupp.ch weitere Vergleichsdienste auf den Markt, wie Ducret beobachtet hat.


    (AWP)

  • 8,1 Prozent der Versicherten wechselten per 2015 die Krankenkasse

    15.01.2015 07:45

    Zürich (awp/sda) - Auch per 2015 ist die Zahl der Krankenkassenwechsler in der Schweiz wieder gestiegen. Rund 650'000 Personen oder 8,% hätten im vergangenen Herbst ihre Versicherung gewechselt, teilte der Internetvergleichsdienst Comparis am Donnerstag mit.

    Das seien mehr Wechsel als in den beiden Vorjahren, heisst es in der Mitteilung. Im Herbst 2013 lag die Quote bei 7,5% im Jahr zuvor bei 6,8%. Die jüngsten Zahlen beruhen auf einer Umfrage, die das Marktforschungsinstitut GfK im Auftrag von Comparis im Dezember 2014 bei 4000 Personen zwischen 18 und 75 Jahren durchgeführt hat.


    Im landesweiten Vergleich sind die Deutschschweizer mit 9% etwas wechselfreudiger als die Westschweizer (7 Prozent) und die Tessiner (6 Prozent). Unterschiede gibt es auch bei den Altersgruppen. Während 13% der 18- bis 30-Jährigen ihre Kasse gewechselt haben, sank der Anteil der Wechsler mit steigendem Alter bis auf 4% bei den 61- bis 75-Jährigen.


    Laut Comparis lassen sich durch einen Krankenkassenwechsel pro Jahr mehrere hundert Franken sparen. Allein bei den erwachsenen Versicherten könnten 92% profitieren, wenn sie zu einer anderen Kasse mit gleichem Modell und gleicher Franchise wechselten. Trotzdem würde viele den Aufwand eines Kassenwechsels scheuen.


    Laut Comparis wechseln Personen mit einer hohen Franchise ihre Kasse eher als solche mit einer tiefen Franchise: Während bei den Versicherten mit 300-er Franchise 7% einer neuen Kasse beigetreten sind, haben dies ganze 11% der Versicherten mit 2500-er Franchise getan.


    tp


    (AWP)

  • Erneuter Gewinntaucher bei Helsana

    04.02.2015 11:31

    Dübendorf ZH (awp/sda) - Die grösste Schweizer Krankenkasse Helsana hat im vergangenen Geschäftsjahr erneut weniger Gewinn erzielt. Das Ergebnis liegt mit 138 Mio CHF um 9,2% tiefer. Bereits im Jahr davor brach der Gewinn um mehr als einen Drittel ein.

    Gestützt wurde der Gewinn 2014 durch das Kapitalergebnis, wie aus der Mitteilung vom Mittwoch hervorgeht. Im Kerngeschäft drückten hingegen hohe Kosten die Ergebnisse. Zudem wollte Helsana die Prämien weniger stark erhöhen als nötig und griff dazu in die Reserven.


    Das versicherungstechnische Ergebnis weist einen Verlust aus von 48 Mio CHF. Im Vorjahr resultierte noch ein Gewinn von 12 Mio. Das nichtversicherungstechnische Ergebnis stieg hingegen von 193 Mio CHF auf 256 Mio. Die Kapitalanlagen warfen 309 Mio ab.


    Die Prämieneinnahmen entwickelten sich mit 5,734 Mrd CHF (+0,3%) konstant, während die Versicherungsleistungen um rund 2,2% auf 5,538 Mrd anstiegen.


    Das Verhältnis von Versicherungsleistungen (inklusive interne Kosten) zu den Einnahmen verschlechterte sich entsprechend von 99,8% auf 100,8%. In der Sparte Grundversicherung (KVG) verbesserte sich diese Kennzahl aber. Gemäss Helsana widerspiegelt sich darin die nachhaltige Prämienpolitik.


