• WAMUQ

    Times25 wrote:

    Quote
    Was ist die Meinung zu dieser Klage ??

    Ich denke das ist wohl kaum Positiv für unsere Sache !


    Und wiso kommt so eine Klage erst jetzt ??


    Ich sehe an dieser Klage leider auch nichts positives.


    Auf jeden Fall betrifft es unser Insolvenz-Verfahren nicht......

  • Peter J. Solomon (Mirant CH11)

    Hallo Zusammen, bevor dieser Thread noch ausstirbt, stelle ich meinen Beitrag auch hier noch rein. *wink*


    Soeben habe ich mich in den Mirant Chapter-11 Fall eingelesen. Es gibt da sehr viele Parallelen mit unserem Insolvenzverfahren.




    Zuerst mal die Parallelen im Überblick:



    Chapter-11


    Analog zu Washington Mutual meldete „Mirant Corporation“ am 14. Juli 2003 Gläubigerschutz nach Chapter-11 am Konkursgericht in Texas an unter Leitung von Richter Michael Lynn.


    Länge des Verfahrens

    Mirant’s Insolvenzverfahren dauerte von Juli 2003 – Januar 2006. Das sind rund 2.5 Jahre! In ziemlich genau 4 Tagen, am 28. März 2011 dürfen auch wir hier unser 2.5-jähriges CH11-Verfahren feiern.



    Wipe Out Shareholders


    Auch hier lautete die Devisen: „no value for common stockholders“. Es würde nicht ausreichend Geld vorhanden sein, um die Stammaktionäre am Reorganisationsprozess teilhaben zu lassen, so die Argumentation des Debtors (Mirant) und der Gläubiger (Creditors-Committee).


    Equity Committee

    Auch in diesem Chapter-11 Fall führten aussergewöhnliche Umstände dazu, dass der US Trustee es für nötig hielt ein Equity Committee zu gründen, welches Judge Lynn genehmigte.



    Examiner


    Am 13. April 2004 ernannte das Konkursgericht auf Empfehlung des US Trustees William K. Snyder („CRG Partners“) als Examiner (staatlich unabhängiger Prüfer).



    Shareholder Meeting


    Wie bei uns forderten auch bei Mirant die Aktionäre eine Durchführung einer jährlichen HV. Das BOD weigerte sich eine HV durchzuführen, da die Kosten zu hoch seien und es üblich ist, während Insolvenzverfahren keine Shareholder-Meetings einzuberufen.

    In der Motion des EC’s wurden folgende Gegen-Argumente vorgebacht:

    - Mirant verstosst gegen ihre „Fiduciary Duty“ (Treuepflicht gegenüber Equity)

    - Mirant wurde des „Stonewalling“ beschuldigt (Keine Kooperation mit EC)

    - Mirant bewertet das Unternehmen absichtlich zu tief um die Aktionäre loszuwerden

    - Mirant kümmert sich nur um die Interessen der Gläubiger


    (Falls mir jemand nicht glaubt, weil es fast schon zu identisch klingt, gibt’s hier die Quelle dazu: http://www.freerepublic.com/focus/f-news/1292511/posts)


    Das wären die ersten 4 Gemeinsamkeiten der beiden Fälle. Es kommt nun aber noch besser!


    Folgende 2 Gesichter, die uns bestens bekannt sind tauchen auch bei Mirant auf und zwar als:


    Vorsitzender des EC‘s: Michael Willingham

    Financial Advisor des EC’s: Peter J. Solomon


    Hier kann ich sogar eine Quelle aus erster Hand liefern!

    Der Fall findet man als offizielle Referenz (aus gutem Grund!) auf der Website von Peter J. Solomon: http://www.pjsc.com/transactions/330case_study_article.html




    Schauen wir uns nun mal die Rolle von Peter J. Solomon in diesem Insolvenzverfahren an:

    Im September 2003 wurde Solomon als „Financial Advisor“ für das EC angestellt um die Aktionärsinteresse zu vertreten. Ich gehe davon aus, dass auch hier Mike Willingham der Drahtzieher war und Solomon als Finanzberater für das EC auswählte. Auch bei Mirant war es Solomon‘s Aufgabe das Unternehmen zu bewerten und diverse Strategien zu verfolgen um mehr Wert dem Unternehmen zuzuführen.


    Im Januar 2005, rund 1.5 Jahre nach Beginn des Insolvenzverfahrens, legte der Debtors Mirant den ersten Reorganisationsplan (POR) vor. Der Plan sah vor, dass den Aktionäre Optionsscheine (5%- aus dem Geld) an dem neuen Unternehmen angeboten werden, basierend auf einer Bewertung des Finanzberaters des Schuldern’s. (in unserem Fall wäre dies Blackstone). PJS arbeitete seit Antritt des Amtes (Sept. 03) an einer eigenen Bewertung des Unternehmens. Auch im Fall Mirant hatte Solomon demnach ganze 16 Monate stillschweigend hinter den Kulissen gearbeitet und ist zu einer ganz anderen Bewertung gekommen.


