Logitech

  • Logitech verdient im zweiten Quartal deutlich weniger

    (Ausführliche Fassung) - Logitech ist im zweiten Quartal im Gegenwind von nachlassenden Verkäufen und steigender Inflation gestanden. Deshalb hat der Hersteller von Computerzubehör den Rekordabsatz des Vorjahres nicht mehr erreicht.


    25.10.2022 07:48


    In den Monaten Juli bis September schrumpfte der Logitech-Umsatz um 12 Prozent auf 1,15 Milliarden US-Dollar, wie das amerikanisch-schweizerische Unternehmen am Dienstag in einer Mitteilung bekannt gab. Dabei machte der starke Dollar Logitech zu schaffen. Ohne Währungseinflüsse wäre der Umsatz lediglich um 7 Prozent geschrumpft.

    Besonders gelitten von den vier grössten Produktekategorien, die 80 Prozent des Umsatzes ausmachen, hat der Verkauf von Tastaturen, der zweistellig schrumpfte. In China und Europa seien die Verkäufe schwächer ausgefallen, erklärte Logitech. Auch Gaming-Zubehör war weniger gefragt. Die Nachfrage nach Kopfhörern habe nachgelassen, hiess es. Dagegen konnten das Zubehör für Videositzungen und der Absatz von Computermäusen zulegen.

    Bei den kleineren Produktekategorien gab es markante Einbrüche: So sackten die Verkäufe von Audio & Wearables, Tabletaccessoir oder Webcams um ein Viertel bis über ein Drittel ab. Lediglich die mobilen Lautsprecher zeigten in etwa stabil.

    Tiefer Gewinntaucher

    Logitech gab Gegensteuer und trat auf die Kostenbremse. Man habe die Marketingausgaben um rund ein Fünftel gekürzt, hiess es weiter. Zudem erhöhte das Unternehmen die Preise und transportierte weniger Ware per Luftfracht.

    Dennoch fiel der um die Kosten für Übernahmen und Restrukturierungen bereinigte operative Gewinn (EBIT, Non-GAAP) um 26 Prozent auf 156,5 Millionen Dollar. Der unbereinigte Betriebsgewinn (GAAP) sank um 29 Prozent auf 127,4 Millionen. Allerdings: Ohne die Gegenmassnahmen bei den Kosten wäre der Betriebsgewinn um mehr als die Hälfte geschrumpft.

    Der Reingewinn tauchte gar um 41 Prozent auf 82,1 Millionen Dollar. Der Gewinnrückgang reflektiere die geringeren Volumina, die inflationsbedingten Kostensteigerungen und die anhaltenden Investitionen in die Produktentwicklung, kommentierte der waadtländisch-kalifornische Konzern. So habe man die Forschungs- und Entwicklungsausgaben um 3 Prozent erhöht.

    Trotz des markanten Rückgangs hat Logitech die Erwartungen der Analysten teils deutlich übertroffen. Und die Zahlen sind immer noch deutlich besser als vor der Coronapandemie. Zum Vergleich: Im Vorkrisenjahr 2019 hatte das Unternehmen für das zweite Geschäftsquartal lediglich einen Umsatz von 720 Millionen und einen Reingewinn von 73 Millionen Dollar eingefahren.

    Jahresziele bestätigt

    Bestätigt wurden die Prognosen für das Gesamtjahr 2022/23. So wird weiterhin ein Umsatzminus in Lokalwährungen zwischen 4 und 8 Prozent erwartet sowie ein operativer Gewinn (non-GAAP) zwischen 650 und 750 Millionen US-Dollar. Im Vorjahr hatte noch ein Betriebsgewinn von gut 900 Millionen resultiert.

    Die Jahresziele hatte das Unternehmen im Juli bei der Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal zurückgeschraubt. Das war die zweite Senkung der Ziele hintereinander gewesen wegen der Folgen des Ukraine-Kriegs, der steigenden Inflation und Lieferkettenprobleme.

