Diverse Aktien Ausland

  • Biden fordert nach Bankenkollaps wieder schärfere Auflagen

    US-Präsident Joe Biden will angesichts der Bankenturbulenzen in den USA wieder schärfere Auflagen für Geldhäuser und damit eine Rücknahme von Erleichterungen seines Vorgängers Donald Trump. Biden fordere daher die Bankaufsichtsbehörden unter anderem auf, die Liquiditätsanforderungen für kleinere Banken zu erhöhen, teilte das Weisse Haus am Donnerstag mit. Ausserdem sollten diese sich wieder jährlichen Stresstests unterziehen müssen. So solle sichergestellt werden, dass sie über genügend Kapital verfügten, um potenzielle Verluste zu verkraften. Ausserdem sollten die Geldhäuser umfassende Abwicklungspläne vorlegen. Diese sollen zeigen, dass die Banken im Falle einer Abwicklung nicht das Bankensystem als Ganzes gefährden würden.


    30.03.2023 20:15


    "Ich möchte betonen, dass sich die heutige Ankündigung auf Massnahmen konzentriert, die im Rahmen des bestehenden Rechts umgesetzt werden können", sagte ein Vertreter der US-Regierung. Es brauche dafür keine Zustimmung des US-Kongresses. Die Regierung habe besonders in den vergangenen Wochen Gespräche mit den zuständigen Aufsichts- und Regulierungsbehörden geführt. Wie empfänglich diese für die Vorschläge seien, sagte der Regierungsvertreter nicht. "Wir sind der Meinung, dass sich die Lage deutlich stabilisiert hat", sagte der Vertreter weiter. Es sei aber wichtig, dass Massnahmen ergriffen würden, damit es künftig nicht zu Bankenkrisen komme.


    Auslöser der Bankenkrise Anfang März war die Abwicklung des auf die Kryptobranche ausgerichteten US-Finanzkonzerns Silvergate Capital. Ein paar Tage später wurde das auf Start-up-Finanzierungen spezialisierte US-Geldhaus Silicon Valley Bank unter die Kontrolle der US-Einlagensicherung FDIC gestellt und geschlossen. Weitere kleine Banken gerieten ins Straucheln.

    Im Jahr 2018 hatte der US-Kongress den Weg für eine Rücknahme wesentlicher Teile des sogenannten Dodd-Frank-Gesetzes freigemacht, das erneute Bankenpleiten nach der Finanzkrise 2008 zulasten der Steuerzahler verhindern sollte. Trump hatte der Finanzlobby versprochen, die 2010 verabschiedeten Regeln zurückzudrehen. Das geschah zwar nicht völlig, doch für kleine und regionale Banken - die jetzt Probleme haben - wurden die Auflagen erleichtert./nau/DP/he

    (AWP)

  • Robotaxi-Firma Waymo steigt komplett auf Elektroautos um

    Die Google -Schwesterfirma Waymo steigt bei ihrem Robotaxi-Dienst komplett auf Elektroautos um. Die aufwendig umgebauten Minivans des Modells Chrysler Pacifica mit Hybrid-Antrieb werden ausgemustert. Stattdessen werde man auf den vollelektrischen Jaguar I-Pace setzen, bis die speziell für Waymo entwickelten Robotaxi-Fahrzeuge geliefert werden, teilte der Dienst am Donnerstag mit.


    30.03.2023 20:16


    Waymo ging aus dem Roboterauto-Projekt von Google hervor, das den Startschuss für einen Wettlauf zwischen Autoherstellern und Start-ups gab. Die zum Google-Dachkonzern Alphabet gehörende Firma betreibt bisher Robotaxi-Dienste unter anderem in Teilen von San Francisco und Phoenix in Arizona.


    Beim Deal mit Chrysler 2018 war von mehr als 60 000 Pacificas die Rede, doch laut Medienberichten wurden weniger als 1000 geliefert. Das dürfte auch daran liegen, dass das autonome Fahren viel schwerer zu meistern ist als ursprünglich erwartet. Di Jaguar-Fahrzeuge brachte Waymo bereits unter anderem in San Francisco auf die Strasse.


    Als Waymo den Deal mit Chrysler schloss, gab es noch Zweifel, ob Elektroautos gut als Robotaxis eingesetzt werden können. Als ein Argument dagegen wurde gesehen, dass sie für das Aufladen der Batterien pausieren müssen - während die teuren Fahrzeuge so viel Zeit wie möglich Geld verdienen müssen. Doch Waymo-Konkurrenten wie die General-Motors-Tochter Cruise setzten bereits komplett auf Elektroautos. Auch die speziell für die Dienste entwickelten Robotaxi-Fahrzeuge, die in den kommenden Jahren eingeführt werden sollen, fahren vollelektrisch./so/DP/he

    (AWP)

  • Tarifeinigung nach Streikdrohung bei Austrian Airlines

    (Ausführliche Fassung) - Bordpersonal und Management der Lufthansa -Tochter Austrian Airlines haben sich auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Das gaben die Geschäftsführung und die Gewerkschaft Vida am Donnerstag bekannt. Laut Vida wurde rückwirkend ab 1. März eine Lohnerhöhung von 11 Prozent ausverhandelt. Die Vereinbarung gilt ein Jahr lang.


    30.03.2023 21:11


    Arbeitnehmervertreter hatten zuvor mit einem Streik zu Ostern gedroht. "Wir freuen uns, dass ein stabiler, unbeschwerter Start in die Osterferien im Sinne unserer Gäste gesichert ist", hiess es von Austrian Airlines zur Einigung.


