Diverse Aktien Ausland

  • Korruptionsverdacht - Durchsuchungen bei Immobilienriese Vonovia

    (Ausführliche Fassung) - Razzia bei Deutschlands grösstem Immobilienkonzern: Wegen Korruptionsverdachts haben die Staatsanwaltschaft Bochum und das Landeskriminalamt NRW Büros des Bochumer Unternehmens Vonovia durchsucht. Das bestätigte am Dienstag eine Unternehmenssprecherin. Gegen mehrere Mitarbeiter des Konzerns und andere Beteiligte werde wegen des Verdachts der Bestechlichkeit und Bestechung, der Untreue und des Betruges ermittelt, hiess es bei der Staatsanwaltschaft. Geschädigt worden sei neben dem Bochumer Wohnungsriesen auch noch ein in Süddeutschland ansässiger Wettbewerber. Aber auch Mieterinnen und Mieter könnten geschädigt worden sein, befürchtet der Mieterbund NRW. Zuvor hatten der "Westdeutsche Rundfunk" und die "Süddeutsche Zeitung" darüber berichtet. Der Aktienkurs sackte am Dienstag um mehr als fünf Prozent ab.


    07.03.2023 17:35


    "Heute haben die Ermittlungsbehörden bei uns Unterlagen eingesehen, da zum Schaden von Vonovia offenbar der Verdacht von mutmasslich problematischen Vorgängen bei der Vergabe von Aufträgen an Nachunternehmer besteht", sagte eine Vonovia-Sprecherin. Der Konzern kooperiere als Geschädigter vollumfänglich mit den Behörden und gewähre ihnen Zugang zu den notwendigen Unterlagen. "Wir sind sehr an einer schnellen und umfassenden Klärung der Vorwürfe interessiert", betonte die Sprecherin. Nach ersten Informationen sei lediglich ein finanzieller Schaden entstanden, betonte das Unternehmen. Menschen seien nicht geschädigt worden, auch an Gebäuden seien keine Schäden entstanden.

    Nach den bisherigen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hatten Mitarbeiter bestimmte für das Wohnungsunternehmen tätige Unternehmen bei der Auftragsvergabe bevorzugt und dafür als Gegenleistung Geld oder Sachleistungen erhalten. Dabei sollen auch Leistungsverzeichnisse manipuliert worden sein, um den beauftragten Unternehmen die Abrechnung tatsächlich nicht erbrachter Leistungen zu ermöglichen. Das so erschlichene Geld sollen die Beschuldigten untereinander aufgeteilt haben. Zur Schadenshöhe machten die Ermittler keine Angaben.

    Der Deutsche Mieterbund NRW warnte, dass auch Mieterinnen und Mieter durch die Vorgänge geschädigt worden sein könnten. Denn ein grosser Teil der von Vonovia vergebenen Handwerkerleistungen werde direkt oder indirekt von den Menschen gezahlt, die in Wohnungen des Unternehmens leben. So könnten viele Kosten in Zusammenhang mit Modernisierungen wie auch Handwerkerleistungen für Betriebskosten nach der Rechtslage auf die Mieterseite umgelegt werden. "Der Fall muss, wenn sich die Vorwürfe erhärten, lückenlos aufgearbeitet werden, damit nicht die Mieterinnen und Mieter nachher den Schaden haben", verlangte Verbandschef Hans-Jochem Witzke.

    Der Deutsche Mieterbund NRW und viele seiner angeschlossenen Mietervereine hatten sich in der Vergangenheit bereits mehrfach kritisch zu den Abläufen bei Vonovia bei Betriebskosten und Modernisierungen geäussert. Oftmals gab es Streit wegen aus Mietersicht nicht nachvollziehbaren hohen Kosten.


    Nach dem Wechsel eines Beschuldigten zu einem süddeutschen Wohnungsunternehmen sollen die Beteiligten bei dortigen Ausschreibungen ebenfalls wettbewerbsbeschränkende Absprachen getroffen haben, um so die Auftragsvergabe an ein bestimmtes Unternehmen zu erreichen. Auch dort soll es anschliessend zu überhöhten Abrechnungen gekommen sein.


    Insgesamt seien am Dienstag im Zuge der Ermittlungen in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Hamburg und Sachsen mehr als 40 Privat- und Geschäftsräume durchsucht und vier Haftbefehle vollstreckt worden, berichtete die Staatsanwaltschaft./rea/DP/jha

    (AWP)

  • Flugzeug-Auslieferungen bei Airbus nehmen nur langsam Fahrt auf

    Der weltgrösste Flugzeugbauer Airbus hat nach einem schwachen Jahresstart im Februar etwas mehr Flugzeuge ausgeliefert. Im Februar übergab der Dax-Konzern 46 Verkehrsflugzeuge an seine Kunden, wie er am Dienstagabend in Toulouse mitteilte. Das waren drei weniger als ein Jahr zuvor. Im Januar hatte Airbus allerdings nur 20 Maschinen ausgeliefert. Nach zwei Monaten stehen damit 66 Auslieferungen zu Buche. Im Februar holte der Hersteller derweil Brutto-Bestellungen über 99 Verkehrsjets herein.