    Zudem muss der Konzern sich einen neuen Finanzchef suchen. Nate Olmstead verlässt Logitech nach knapp vier Jahren. Die Suche nach einem Nachfolger werde gestartet. Olmstead stehe noch übergangsweise zur Verfügung, hiess es.

    jb/kw

    (AWP)

  • Nicht nur Analysten, auch hier im Forum gab es Logi Fans mit den Argumenten Metaverse und Weihnachtsgeschäft. Was aus Metaverse geworden ist haben wir gesehen und bezüglich Komponenten ist nach Corona jeder eingedeckt.

  • wurde logi nicht von vielen Analysten als eine DER Aktien im 2023 augelistet??? naja, da sieht man wieviel Ahnung die haben.

    Auch wenn Analysten blind auf beiden Augen sind, für Aktionäre hätte klar sein müssen, dass auch für Logi die Bäume nicht ungebremst in den Himmel wachsen.


    Dennoch ist das Unternehmen solide aufgestellt und Rücksetzer bieten auch Chancen... 😉

  • Der PC Markt ist auch eingebrochen.

    Intel ist hoch profitabel und hat sich im Kurs auch halbiert.

    Meta ist eine Wette auf die Zukunft.

    Die Börse scheint sich im Moment nur für die Gegenwart zu interessieren.


    Die Zahlen als solches empfand ich als gut.

    Nach einem Sonderhype, gibt es etwas Schwäche, so what.

    Sell on Good News, hat man zuletzt häufiger beobachtet.

    Bin bei der Aktie Zuschauer.

  • war das heute nicht ein bisschen "übertrieben"?

    Mit 1,26 Milliarden Umsatz ist der Umsatz im vergangenen Weihnachtsquartal immer noch um fast 40 Prozent höher als 2019 vor Ausbruch der Coronapandemie. Und der Betriebsgewinn übertrifft jenen des Weihnachtsquartals 2019 um ein Drittel.

    Logitech fällt im Weihnachtsgeschäft aus himmlischen Verkaufshöhen | cash

  • einfach ein Jahr warten.... Eile ist m. M. nach fehl am Platz.

    Ich habe mir vor kurzem einen Kauf überlegt (und dann stattdessen - zum Glück - SwissQuote gekauft).

    Mit so einem Umsatzeinbruch habe ich nicht gerechnet.

    Nun wird es "Downgrades" und tiefere Kursziele hageln, was den Kurs vermutlich noch weiter drücken wird.

    Ich beobachte Logitech weiter, werde aber kurzfristig sicher nicht kaufen.

    Mit der Entwicklung von SwissQuote bin ich bisher sehr (mehr als) zufrieden.

    Die hatten ebenfalls einen Umsatzrückgang, da sie aber die Gebühren (für "grosse" Kunden) erhöht haben und ich davon ausgehe, dass die Börsenaktivitäten 2023 wieder zunehmen werden, sehe ich eine gute Chance, dass SQ die Ergebniserwartungen 2023 übertreffen wird (natürlich nur meine Meinung).

  • Zürich (awp) - Die Aktien von Logitech verlieren am Donnerstag im frühen Handel nach der Gewinnwarnung vom Vortag weiter an Boden. Dabei sehen einige Analysten die langfristigen Aussichten des Computerzubehörherstellers durchaus positiv.

    Gegen 10.10 Uhr verlieren die Aktien 2,5 Prozent auf 50,8290 Franken. Der Leitindex SMI gewinnt dagegen 0,37 Prozent hinzu. Bereits am Vortag brachen die Titel wegen der Gewinnwarnung um nahezu 17 Prozent ein.

    Dabei zeigen sich zahlreiche Analysten weniger pessimistisch als befürchtet. So haben etwa die Experten der UBS und der Bank Vontobel ihre Kaufempfehlung für die Aktien bekräftigt. Der zuständige UBS-Analyst rechnet ab dem Sommer 2023 wieder mit erfreulichen Ergebnissen. Nicht nur werde Logitech dann von einer tieferen Vergleichsbasis profitieren, auch die verbesserte Kaufkraft der Endkunden und geringere Frachtkosten sollen wieder Auftrieb geben.

