Ist der kräftige Wachstumsschub bei Logitech von Dauer?
Dank einem pandemiebedingten Wachstumsschub übertrifft Logitech im vergangenen Quartal selbst die höchsten Analystenschätzungen. Ob sich das wiederholen lässt, ist allerdings fraglich.
12.05.2020 08:07
Von Lorenz Burkhalter
Ergebnishoffnungen liessen den Kurs der Logitech-Aktie zuletzt auf über 50 Franken und damit auf ein neues Rekordhoch klettern. Und das nicht ohne Grund, wie der seit dem frühen Dienstagmorgen vorliegende Zahlenkranz eindrücklich zeigt.
Denn der pandemiebedingte Trend hin zur Heimarbeit und –unterhaltung verschafft dem Peripheriegerätehersteller aus Lausanne im zurückliegenden vierten Quartal des Fiskaljahres 2019/20 einen Wachstumsschub. Nicht nur beim Umsatz, auch beim operativen Gewinn (EBIT) werden dabei selbst die höchsten Analystenschätzungen übertroffen.
Für das Fiskaljahr 2020/21 rechnen die Westschweizer wie bis anhin mit einem im mittleren einstelligen Prozentbereich liegenden Umsatzwachstum sowie mit einem operativen Gewinn (EBIT) zwischen 380 und 400 Millionen Dollar.
Analysten folgern von den beibehaltenen Jahresvorgaben, dass der kräftige Wachstumsschub nicht von Dauer sein dürfte.
Geschäftsleitung hat sich zuletzt von Titeln getrennt
Dennoch flirtet die Logitech-Aktie im vorbörslichen Handel von Julius Bär mit neuen Rekorden. Zur Stunde gewinnt sie 1,9 Prozent auf einen Mittelkurs von 49,85 Franken. Die bisherige Bestmarke liegt bei 50,16 Franken.
Für Gesprächsstoff sorgten in den letzten Tagen Titelverkäufe aus der Geschäftsleitung von Logitech. Alleine seit Anfang Mai übten ein oder mehrere Geschäftsleitungsmitglieder einen Teil ihrer Mitarbeiteroptionen aus und trennten sich von Aktien im Gegenwert von fast 6,5 Millionen Franken (cash berichtete).
Wie aus den Handelsräumen hiesiger Banken verlautet, scheint auch einigen Geschäftsleitungsmitgliedern angesichts des stolzen Kurs- und Bewertungsniveaus der eigenen Aktie nicht mehr ganz geheuer.