    Am Dienstag waren wegen einer Versammlung der Crewmitglieder mehr als 100 Flüge ausgefallen. Dabei wiesen sie eine angebotene Lohnerhöhung von 12,3 Prozent zurück, da diese laut der Berechnung der Gewerkschaft nur bei 8,5 Prozent und somit unter der Inflationsrate lag. Nun betrage die ausverhandelte Steigerungsrate inklusive eines Teuerungsbonus 11 Prozent, erklärte Vida-Vertreter Daniel Liebhart./al/DP/he

    (AWP)

  • Klingelnberg erwartet 2022/23 Rekorde bei Umsatz und Auftragseingang

    Der Maschinenbauer Klingelnberg erwartet für das per Ende März abgeschlossene Geschäftsjahr 2022/23 neue Höchstwerte bei Umsatz und Auftragseingang. Die Gewinnmarge dürfte im erwarteten Bereich ausfallen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.


    30.03.2023 21:12


    Insbesondere in den Bereichen Elektromobilität und Erneuerbare Energien habe Klingelnberg seine Position weltweit nochmals ausbauen können, heisst es in der Mitteilung. Der Nettoumsatz werde nach den vorläufigen Schätzungen im Geschäftsjahr 2022/23 mehr als 300 Millionen Euro erreichen nach 158,6 Millionen Euro im Jahr davor. Der Auftragseingang werde die bisherige Rekordhöhe des Vorjahres nochmals übertreffen.


    Die EBIT-Marge erwartet Klingelnberg, wie bereits bei der Vorlage der Halbjahreszahlen mitgeteilt, bei "mehr als 6 Prozent". Das operative Ergebnis (EBIT) werde in der Folge deutlich zulegen. Kostensteigerungen im Bereich Sach- und Personalkosten habe Klingelnberg erfolgreich kompensieren können.


    Die endgültigen Zahlen für das Geschäftsjahr will Klingelnberg am 16. Juni 2023 veröffentlichen.

    tp/

    (AWP)

  • Ajay Banga einziger Kandidat für Chefposten bei Weltbank

    Nach seiner Nominierung für die Weltbank-Spitze ist der frühere Vorstandschef von Mastercard, Ajay Banga, der einzige Kandidat für den Chefposten. Gemäss den üblichen Verfahren werden die Exekutivdirektoren ein formelles Gespräch mit dem Kandidaten in der US-Hauptstadt Washington führen, teilte die Weltbank am Donnerstag mit. Das Auswahlverfahren werde zu "gegebener Zeit" abgeschlossen. Die Frist für die Einreichung von Nominierungen war am Mittwochabend (Ortszeit) abgelaufen. Banga war der Weltbank zufolge der einzige Kandidat, der für den Spitzenposten nominiert wurde. Seine Berufung dürfte damit nur noch Formsache sein.


    30.03.2023 22:28


    US-Präsident Joe Biden hatte Banga im Februar als Kandidaten für den Chefposten der Weltbank nominiert. Traditionsgemäss stellen die USA den Leiter der Institution. Der 63-jährige indisch-amerikanische Manager ist derzeit stellvertretender Vorsitzender beim Finanzinvestor General Atlantic. Zuvor hatte der bisherige Weltbankchef David Malpass überraschend seinen Rücktritt angekündigt. Er will sein Amt zum Ende des Fiskaljahres Ende Juni niederlegen. Der Rücktritt kommt rund ein Jahr vor dem regulären Ende der Amtszeit des Weltbank-Chefs. Malpass stand wegen seiner Aussagen zum Klimawandel heftig in der Kritik.


    Die Weltbank leiht armen Ländern Geld zu günstigen Konditionen mit dem Ziel, deren Wirtschaft zu stärken und die Armut dort zu reduzieren. Die Organisation wird von 189 Staaten weltweit getragen./nau/DP/he

    (AWP)

  • Siltronic wechselt Finanzspitze aus

    Beim Chipindustriezulieferer Siltronic gibt es einen Wechsel an der Spitze des Finanzressorts. Claudia Schmitt werde zum 1. Juli die Aufgabe von Rainer Irle übernehmen und in den Vorstand einziehen, teilte das im MDax notierte Unternehmen am Donnerstagabend in München mit. Schmitt arbeitet seit 2009 bei Siltronic, wo sie als Corporate Vice President die Bereiche Controlling und Treasury verantwortet./he/bek

    31.03.2023 06:44

    (AWP)

  • Konzernchef von Rheinmetall bei ukrainischem Präsidenten Selenskyj

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Vorstandschef des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall , Armin Papperger, zu einem Gespräch empfangen. Dabei seien die aktuelle Zusammenarbeit und Perspektiven besprochen worden, teilte Selenskyj am Donnerstag im Nachrichtenkanal Telegram mit. Dem Staatschef zufolge soll die Partnerschaft vertieft werden, um den Bedarf der ukrainischen Streitkräfte zu decken.


    31.03.2023 06:45


    Seit dem russischen Einmarsch vor über 13 Monaten hat die Ukraine vor allem Panzerfahrzeuge aus der Produktpalette von Rheinmetall erhalten. Papperger hatte zudem mehrfach von Plänen zur Errichtung einer Panzerfabrik in dem von westlicher Finanzhilfe abhängigen Land gesprochen./ast/DP/nas

    (AWP)

  • Hohe Energiekosten könnten Jungheinrich ausbremsen

    Der Gabelstapler-Hersteller Jungheinrich rechnet auch in diesem Jahr mit Gegenwind im Tagesgeschäft durch höhere Energiekosten. Die operative Marge dürfte nur im besten Fall das Niveau von 2022 erreichen, teilte das Unternehmen am Freitag in Hamburg mit. Das Management rechnet 2023 mit einem Umsatz von 4,9 bis 5,3 Milliarden Euro, nach knapp 4,8 Milliarden Euro vergangenes Jahr. Davon sollen als Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) zwischen 7,3 und 8,1 Prozent bleiben. Im vergangenen Jahr hatten Jungheinrich bereits die vor allem durch den Ukraine-Krieg massiv gestiegenen Rohstoffkosten belastet. Ausserdem war die Verfügbarkeit zum Beispiel für Stahl eingeschränkt und die wirtschaftliche Unsicherheit gross.