    07.03.2023 18:04


    Im laufenden Jahr peilt der Konzern insgesamt rund 720 Auslieferungen von Verkehrsflugzeugen an und damit so viele wie ursprünglich für 2022 geplant. Da hatte der Hersteller am Ende netto nur 661 Jets an Kunden übergeben. Lieferkettenprobleme hatten die Produktion belastet. Erst Mitte Februar hatte Airbus den Ausbau seiner Mittelstreckenjet-Produktion angesichts der Probleme in den Lieferketten weiter nach hinten verschoben./jha/he

    (AWP)

  • US-Kartellwächter klagen gegen Fusion der Airlines Jetblue und Spirit

    Der Zusammenschluss der US-Fluggesellschaften Jetblue und Spirit droht wegen wettbewerbsrechtlicher Bedenken zu scheitern. Das Justizministerium reichte am Dienstag Klage gegen den rund 3,8 Milliarden US-Dollar (3,6 Mrd Euro) schweren Deal ein, den die Airlines im Sommer vereinbart hatten. Die Fusion würde für Millionen von Reisenden zu höheren Preisen und weniger Angebot führen, so die Kartellwächter. Die Unternehmen äusserten sich zunächst nicht.


    07.03.2023 18:06


    Jetblue hatte sich im Juli nach einem monatelangen Bieterstreit gegen den Rivalen Frontier durchgesetzt und den Zuschlag für den Kauf des Billigfliegers Spirit erhalten. Der Widerstand der Wettbewerbshüter kommt wenig überraschend: Spirits Verwaltungsräte hatten lange Zeit das niedrigere Angebot von Frontier vorgezogen, da sie nicht an eine kartellrechtliche Genehmigung eines Deals mit Jetblue glaubten. Jetblue und Spirit stellten Anleger am Montag bereits auf die Klage ein.


    Bei der Vereinbarung der Fusion hatte Jetblue-Chef Robin Hayes noch behauptet, dass der Wettbewerb im US-Luftverkehr dadurch gefördert werde. "Indem wir Jetblue in die Lage versetzen, schneller zu wachsen, können wir uns an mehr Orten mit den etablierten Fluggesellschaften messen, um die Flugpreise zu senken", sagte er damals. Selbst zusammen seien Spirit und Jetblue noch deutlich kleiner als die vier grössten Fluggesellschaften des Landes./hbr/DP/he

    (AWP)

  • Brenntag kauft eigene Aktien für bis zu 750 Millionen Euro zurück

    Der Chemikalienhändler Brenntag hat ein Aktienrückkaufprogramm aufgelegt. Das Volumen liege bei bis zu 750 Millionen Euro, teilte der Dax-Konzern am Dienstagabend in Essen mit. Auf Basis eines Kursniveaus von 71,58 Euro je Aktie entspreche dies rund 6,8 Prozent des Grundkapitals. Die Käufe will Brenntag im März beginnen und über einen Zeitraum von bis zu zwölf Monaten abschliessen.


    07.03.2023 19:15


    Am Aktienmarkt kam dies gut an. Auf der Handelsplattform Tradegate legte der Kurs im Vergleich zum Xetra-Schluss zuletzt um zwei Prozent zu. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg bereits über ein entsprechendes Programm berichtet. An diesem Mittwoch veröffentlicht Brenntag den Geschäftsbericht für 2022./jha/he

    (AWP)

  • Europas Geldhäuser auch nach Gewinnplus deutlich hinter US-Banken

    Die führenden Banken in den USA haben trotz Gewinnrückgängen im vergangenen Jahr zusammen fast doppelt so viel verdient wie ihre europäischen Konkurrenten. "Die grossen US-Banken lassen ihre europäischen Wettbewerber beim Gewinn und der Profitabilität immer noch deutlich hinter sich - auch wenn der Abstand vergangenen Jahr kleiner geworden ist", fasste EY-Partner Robert Melnyk die Ergebnisse einer Analyse des Beratungsunternehmens zusammen.


    08.03.2023 07:13


    Demnach sank der Nettogewinn der nach Bilanzsumme zehn grössten US-Banken 2022 zum Vorjahr in Summe um rund 24 Prozent auf umgerechnet 140 Milliarden Euro. Hauptgrund: Das Investmentbanking - also das Geschäft mit Börsengängen, Übernahmen und Fusionen - schwächelte.


    Für Europas Top-Ten unter den Geldhäusern, zu denen als einziges deutsches Institut die Deutsche Bank zählt, errechnete EY hingegen ein Plus von 3,5 Prozent auf gut 72 Milliarden Euro. Das ist der höchste Wert der vergangenen zehn Jahre. Unter anderem die Zinswende im Euroraum sorgt für Auftrieb. Auch im laufenden Jahr dürften nach EY-Erwartungen die Zinseinnahmen steigen, das Kreditgeschäfte werde profitabler.


