Diverse Aktien Ausland

  • Munich Re übertrifft 2022 Gewinnziel

    Der weltgrösste Rückversicherer Munich Re hat im vergangenen Jahr trotz hoher Katastrophenschäden sein Gewinnziel übertroffen. Unter dem Strich stand ein Gewinn von gut 3,4 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern am Donnerstag in München mitteilte. Das sind rund 17 Prozent mehr als im Vorjahr und 100 Millionen mehr als angepeilt. Damit schnitt die Munich Re auch besser ab als von Analysten im Schnitt erwartet. Positive Sondereffekte etwa durch die gestiegenen Zinsen federten die Belastungen durch Hurrikan "Ian" und andere Katastrophen ab. Für 2023 peilt Vorstandschef Joachim Wenning weiterhin einen Gewinn von vier Milliarden Euro an. Dazu sollen neben dem neuen Rechnungslegungsstandard IFRS 17 auch höhere Preise im Rückversicherungsgeschäft beitragen.


    23.02.2023 07:41


    Bei der Vertragserneuerung in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung zum Jahreswechsel setzte die Munich Re bei ihren Kunden den Angaben zufolge risikobereinigt 2,3 Prozent höhere Preise durch. Gestiegene Schadenerwartungen sind dabei bereits herausgerechnet. Zugleich baute sie ihr Geschäftsvolumen um 1,3 Prozent auf 15,3 Milliarden Euro aus./stw/jha/

    (AWP)

  • Bremsenprofi Knorr-Bremse mit weniger Gewinn

    Der Lkw- und Zugbremsenhersteller Knorr-Bremse hat 2022 trotz steigender Erlöse im Tagesgeschäft weniger verdient. Das Geschäftsjahr sei geprägt gewesen durch den russischen Angriffskrieg, die strikte Null-Covid-Politik in China und inflationsbedingte Kostenanstiege, teilte der Konzern am Donnerstag in München mit. Die Bayern hatten sich im Jahresverlauf bemüht, Preissteigerungen auf die Kunden abzuwälzen.


    23.02.2023 07:50


    Auch aufgrund einer starken Nachfrage kletterte der Umsatz vorläufigen Berechnungen zufolge um knapp sieben Prozent auf gut 7,1 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank jedoch auf knapp 795 Millionen Euro, ein Jahr zuvor hatte Knorr-Bremse noch gut 908 Millionen Euro erzielt.


    Für 2023 rechnet der Vorstand mit einem weiter steigenden Erlös in der Bandbreite von 7,3 bis 7,7 Milliarden Euro. Die operative Marge (Ebit-Marge) wird bei 10,5 bis 12 Prozent gesehen, nachdem sie 2022 um 2,4 Prozentpunkte auf 11,1 Prozent gefallen war. Zuversicht für das laufende Jahr geben die starken Orderbücher: Der Auftragsbestand beim Bremsenprofi lag zum Jahresende 2022 auf Rekordniveau./tav/jha/


    (AWP)

  • Energiedienst mit höherem Gewinn und stabiler Dividende

    Der Stromversorger Energiedienst hat im Geschäftsjahr 2022deutlich mehr verdient. Für die Aktionäre soll die Dividende stabil bleiben. Der Ausblick sei von vielen Unsicherheitsfaktoren geprägt.


    24.02.2023 07:30


    Insgesamt habe das Jahr "nie dagewesene Herausforderungen und hohe Unsicherheit gebracht", wird CEO Jörg Reichert in der Mitteilung zitiert. Gerade die Auswirkungen der Gasknappheit und die Beschaffungskosten auch am Strommarkt sowie die grossen Preisschwankungen hätten das Unternehmen betroffen.


    Die Nettoerlöse der Gruppe stiegen um ein Drittel auf 1,50 Milliarden Euro. Der Energieabsatz sank hingegen um 2,2 Prozent auf rund 8,25 Milliarden Kilowattstunden (kWH), teilte das an der Schweizer Börse kotierte Unternehmen am Freitag mit.


    Das Betriebsergebnis kletterte wie bereits Anfang Februar angedeutet um 15,6 Prozent auf 103,4 Millionen Euro. Grund seien insbesondere positive Bewertungseffekte bei der Personalvorsorge in Deutschland. Das binationale Unternehmen hat in Laufenburg und in Rheinfelden viele Mitarbeiter, die täglich über die Grenze pendeln.


    Der bereinigte EBIT, der die operative Ergebnisentwicklung widerspiegelt, sank indes um 11,9 Prozent auf 59,8 Millionen Euro. Denn am Hochrhein, wo die grossen Laufwasserkraftwerke stehen, sei die Wasserführung "sehr schlecht" gewesen, erklärte das Unternehmen.