    31.03.2023 08:03


    Das operative Ergebnis stieg dennoch um sieben Prozent auf 386 Millionen Euro und fiel damit besser aus als von Analysten erwartet. Unterm Strich blieben gut 269 Millionen Euro und damit etwas mehr als ein Jahr zuvor. Die Besitzer der an der Börse notierten Vorzugsaktien sollen deshalb wie schon 2021 eine Dividende von 0,68 Euro je Anteilsschein erhalten. Sie machen knapp die Hälfte des Jungheinrich-Aktienkapitals aus. Der Rest sind Stammaktien, die Eigentum der Erben des Firmengründers sind./lew/zb

    (AWP)

  • Multitude (ex Ferratum) Finnland, Finanzdienstleister gute Zahlen 2022, starke Aussichten 2023

    Dividende 0.12 Ex-Dividenden-Tag 28/04/2023
    Tag der Dividendenausschüttung 03/05/2023
    Dividendenrendite 3.32%
    KGV 9.28
    Gewinn pro Aktie 0.39
    (‘EBIT’) 31.6
    Nächste Ergebnisveröffentlichung 11/05/2023Management confirms EBIT guidance of EUR 45 million for the year 2023

    Sehr schöne Ebit Steigerung um 42% für das laufende Jahr prognostiziert !
    Ist rein von den Zahlen her ein Kursverdoppler :)


    www.multitude.com/investors/ne…DirectoryName=ferratumoyj

  • E-Zigarettenfirma Juul zahlt 462 Millionen Dollar bei US-Vergleich

    Die umstrittene E-Zigarettenfirma Juul hat einen weiteren teuren Kompromiss bei US-Klagen wegen illegaler Vermarktung ihrer Produkte an Jugendliche akzeptiert. Das Unternehmen zahlt bei einem Vergleich mit weiteren sieben Bundesstaaten rund 462 Millionen Dollar (420 Mio Euro), wie die Generalstaatsanwaltschaften New Yorks und Kaliforniens am Mittwoch mitteilten. Juul bezeichnete die Einigung als wichtigen Teil der laufenden Bemühungen, "Probleme aus der Vergangenheit des Unternehmens" zu bewältigen.


    12.04.2023 19:30


    Juul hatte mit seinen neuartigen aromatisierten E-Zigaretten, die wie USB-Sticks aussehen, einige Jahre reissenden Absatz gefunden. Das Start-up aus San Francisco geriet jedoch wegen seiner Werbekampagnen und offensiven Vermarktung an jüngere Zielgruppen stark in die Kritik und ins Visier der Justiz. Eine E-Zigaretten-Epidemie unter Jugendlichen setzte die Behörden in den USA unter Handlungsdruck. Inzwischen hat Juul Vergleiche mit 47 US-Bundesstaaten geschlossen und dabei Zahlungen von über einer Milliarde Dollar zugestimmt./hbr/DP/he

    (AWP)

  • Eine Biermarke gerät in Kulturkampf der USA

    Die bekannte amerikanische Biermarke "Bud Light" ist in den Kulturkampf zwischen Liberalen und Konservativen in den USA geraten. Wegen einer Kooperation mit einer Transgender-Influencerin ist die Marke und der dahinter stehende Konzern Anheuser-Busch Inbev mit heftiger Kritik und Boykottaufrufen aus den Reihen der politischen Rechten konfrontiert. Als Transmenschen werden Personen bezeichnet, die sich dem Geschlecht, das ihnen bei Geburt zugeschrieben wurde, nicht zugehörig fühlen.


    12.04.2023 20:46


    Die Influencerin Dylan Mulvaney hatte Anfang April auf Instagram eine Kooperation mit "Bud Light" publik gemacht und die Marke dort bei ihren 1,8 Millionen Followern beworben. Unter Anhängern des früheren Präsidenten Donald Trump löste das eine Welle der Empörung aus. "Bud Light" gehört zu den beliebtesten Biermarken des Landes.


    Der Musiker Kid Rock veröffentlichte als Reaktion auf Twitter einen kurzen Clip, in dem er mit einem Gewehr auf mehrere Boxen voller "Bud Light"-Bierdosen schiesst, danach über die Biermarke und den Konzern flucht und beiden den Mittelfinger zeigt. Kid Rock gehört zu den wenigen prominenten US-Künstlern, die Trump in dessen Amtszeit offen unterstützten. In seinem Clip trug der Sänger auch eine Kappe mit der Aufschrift "MAGA". Die Abkürzung steht für Trumps Wahlkampfmotto "Make America Great Again" (auf Deutsch: Macht Amerika wieder grossartig).


    Die prominente Republikanerin und glühende Trump-Anhängerin Kari Lake aus dem Bundesstaat Arizona wiederum schrieb auf Twitter, bei einer Wahlkampfveranstaltung hätten ihre Anhänger "Bud Light" an einer kostenlosen Bar verschmäht. Wer auf "woke" setze, der gehe eben pleite, schrieb sie weiter und schob nach: "Traurig!"