    Dennoch: In allen Jahren seit 2013 waren die kumulierten Gewinne der grossen amerikanischen Top-Banken der EY-Übersicht zufolge jeweils um mindestens 83 Prozent höher als die ihrer europäischen Wettbewerber. Im vergangenen Jahr gelang sieben der zehn untersuchten US-Banken ein Gewinn von mehr als zehn Milliarden Euro, einsame Spitze: JPMorgan mit umgerechnet rund 35 Milliarden Euro Gewinn. Von den zehn europäischen Banken erzielten nur die britische HSBC und die französische BNP Paribas jeweils mehr als zehn Milliarden Euro Gewinn.


    EY-Partner Melnyk rät, das Aufholen der europäischen Banken in Sachen Profitabilität nicht überzubewerten: "Die schwache Gewinnentwicklung der US-Banken ist nur eine Momentaufnahme." Wenn sich das Klima an den Kapitalmärkten verbessere und zum Beispiel das Geschäft mit Firmenübernahmen und Börsengängen wieder in Schwung komme, "werden wir aller Voraussicht nach jenseits des Atlantiks wieder deutlich steigende Gewinne sehen", prognostizierte Melnyk. "Dann könnte sich der Abstand zu den europäischen Instituten wieder vergrössern."/ben/DP/zb

    (AWP)

  • Fuchs Petrolub rechnet mit Wachstum - Aber auch Kostensteigerungen

    Der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub rechnet im laufenden Jahr mit weiterem Wachstum und bleibt beim Gewinnziel wegen Kostensteigerungen vorsichtig. Der Umsatz soll auf 3,6 Milliarden Euro wachsen, wie das im MDax notierte Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Das ist mehr als von Analysten im Schnitt erwartet. Dazu sollen sowohl höhere Mengen als auch die angestossenen Preiserhöhungen beitragen. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern taxiert Vorstandschef Stefan Fuchs bei rund 390 Millionen Euro. Hier hatten Analysten mit etwas mehr gerechnet. Zwar würde der Blick auf die Kosten mit der "klaren Begrenzung von Neueinstellungen" helfen, andererseits dürften Personal- und Frachtkosten weiter anziehen, hiess es von den Mannheimern.


    08.03.2023 07:28


    Im vergangenen Jahr kletterte der Umsatz der Gruppe um 19 Prozent auf 3,41 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis legte hingegen nur um ein Prozent auf 365 Millionen Euro zu. Unter dem Strich stand ein auf die Aktionäre entfallender Nettogewinn von 259 Millionen Euro, das waren zwei Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Mit den Werten traf Fuchs Petrolub die Erwartungen von Analysten in etwa. Die Dividende soll für Vorzugsaktionäre um 4 Cent auf 1,07 Euro je Papier zulegen./men/stw

    (AWP)

  • Symrise: Profitabilität bleibt vorerst am unteren Ende des Mittelfristziels

    Der Duftstoff- und Aromenhersteller Symrise rechnet 2023 mit einer Profitabilität am unteren Ende seiner mittelfristigen Zielspanne. Die Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda-Marge) soll im laufenden Jahr rund 20 Prozent erreichen, wie der Dax-Konzern am Mittwoch in Holzminden mitteilte. Mittelfristig kalkuliert die Unternehmensführung um Heinz-Jürgen Bertram weiterhin mit 20 bis 23 Prozent Marge. Der Umsatz soll dabei bis 2025 weiterhin jährlich im Schnitt um 5 bis 7 Prozent zulegen. Analysten erwarteten im Mittel für 2023 zuletzt ein Wachstum aus eigener Kraft - also ohne Übernahmen und Wechselkurseffekte - von gut 5 Prozent sowie eine operative Marge von 20,4 Prozent.


    08.03.2023 07:39


    Wie bereits bekannt erreichte Symrise 2022 exklusive einer hohen Wertberichtigung auf eine knapp 30-prozentige Beteiligung am Haustiernahrungsspezialisten Swedencare eine operative Marge von 20,0 Prozent nach 21,3 Prozent im Vorjahr. Unter dem Strich verdiente Symrise im vergangenen Jahr 406 Millionen Euro und damit gut 8 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Dividende soll um 3 Cent auf 1,05 Euro steigen und damit weniger stark als von Analysten erwartet./mis/stw

    (AWP)

  • American Express startet neues Aktienrückkaufprogramm und erhöht Dividende

    Der Kreditkartenkonzern American Express startet ein neues Aktienrückkaufprogramm. Bis zu 120 Millionen Anteilschein sollen erworben werden, wie das Unternehmen am späten Mittwochabend (MEZ) in New York bekanntgab. Das Programm ersetzt ein altes, aus dem noch 36 Millionen zurückzukaufender Papiere ausstehen. Ausserdem wird die Quartalsdividende um 15 Prozent angehoben.


    09.03.2023 06:32


    Anleger zeigten sich erfreut. Der Aktienkurs von American Express stieg im nachbörslichen Handel um fast eineinhalb Prozent./he

    (AWP)

  • Siltronic hält Dividende nach Gewinnsprung stabil

    Der Chipindustrie-Zulieferer Siltronic hält die Dividende nach einem deutlichen Gewinnanstieg im Jahr 2022 stabil. Die Anleger sollen 3,00 Euro je Aktie erhalten und damit so viel wie für das Jahr zuvor, teilte die Beteiligung von Wacker Chemie am Donnerstag mit. Der MDax-Konzern Siltronic hatte die Deckelung bereits im vergangenen Sommer angekündigt, da er aktuell viel Geld in den Bau einer weiteren Fabrik in Singapur steckt. Und auch im sächsischen Freiberg werden Kapazitäten ausgebaut. Den Überschuss steigerte Siltronic 2022 um 50 Prozent auf 434,4 Millionen Euro.