    Helsana bezeichnet das Jahresergebnis als solide und das Geschäftsjahr insgesamt als anspruchsvoll, aber erfolgreich. Vor allem die höheren Arztkosten in der Grundversicherung machten Helsana zu schaffen. Getrieben wurden diese durch die Zunahme von Arztpraxen. Die temporäre Aufhebung des Ärztestopps habe dazu beigetragen. Zugleich gebe es Fehlanreize in der Tarifstruktur.


    cf


    (AWP)

  • Sanitas steigert Gewinn nach Delle im Vorjahr

    10.04.2015 11:40

    Zürich (awp/sda) - Die Krankenkasse Sanitas hat 2014 wieder mehr verdient, nachdem der Gewinn im Vorjahr um fast 40% eingebrochen war: Der Gewinn nach Steuern erhöhte sich im vergangenen Jahr gegenüber 2013 um 4,4% auf 101,5 Mio CHF.

    Insbesondere Erträge aus den Kapitalanlagen liessen den Gewinn steigen. Die Prämieneinnahmen sanken dagegen leicht auf 2,481 Mrd CHF, nach 2,484 Mrd im Vorjahr, wie die Sanitas Gruppe am Freitag mitteilte.


    In der Zusatzversicherung wendete die Sanitas 2014 mehr Geld für die Versicherungen und den Versicherungsbetrieb auf, als sie durch die Prämien einnahm. Die Combined Ratio, die das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag misst, verschlechterte sich von 89,0 auf 113,8%.


    EINMALEFFEKT DURCH HÖHERE ALTERUNGSRÜCKSTELLUNGEN


    Die Krankenkasse erklärt diese starke Verschlechterung mit einem Einmaleffekt. Aufgrund des anhaltend tiefen Zinsniveaus sei der technische Zinssatz zum Schutz der Versicherten in der Zusatzversicherung von 3 auf 2% gesenkt worden, heisst es in der Mitteilung.


    Das Unternehmen habe aus diesem Grund die Alterungsrückstellungen um 133,6 Mio CHF erhöht. Ohne diesen Einmaleffekt betrug die Combined Ratio laut der Sanitas Gruppe 94,9%. Da die Grundversicherung gemäss Krankenversicherungsgesetz nicht profitorientiert ist, bezeichnete die Sanitas Gruppe die Combined Ratio von 100,4% als eine "gewollte Punktlandung".


    Zufrieden zeigte sich die Sanitas auch mit der Entwicklung bei den Versichertenzahlen: Per Ende 2014 waren mit 824'000 Versicherten 1,3% mehr Personen bei der Sanitas versichert als vor einem Jahr. Die Anzahl der Zusatzversicherten in der Sanitas Gruppe stieg um über 7000 Personen.


    Diese Entwicklung sei in Übereinstimmung mit der Unternehmensstrategie verlaufen, die einen Fokus auf das Zusatzversicherungsgeschäft lege, schreibt Sanitas.


    cp


    (AWP)

  • Groupe Mutuel erzielt 2014 positive Ergebnisse

    10.06.2015 12:15

    Martigny (awp) - Der Krankenversicherer Groupe Mutuel hat im vergangenen Geschäftsjahr den Umsatz im Bereich Gesundheit um 2,2% auf 4,73 Mrd CHF gesteigert. Das Ergebnis kam bei 125,9 Mio CHF nach 14,9 Mio im Vorjahr zu liegen. Im Bereich KVG legte das Prämienvolumen um 3,5% auf 3,89 Mrd CHF zu. Die Versicherungsleistungen abzüglich der Kostenbeteiligungen seien um 1,3% auf 3,49 Mrd CHF gestiegen, teilt die Groupe Mutuel am Mittwoch mit.

    Die Gesundheitskosten pro OKP-Versicherten (obligatorische Krankenpflege) erhöhen sich inklusive der Zahlungen für den Risikoausgleich um 1,4% auf 3'628 CHF. Nahezu 80% der Kosten zulasten der OKP entfallen auf die Ärzte, Spitäler (stationär und ambulant) und Medikamente.


    Die Verwaltungskosten kamen bei 4% des Brutto-Prämienvolumens zu liegen nach 4,2% im Vorjahr. Das Eigenkapital beträgt insgesamt 1,42 Mrd CHF, was 30,2% der Netto-Prämien entspricht (im Vorjahr 28,1%). Das Eigenkapital KVG liegt bei 545 Mio CHF, entsprechend 13,8% der Netto-Prämien (14,5%).