    Der Begriff "woke" bedeutet so viel wie "wach sein" und bezog sich anfangs allein auf rassistische Diskriminierung. Inzwischen nutzen ihn Konservative in den USA aber in abfälliger Weise und beklagen sich damit darüber, dass ihrer Einschätzung nach das Engagement gegen verschiedene Arten von Diskriminierung zu weit gehe. Sie laufen zum Beispiel auch Sturm dagegen, dass Kinder an Schulen über Transsexualität aufgeklärt werden./jac/DP/he

    (AWP)

  • Deutschlandweiter Warnstreik bei der Bahn angelaufen

    In Deutschland kommt am Freitagmorgen infolge eines Warnstreiks der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG der Schienenverkehr weitgehend zum Erliegen. Seit 3.00 Uhr sind Beschäftigte von rund 50 Bahnunternehmen im Arbeitskampf, wie ein EVG-Sprecher in den frühen Morgenstunden bestätigte. "Die Schichten, die jetzt laufen, gehen jetzt in die Streikphase". Parallel bestreikt die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi weiter die Flughäfen Hamburg, Köln/Bonn und Düsseldorf - und ab Freitag zusätzlich die Airports in Stuttgart und Karlsruhe/Baden-Baden.


    21.04.2023 06:31


    Der Ausstand bei der Bahn dürfte zunächst vor allem Pendlerinnen und Pendler treffen. Inwieweit später am Tag auch der Feierabend- und Wochenendverkehr beeinträchtigt sein wird, war zunächst offen. Die Deutsche Bahn wird den Fernverkehr erst ab 13.00 Uhr rollen lassen, vorab warnte der Konzern aber bereits vor möglichen Beeinträchtigungen bis in die Abendstunden. Das Wiederanfahren des Regionalverkehrs dürfte nach dem geplanten Warnstreikende um 11.00 Uhr tendenziell schneller erfolgen.


    Der Warnstreik am Freitag ist der zweite in der aktuellen Tarifauseinandersetzung der EVG mit den Bahnunternehmen. Bei der Arbeitsniederlegung am 27. März gingen EVG und Verdi gemeinsam vor und legten neben dem öffentlichen Nah-, Regional- und Fernverkehr auch mehrere Flughäfen in der Bundesrepublik lahm. Stundenlang ging auf der Schiene nichts - ein Verkehrschaos etwa auf der Strasse blieb durch den ganztägigen Ausstand Ende März aber aus. Viele Menschen setzten offensichtlich auf Homeoffice oder stellten sich anders auf die Ausfälle ein.


    Die Verhandlungen für neue Tarifverträge laufen seit Ende Februar. Die EVG verhandelt dabei für 230 000 Beschäftigte, 180 000 davon arbeiten bei der Deutschen Bahn. Die Gespräche mit dem bundeseigenen Konzern kamen allerdings von Beginn an nicht in Schwung: Der erste Termin endete nach nur zwei Stunden, auch beim zweiten Treffen wurden dem Vernehmen nach lediglich die jeweiligen Standpunkte ausgetauscht.


    Die Gewerkschaft will für die Beschäftigten ein Lohnplus von mindestens 650 Euro erreichen oder zwölf Prozent bei den oberen Einkommen, das alles bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Die bundeseigene Bahn zeigte sich zuletzt offen, den jüngsten Schlichterspruch im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes als Orientierung für eine bahnspezifische Lösung zu übernehmen.


    Der Schlichterspruch sieht zunächst einen steuer- und abgabefreien Inflationsausgleich in mehreren Stufen von insgesamt 3000 Euro vor. Ab März 2024 soll es dann einen Sockelbetrag von 200 Euro sowie anschliessend ein Lohnplus von 5,5 Prozent geben. Über den Vorschlag wollen die Gewerkschaften mit Bund und Kommunen am kommenden Wochenende verhandeln.


    Die EVG lehnt es strikt ab, den Schlichterspruch als weitere Verhandlungsgrundlage zu übernehmen. "Wir müssen den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, die glauben, die Forderungen ihrer Beschäftigten ignorieren zu können und stattdessen Tarifverhandlungen nach Gutsherrenart führen wollen. Das ist nicht akzeptabel", sagten die beiden EVG-Tarifvorstände Cosima Ingenschay und Kristian Loroch zur Begründung des neuerlichen Warnstreiks.


    DB-Personalvorstand Martin Seiler bezeichnete den Warnstreik dagegen als überzogen und unnütz. "Am Freitag, dem reisestärksten Tag der Woche, trifft er viele Pendler:innen besonders hart. Die EVG hat Mass und Mitte komplett verloren und setzt nur auf Krawall", sagte der Manager. Die nächste Verhandlungsrunde zwischen EVG und DB ist für kommenden Dienstag in Fulda angesetzt.

    Das Unternehmen Transdev versuchte am Donnerstag noch, den Warnstreik per einstweiliger Verfügung zu stoppen. Das Arbeitsgericht in Frankfurt wies die Anträge allerdings am Donnerstagnachmittag nach Angaben eines Sprechers zurück.