    09.03.2023 07:32


    Die bereits bekannten Daten zum Umsatz und operativem Ergebnis sowie der - wegen einer aktuellen Nachfrageschwäche nach Siliziumscheiben (Wafer) für Halbleiter und Chips - verhaltene Ausblick für 2023 wurden am Donnerstag bestätigt./mis/stk

    (AWP)

  • Deutsche Pfandbriefbank erwartet 2023 weiteren Gewinnrückgang

    Die Deutsche Pfandbriefbank stellt sich nach einem Gewinnrückgang im abgelaufenen Jahr für 2023 auf noch weniger ein. Der Gewinn vor Steuern dürfte wegen höherer Investitionen von zuletzt 213 Millionen auf 170 bis 200 Millionen Euro sinken, teilte der im SDax gelistete Gewerbeimmobilien-Finanzierer am Donnerstag in Garching bei München mit. Bis zum Jahr 2026 soll die Eigenkapitalrendite vor Steuern aber von zuletzt 6,3 Prozent auf mehr als 10 Prozent steigen. "Die solide operative Performance und die komfortable Kapitalausstattung geben uns die Möglichkeit, in diesem Jahr verstärkt in die strategische Weiterentwicklung der Bank zu investieren", sagte Vorstandschef Andreas Arndt.


    09.03.2023 07:32


    Im abgelaufenen Jahr ging der Vorsteuergewinn der Bank wegen rückläufiger Vorfälligkeitsentschädigungen um 12 Prozent auf 213 Millionen Euro zurück. Der Überschuss sank um 18 Prozent auf 187 Millionen Euro. Die Anteilseigner sollen je Aktie eine Dividende von 95 Cent erhalten, nachdem die Bank für das Jahr 2021 noch 1,18 Euro ausgeschüttet hatte./stw/mis

    (AWP)

  • Hugo Boss erwartet weiteres Gewinnplus

    Der Modekonzern Hugo Boss erwartet für das laufende Jahr einen weiteren Umsatz- und Gewinnanstieg. Mit Blick auf das unsichere wirtschaftliche Umfeld dürfte sich das Wachstum jedoch im Vergleich zu 2022 abschwächen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Metzingen mit. Der Umsatz soll im mittleren einstelligen Prozentbereich steigen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sieht Hugo Boss um fünf bis 12 Prozent höher bei 350 Millionen bis 375 Millionen Euro. Im Vorjahr erhöhte sich der Umsatz endgültigen Zahlen zufolge um 31 Prozent auf knapp 3,7 Milliarden Euro, das Ebit legte um 47 Prozent auf 335 Millionen Euro zu. Hugo Boss profitierte von seinem Programm zur Markenerneuerung und einer steigenden Nachfrage.


    09.03.2023 07:52


    Unter dem Strich verdiente Hugo Boss mit 209 Millionen Euro gut die Hälfte mehr als im Vorjahr. Aktionäre sollen deshalb eine um 30 Cent höhere Dividende von 1,00 Euro je Aktie erhalten./nas/stk

    (AWP)

  • Hannover Rück erhöht nach Rekordgewinn die Dividende

    Der weltweit drittgrösste Rückversicherer Hannover Rück will nach seinem Rekordgewinn von 2022 mehr Geld an seine Anteilseigner ausschütten. Die Dividende solle von 5,75 auf 6 Euro je Aktie steigen, teilte der Dax-Konzern bei der Vorlage seines Geschäftsberichts am Donnerstag in Hannover mit. Dabei klettert die Basisdividende von 4,50 auf 5 Euro, die Sonderdividende sinkt hingegen von 1,25 auf 1 Euro. Damit können sich die Anteilseigner auch für die kommenden Jahre auf eher höhere Ausschüttungen einstellen, da die Hannover Rück die Basisdividende nie kürzen will.


    09.03.2023 07:53


    Im abgelaufenen Jahr machte die Hannover Rück hohe Belastungen durch Naturkatastrophen wie Hurrikan "Ian", den Ukraine-Krieg und die Corona-Pandemie mit höheren Gewinnen aus Kapitalanlagen und einem Gewinnsprung in der Personen-Rückversicherung wett. Unter dem Strich verdiente der Konzern - wie bereits bekannt - gut 1,4 Milliarden Euro und damit 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Für 2023 peilt Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz wegen höherer Preise im Rückversicherungsgeschäft weiterhin einen Überschuss von mindestens 1,7 Milliarden Euro an./stw/mis

    (AWP)

  • Mehr Gewinn vor Steuern - aber weniger Überschuss für Helaba

    Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) hat 2022 trotz eines verbesserten operativen Geschäfts unter dem Strich weniger Gewinn gemacht als ein Jahr zuvor. Mit 431 Millionen Euro fiel der Überschuss etwa 14 Prozent geringer aus als im Vorjahr, wie Deutschlands drittgrösste Landesbank am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Von 2020 auf 2021 hatte die Helaba mit einem kräftigen Gewinnsprung an das Vor-Corona-Niveau angeknüpft.