    Die Zahl der Versicherten in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung ist im Jahresverlauf um 1,1% zurückgegangen und kam am Bilanzstichtag bei 1'19 Mio zu liegen. Zwar ist der Versicherer SUPRA 1846 im Oktober 2014 der Groupe Mutuel beigetreten, die Verwaltung sei aber erst im Jahr 2015 übertragen worden, so dass diese Kunden nicht im Versichertenbestand 2014 berücksichtigt worden sind.


    POSITIVE ERGEBNISSE AUCH IN BERUFLICHER VORSORGE UND LEBENSVERSICHERUNG


    Die beiden vollständig von der Groupe Mutuel verwalteten Vorsorgestiftungen (Groupe Mutuel Vorsorge und Walliser Vorsorge) erzielten mit den verwalteten Kapitalanlagen eine Gesamtperformance von +6,7%. Auch die Versicherungstätigkeiten würden ein positives Ergebnis ausweisen, heisst es. Die Politik der Ergebnisausschüttung soll im Jahr 2015 in Form einer zusätzlichen Verzinsung von 3,25% fortgesetzt werden.


    In der Lebensversicherung ist der Umsatz um 5,8% auf 82,5 Mio CHF gestiegen. Es wurden 5'496 Neukunden gewonnen und per Ende 2014 35'610 Verträge verwaltet.


    NEGATIVZINS AUF DEN GIROKONTEN BEREITET SORGEN


    Zudem teilt die Gruppe mit, dass sich die im Januar 2015 von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) beschlossene Aufhebung des Euro-Mindestkurses zum Franken nur gering auf die Kapitalrendite auswirke. Der von der SNB verhängte Negativzins auf den Girokonten der Banken hingegen gebe Anlass zur Sorge. Bislang seien die Auswirkungen nicht allzu bedeutend und würden die Qualität der Finanzergebnisse nicht beeinträchtigen.


    cp/tp


    (AWP)

  • Finma verhängt 18-monatiges Übernahmeverbot gegen Groupe Mutuel

    02.07.2015 13:11

    (Ausgebaut und mit Stellungnahme der Groupe Mutuel ergänzt)

    Bern (awp/sda) - Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) geht weiter gegen die Groupe Mutuel vor. Der Krankenversicherer darf unter anderem bis Ende 2016 keine neuen Kundenportfeuilles übernehmen. Wegen Hinweisen auf mögliche Straftaten wird Strafanzeige erstattet.


    Aus der Sicht der Finma hat die Groupe Mutuel über einen längeren Zeitraum in schwerer Weise gegen die Anforderungen an die Gewähr für eine einwandfreie Geschäftstätigkeit und damit gegen das Aufsichtsrecht verstossen, wie die Finma am Donnerstag mitteilte.


    Das Verbot zur Akquisition von neuen Kundenportefeuilles bis Ende 2016 bedeutet, dass zwar Einzelkunden weiterhin zur Groupe Mutuel wechseln können, das Unternehmen aber nicht andere Gesellschaften übernehmen oder mit ihnen fusionieren darf.


    Zudem müssen die im Krankenzusatzversicherungsgeschäft tätigen Gesellschaften der Gruppe der Finma bis im Februar 2016 sämtliche Tarife zur Prüfung vorlegen. Weiter drängt die Aufsichtsbehörde die Groupe Mutuel dazu, "unangemessene Abgangsentschädigungen an ehemalige Gewährsträger zu verhindern".


    FINMA HAT BEREITS 2014 PERSONELLE WECHSEL BEWIRKT


    Diese Massnahmen werden erlassen, nachdem die Finma bereits 2014 die Korrektur widerrechtlich erhobener Prämien angeordnet sowie personelle Wechsel im Verwaltungsrat bewirkt hatte. Das Verfahren zur Rechtsdurchsetzung (Enforcement) sei nun abgeschlossen.


    Es habe ergeben, dass die im Krankenzusatzversicherungsgeschäft tätigen Gesellschaften der Gruppe über eine ungenügende Corporate Governance verfügten und sich nicht an die aufsichtsrechtlich verbindlichen Geschäftspläne hielten.


    Konkret seien neben der Erhebung nicht genehmigter Prämien die einzelnen Gruppengesellschaften personell und organisatorisch so miteinander verbunden und geführt worden, dass "eine wirksame Kontrolle der Geschäftstätigkeit beeinträchtigt und ein sachgerechter Umgang mit Interessenkonflikten erschwert war".