    An den Flughäfen Düsseldorf, Köln/Bonn und Hamburg werden die am Donnerstag begonnen Warnstreiks des Sicherheitspersonal am Freitag fortgesetzt. Zusätzlich hat die Gewerkschaft Verdi auch am Stuttgarter Flughafen zum Ausstand aufgerufen. Verdi will so bei Verhandlungen für die Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich, in der Fluggastkontrolle, der Personal- und Warenkontrolle und in Servicebereichen den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Die Gewerkschaft verhandelt seit geraumer Zeit mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen über Zuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit sowie Regelungen zur Entlohnung von Überstunden für die Sicherheits- und Servicekräfte./nif/DP/zb

    (AWP)

  • Warnstreik am Berliner Flughafen - Keine Starts am Montag

    Am Berliner Flughafen starten an diesem Montag wegen eines Warnstreiks keine Passagierflüge. Auch ein Teil der Ankünfte von Flugzeugen ist betroffen und fällt aus. Die Gewerkschaft Verdi rief die Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich, in der Fluggastkontrolle und der Personal- und Warenkontrolle auf, von 3.30 Uhr bis Mitternacht die Arbeit niederzulegen. Der Flughafen teilte daraufhin mit, dass kein Passagierflug starten könne.


    23.04.2023 14:24


    Auf der Internetseite des Flughafens waren am Sonntag bereits fast alle der etwa 240 ursprünglich geplanten Abflüge gestrichen. Auch bei einem Teil der ebenfalls etwa 240 geplanten Ankünfte von Flugzeugen, etwa von Ryanair , KLM und Air France, hiess es: "Gestrichen".


    Ob Flugzeuge ankommen werden, entscheide die jeweilige Fluglinie, so der Flughafen. Die Passagiere sollten sich bei den Fluglinien informieren. Der Flughafen geht davon aus, dass ein Teil der Landungen ausfällt, weil die Flugzeuge nach ihrer Ankunft nicht mehr mit neuen Passagieren starten und weiter fliegen könnten.


    Der Warnstreik am Hauptstadtflughafen reiht sich ein in eine inzwischen lange Liste von Arbeitsniederlegungen vor allem im Verkehr in den vergangenen Wochen. Erst am Donnerstag und Freitag gab es Warnstreiks an den Flughäfen Düsseldorf, Köln/Bonn und Hamburg sowie am Freitag zusätzlich auch an den Flughäfen Stuttgart und Karlsruhe/Baden-Baden. Die Warnstreiks führten zu zahlreichen Flugausfällen, Zehntausende Menschen waren betroffen. Am Baden-Airport wurde auch am Samstag noch gestreikt.


    In Hamburg lief der Flugbetrieb am Wochenende auf Hochtouren. Vor allem am Samstag gab es noch Nachwirkungen des Streiks mit überfüllten Terminals und vollen Flügen. Viele Urlaubsrückkehrer zum Ende der Osterferien in Schleswig-Holstein hatten ihre ausgefallenen Flüge auf Samstag umgebucht. Sonntag lief es dann weitgehend regulär.


    Am Freitagvormittag stand zudem stundenlang der Bahnverkehr still, weil die Tarifverhandlungen zwischen der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG und 50 Bahnunternehmen stocken. Die Gewerkschaft hatte für acht Stunden zum Ausstand aufgerufen, um den Druck auf die Arbeitgeber vor den nächsten Verhandlungen zu erhöhen.


    Am Dienstag stehen die nächsten Gespräche zwischen der EVG und der Deutschen Bahn an - eine Lösung des Tarifkonflikts gilt aber als äusserst unwahrscheinlich. Die EVG hat bereits angedroht, dass es weitere Warnstreiks geben könnte.


    Grund für die Flughafen-Warnstreiks von Donnerstag und Freitag sowie von Montag sind Verhandlungen über Zuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit sowie Regelungen zur Entlohnung von Überstunden für die Sicherheits- und Servicekräfte. Die Gespräche werden bereits seit geraumer Zeit zwischen Verdi und dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) geführt.


    "Wir fordern den BDLS noch einmal nachdrücklich auf, am 27. und 28. April ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen und nicht weiter auf Zeit zu spielen, sonst drohen weitere Streiks im Luftverkehr im Mai und an Pfingsten", teilte Wolfgang Pieper von der Gewerkschaft Verdi am Samstag mit.

    Der Flughafenverband ADV appellierte an die Tarifpartner, eine Übereinkunft am Verhandlungstisch zu suchen. "Ein ganztägiger Streik, der den Hauptstadtflughafen vom internationalen Luftverkehr abkoppelt, hat längst nichts mehr mit einem Warnstreik zu tun", hiess es in einer Mitteilung des Verbands. Die betroffenen Passagiere hätten wegen der kurzfristigen Ankündigung kaum eine Chance, "sich Reisealternativen zu suchen".


    Am Berliner Flughafen ist es der dritte grosse Warnstreik im laufenden Jahr. Bereits am 13. März verhinderte eine Arbeitsniederlegung sämtliche Abflüge, Grund waren auch damals die Verhandlungen über Zuschläge für das Sicherheitspersonal. Bei einem Warnstreik am 25. Januar stoppte Verdi den gesamten gewerblichen Flugverkehr. Gemeinsam mit dem Sicherheitspersonal legten damals Beschäftigte der Flughafengesellschaft und der Bodenverkehrsdienste die Arbeit nieder. Für diese beiden Gruppen konnten inzwischen Tarifverträge abgeschlossen werden.

    An den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn verlief der Betrieb am Samstag nach den beiden Warnstreiktagen wieder nahezu regulär. Die Online-Portale beider Airports zeigten am Samstagmorgen bei Abflügen und Ankünften weitgehend Normalbetrieb an. In Köln/Bonn waren allerdings zuvor 38 von insgesamt 198 für diesen Samstag geplante Passagierflüge infolge des Warnstreiks annulliert oder umgeleitet worden.


