Big player, Manipulation mit Optionsgeschäften

  • Ich weiss nicht in welchem bereits vorhandenem Thema ich diesen Beitrag anfügen könnte, deshalb habe ich mal ein neues Thema eröffnet.


    Es gibt etwas was mir schon einige Zeit durch den Kopf schwirrt und ich habe das Gefühl einen Denkfehler zu machen, finde ihn aber nicht. Hier mal meine Überlegungen:
    Ein big player sucht sich eine Aktie mit geringem Tagesvolumen aus, für die es aber Call- oder Put-Warrants gibt. In diesem Beispiel nehmen wir mal an es sind Call-Warrants mit einem Hebel von 15. Nun deckt sich dieser big player über einen längeren Zeitraum mit diesen Call-Warrants ein. Wenn er genug davon hat, wird er am Börsenmarkt aktiv und sorgt dafür, dass die Aktie an einem Tag 10% steigt. (Deshalb muss es eine Aktie mit geringem Volumen sein, die sich relativ leicht manipulieren lässt) Am nächsten Tag wiederholt er das Ganze. Dadurch werden andere Börsenteilnehmer auf diese Aktie aufmerksam und es nimmt eine Eigendynamik an und steigt weiter.


    Auf alle Fälle profitiert dieser big player mit seinen Call-Warrants nun massivst durch den Hebel. Die Call-Warrants veräussert er jetzt und stösst auch seine Aktien wieder nach und nach ab mit Gewinn oder zumindest ohne wirklichen Verlust.
    Alternativ verkauft der big player die Call-Warrants und kauft stattdessen Put-Warrants und sorgt für einen Kurstaucher indem er einen grossen Teil seiner Aktien bestens verkauft.



    Wo ist mein Überlegungsfehler?
    Werden Warrants vom Markt genommen, die ein verdächtig hohes Volumen aufweisen?
    Ist ein solches Verhalten strafbar?


  • Kauft der Big Player Warrants so hat er ja immer den Market Maker, der den WT emittiert hat, als Gegenpartei. Die Anzahl der Warrants ist limitiert und die Lieferung der Aktie bei einer allfälligen Ausübung muss die Bank auf irgendeine Art sicherstellen.
    Ich denke einfach, die Bank ist da am längeren Hebel und ist in der Lage den Kurs der Aktie ebenfalls zu beeinflussen.
    Du kannst das Ganze ja mal an einem Warrant Von Roll der UBS, Symbol ROLUD, ausprobieren. Ausübungspreis 2 Franken.
    Kurs ca. 1.65. Verfall Dezember 2014. Kurs des Warrants (Brief 2 Rappen, Geld 1 Rappen. Es braucht also einiges, bis sich der
    Warrant Geldkurs auf 3 Rappen bewegt. Erst dann hast du 50 % gewonnen.

  • Kapitalist hat am 30.08.2014 - 19:01 folgendes geschrieben:

    Quote

    Bei welchem Titel hast Du solche Beobachtungen gemacht?

    Ich habe keine konkreten Beobachtungen gemacht, es war mehr ein Gedankenspiel.
    Mich hat einfach überrascht, bei wie vielen Titeln solche Geschäfte angeboten werden. Titel mit einem Tagesvolumen unterhalb von 1 Mio Franken.



    @ Krokodil
    Danke für die Ausführungen.
    So einfach wie es mir vorgestellt habe, ist es (zum Glück) doch nicht.

  • Nirvana hat am 30.08.2014 - 17:16 folgendes geschrieben:

    Quote

    Wo ist mein Überlegungsfehler?

    Wie kommst Du darauf, dass Deine Überlegungen falsch sein könnten?


    Das Vorgehen hat Jesse Livermore so bereits vor 90 Jahren in seinem Buch Reminiscences of a Stock Operator beschrieben. Damals natürlich noch ohne Warrants.


    In heutiger Zeit ist zu beobachten, dass es jeweils am Verfalltag starke Kursschwankungen gibt. Warum? Weil jene Banken, die Puts emittiert haben die Kurse drücken und jene, die Calls emittiert haben, die Kurse in die Höhe treiben wollen.