Kritische Syngenta-Aktionäre wollen Verwaltungsrat erneuern
18.01.2016 10:58
Basel (awp/sda) - Harsch geht der Geschäftsführer der Vereinigung kritischer Syngenta-Aktionäre mit dem Verwaltungsrat des Agrochemie-Unternehmens ins Gericht. Es mangle an Führung und Orientierung. Deshalb müsse der Verwaltungsrat erneuert werden.
Der Verwaltungsrat habe sich, das Unternehmen und die Aktionäre in eine "unmögliche Lage hineinmanövriert", schreibt Folke Rauscher, Geschäftsführer der Vereinigung kritischer Syngenta-Aktionäre in einem Beitrag in der "Basler Zeitung" vom Montag. Die Zukunft von Syngenta hänge in der Luft.
Die oberste Führung habe den Glauben aufgegeben, das Unternehmen könne unabhängig und selbständig bleiben, schreibt Rauscher. Zur möglichen Übernahme durch ChemChina schreibt er, es sei fraglich, "ob der Verwaltungsrat die Konsequenzen einer Verstaatlichung von Syngenta durch einen Verkauf an ein Staatsunternehmen eines kommunistischen Landes wirklich zu Ende gedacht hat".
Rauscher fordert eine "umfassende Erneuerung" des Verwaltungsrats an der nächsten Generalversammlung. Nur neue, unbelastete Kräfte seien in der Lage, Syngenta aus der "misslichen Lage" zu befreien.
Sollte der Verwaltungsrat den "nötigen Wechsel" nicht selber einleiten, "werden die Aktionäre einen solchen herbeiführen", schreibt der Geschäftsführer der Vereinigung. Diese ist im letzten Herbst gegründet worden. Damals hiess es, die Mitglieder würden rund ein Prozent des Aktienkapitals halten.
Der Syngenta-Verwaltungsrat wehrte sich im letzten Jahr gegen eine Übernahme durch den Branchenprimus Monsanto. Später wurden Verhandlungen über einen Zusammenschluss mit anderen Unternehmen aufgenommen.
mk
(AWP)