    Der Bahnverkehr lief wieder reibungslos. Auch im Güterverkehr sei der Verkehr wieder geordnet aufgenommen worden, dort dauere es aber üblicherweise etwas länger, bis der Rückstau komplett aufgelöst sei, sagte eine DB-Sprecherin./rab/DP/he

    (AWP)

  • Salzgitter verdient zum Jahresauftakt mehr als erwartet - Prognose bestätigt

    Der Stahlhersteller Salzgitter ist besser als erwartet ins laufende Jahr gestartet. Der Gewinn vor Steuern sei zwar vom aussergewöhnlich hohen Vorjahreswert in Höhe von 465 Millionen Euro um etwas mehr als 60 Prozent auf 183 Millionen Euro gefallen.


    24.04.2023 07:46


    Experten hatten allerdings noch mit einem deutlich stärkeren Rückgang gerechnet, wie das Unternehmen überraschend am Montag bei der Vorlage von Eckdaten für das erste Quartal in Salzgitter mitteilte. Die von Bloomberg erfassten Analysten hatten bisher im Schnitt einen Gewinn vor Steuern von etwas mehr als 100 Millionen Euro prognostiziert.


    Salzgitter bestätigte zudem die Ziele für das laufende Jahr. "Ungeachtet des starken Jahresauftakts halten wir aufgrund des politisch und wirtschaftlich volatilen Umfelds an unserer Umsatz- und Ergebnisprognose vom 27. März fest." Das im SDax notierte Unternehmen will am 10. Mai die detaillierten Zahlen für das erste Quartal vorlegen./zb/mis

    (AWP)

  • Kurzfristiger Warnstreik am Hamburger Flughafen - Abflüge gestrichen

    Die Gewerkschaft Verdi hat am Montag kurzfristig zu einem ganztägigen Warnstreik am Flughafen Hamburg aufgerufen. Bereits 31 von 160 Abflügen seien gestrichen worden, teilte der Hamburg Airport am frühen Morgen mit. Aufgerufen zum Warnstreik sind die Beschäftigten des Abfertigungsdienstleisters Aviation Handling Services Hamburg GmbH AHS, die unter anderem für Check-in und Boarding zuständig sind.


    24.04.2023 08:08


    AHS betreut verschiedene Fluggesellschaften, darunter die Lufthansa , Swiss, Austrian Airlines und Brussels Airlines. Die Beschäftigten sollten sich am Montag ursprünglich um 84 Abflüge kümmern. Aufgrund des Warnstreiks könne es bei den von AHS betreuten Flügen zu weiteren Streichungen und deutlichen Verzögerungen kommen, teilte der Flughafen mit.


    Insgesamt hatten alle Fluggesellschaften heute in Hamburg 160 Abflüge geplant. Flüge, die von anderen Service-Unternehmen betreut werden, sind nicht betroffen. Auch Ankünfte laufen voraussichtlich wie geplant./gyd/DP/stk

    (AWP)

  • Silver Lake will Software AG für 30 Euro je Aktie kaufen

    Der US-Finanzinvestor Silver Lake will nach dem Einstieg vor gut einem Jahr die Darmstädter Software AG nun übernehmen. Die auf Technologiefirmen spezialisierten Amerikaner bieten den Aktionären 30 Euro je Anteilschein, wie sie in der Nacht zum Samstag mitteilten. Silver Lake wäre das Unternehmen damit 2,2 Milliarden Euro wert. Der Xetra-Schlusskurs des im SDax notierten Unternehmens hatte vor dem Wochenende bei 19,97 Euro gelegen. Die Aktie sprang am Montag vorbörslich deutlich hoch.


    24.04.2023 08:43


    Auf der Handelsplattform Tradegate stieg das Papier um fast die Hälfte auf 29 Euro. Allerdings wäre der Deal für manch länger investierten Anleger mitunter kein gutes Geschäft, schliesslich lag der Kurs im August 2021 teils noch bei 44 Euro. Das Rekordhoch im Januar 2018 lag sogar bei fast 50 Euro.


    Das Übernahmeangebot stehe unter dem Vorbehalt einer Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent plus einer Aktie, hiess es weiter. Einen Teil davon hat sich Silver Lake schon mehr oder weniger gesichert. So erwarb der Investor im Februar 2022 für 344 Millionen Euro Wandelanleihen der Software AG, die nach der Wandlung rund neun Prozent der ausgegebenen Software-AG-Aktien ausmachen würden. Im Aufsichtsrat der Südhessen sitzen bereits zwei Vertreter von Silver Lake.


    Zudem hat der mit Abstand grösste Aktionär, die Software-AG-Stiftung, einen Vertrag zum Verkauf von 25,1 Prozent der Software-AG-Aktien an Silver Lake unterzeichnet. Die Stiftung, die zuletzt knapp ein Drittel an dem Unternehmen gehalten hat, unterstütze das Übernahmeangebot uneingeschränkt. Vorstand und Aufsichtsrat der Darmstädter wollen den Angaben zufolge den Aktionären die Annahme des Übernahmeangebots empfehlen.


    "Wir begrüssen die geplante Übernahme der Software AG durch Silver Lake", sagte Unternehmensmitgründer und Stiftungschef Peter Schnell. "Silver Lake war seit dem initialen Investment ein idealer Partner für die Software AG und für uns." Die Stiftung behält den Angaben zufolge 5 Prozent der Anteile am Unternehmen, diese unterlägen einer Sperre.


    Software-AG-Vorstandschef Sanjay Brahmawar verwies auf die Erfahrung von Silver Lake bei der Unterstützung von Unternehmen im Umbau hin zu Geschäftsmodellen, die auf die Nutzung von Software über das Netz und im Abonnement ausgelegt sind.