    Das Konkursgericht ordnete daraufhin ein Valuation-Hearing an. Der Richter verlangte von jedem Finanzberater der Committees *angel* eine Bewertung des Unternehmens, (b) Widerlegungen der anderen Analysen und (c) Gegenbeweise.


    Das Valuation Hearing startete dann im April 2005:

    27 Tage dauerte das ganze Valuation-Hearing. Davon befand sich Anders Maxwell, als Vertreter von Peter J. Solomon ganze 6 Tage im direkten Kreuzverhör und musste die Analysen von Solomon verteidigen.


    Das Gericht kam schlussendlich zum Ergebnis, dass das Team rund um Peter J. Solomon das Valuation-Hearing gewonnen hat, da ihre Analysen am meisten substanziellen Wert dem Unternehmen zusprechen konnten.


    Die Folge dessen war: “Under the aegis of the court, the Equity Committee earned a tenable negotiating position as a result of PJSC’s victory in the valuation hearing.”


    Das EC war somit wieder voll im Rennen mit einer sogar noch stärkeren Position als zu vor!




    Ein Settlement mit Mirant und Creditors folgte dann rund 3 Monate später:


    In September 2005, a negotiated settlement was reached in which common shareholders retain a stake of about 14% in the reorganized common stock, as well as representation on the reorganized Mirant Board of Directors.


    Im September 2005, wurde ein Vergleich erzielt in dem die Stammaktionäre ein Anteil von 14% der reorganisierten Stammatkien bekommen und zusätzlich im neuen BOD von Mirant vertreten sind!




    Was passierte mit der Mirant-Aktie?

    As a result of the settlement, Mirant’s stock price has risen over 250% since the beginning of the case, to an equity market value of approximately $550 million, a gain of over $400 million.


    Als Resultat des Settlements stiegen die Aktien von Mirant über 250% seit Beginn des Falles zu einem Aktienwert von rund $ 550 Millionen, ein Gewinn von über $ 400 Millionen.


    Ein beinahe Hollywoodreifer Streifen... mit aktionärsfreundlichem: HAPPY END !




    Dieser Mirant-Fall zeigt auf eindrückliche Art und Weise, dass ein angeblich verlorener Fall wie unserer, sehr wohl in eine neue Richtung gelenkt werden kann, sogar wenn dies in der letzten Minute geschieht. Entscheidend ist das Timing! In unserem, weitaus grösseren und möglicherweise auch komplexeren Fall, arbeitet Solomon erst seit13 Monate ! Bei Mirant waren es ganze 16 Monate bis überhaupt mal was von Solomon auf den Tisch kam. Ich kann mir gut vorstellen, dass auch bei den Mirant Aktionäre mit der Zeit die Nervosität immer grösser wurde und viele schon die Hoffnung aufgegeben haben, dass Solomon den Fall hier noch in eine andere Richtung lenken kann und eine komplette Ausbuchung der Aktionäre vermeiden kann.


    Ob es bei uns jemals auch so enden wird wie bei Mirant? Ich weiss es nicht. Ich weiss nur, dass man Peter J. Solomon noch lange nicht abschreiben darf!


    Bei 2‘753 Stunden, seit Februar 2010, mit Grossteil “Asset Analysis and Recovery“, wird da noch was kommen!




    Zum Schluss noch was zu Mike Willingham. Der Richter im Mirant Fall, Judge D. Michael Lynn, schwärmte in höchsten Tönen von Michael Willingham: "If ever the U.S. Trustee was looking for a poster child for a committee member, [he] should be it. [His] understanding of the case is incredible. Better than many of the lawyers who have participated in it, in fact."

    http://seekingalpha.com/articl…quity-takes-the-offensive


    zu deutsch: Wenn auch immer ein US Trustee sich für ein Aushängeschild umsieht für ein Ausschuss-Mitgliedes, Michael Willingham soll es sein! Sein Verständnis im ganzen Fall ist wahnsinnig! Besser als viele der Anwälte die in diesem Fall mitgewirkt haben.




    Lg & Good Luck!

    Affliction




    Für diejenigen welche sich selbst noch näher in den Fall „Mirant“ einlesen möchte, habe ich hier eine kleine Sammlung von Links für Euch:


    http://en.wikipedia.org/wiki/Mirant

    http://www.freerepublic.com/focus/f-news/1292511/posts

    http://www.pjsc.com/transactions/330case_study_article.html

    http://findarticles.com/p/arti…..._April_6/ai_n13561648/

  • WMI Assets

    Hallo Zusammen,


    Ich möchte im folgenden Beitrag etwas genauer auf die WMI Assets (Vermögenswerte) eingehen.