    09.03.2023 08:24


    Das Vorsteuerergebnis legte im vergangenen Jahr nochmals zu: um 11,3 Prozent auf 633 Millionen Euro. Damit wurde das vom Vorstand ausgegebene Ziel von mindestens 500 Millionen Euro deutlich übertroffen. Für 2023 erwartet der Vorstand ein Vorsteuerergebnis zwischen 500 Millionen und 700 Millionen Euro.


    "Wir haben 2022 in einem von Unsicherheiten geprägten geopolitischen und makroökonomischen Umfeld ein sehr erfreuliches Ergebnis erzielt. Die positive Entwicklung im operativen Geschäft setzt sich fort - Zinsergebnis und Provisionsüberschuss sind weiter gestiegen", bilanzierte Vorstandschef Thomas Gross. Positiv bemerkbar machte sich im Ergebnis zudem, dass die Helaba mit 162 Millionen Euro 45 Millionen Euro weniger für mögliche Kreditausfälle zurücklegte als ein Jahr zuvor.


    Der Helaba-Vorstand hatte nach Gross' Amtsantritt am 1. Juni 2020 das Ziel ausgegeben, in den folgenden Jahren jährlich einen Vorsteuergewinn von mindestens 500 Millionen Euro zu erzielen. Ebenfalls 500 Millionen Euro ist die Zielgrösse beim Provisionsergebnis, das sich zum Beispiel aus Einnahmen der Landesbank als Dienstleister für Sparkassen in Hessen, Thüringen, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg speist./ben/DP/zb

    (AWP)

  • Spotify modernisiert App mit 'Home Feed' zum Scrollen um

    (Ausführliche Fassung) - Der Musikstreaming-Marktführer Spotify baut seine App um und lässt sie mit einem "Home Feed" mehr wie Tiktok und Instagram aussehen. Nutzer werden in dem Bereich durch Vorschläge für Songs ihrer Lieblingskünstler, neue Musik sowie Podcasts und Hörbücher scrollen können. Die kurzen Vorschau-Clips werden von Software ausgewählt. Gründer und Chef Daniel Ek sprach von der grössten Umgestaltung seit Einführung der Smartphone-App.


    09.03.2023 08:51


    Die Spotify-App ist bisher - so wie auch bei der Konkurrenz - hauptsächlich auf die Anzeige von Playlisten und der Musik-Auswahl der Nutzer ausgerichtet. Unterdessen wurde in den vergangenen Jahren vor allem die Kurzvideo-App Tiktok zu einem Ort, an dem viele Menschen neue Musik entdecken. Mit dem Umbau könnte Spotify die Initiative zurückgewinnen - oder auch Nutzer verärgern, die keinen weiteren Feed statt der gewohnten Bedienoberfläche wollen.


    Beim Debüt der neuen App-Version kamen die Neuerungen am Donnerstag zunächst eher unaufdringlich daher: Der erste Anblick der Anwendung beim Öffnen blieb unverändert, die separaten Feeds für Musik und Podcasts versteckten sich hinter Buttons am oberen Bildschirmrand.

    In diesen Bereichen fangen die Vorschau-Clips automatisch an zu spielen. Man optimiere das Format aber "nicht wie andere darauf, dass mehr Zeit im Feed verbracht wird", sagte Produktchef Gustav Söderström bei der Vorstellung am Mittwoch mit einem kaum verhohlenen Seitenhieb gegen Tiktok. Das Ziel von Spotify sei, bei der Suche nach Inhalten zum späteren Anhören zu helfen. Entsprechend werde gemessen, wie viele Songs und Podcasts sich Nutzer beim scrollen vormerken.


    Spotify ist die Nummer eins im Musikstreaming mit zuletzt insgesamt 489 Millionen Nutzern. Davon waren 205 Millionen zahlende Abo-Kunden. Ek investierte in den vergangenen Jahren auch viel Geld in Podcasts, mit denen die Werbeeinnahmen ausgebaut werden sollen. Auch in der Präsentation in Los Angeles am Mittwoch nahmen Podcasts viel Platz ein. Unter anderem wurde deutlich, dass Spotify stärker auf Video-Podcasts setzen will. Podcast-Autoren bekommen zudem Zugang zu besseren Werkzeugen etwa zur Auswertung der Nutzungsdaten.


    Eine weitere neue Funktion zum Entdecken frischer Musik ist "Smart Shuffle": Dabei fügt Spotify in bestehende Playlisten von Nutzern weitere Songs ein, die nach Ansicht der Software dazu passen dürften. Bei Playlists mit mehr als 15 Titeln soll auf jeweils drei Songs ein weiterer ergänzt werden. Nutzer können die empfohlenen Titel entweder behalten oder aus der Liste werfen./so/DP/stk

    (AWP)

  • Galeria-Gläubiger sollen auf Milliardenbetrag verzichten

    Die Gläubiger des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof sollen einem Bericht zufolge im laufenden Insolvenzverfahren erneut auf einen Milliardenbetrag verzichten. Das sehe der Insolvenzplan vor, über den die Gläubiger am 27. März in Essen abstimmen sollen, berichtete die "Wirtschaftswoche".