    Brahmawar war 2018 nach Darmstadt geholt worden, um das chronische schwache Wachstum der Darmstädter wieder anzukurbeln. Dazu hat der Manager in den vergangenen Jahren das Unternehmen umgekrempelt, derzeit stellt der Konzern seine Angebote auf das Abo-Modell um.


    Allerdings blieb ein starkes Wachstum bisher aus, Anleger am Markt waren des Öfteren enttäuscht von der Entwicklung. Unter anderem stellt sich das Unterfangen wegen hoher Investitionen als teuer heraus: Für dieses Jahr hatten sich Aktionäre eigentlich einen deutlichen Aufschwung bei der Profitabilität ausgerechnet, auch weil Brahmawar diesen in der Mittelfristplanung in Aussicht gestellt hatte. Mit der Jahresprognose Ende Januar wurde aber klar, dass daraus zunächst nichts wird.


    Die Dividende kürzte das Management im März wegen eines Gewinneinbruchs im Vorjahr von 76 auf 5 Cent. Der Aktienkurs hatte sich seit dem Amtsantritt Brahmawars im August 2018 bis zur Ankündigung der geplanten Silver-Lake-Übernahme nahezu halbiert. Zuletzt war das Unternehmen an der Börse auch in den Kleinwerteindex SDax abgestiegen. Bereits vor dem Einstieg von Silver Lake über Wandelanleihen im vergangenen Jahr war spekuliert worden, die Software AG könnte in Gänze verkauft werden.


    Die neue Finanzchefin Daniela Bünger sagte, die am Donnerstag (27. April) anstehenden Quartalszahlen für die ersten drei Monate erfüllten bei den Prognosekennziffern die Markterwartungen. Zudem bestätigte sie "für alle Kenngrössen die Prognosen für das Gesamtjahr 2023"./men/he/zb/mis

    (AWP)

  • Axel Springer stellt Strafanzeige gegen Ex-'Bild'-Chef Reichelt

    (Ausführliche Fassung) - Der Medienkonzern Axel Springer hat seinen früheren "Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt angezeigt. Ein Springer-Sprecher bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Montag, dass der Konzern gegen Reichelt eine Strafanzeige wegen Betrugs bei der Staatsanwaltschaft Berlin eingereicht habe. Darüber hinaus wollte sich das Unternehmen nicht äussern. Von der Staatsanwaltschaft Berlin hiess es am frühen Nachmittag, dass noch kein Anzeigeeingang verzeichnet sei.


    24.04.2023 17:05


    Reichelts Anwalt teilte auf Nachfrage zur Strafanzeige wie auch zu einer am selben Tag bekanntgewordenen Klage des Konzerns gegen Reichelt vor dem Arbeitsgericht mit, eine Klage liege weder seinem Mandanten noch ihm selbst vor.


    "Die offenbar gegenüber Medien erfolgte gezielte Verlautbarung einer solchen Klageeinreichung, noch bevor eine Zustellung dieser Klage an meinen Mandanten erfolgt ist, betrachten wir als entlarvenden und zugleich untauglichen Einschüchterungs- und Ablenkungsversuch", erklärte der Anwalt.


    Reichelt musste im Herbst 2021 seinen Posten als Chefredakteur von Deutschlands grösster Boulevardzeitung räumen und den Konzern verlassen. Hintergrund seines Karriere-Endes bei "Bild" waren Vorwürfe des Machtmissbrauchs in Verbindung mit einvernehmlichen Beziehungen zu Mitarbeiterinnen. Der Journalist selbst hatte später von einer "Schmutzkampagne" gegen ihn gesprochen und Vorwürfe stets zurückgewiesen.


    Reichelts Anwalt teilte erst kürzlich mit: Nicht nur gegen Reichelt erhobene Vorwürfe, sondern auch die Durchführung der konzerninternen Untersuchung und der Umgang des Konzerns mit den Vorwürfen und dem Thema Machtmissbrauch generell bedürften einer "völlig neuen Bewertung".

    Neben der Strafanzeige verlangt Springer auch Geld von seinem früheren "Bild"-Chefredakteur Reichelt zurück und zieht dazu vor Gericht. Der Fall liegt beim Arbeitsgericht Berlin, wie eine Gerichtssprecherin der dpa bestätigte. Zuvor hatte der "Spiegel" darüber berichtet.


    Die Sprecherin sagte weiter, es gehe bei der Klage um die Rückzahlung einer Abfindung, die beim Weggang Reichelts vereinbart worden sei. Zudem fordere der Konzern auch die Zahlung einer Vertragsstrafe. Es handele sich bei der Klage um eine Millionensumme.


    Sie sei am 20. April bei Gericht eingegangen. Der nächste Schritt sei, einen Gütetermin festzusetzen, hiess es weiter. Ein Springer-Sprecher sagte hierzu: "Zu laufenden juristischen Verfahren äussern wir uns nicht."/rin/DP/stw

    (AWP)

  • Heidelberg Materials kauft grösstes Flugasche-Recyclingunternehmen in den USA

    Das Baustoffunternehmen Heidelberg Materials übernimmt den US-Beton-Zulieferer Sefa Group. Das US-Unternehmen mit 20 Standorten und mehr als 500 Beschäftigten beliefere mehr als 800 Betonwerke in 13 Bundesstaaten mit Flugasche, teilte der Dax -Konzern am Montag mit. Mit der Übernahme stärke Heidelberg Materials die Präsenz auf dem schnell wachsenden Markt für Zementprodukte im Südosten der USA, sagte Heidelberg-US-Chef Chris Ward laut Mitteilung. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt./mis/ck

    24.04.2023 19:25

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  • Gurit dank Zukauf mit höherem Umsatz

    Der Spezialkunststoffhersteller Gurit hat im ersten Quartal 2022 mehr Umsatz geschrieben. Dies ist in erster Linie auf eine Umsatzsteigerung im grössten Bereich Composite Materials zurückzuführen. Dort hat das Unternehmen nämlich im vergangenen Jahr zugekauft.