    FINMA ERSTATTET STRAFANZEIGEN


    Die Finma anerkennt hingegen, dass die neue Führung der Gruppe mit Sitz in Martinach VS verschiedene Korrekturmassnahmen eingeleitet und sich während des Verfahrens kooperativ verhalten habe.


    Da sich im Verfahren auch Hinweise auf mögliche Straftaten ergeben haben, wird die Finma bei den zuständigen Behörden Strafanzeige erstatten. Dies betreffe keine Organe, die aktuell für die von der Finma beaufsichtigten Gesellschaften verantwortlich seien, hält die Finma dazu fest.


    Auf Anfrage sagte ein Finma-Sprecher, dass einerseits beim Eidgenössischen Finanzdepartement Strafanzeige wegen der unbewilligten Prämien eingereicht und andererseits auch Strafanzeige bei den Strafverfolgungsbehörden erstattet werde. Angaben dazu, welche Straftatbestände in Frage kommen und wer konkret betroffen ist, wollte der Finma-Sprecher nicht machen.


    GROUPE MUTUEL PRÜFT ALLFÄLLIGE EINSPRACHE


    Die Groupe Mutuel hat gemäss ihrer Mitteilung die Schlussfolgerungen und Massnahmen der Finma sowie den Abschluss der Untersuchung zur Kenntnis genommen. Die gewährte Frist soll genutzt werden, um eine allfällige Einsprache zu prüfen.


    Der Vorstand, der seit dem 1. Oktober 2014 im Amt sei, führe die Umsetzung der Massnahmen fort, die notwendig seien, um die verlangte Anpassung des Unternehmens an die Vorschriften vorzunehmen. Zudem gehe der schrittweise Rücktritt der früheren Verwalter weiter.


    Die nicht genehmigten Prämien in der Zusatzversicherung betrafen laut dem Krankenversicherer Prämien von Versicherungsverträgen, die Arbeitnehmer über den Rahmenvertrag ihrer Arbeitgeber mit der Groupe Mutuel abgeschlossen hatten. Insgesamt seien 24'000 Versicherte betroffen gewesen. 9000 hätten zu hohe und 15'000 zu tiefe Prämien gezahlt.


    Die Betroffenen, die seit 2003 zu viel gezahlt hätten, seien identifiziert und benachrichtigt worden. Ein Gesamtbetrag von über 8,6 Mio CHF sei rückerstattet worden.


    Der Krankenversicherer weist zudem darauf hin, dass die Wirkung der Qualitätsbemühungen sich auch in den Zahlen von 2014 bei der Ombudsstelle der Krankenversicherer bestätigt haben. Von den über 5'000 Fällen hätten nur gerade 6% die Groupe Mutuel betroffen, während ungefähr 15% der Bevölkerung in einer der Mitgliedsgesellschaften der Gruppe versichert seien.


    cf


    (AWP)

  • Höhere Krankenkassenprämien erwartet

    Heute Donnerstagnachmittag gibt das Bundesamt für Gesundheit die Krankenkassenprämien für das kommende Jahr bekannt. Es wird ein starker Anstieg erwartet.

    Laut Schätzungen sollen die Prämien 2016 um 5 bis 6% ansteigen - und damit noch stärker als 2015. Um 14.30 Uhr treten Bundesrat Alain Berset und BAG-Direktor Pascal Strupler vor die Medien, um die neuen Prämien zu erläutern. Um wie viel sie steigen dürften, haben Vergleichsdienste errechnet: comparis.ch schätzt einen Anstieg von 4,9% in der Grundversicherung, bonus.ch geht gar von einer durchschnittlichen Prämienerhöhung von 6,5% aus.


    Für das Jahr 2015 betrug der durchschnittliche Anstieg der Krankenkassenprämien bereits 4% - dies war der stärkste Anstieg seit 2012.


    Junge müssen wohl mehr zahlen


    Laut den Vergleichsdiensten müssen wohl vor allem junge Erwachsene künftig tiefer in die Tasche greifen. Auf diese Altersgruppe komme laut Hochrechnung ein Plus von 5,2% zu, schrieb comparis.ch in einer Mitteilung von vergangenem Donnerstag. Bonus.ch rechnete am Dienstag sogar mit einem Anstieg von 6,7%.