    09.03.2023 12:07


    Falls die Gläubiger das Konzept ablehnen sollten, werde "der Geschäftsbetrieb unmittelbar einzustellen sein", zitierte die Zeitschrift am Donnerstag aus einer ihr vorliegenden "Zusammenfassung des wesentlichen Inhalts des Insolvenzplans". Auch ein Verkauf des Unternehmens als Ganzes komme in diesem Fall nicht in Betracht. Der Warenhauskonzern wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren.


    Die Führung verlangt nach Informationen des Blattes von Vermietern, Lieferanten und anderen Gläubigern, auf einen Grossteil der Forderungen zu verzichten, um Galeria den Neuanfang zu ermöglichen. Die Sanierungsberater rechnen demnach mit "planzahlungsberechtigten Insolvenzforderungen" von insgesamt 1,41 bis 2,36 Milliarden Euro.


    Gläubiger ohne Sicherheiten sollen laut "Wirtschaftswoche" bei einer Annahme des Insolvenzplans wohl nur 2 bis 3,5 Prozent der ihnen geschuldeten Summe erhalten. Im Fall einer Ablehnung drohten allerdings noch grössere Einbussen. Denn dann werde für sie "noch deutlich weniger übrig bleiben", hiess es in Konzernkreisen.


    Auf Gläubiger, die über Sicherheiten verfügen, kommen laut dem Bericht geringere Einbussen zu. Dazu zähle mit Teilbeträgen auch der staatliche Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF), der Galeria in den vergangenen Jahren mit 680 Millionen Euro gestützt hatte. Davon solle der WSF laut Insolvenzplan rund 88 Millionen Euro aus der Verwertung des Warenbestands zurückerhalten.


    Zusätzlich solle er am Verkauf von Galeria-Töchtern wie der belgischen Kette Inno beteiligt werden.

    Galeria Karstadt Kaufhof hatte Ende Oktober zum zweiten Mal in weniger als drei Jahren Rettung per Schutzschirmverfahren gesucht. Schon im ersten Verfahren hatten Gläubiger auf Milliardenforderungen verzichtet, damit die Warenhauskette einen Weg aus der Krise findet./rea/DP/mis

    (AWP)

  • Oracle erhöht Umsatz stark - Anleger dennoch enttäuscht

    Der Software-Konzern Oracle hat die Erlöse im jüngsten Geschäftsquartal dank boomender Cloud-Services stark erhöht. In den drei Monaten bis Ende Februar stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 18 Prozent auf 12,4 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte.


    09.03.2023 23:12


    Im Cloud-Geschäft mit Speicherplatz und Anwendungen im Internet gab es ein Plus von 45 Prozent auf 4,1 Milliarden Dollar. Kräftig gestiegene Betriebsausgaben liessen den Nettogewinn dennoch um 18 Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar sinken. Nachbörslich sackte der Aktienkurs von Oracle zunächst um mehr als drei Prozent ab./hbr/DP/he

    (AWP)

  • United Internet macht Ralf Hartings zu neuem Finanzchef

    Der Internetkonzern United Internet bekommt einen neuen Finanzchef. Ralf Hartings solle zum 1. April auf Martin Mildner folgen, der den Konzern Ende März auf eigenen Wunsch verlasse, teilte die 1&1 -Mutter am Freitag in Montabaur mit. Hartings ist den Angaben nach seit 2021 Finanzvorstand der Konsumenten-Sparte 1&1 Mail und Media, in der der Konzern unter anderem seine Marken GMX und Web.de bündelt. Vor seiner Zeit bei United Internet war Hartings international für den Kontrahenten Vodafone und für Verizon Wireless in den USA tätig.


    10.03.2023 14:43


    Als neues Vorstandsmitglied kommt zudem Markus Huhn hinzu, wie United Internet weiter mitteilte. Der Finanzchef der Telekommunikationstochter 1&1 soll ab dem 1. April zusätzlich zu seinen jetzigen Aufgaben dann auch die konzerninternen Dienstleistungen, sogenannte Shared Services, verantworten./ngu/mis

    (AWP)

  • Vorstandschef der Bauer AG geht

    Das Spezialtiefbau-Unternehmen Bauer muss sich einen neuen Vorstandschef suchen. Der bisherige Vorstandsvorsitzende Michael Stomberg werde sein Amt noch am Samstag niederlegen und zum 15. März 2023 aus dem Unternehmen ausscheiden, teilte die börsennotierte Bauer AG in Schrobenhausen mit. Darauf hätten sich der Aufsichtsrat und der Manager "in beiderseitigem Einvernehmen verständigt", hiess es. Gründe wurden nicht genannt.