    Der Sinn eines Insolvenzverfahrens nach Chapter11 ist die Firma zu reorganisieren um durch diesen Prozess einen Mehrwert zu generieren und die Firma zu restaurieren, während ein Chapter7 in der kompletten Liquidation endet. Die Reorganisation hat mitunter den Vorteil, dass der Schuldner sich an den ihm zur Verfügung stehenden Verlustvorträge (NOLs) bedienen kann. Durch die Reorganisation werden neue Aktien emittiert. Creditors haben dann, (nebst Aktionären - sollten ausreichend Assets vorhanden sein) oftmals die Wahl zwischen *angel* einer Cash-Abfindung oder (b) erhalten ihre Recovery in Form von Unternehmensanteile der neuen, reorganisierten Firma.

    Anbei ein kleiner Auszug aus dem Buch von Stuart C. Gilson „Creating Value Through Corporate Restructuring: Case Studies in Bankruptcies”:


    „In every distressed situation, an investor’s return depends on two key values:

    the true value of the firm’s assets (“true value”) and the value of the firm’s assets used in determining payouts to claimholders under the firm’s reorganization or restructuring plan (“plan value”). These two values are almost always different, and an investor’s return can be significantly affected by changes in either value.”


    Die Rendite eines Investors in Insolvenz-Firmen hängt in erster Linie von 2 Hauptpunkten ab:


    I. Unternehmungs -WERT (“True Value“)

    Hierbei handelt es sich um den eigentlichen Wert des Unternehmens. In unserem Fall ist das die Holding selbst, Washington Mutual Inc. Diese Zahlen sind aus den Monatlichen Operating Reports (MORs) ersichtlich. Derzeit beträgt das Vermögen von WMI rund $ 6,8 Milliarden. Rund 2 Drittel (66%) dieses Vermögens besteht aus Cash-Positionen. Des Weiteren wird dieses Vermögen *angel* nicht zum Marktwert berücksichtigt, sondern lediglich zum Buchwert und wird (b) nicht durch eine unabhängige Buchhaltungsstelle überprüft.




    II. Reorganisations -WERT (“Plan Value“)

    Hierbei handelt es sich um den generierten Mehrwert des Unternehmens durch die getätigte Reorganisation. In unserem Fall ist das die WMI-Reorg, WMMRC. Der derzeitige Wert der WMI-Reorg liegt bei rund $ 160 Millionen. Nebst diesem Wert kann in unserem speziellen Fall nochmals zusätzlich (Mehr-)Wert ins Estate fliessen, *angel* je nach Zinsrate die angesetzt wird (CR/FJR), (b) möglichen Disallowances of Claims infolge Insiderhandel, sowie (c) der immer noch ausstehende Entscheid des DIMEQ-Proceeding.




    Nur verhält sich das Ganze bei unserer Washington Mutual etwas anders. In unserem Fall beschränken sich die Asset-Quellen nämlich nicht nur auf obige 2 Punkte. Die wirklich interessanten Baustellen bei Wamu finden wir mit folgenden, weiteren 2 Geldquellen:




    III. Umstrittene Vermögenswerte („Disputed Assets“)

    In diese Kategorie fallen die ganz grossen Brocken. Hier bewegen wir uns nicht mehr bei 2- oder 3 stelligen Millionenbeträgen, sondern hier geht es um (umstrittene) Vermögenswerte in Milliarden-Höhe. Die ganzen Disputed Assets summieren sich auf ganze $ 33 Milliarden! (s. Grafik)




    IV. Wert von Klagen („Claim Assets“)

    Auch in dieser Kategorie reden wir von möglichen Asset-Positionen in Milliarden-Höhe. Leider hat der Debtors diese Klage nicht ausreichend bewertet. Stattdessen einigte sich WMI im März mit JPMC/FDIC und wird die Klagen, welche dem Estate mehrere Milliarden einbringen könn(t)en, im Rahmen des GSA’s dann allesamt fallen lassen.




    Bei diesen 2 Punkten handelt es sich aber nur um potenzielle Vermögenswerte. Das Global Settlement Agreement (GSA) schliesst diese Baustelle(n) indem *angel* die umstrittenen Vermögenswerte untereinander aufgeteilt werden und (b) mit den erteilten Releases die Klagen allesamt fallengelassen werden.



    Es gilt daher zu unterscheiden zwischen den Realen- (I + II) und den Potenziellen Vermögenswerte (III + IV).