    24.04.2023 19:50


    Insgesamt schrieb Gurit von Januar bis März mit dem fortgeführten Geschäft einen Umsatz von 117,4 Millionen Franken. Das sind knapp 19 Prozent mehr als im Vorjahresquartal, wie das Unternehmen am Montag nach Börsenschluss mitteilte.


    Grund für die Steigerung ist der Zukauf in der grössten Sparte Composite Materials. Dort hatte Gurit im vergangenen Mai die Firma Fiberline zugekauft, die knapp 28 Millionen Franken zum Umsatz beitrug. Ohne diesen Kauf und den Verkauf seines Aerospace-Geschäfts im vergangenen Jahr wäre der Umsatz der Gruppe laut der Mitteilung zu konstanten Wechselkursen um 3 Prozent gesunken.


    In dem Bereich, in dem Gurit Verbundwerkstoffe wie beispielsweise Epoxidharz oder Schaumstoffe herstellt, die unter anderem für die Herstellung von Windturbinenrotorblättern genutzt werden können, ging der Umsatz um 36 Prozent auf 79,5 Millionen hoch. Ohne Fiberline wäre ein Rückgang um gut 11 Prozent erfolgt, weil es bei den Windmaterialien wie erwartet einen langsamen Start gab.


    Kitting und Tooling mit Umsatzsteigerung

    In der Sparte Kitting, in der Gurit Bausätze für die Windindustrie herstellt, stieg der Umsatz zu konstanten Wechselkursen um knapp 3 Prozent auf 33,7 Millionen Franken. Dort habe man ein "gutes Volumen" in China erreicht. Bei westlichen Kunden sei die Nachfrage nach Windrotorblättern jedoch nach wie vor gering, was das Geschäft beeinträchtigte.


    Der kleinste Bereich Tooling hat Gurit 24 Prozent auf 12,6 Millionen Franken zugelegt. In dem Bereich bietet Gurit Lösungen für die Herstellung von Windturbinen an, wie etwa Formen, Engineering- und Automatisierungslösungen. Hier habe sich die steigende Nachfrage nach neuen Formen für westliche Kunden positiv ausgewirkt, heisst es weiter. Das Management geht zudem davon aus, dass die Nachfrage hoch bleiben dürfte.


    Mit den vorgelegten Zahlen hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten im Bereich Tooling übertroffen und im Bereich Kitting genau getroffen. Bei Composite Materials hatten sich die Finanzanalysten im Vorfeld allerdings mehr erhofft.


    Jahresziele bestätigt

    Für das laufende Jahr gibt sich das Management in der Mitteilung positiv. So habe sich nach einem verhaltenen Start ins Jahr im März sowohl der Umsatz als auch der Gewinn gut entwickelt, heisst es.

    Gurit bestätigt darum die bereits kommunizierten Jahresziele. Das Management erwartet für das Gesamtjahr einen Umsatz zwischen 450 und 510 Millionen Franken und eine operative Gewinnmarge von 2 bis 5 Prozent. Dies unter Ausschluss von Verkaufs- und Zukaufseffekten, Restrukturierungs- sowie Wertminderungsaufwendungen.

    tv/cg

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  • Jungheinrich hebt Jahresprognose nach Übernahme von Storage Solutions an

    Der Gabelstapler-Hersteller Jungheinrich hat seinen Jahresausblick nach dem Abschluss der Übernahme der Storage-Solutions-Gruppe angehoben. Das Unternehmen kalkuliert nun laut einer Mitteilung vom Montagabend für 2023 mit einem Auftragseingang zwischen 5,0 und 5,4 Milliarden Euro sowie mit einem Umsatz von 5,1 bis 5,5 Milliarden Euro. Darin sei ein Auftragseingang von 300 Millionen Euro sowie ein Umsatz von 200 Millionen Euro der US-Amerikaner berücksichtigt. Im Vergleich zu den bisherigen Prognosen eines Auftragseingangs von 4,8 bis 5,2 Milliarden Euro sowie eines Umsatzes von 4,9 bis 5,3 Milliarden Euro wird das Unternehmen unter dem Strich beim Auftragseingang also etwas vorsichtiger. Die Aktie legte auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss dennoch deutlich zu.


    24.04.2023 20:14


    Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll 2023 nun 400 bis 450 Millionen Euro erreichen, nach bislang 350 bis 400 Millionen Euro. Darin enthalten sind positive wie negative Effekte aus der Übernahme. Aus der erhöhten Prognose ergebe sich eine Ebit-Rendite von 7,8 bis 8,6 Prozent, hiess es weiter. Bisher hatten 7,3 bis 8,1 Prozent auf dem Zettel gestanden.


    Zudem legte der Kion -Konkurrent vorläufige Zahlen für das erste Quartal vor. Demnach stieg der Auftragseingang leicht auf 1,35 Milliarden Euro. Der Umsatz legte um mehr als ein Fünftel auf 1,29 Milliarden Euro zu. Das operative Ergebnis stieg um etwas mehr als die Hälfte auf 120 Millionen Euro. Die vollständigen Zahlen sollen am 8. Mai folgen./mis/he

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