    12.03.2023 14:56


    Die Bauer Gruppe ist nach eigenen Angaben führender Anbieter von Dienstleistungen, Maschinen und Produkten für Boden und Grundwasser. Das Kerngeschäft ist die Herstellung komplexer Baugruben, Gründungen und vertikaler Abdichtungen sowie die Entwicklung und Fertigung von Maschinen dafür. Die 1790 gegründete Gruppe verzeichnete 2021 nach Firmenangaben mit etwa 12 000 Mitarbeitern weltweit eine Gesamtkonzernleistung von 1,5 Milliarden Euro.


    2022 wurde nach vorläufigen Zahlen ein Umsatz von etwa 1,75 Milliarden Euro erwirtschaftet. Beim bereinigten operativen Ergebnis (Ebit) schlug allerdings ein Minus von 68 Millionen Euro zu Buche nach einem Betriebsgewinn von 36 Millionen Euro im Vorjahr.


    Hintergrund war nach Firmenangaben ein "deutlicher Abwertungsbedarf auf das Anlage- sowie das Umlaufvermögen" durch weiter steigende Zinsen sowie "eine veränderte Beurteilung von Länderrisiken". Zusätzlich sei der Verkauf beziehungsweise die Abwicklung weiterer Tochterfirmen beschlossen. Der Auftragsbestand lag Ende 2022 bei etwa 1,445 Milliarden Euro./sl/DP/he

    (AWP)

  • Wegen Warnstreiks keine Flüge ab Hamburg am Montag

    Zehntausende Flugreisende müssen sich am Montag mitten in den Frühjahrsferien auf Flugausfälle am Hamburger Flughafen einstellen. Grund ist ein von der Gewerkschaft Verdi angekündigter 24-stündiger Warnstreik. Er beginnt am Sonntag mit dem Start der Nachtschicht gegen 22.00 Uhr. Deshalb fallen am späten Abend einzelne Flüge aus, wie der Flughafen am Sonntag ankündigte.


    12.03.2023 14:56


    Am Montag sind dann nicht nur alle 123 ursprünglich geplanten Flüge ab Hamburg gestrichen worden. Betroffen sind auch bereits 50 der 121 geplanten Flüge nach Hamburg. Landungen sind am Montag laut Flughafen zwar möglich. Streikbedingt würden aber auch bei Ankünften ganztägig Flugstreichungen und deutliche Verzögerungen erwartet.


    Fluggästen riet der Airport, sich über ihren Flugstatus auf dem Laufenden zu halten und gegebenenfalls Kontakt zur Airline oder dem Reiseveranstalter aufzunehmen. Aufgrund des Warnstreiks ist am Montagabend zudem kein Vorabend-Check-In für Flüge am Dienstag möglich. Von Streichungen betroffene Passagierinnen und Passagiere bat der Flughafen, nicht zum Flughafen zu kommen.


    Die Gewerkschaft Verdi hat rund 2000 Beschäftigte zum Warnstreik aufgerufen - vom Flughafen sowie von mehreren Flughafentöchtern (Instandhaltung, IT, Parkraumbewirtschaftung), die direkt unter den Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes fallen oder indirekt über Haustarifverträge an ihn gekoppelt sind. Aufgerufen sind auch die Beschäftigten von Sicherheitsdiensten, die unter den bundesweiten Tarifvertrag in der Luftsicherheit fallen, sowie die Passagierabfertigung.


    "Alle diese Unternehmen eint, dass der Flugverkehr längst wieder boomt und sie sehr gut verdienen", sagte Gewerkschaftssekretär Lars Stubbe. Die Geschäftsführungen weigerten sich aber, ihre Beschäftigten angemessen und fair zu entlohnen. "Viele Familien haben in den vergangenen Jahren mit Inflation und Corona viel Geld verloren, Geld, das ihnen jetzt fehlt." Die Beschäftigten der Luftsicherheit verhandelten seit mehr als zwei Jahren über Zulagen. "Bislang bewegen sich die Arbeitgeber überhaupt nicht." Die unregelmässigen Dienstzeiten stellten eine hohe Belastung dar und müssten entsprechend honoriert werden.


    Mitte Februar hatte es am Flughafen Hamburg bereits einen 24-stündigen Warnstreik gegeben. Davon waren damals nach Angaben des Flughafens 253 Flüge und etwa 32 000 Passagiere betroffen.

    Flughafensprecherin Janet Niemeyer kritisierte, der Warnstreik finde mitten in den Hamburger Märzferien statt, einer beliebten Reisezeit für Familien. Der Airport spüre weiterhin die Folgen der Corona-Jahre. "Es fehlen noch rund 30 Prozent der Passagiere und das wirtschaftliche Defizit des Flughafens liegt im zweistelligen Millionenbereich." Sie rechnet mit massiven Einschränkungen für Zehntausende Reisende. Auch die norddeutschen Flughäfen Hannover und Bremen sowie der Hauptstadtflughafen Berlin-Brandenburg BER werden von Verdi ganztägig bestreikt.


    Der Hamburger Flughafen rechnet mit zahlreichen Umbuchungen auf Dienstag und die nachfolgenden Tage. Für Dienstag sind in Hamburg 122 Starts und 122 Landungen geplant. Die Flüge werden stark ausgelastet sein.