    Unter dem Strich bleibt ein Reingewinn von 99,3 Millionen Euro nach angepassten 85,1 Millionen im Vorjahr. Für die Aktionäre fällt die Dividende mit 0,85 Franken stabil gegenüber dem Vorjahr aus.

    Beim Ausblick tut sich das Unternehmen schwer. Weiterhin hohe Unsicherheiten, mögliche Eingriffe der Regierung - Stichwort Strompreisbremse - sowie der massive Anstieg der Grosshandelspreise für Strom und Gas machten eine verlässliche Abschätzung der Auswirkungen auf das Ergebnis schwierig. Zudem habe auch die Wasserführung am Hochrhein und im Wallis einen massgeblichen Einfluss auf den EBIT. Dieser wird 2023 auf einem Niveau von 70 Millionen Franken erwartet.

    dm/tv

    (AWP)

  • Rund 500 Buderus-Beschäftigte demonstrieren gegen geplanten Jobabbau

    Mit einer Kundgebung und Demonstration haben nach Gewerkschaftsangaben rund 500 Beschäftigte von Buderus Edelstahl in Wetzlar am Samstag gegen einen geplanten Stellenabbau protestiert. Laut IG Metall will das zum österreichischen Stahl- und Technologiekonzern Voestalpine gehörende Unternehmen rund 180 Vollzeitstellen streichen. Begründet würden die Massnahmen mit steigenden Energiekosten und einer sinkenden Wettbewerbsfähigkeit, erklärte die Gewerkschaft. Der Plan sehe vor, Stahl aus Asien zu kaufen, so dass die Jobs zum Opfer fallen sollten.


    26.02.2023 15:04


    Neben dem Erhalt der Arbeitsplätze fordert die Gewerkschaft Investitionen in die Zukunftssicherung des Standortes Wetzlar sowie eine Qualifizierung der Beschäftigten. "Während nahezu alle Unternehmen händeringend Fachkräfte suchen, will Buderus die Fachkräfte auf die Strasse setzen", kritisierte der Bezirksleiter Jörg Köhlinger. "Offensichtlich hat man in der Führungsetage die Zeichen der Zeit immer noch nicht erkannt. So lässt sich die Transformation nicht bewältigen. Gegen den Arbeitsplatzabbau werden wir uns massiv zur Wehr setzen."


    Voestalpine verwies auf eine "signifikante Erhöhung sämtlicher Kostenfaktoren" bei Buderus Edelstahl. Dadurch seien die Produkte auf dem internationalen Markt nicht mehr wettbewerbsfähig. Hinzu komme eine geringere Nachfrage in einigen Kundenbereichen. Neben Sparmassnahmen sei es notwendig, "die Mitarbeiteranzahl am Standort bei deutlicher Produktivitätssteigerung um mindestens 15 Prozent zu reduzieren".


    Buderus Edelstahl mit rund 1260 Beschäftigten produziert nach eigenen Angaben im Jahr rund 300 000 Tonnen Rohstahl. Der Jahresumsatz beläuft sich auf rund 350 Millionen Euro. Das Unternehmen zählt sich zu den führenden Herstellern hochwertigen Edelstahls./csc/DP/he

    (AWP)

  • Warnstreiks in Köln/Bonn und Düsseldorf - Etliche Flüge fallen aus

    (neu: Zahlen zu Ausfällen in Köln/Bonn in Absatz 1) - Warnstreiks bringen am Montag den Luftverkehr in Köln/Bonn und Düsseldorf in weiten Teilen zum Erliegen. Der Flughafen Düsseldorf rechnet (Stand Sonntag) mit fast 200 gestrichenen Starts und Landungen. Weitere Flüge werden auf andere Flughäfen umgeleitet oder auf den Folgetag verschoben. In Köln geht man davon aus, dass von 136 geplanten Passagierflügen zwischen Montagmorgen (6.00 Uhr) und Dienstagmorgen (6.00 Uhr) 131 ausfallen werden. Passagiere wurden gebeten, sich vor ihrer Anreise bei ihrer Fluggesellschaft oder dem Reiseveranstalter über den aktuellen Stand ihres Fluges zu informieren. Auch in Düsseldorf soll der Warnstreik in der Nacht zum Dienstag enden.


    26.02.2023 17:07


    Aufgerufen dazu haben die Gewerkschaften Verdi und Komba. Hintergrund sind die Verhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen sowie die bundesweiten Verhandlungen für die Beschäftigten der Luftsicherheit. "Die Beschäftigten machen mit den Streiks gemeinsam Druck auf die jeweiligen Arbeitgeber, weil in den bisherigen Verhandlungen im öffentlichen Dienst kein akzeptables Angebot unterbreitet wurde", erklärte Andrea Becker, Landesfachbereichsleiterin von Verdi NRW.