    Nun möchte ich erneut auf Peter Solomon kommen. Die Aufgaben von Solomon bestehen aus folgenden Punkten:


    *angel* PJSC will advise and assist the Committee in assessing the operating and financial performance of, and strategies for, the Company as of or about the date of the bankruptcy filing in the Case (the „Filing Date“), including reviewing and analyzing the business plans and financial projections prepared by the Company as of the Filing Date, and testing assumptions and comparing those assumptions to historical Copmany and industry trends;


    (b) PJSC will advise and assist the Committee in evaluating the Company and its assets and liabilities as of the Filing Date, including valuations proposed by any interested party;


    (c) PJSC will advise and assist the Committee in evaluating the claims made in the Case, as well as evaluating tax assets and subsidiary or affiliate values;


    (d) PJSC will advise and assist the Committee in developing a solvency analysis of the Company as of the Filing Date;


    (e) PJSC will advice and assist the Committee in analyzing the Company’s claims regarding seizure of the Company’s banking affiliates;


    (f) PJSC will advise and assist the Committee and Venable in the course of any negotiations with the Company and its creditors and constituencies, including participation in meetings and telephone or video conferences;


    (g) If requested, appropriate PJSC personnel will provide testimony with respect to the financial advisory and consulting expert services referenced hereunder, specifically including testimony with respect to valuation issues or in connection with the Committee’s prosecution of any of the foregoing claims; and


    (h) PJSC will render such other financial advisory and consulting expert services as my be agreed upon PJSC and the Committee and Venable in connection with the foregoing.



    (Quelle: http://www.kccllc.net/document…229100407000000000005.pdf)




    Zur Auffrischung: seit der Genehmigung im Februar 2010 arbeitet PJS und Team als Finanzberater unseres EC’s und hat bisher 2’753 Stunden (Stand per 31.01.11) dem Estate in Rechnung gestellt. Der Hauptfokus legt PJS auf folgende Gebiete:


    • ASSET ANALYSIS AND RECOVERY (760.51 Std.)


    • LITIGATION (375.29 Std.)


    • PLAN AND DISCLOSURE STATEMENT (248 Std.)


    • VALUATION (246.60 Std.)


    • COMMITTEE ADMINISTRATION (619.25 Std.)


    http://www.kccllc.net/document…229110301000000000031.pdf


    Seit ich mich in den Mirant-Fall eingelesen habe, bin ich mir absolut sicher, dass wir zu gegebener Zeit Zahlen von Solomon und Team sehen werden, frage mich aber, ob diese Zahlen die Real-Werte (WMI & WMMRC) betreffen oder die potenziellen Vermögenswerte.


    Und genau diese Frage ist entscheidend!


    Mit den Zahlen der realen Vermögenswerte (I + II) liegt im optimalen Falle eine Recovery für die Vorzugsaktien drin. Diese Baustellen sind einfach zu klein, um die Vorzugsaktien komplett „aufzufüllen“, damit die Stammaktien auch noch ins Geld kommen. Es sei denn, WMI hat tatsächlich Konkursbetrug im grossen Stile begangen, absichtlich Subs nicht bewertet, Cash- und Assetpositionen in Milliardenhöhe unterschlagen Nach aktuellem Stand fehlen rund $ 500 Millionen, bis das erste Geld ans Equity fliesst. Um die Vorzugsaktionäre und TPS zu bedienen, benötigte es aber gleich nochmals rund $ 7'500 Millionen. Es kann somit jeder selbst die Chancen ausrechnen, wieviel Geld Solomon aus diesen 2 Punkte holen kann, zumal sich bei den 66%- an Cash-Positionen kein Spielraum bezüglich Bewertungen befindet. Dass hier noch noch ein paar Millionen reinfliessen können, halte ich durchaus für möglich. Es ist beinahe unmöglich, aus den ausgeführten Positionen noch an $ 8 Milliarden Realwerte zu gelangen. Es sei denn, wie erwähnt hier lauft die ganz grosse Konkursbetrugsnummer ab! Solomon dürfte hier sicherlich auch noch Licht ins Dunkeln bringen.


    Für mich steht jedenfalls fest: um ans richtig grosse Geld zu gelangen müssen wir uns den Potenziellen Vermögenswerten, den Asset-Quellen 3 und 4 widmen. Da uns da aber nach wie vor das GSA im Weg steht, hoffe ich, dass es dem EC gelingt:


    *angel* entweder den Appeal rechtzeitig und erfolgreich durchzukriegen


    (b) die Settlement Noteholder des Insidertrading zu überführen


    (c) dem Gericht unter Hilfe von Solomon eindeutige Zahlen und Analysen vorlegt, welche einen Grossteil der Disputed Assets (Assetquelle: 3) klar der WMI zusprechen würde


    (d) Beweise in der Hand hält, welche klar für die (erfolgreiche) Weiterverfolgung für die Klagen (Assetquelle: 4) gegen JPMC und FDIC sprechen oder


    (e) das komplette GSA kippen zu können (Assetquellen: 3 und 4) mittels eindeutiger Widerlegung von Zahlen (Bad Faith), wie dies im Mirant-Fall passierte.