    Die Gewerkschaft plant am Montag (12.00 Uhr) eine etwa zweistündige Kundgebung vor den Terminals. Dort will der stellvertretende Verdi-Landesleiter Ole Borgard sprechen. Die Gewerkschaft rechnet mit 300 Teilnehmenden.


    Die Gewerkschaft fordert für die bundesweit rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeberseite bietet bislang fünf Prozent mehr Geld in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von 2500 Euro. Die dritte Verhandlungsrunde ist vom 27. bis 29. März in Potsdam verabredet./akl/DP/he

    (AWP)

  • Warnstreik am BER - keine Abflüge, viele weitere Flüge gestrichen

    Wegen eines angekündigten Warnstreiks müssen Reisende am Hauptstadtflughafen BER am Montag mit erheblichen Behinderungen rechnen. Nach Angaben des Airports gibt es keine regulären Abflüge. Rund 200 Starts und etwa 27 000 Passagiere seien betroffen, teilte ein Flughafensprecher mit. Viele Airlines strichen auch ihre Flüge zum Flughafen Berlin-Brandenburg an diesem Montag, wie am Sonntag auf der Website des Flughafens ersichtlich war. Die Situation sei in Bewegung, sagte der Flughafensprecher. Reisende wurden gebeten, sich bei ihrer Airline zum Flugstatus zu informieren.


    12.03.2023 14:56


    Aufgerufen zum Warnstreik des Sicherheitspersonals hat die Gewerkschaft Verdi. Der Warnstreik soll am BER Montagfrüh um 3.30 Uhr beginnen und um 24.00 Uhr enden. Verdi rechnet mit rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Auch an den Flughäfen Hamburg, Hannover und Bremen soll sich das Sicherheitspersonal am Arbeitskampf beteiligen.


    In Hamburg sind nach Gewerkschaftsangaben rund 2000 Beschäftigte mit Beginn der Nachtschicht am Sonntag gegen 22.00 Uhr zu der Aktion aufgerufen. Laut Flughafen fallen deshalb alle 123 geplanten Flüge aus, zudem waren am Sonntag 50 der 121 für Montag geplanten Flüge nach Hamburg gestrichen.


    Es sei "mit massiven Beeinträchtigungen des Flugbetriebs und einer erheblichen Anzahl an Flugausfällen zu rechnen", teilte die Fluggesellschaft Eurowings am Sonntag auf Anfrage mit. "Eurowings ist nicht Tarifpartner in dieser Auseinandersetzung, sondern - wie viele andere Airlines auch - Betroffener", hiess es. Den Kundinnen und Kunden seien - soweit möglich - Alternativen oder Umbuchungen auf die Bahn angeboten worden.


    Nach Angaben des Flughafenverbandes ADV werden nach aktuellem Stand insgesamt 351 Abflüge gestrichen. 45 000 Passagiere seien direkt betroffen. Insgesamt sei mit knapp 100 000 betroffenen Passagieren zu rechnen, da auch Flüge von anderen Flughäfen ausfallen werden. Erneut würden Reisende zum Spielball des Arbeitskampfes, kritisierte der Verband und monierte, die Ankündigung sei kurzfristig gekommen. Die Passagiere hätten kaum eine Chance, sich Alternativen zu suchen.

    Die Gewerkschaft nannte als Hintergrund die bislang erfolglosen Tarifverhandlungen für eine angemessene Bezahlung der Luftsicherheitsbeschäftigten für Arbeiten zu ungünstigen Uhrzeiten. Verdi steht nach eigenen Angaben seit Jahren mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) in Verhandlungen. Vom Bundesverband lag zunächst keine Stellungnahme vor.


    Die Zuschläge seien seit 2006 nicht mehr verbessert worden, seit 2013 werde über eine Erhöhung gesprochen, betonte Verdi. Zuletzt sei Anfang 2019 vereinbart worden, die Verhandlungen dazu fortzusetzen. Sie wurden laut Verdi im Januar aufgenommen und im Februar 2020 fortgesetzt. Wegen der Pandemie seien die Gespräche vom BDLS nicht weitergeführt worden. Erst durch eine erneute Verabredung in der Entgelttarifrunde 2022 war der Gewerkschaft zufolge der BDLS bereit, über die Forderungen zu verhandeln. Die Arbeitgeber hätten bisher kein Angebot vorgelegt.

    Bereits im vergangenen Januar war es wegen Streiks am BER zu erheblichen Einschränkungen gekommen. Damals waren einen ganzen Tag lang zentrale Arbeitsbereiche bestreikt worden und der Flugbetrieb war den ganzen Tag über vollständig eingestellt worden. Rund 35 000 Passagiere waren davon betroffen, dass etwa 300 Starts und Landungen gestrichen wurden.


    Die Gewerkschaft Verdi hatte damals die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste, der Flughafengesellschaft und der Luftsicherheit im Rahmen der laufenden Tarifrunde zum Warnstreik aufgerufen. Rund 1500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beteiligten sich an einer Kundgebung auf dem Gelände./mvk/DP/he

    (AWP)