    Zudem gelte: Je höher die Franchise, desto höher der Aufschlag, hiess es bei comparis.ch. Beide Vergleichsdienste gehen zudem davon aus, dass die Prämien in ländlichen geprägten Kantonen der Ost- und Innerschweiz am meisten steigen. In städtischen Kantonen hingegen liege die Erhöhung unter dem Schnitt. Zudem müssten Versicherte mit alternativen Versicherungsmodellen mehr zahlen als solche mit einem Standardmodell.


    Kommen all diese Faktoren zusammen, könnte der Aufschlag happig werden: "Für manche Versicherten wird es wohl auch in diesem Jahr eine Erhöhung im zweistelligen Prozentbereich geben", schrieb comparis.ch.


    Die Hochrechnung von comparis.ch stützt sich auf die provisorischen Prämien von Krankenkassen, bei denen über zwei Drittel der Versicherten die Grundversicherung abgeschlossen haben. Bonus.ch berechnet seine Schätzungen aufgrund von 120'000 Prämien, welche die Versicherungen dem Portal zukommen liessen. Diese Versicherer sollen 60% der Schweizer Versicherten repräsentieren.


    (AWP)

  • Zeit, die Krankenkasse zu wechseln?

    Alle Jahre wieder: Die Krankenkassenprämien steigen 2016 wie im aktuellen Jahr um 4 Prozent an. Der Zeitpunkt ist ideal, sich über einen Kassenwechsel gedanken zu machen. cash beantwortet die wichtigsten Fragen dazu.

    Von Pascal Züger

    Seit der Einführung des Krankenversicherungsgesetzes 1996 habe sich die Standardprämie um durchschnittlich 4,6 Prozent pro Jahr erhöht, schreibt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in einer Mitteilung. In den letzten zehn Jahren sei sie im Schnitt um 3,4 Prozent gestiegen.


    Bundesrat Alain Berset betonte Ende September, dass kein Ende des Anstiegs in Sicht sei. Die Gründe, die er nannte: die Alterung der Bevölkerung und der technologische Fortschritt im Gesundheitsbereich. Es seien aber mittel- und langfristige Projekte im Gang, um die Kosten und damit die Prämien in den Griff zu kriegen. Es brauche aber Zeit, bis sich diese in den Kosten niederschlügen.


    Eine Prämiensenkung ist also Zukunftsmusik. Schweizerinnen und Schweizer müssen sich zunächst einmal mit den Prämien für 2016 auseinandersetzen. Es lohnt sich - wie jedes Jahr - die Leistungen und Prämien der eigenen Krankenkasse mit der Konkurrenz zu vergleichen. Durch einen Wechsel kann teilweise viel Geld gespart werden, ohne eine Leistungseinbusse in Kauf nehmen zu müssen. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten zum Kassenwechsel:


    Bis wann muss ich die bisherige Grundversicherung kündigen?


    Die Kündigung der obligatorischen Versicherung muss spätestens am 30. November per eingeschriebenem Brief bei Ihrer bisherigen Krankenkasse eintreffen und erfolgt dann auf den 31. Dezember. Dieser Termin ist unbedingt einzuhalten, denn erfolgt die Kündigung zu spät, ist kein Wechsel möglich. In einem Ausnahmefall ist auch ein Wechsel auf den 1. Juli möglich, nämlich dann, wenn Sie als erwachsene Person die minimalen Franchise von 300 Franken (Kinder 0 Franken) und eine Standard-Grundversicherung abgeschlossen haben. Die Kündigung muss dann bis zum 31. März erfolgen.


    Kann mich eine Krankenkasse ablehnen?


    Nein. Bei der obligatorischen Grundversicherung sind alle Krankenkassen verpflichtet, Sie vorbehaltlos und ohne Wartefrist aufzunehmen. Anders verhält es sich bei der Zusatzversicherung. Diese wird auf freiwilliger Basis abgeschlossen und die Krankenkasse darf Sie ablehnen oder aufgrund von gesundheitlichen Problemen, wegen Ihres Alters oder wegen Ihres Geschlechts die Prämie entsprechend anpassen.


    Sind alle obligatorischen Grundversicherungen gleich?