    Wenn letzteres eintreffen sollte, könnte uns, ähnlich wie im Mirant-Fall, ein Valuation-Hearing blühen:


    In Chapter 11, the judge can order a full valuation hearing, in which competing experts present and defend their valuations in court.


    Übersetzt. In einem Insolvenzverfahren nach Chapter11 kann das Konkursgericht ein umfassendes Valuation-Hearing anordnen, bei welchem konkurrierende (Finanz-) Experten ihre Wertanalysen verteidigen und diejenigen der Gegner widerlegen. (siehe auch Punkt g von Solomon’s Aufgaben).


    So sehr ich mir auch ein Valuation Hearing wünsche und eine offene Konfrontation im Gericht zwischen Peter J. Solomon und WMI oder Blackstone (je nach Zahlen die das Hearing dann betreffen würden), glaube ich, dass die Zeit hierzu noch nicht reif ist. Wie schon im Mirant-Fall erwähnt, hat PJS im Mirant-Fall erstmals ganze 16 Monate stillschweigend gearbeitet, bevor er dem Gericht Zahlen vorgelegt hat. An unserem Fall arbeitet PJS erst 13 Monate.



    Um abschätzen zu können Wo und vor allem Wie weit wir uns von einem allfälligen Valuation-Hearing entfernt befinden, suchte ich heute nach einer Rechnung von PJS mit einem Hourly Breakdown im Mirant-Case. Leider bin ich bisher nirgends fündig geworden und habe wie erwartet von A. Maxwell auch keine Reaktion auf meine Anfrage erhalten, womit mir nichts anderes übrig bleibt als mich am zeitlichen Faktor zu orientieren. Dennoch habe ich langsam das Gefühl, dass wir uns allmählich in Richtung Valuation bewegen zumal *angel* viele Punkte die gemäss Mary Walrath im Disclosure Statement ergänzt werden mussten die Valuation betreffen, (b) Rosen’s Motion das EC untersuchen zu können, eine eindeutige Sprache spricht und ganz klar auf die Zahlen von PJS abzielen um so vielleicht jetzt schon einer Niederlage in einem kommenden Valuation Hearing vorbeugen zu können. Obwohl, gerade habe ich gesehen, dass der fleissige Rosen das Modified Disclosure Statement soeben veröffentlicht hat.


    Rosie hat nun also vorgelegt und die von Walrath geforderten Zahlen (nach-)geliefert. Nun ist er angreifbar! Dies könnte vielleicht schon der Startschuss sein für PJS um mit seinen Zahlen rauszurücken und eine Valuation-Schlacht zu starten.


    Allen Viel Glück!




    Lg

    Affliction



    ps: das Mirant-Valuation Hearing hat Solomon damals gegen ganze 3 konkurrierende Financial Advisors gewonnen, - darunter… wen wundert’s, waren auch unsere Freunde von Blackstone, die eine Niederlagen einstecken mussten. Die Odds auf einen erneuten Sieg in einem Valuation-Hearing stehen IMHO gar nicht mal so schlecht ;)

  • WAMUQ

    Hallo Zusammem !


    Es gibt ja wider mal was abzustimmen bezüglich den Prefs.


    Muss man an der Wahl teilnehmen ? Wenn ja was zum Teufel muss ich wo/wie ankreuzen ?


    Und was mach ich wenn ich vom Broker noch gar keine Unterlagen erhalten habe ?


    Vieleicht kann mich da jemand mal aufklären ! Danke

  • WAMUQ

    Times25 wrote:


    Hallo Times,


    Meine Empfehlung: Nicht Abstimmen bzw. vor allem auf keinen Fall Releases erteilen, zumindest vorerst nicht.


    Warum?

    Der Plan wurde von den Vorzugsaktionären bereits das letzte Mal mit über 90% abgelehnt. Warum sollte das Ergebnis dieses mal bei beinahe identischem Plan anders ausfallen? Erteilt man die Releases, besteht die Chance einer Distribution nur noch durch den im Plan vorgesehenen Liquidating Trust. Nach den Schätzungen des Debtors zufolge sind das zwischen 0 – 1% Nennwert-Recovery. Das wären im „best-case“ Szenario $ 10.00 pro WAMPQ bzw. $ 0.25 pro WAMKQ. Selbst wenn es im Laufe der Liquidation dem im Trust beiwohnenden Vorzugsaktionär-Vertreter gelingt, die Recovery Widererwarten zu steigern, so bewegen wir uns immer noch im 1-stelligen Prozentbereich und jenseits von attraktiven Distributions im Bereich von 50% aufwärts.