    Auch bei Vontobel ist der zuständige Experte überzeugt, dass der Computerzubehörspezialist die Schwächeperiode meistern wird. Dank der Fähigkeiten in Design, Technik, Marketing und Vertrieb sowie der finanziellen Flexibilität und Bilanzstärke sollten es dem Unternehmen gelingen, von den aufkommenden Trends im Gaming-Markt und der 'Creator Economy' zu profitieren, heisst es in einem aktuellen Kommentar.

    Diese positiven Kommentare scheinen die Marktteilnehmer aber bisher nicht davon abzuhalten, weiter Aktien auf den Markt zu werfen. Die Gewinnwarnung kam denn auch gerade in ihrer Heftigkeit überraschend: Gemäss vorläufigen Zahlen fällt der operative Gewinn im dritten Quartal 33 bis 34 Prozent tiefer aus.

    Zahlreiche andere Analysten brachten in der Folge denn auch ihre Enttäuschung zu Ausdruck. Einige passten auch ihr Kursziele und sogar Ratings nach unten an.

    jl/hr

  • Logitech erwartet weiteren Umsatzrückgang

    In der ersten Hälfte des kommenden Geschäftsjahres erwartet Logitech einen Rückgang beim Umsatz. Die Anfang des Jahres bereits gesenkte Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2022/2023 wurde bestätigt.


    08.03.2023 06:30


    Mit Blick auf das im April startende neue Geschäftsjahr erwartet Logitech in der ersten Hälfte einen weiteren Rückgang der Umsätze, wie das schweizerisch-amerikanische Unternehmen am Mittwochmorgen im Vorfeld seines Investorentages bekanntgab. Das Minus soll währungsbereinigt zwischen 18 und 22 Prozent liegen. Für das Betriebsergebnis (Non-GAAP) gibt das Unternehmen einen Zielkorridor von 160 bis 190 Millionen Dollar an.


    Rückgang nach Wachstumsphase

    Für das noch bis Ende März laufende Geschäftsjahr 2022/23 erwartet Logitech wie im Januar bereits mitgeteilt einen Umsatzrückgang von 13 bis 15 Prozent zu konstanten Währungen. Der Betriebsgewinn (Non-GAAP) soll zwischen 550 bis 600 Millionen US-Dollar zu liegen kommen. Im vorangegangenen Geschäftsjahr 2021/22 hatte Logitech einen Betriebsgewinn (Non-GAAP) von 904 Millionen Dollar erzielt.


    Beim nun vermeldeten Umsatzrückgang ist jedoch zu berücksichtigen, dass Logitech in der Coronapandemie deutlich gewachsen ist. So profitierte das Unternehmen vom Trend zum Homeoffice und dem Fernunterricht an Schulen wie auch Universitäten. Nach dem Ende der Corona-Krise kühlte sich dieses Geschäft wieder spürbar ab. Noch liegt der Umsatz von Logitech aber deutlich über den Werten vor der Pandemie.


    "Das Geschäftsjahr 2023 war für Logitech ein Jahr des Übergangs, da wir weiterhin eine Reihe von externen Gegenwinden zu bewältigen haben," lässt sich Firmenchef Bracken Darrell in der Mitteilung zitieren. Langfristig gewinne das Unternehmen aber weiterhin Marktanteile in den Schlüsselkategorien hinzu. Zudem werde die Kostenstruktur an die veränderte Marktgrösse angepasst, was weitere Einsparungen impliziert. Dabei will Logitech laut Darrell vor allem in den Bereichen Video, hybrides Arbeiten, Spiele und Content-Erstellung wachsen.


    Daher bestätigte Logitech auch seine Langfristziele. Demnach soll der Umsatz zu konstanten Währungen jährlich 8 bis 10 Prozent wachsen. Die Bruttomarge (Non-GAAP) soll zwischen 39 bis 44 Prozent und die operative Marge (Non-GAAP) zwischen 14 bis 17 Prozent liegen.

    cg/tv

    (AWP)