    Im Krankenversicherungsgesetz (KGV) sind die Leistungen aus der Grundversicherung genau definiert und deshalb bei allen Krankenkassen gleich. Es gibt jedoch Unterschiede bei den Prämien und in der Serviceleistung. Wer eine günstige Krankenkasse wählt, muss möglicherweise Abstriche in der Beratung, der Geschwindigkeit der Vergütungen oder bei der Erreichbarkeit der Krankenkasse machen.


    Was ist der Unterschied zwischen Franchise und Selbstbehalt?


    Die Franchise ist der Betrag, welcher Sie jährlich selbst an die Behandlungskosten bezahlen müssen, bevor die Leistungen der Krankenkasse einsetzen. Für Erwachsene beträgt die Franchise 300 bis 2500 Franken, der Versicherte kann die Höhe frei wählen. Kinder und Jugendliche unter 18 zahlen keine Franchise. Über die Franchise hinausgehende Kosten werden Ihnen zu 10 Prozent belastet, was der sogenannte Selbstbehalt darstellt. Dieser kann pro Jahr jedoch höchstens 700 Franken betragen.


    Welche Höhe der Franchise ist sinnvoll?


    Je höher die gewählte Franchise, desto günstiger die Krankenkassenprämie. Eine hohe Franchise lohnt sich für Menschen, die wenig zum Arzt müssen. Wer eher hohe Arztkosten hat, fährt mit einer tiefen Franchise besser. Schlussendlich ist die Wahl der Franchise immer eine Abwägung zwischen Sparpotenzial und Risikobereitschaft.


    Welche Krankenkassen-Modelle gibt es?


    Neben dem Standardmodell, bei welchem Sie die freie Arztwahl für Behandlungen haben, stehen Ihnen die zusätzliche Varianten Telmed (telefonische Beratung), Hausarzt und HMO (ärztliche Gruppenpraxis) zur Verfügung. Diese drei Lösungen schränken die freie Arztwahl ein, bringen Ihnen aber auch einen Prämienrabatt ein. Beliebt sind sie bei Versicherten, welche die Koordination durch eine einzige Stelle schätzen.


    Was bieten Zusatzversicherungen?


    Zusatzversicherungen erfüllen Bedürfnisse, die über die gesetzliche Grundversorgung hinausgehen. Mit Zusatzversicherungen können zum Beispiel alternative ambulante Behandlungen von nichtärztlichen Therapeuten, halbprivate oder private Spitalabteilung oder Zahnbehandlungen versichert werden. Die Leistungen variieren von Kasse zu Kasse.


    Muss ich für die Zusatzversicherung die gleiche Krankenkasse wie bei der Grundversicherung wählen?


    Nein. Die Grund- und Zusatzversicherungen müssen nicht über denselben Anbieter laufen. Eine Krankenkasse darf die Zusatzversicherungen nicht künden, nur weil die Grundversicherung gewechselt wurde.


    Brauche ich eine Unfalldeckung?


    Sind Sie mehr als acht Stunden pro Woche erwerbstätig, dann sind Sie durch Ihren Arbeitgeber gemäss Unfallversicherungsgesetz (UVG) automatisch gegen Berufs- und auch Nichtberufsunfälle versichert und können die Unfalldeckung in der Krankenversicherung ausschliessen.


    Wo finde ich weitere Informationen?


    Es gibt zahlreiche Portale im Internet, wo Sie die Krankenkassenprämien der verschiedenen Anbieter vergleichen können. In der Regel wird dabei auch das Sparpotenzial im Vergleich zur bestehenden Krankenkasse ausgewiesen. Die bekanntesten Portale sind: comparis.ch, krankenkasse-vergleich.ch, priminfo.ch (Prämienübersicht vom Bund) und bonus.ch. Wertvolle Informationen zu Krankenkassen stellt auch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf Ihrer Homepage (bag.admin.ch) zur Verfügung.

    CASH

  • Eigentlich erstaunlich, dass die dauernden Prämienerhöhungen einfach so hingenommen werden. Ich habe bald den Verdacht, dass bei unserem Amt für Gesundheitswesen FIFA-ähnliche Zustände vorherrschen. Da sollte man doch eventuell etwas genauer hinschauen.


    Seltsam auch, dass noch niemandem das Verursacherprinzip in den Sinn gekommen ist. Wenn man einen Autocrash macht, steigt ja die Prämie auch (ich habe Bonusschutz versichert). *dirol*