    Meine Strategie bei der ganzen Sache lautet abwarten. Denn bevor wir uns überhaupt die Köpfe darüber zerbrechen, was nach der Plan-Confirmation geschieht, muss dieser zuerst einmal abgesegnet werden! Sollte der Plan tatsächlich von Mary Walrath dieses Mal genehmigt werden, so gibt es für mich 2 maßgebliche Punkte für eine Entscheidung:


    A) Wie hoch fällt der Erlös aus dem Liquidating-Trust aus?

    Macht es Sinn die Releases im Nachhinein zu erteilen um an der aus dem Trust

    resultierende Recovery zu partizipieren?


    B) Kommt es zu allfälligen Klagen von Shareholdern?

    In welchem Verhältnis stehen die Chancen, dass wir durch eine Klage eine Summe erstreiten

    können, welche diejenige aus dem Liquidating-Trust outperformt?




    Zuletzt noch zur Handelssperre:

    Ich gehe davon aus, dass der Markt der Vorzugsaktien (WAMPQ&WAMKQ) nach der Abstimmung ohnehin so gut wie ausgetrocknet sein wird und es daher keine grosse Rolle spielt, ob die Papiere noch handelbar sind oder nicht. Wenn der Plan abgelehnt wird, so werden die Papiere automatisch wieder freigegeben. Wenn er genehmigt wird, steht Jeder vor der obgenannten Entscheidung, sofern er beim Voting keine Releases erteilt hat.


    Lg,

    Affliction

  • WAMUQ

    WaMu agrees on post-bankruptcy control -- report


    Deal could help end Washington Mutual bankruptcy


    * Shareholders would end up with post-bankruptcy company


    * Preferred and common stock soar


    WILMINGTON, Del., May 20 (Reuters) - Washington Mutual Inc (WAMUQ.PK) reached an agreement on Friday that would give shareholders control of the company after it exits bankruptcy, according to a report by Bloomberg News.


    Brian Rosen, of Weil, Gotshal & Manges LLP which represents Washington Mutual, said: "There were ongoing discussions. Nothing official."


    In return for control, shareholders would drop allegations that four hedge funds holding billions of dollars of Washington Mutual debt used nonpublic information while trading in its debt during the bankruptcy, according to Bloomberg.


    A company spokesman declined to comment. Attorneys who represent shareholders and the hedge funds did not return calls for comment.


    Washington Mutual plans to reorganize around a mortgage reinsurance business when it exits bankruptcy, mostly as a way to preserve the value of potential tax breaks.


    The company filed for bankruptcy in September 2008, a day after regulators seized its WaMu lending business in the biggest bank failure in U.S. history.


    It proposed a plan of reorganization last year that was rejected by Delaware Bankruptcy Judge Mary Walrath. Among her concerns were allegations raised by an individual investor from New Jersey, Nate Thoma, about four hedge funds that helped craft the company's bankruptcy plan.


    Thoma accused Appaloosa Management LP, Centerbridge Partners LP, Owl Creek Asset Management LP and Aurelius Capital Management LP of using information gleaned from the negotiating table to cash in on debt trades.


    The funds have denied the allegations.


    Shareholders have jumped on Thoma's allegations as an avenue of attack on a revised bankruptcy plan. They have scheduled and postponed depositions of the funds several times.


    The company's proposed plan would distribute more than $7 billion to creditors, paying them in full, but leaving little for shareholders.


    Shareholders have long argued the bank was improperly seized and sold too cheaply by the Federal Deposit Insurance Corp to JPMorgan Chase & Co (JPM.N) for $1.88 billion.


    The company's preferred shares (WAMPQ.PK) more than doubled during pink sheet trading, reaching a high of $38, and finished up about 87 percent, or $13.92, at $30. Common shares rose 91 percent to 7.9 cents in pink sheet trading.


    The case is In re Washington Mutual, U.S. Bankruptcy Court, District of Delaware, No. 08-12229. (Reporting by Tom Hals; editing by Andre Grenon)


    Quelle: http://www.reuters.com

  • Press-Release

    Das Wichtigste in Kürze:

    -------------------------------


    - Ein Settlement zwischen dem Equity Committee (EC) und den 4 Hedgefonds (Settlement Note Holder) scheint zu kommen


    - In den nächsten 7-10 Tagen wird ein neuer POR (#7) kommen (inkl. Settlement)


    - Das Confirmation Hearing wird voraussichtlich Mitte August 2011 stattfinden


    - Es wird dann wieder ein DS-Hearing stattfinden und ein POR-Voting. (auch für die Commons)


    - Das EC wird höchstwahrscheinlich keinen Einspruch mehr einlegen, wenn der Deal steht. Deadline dafür wird der 10. Juni 2011 sein. (EC PoR-Objection-Frist)


    - Sollte das Settlement Widererwarten scheitern, so behält sich der Debtors das Recht vor, das Confirmation-Hearing wie ursprünglich vorgesehen am 29. Juni 2011 abzuhalten


    - Die genauen Terms vom Settlement sind noch nicht bekannt. Die einzigen Infos stammen aus der Press-Release und aus der gestrigen Verhandlung.


    - Das BOD von WMMRC (reorganisierte WMI) wird aus 5 Sitzen bestehen:

    MIKE WILLINGHAM (EC-Vorsitzender) wird Chairman des BOD's sein. 2 weitere Plätze gehen an die Aktionäre und 2 gehen an die Hedgefonds.


    - Die Hedgefonds stellen der neuen WMI $ 100 Mio. Kredit zur Verfügung um zusätzliche Acquisition zu tätigen (zwecks Steuervorteile)


    - WMMRC wird über einen "Litigation Funds" von $ 25 Mio. verfügen. Mit diesem Geld kann gegen Third Parties, welche vom Debtors keine Releases erhalten haben, weitergeklagt werden! ACHTUNG: JPM & FDIC sind aber durch das GSA unantastbar! (FDIC-C soll anscheinend kein Release erhalten, jedoch ohne Gewähr)


    - Wie die Aufteilung der Anteile zwischen Stamm- und Vorzugsaktionäre aussieht ist noch unklar.


    - die TPS-Leute scheinen keine Kenntnis davon gehabt zu haben, dass das EC in Verhandlungen mit den Hedgefonds steckte. Es ist davon auszugehen, dass diese im Deal außen vor gelassen werden


    - Den 4 Hedgefonds wurde gestern natürlich eine weiße Weste verpasst. Gemäß Rosen sollen keine Beweise gefunden worden sein für Insider-Trading. Dieser Vergleich soll deshalb zu Stande gekommen sein, um das Verfahren zu beschleunigen.




    Lg,

    Affliction



    Hier die Presse-Info:




    Date Filed: 5/24/2011

    Press Release

    For Immediate Release

    WASHINGTON MUTUAL, INC. ANNOUNCES SETTLEMENT WITH SIGNIFICANT CREDITORS AND EQUITY COMMITTEE


    SEATTLE, May 24, 2011 – Washington Mutual, Inc. (Pink Sheets: WAMUQ.PK) ("WMI" or the "Company") today announced that the Company and certain of the Company’s creditors have reached a tentative settlement agreement with the Official Committee of Equity Security Interest Holders.


    Under the terms of the tentative agreement, which remains subject to the parties executing definitive documentation memorializing the terms thereof, the parties have agreed to the following:

     A litigation trust will be established to pursue claims and causes of action that are property of the Debtors against certain non-released third parties. This litigation trust will be funded by the Company with an initial $5 million cash contribution and additional contributions, under certain circumstances, in an amount not to exceed $25 million. The previously announced liquidating trust contemplated by the Company’s pending plan of reorganization will be entitled to receive all proceeds realized by the litigation trust until repaid in full (other than with respect to the initial $5 million contribution); thereafter, the beneficiaries of the litigation trust will be the holders of allowed, subordinated claims, as well as preferred and common equity holders.

     Common equity in the reorganized Debtor will be distributed to holders of allowed, subordinated claims and the Company’s preferred and common equity holders. In addition, certain holders of allowed claims, other than those holding allowed claims who would have previously received common equity in the reorganized Debtor, have agreed to receive a debt instrument and a preferred equity instrument having a combined, aggregate net present value of approximately $160 million.

     Certain significant creditors will commit to provide a senior secured credit facility for the reorganized Debtor in an amount not to exceed $100 million.

     Upon filing of a plan consistent with these additional terms, the Equity Committee will stay its appeal of the Bankruptcy Court’s order, dated January 7, 2011, regarding plan confirmation. Additionally, upon confirmation of such plan, the Equity Committee will withdraw, with prejudice, such appeal.


    WMI issued the following statement:

    “WMI is pleased to have reached this tentative settlement agreement, which is an important step toward completing the Chapter 11 process. WMI looks forward to distributing over $7 billion to the estate’s parties-in-interest upon confirmation and approval by the Bankruptcy Court.”


    If the parties are unable to reach a definitive agreement that incorporates the tentative settlement announced today, the Debtors intend to proceed with the hearing scheduled to begin on June 29, 2011 to seek confirmation of the plan of reorganization currently pending before the Bankruptcy Court.

    Additional details regarding the settlement agreement are available at http://www.kccllc.net/wamu.

  • WAMUQ

    Hallo Zusammen


    Eigentlich wollte ich zuerst die genauen Terms des Deals abwarten. Es gibt da für mich noch einige Fragen:


    Wird die Absolute Priority Rule berücksichtigt?

    Oder gibt es eine Aufteilung zu Commons & Preferreds?


    Partizipieren die TPS-Leute von diesem Deal?


    Wie schaut die PJS-Bewertung von WMMRC aus?


    Gegen welche Third-Parties können wir bzw. werden wir mit dem Litigation Funds von $ 30 Mio. klagen?




    Auf jeden Fall war ich persönlich nie daran interessiert, ein paar Krümel der verbleibenden "Assets" (WMMRC) mit den 4 Hedgefonds zu teilen. Das EC hat klar gesagt, dass wenn der Deal zu Stande kommt, es keine PoR-Objection mehr einreichen wird. Das bedeutet, das GSA steht! JPMC & FDIC sind somit aus dem Schneider. Bei der WMMRC reden wir noch von Millionen. Um an die Milliarden zu gelangen, führt kein Weg am GSA, sprich an JPMC + FDIC vorbei.


    Die Vorzugsaktien alleine benötigen ca. $ 7.50 Mrd. um eine volle Auszahlung (zum Nennwert) zu erhalten und erst dann kommen die Stammaktionäre dran.


    Blackstone (WMI) hat den Wert von WMMRC auf $ 160 Mio. beziffert. Dazu kommt nun noch ein Kredit von $ 100 Mio. für zusätzliche Acquisitionen. Selbst mit einem optimistischen Szenario von z.B. einem Wert der reorganisierten WMI von $ 300 Mio. habe ich Mühe, mir vorstellen zu können, wie dieses Unternehmen einen Gewinn von mehreren Milliarden erwirtschaften kann.


    An dieser neuen WMI Mortgage Reinsurance habe ich absolut kein Interesse. Ich sehe am meisten Potential mittels dem uns zur Verfügung stehenden Litigation Funds von $ 30 Mio. an weiteres Geld zu kommen.


    Ich denke aber, bevor wir weiter spekulieren müssen wir den neuen Plan #7 abwarten. In 7-10 Tagen soll es soweit sein. Die Hedgefonds Depositions wurde gestern übrigens allesamt gecancelt. Daraus schliesse ich, dass der Deal nun definitiv steht.

    Es bleibt uns vorerst nichts anderes übrig als unserem EC zu vertrauen und zu hoffen, dass da ein für uns lukrativer Deal ausgehandelt worden ist.




    Lg,

    Affliction

  • WAMUQ

    Danke Affliction

    Habe mich nachdem ich mich einige Wochen aus Wamu verabschiedet habe gestern nun wieder mit Prefs eingedeckt. Leider um die USD 30 und nicht um UDS 15 wie seit einigen Wochen gehandelt. Aber wenn die Bombe einschlägt, spielt das ja ohnehin keine Rolle. Commons zu kaufen habe ich mich nicht gewagt. Ich habe wie wohl alle WAMUaner die Hoffnung, dass das Settlement für die Aktionäre substantiell sein muss...Aber bevor wir es nicht wissen, reine Spekulatius...

  • WAMUQ

    Hallo Trader,


    ob's schon ans Eingemachte geht oder es erst der Beginn eines neuen, möglicherweise sehr langen Weg sein wird?


    Die vorgesehene, wertlose Ausbuchung rückt jedenfalls immer weiter weg. Mit einem Anteil an der Washington Mutual Mortage Reinsurance Company (WMMRC) eröffnen sich vielleicht ganz neue Perspektiven.


    Unabhängig von der Bewertung der reorganisierten WMI, den verwertbaren Verlustvorträge (NOLs) in Milliardenhöhe, bin ich vor allem darauf gespannt, was Mike Willingham als neuer CEO von WMMRC mit dem Litigation Trust anstellen wird. Dieser Trust ist wird mit stolzen $ 30 Millionen gefüllt. Mit diesem Geld lässt sich ein paar Jahre prozessieren, auch mit Anwälte wie Susman, die einen stolzen Stundenansatz von $ 1,000.00 kassieren.


    JPMC & FDIC werden höchstwahrscheinlich die Releases erhalten. Demnach bleibt uns nur noch die Möglichkeit, Third Parties zu verklagen. Doch genau hier sehe ich die Chance, via den Third Parties wieder an unsere eigentlichen Feinde zu gelangen: JPMC und FDIC.


    Ich bin gespannt, ob JP Morgan und die FDIC sich mit dem neuen POR#7 anfreunden können und nach wie vor zum GSA stehen. Denn unter Plan6 hätten sie uns wertlos ausgebucht und wir hätten absolut keine Chance gehabt als Privatanleger eine Klage gegen diese Institutionen einzureichen. Nun werden wir ihnen zwar vorerst die Releases erteilen müssen, (sonst keine Plan-Distribution) aber sollten sich unsere Wege via den Third Parties wieder kreuzen, kann es sehr gefährlich werden für JPMC/FDIC.


    Nun lässt man uns also am Leben und stattet uns mit einem Litigation Trust von $ 30 Millionen aus! Ob sich JPM & FDIC auf dieses heisse Spiel einlässt?


    Lg,

    Affliction