    In Köln sollte bereits am späten Sonntagabend die Arbeit niedergelegt werden. Aufgerufen seien zunächst die Beschäftigten der Luftsicherheit, sagte Verdi-Sekretär Özay Tarim - also Mitarbeiter in der Personal- und Warenkontrolle sowie der Frachtkontrolle. "Auf die ganze Abwicklung im Frachtbereich wird das grosse Auswirkungen haben." Der Kölner Flughafen ist ein wichtiger Umschlagplatz für Pakete aus der ganzen Welt.


    Der Düsseldorfer Flughafen will in jedem Fall einen Notbetrieb aufrechterhalten. Mit den Gewerkschaften seien dazu Notdienstvereinbarungen getroffen worden. Es gehe nicht zuletzt um Ambulanz- und Hilfsgüterflüge.


    In Köln hatte es in den vergangenen Tagen auch juristische Auseinandersetzungen zwischen dem Flughafen und Verdi um die Besetzung der wichtigen Flughafenfeuerwehr gegeben. Am Ende einigten sich beide Seiten darauf, dass sie während des Warnstreiks 24 Mitarbeiter im Notdienst umfassen muss.


    Neben den beiden wichtigsten Flughäfen in NRW soll es im bevölkerungsreichsten Bundesland am Montag auch Warnstreiks in vielen weiteren Bereichen des öffentlichen Lebens geben, etwa bei Bussen und Stadtbahnen, in Kindertagesstätten und Ämtern. Auch mehrere Kundgebungen sind geplant./idt/DP/he

    (AWP)

  • Mobile World Congress beginnt in Barcelona

    In Barcelona beginnt am Montag das wichtigste Branchentreffen der Mobilfunkbranche. Zum Mobile World Congress werden bis Donnerstag rund 80 000 Teilnehmer erwartet.


    27.02.2023 06:38


    Zu den wichtigsten Themen wird ein Ausblick auf den nächsten Mobilfunk-Standard 6G gehören. Er soll noch höhere Geschwindigkeiten bei der Datenübertragung und kürzere Reaktionszeiten als 5G bringen. Das soll zum Beispiel bei der Fernsteuerung von Maschinen und Autos helfen.


    Auch dürften die Überlegungen in der EU, grosse Anbieter von Online-Inhalten wie Streamingdienste oder Videoplattformen für den Netzausbau mit zur Kasse zu bitten, in Barcelona zur Sprache kommen. Die Mobilfunk-Branche fordert das unter Verweis auf ihre hohen Kosten schon sehr lange. Die Online-Unternehmen verweisen im Gegenzug darauf, dass ihre Dienste bei Nutzern erst den Bedarf an schnellen Leitungen erzeugten./so/DP/he


    (AWP)

  • Vattenfall für investitionsfreundlicheres EU-Strommarktdesign

    Der Energiekonzern Vattenfall will das EU-Strommarktdesign investitionsfreundlicher gestalten. "Die Energiekrise werden wir langfristig nur mit Investitionen überwinden", erklärte der Leiter der Vattenfall-Handelssparte Frank van Doorn. Der EU-Strommarkt müsse entsprechend weiterentwickelt werden. "So sichern wir Klimaschutz und Versorgungssicherheit zu wettbewerbsfähigen Strompreisen", erklärte van Doorn mit Blick auf die Ankündigung der EU-Kommission, Mitte März einen Gesetzentwurf zur EU-Strommarktreform vorzulegen.


    27.02.2023 06:41


    Unter anderem sollten sich die EU-Reformvorschläge weniger auf Energiepreise denn auf Investitionen konzentrieren. Staatliche Obergrenzen bei Energiepreisen oder Erlösen von Stromerzeugern beeinträchtigten die freie Preisbildung und sorgten für Unsicherheit.


    "Je grösser der Anteil fossilfreien Stroms im Netz, desto dringlicher wird es, auch die Abnahme dieses Stroms aufseiten der Unternehmen und Konsumenten flexibler auf das jeweils vorhandene Stromangebot abzustimmen", erklärte van Doorn. Praktisch könne dies bedeuten, dass die Industrie ihre Produktion stärker auf das vorhandene Stromangebot abstimmt oder Verbraucher E-Autos dann laden, wenn die allgemeine Stromnachfrage gering und die erneuerbare Erzeugung hoch sei.

    Aus Sicht von Vattenfall ist es für die Integration erneuerbarer Energie in das künftige Strommarktdesign am effektivsten, wenn die Erzeuger frei über die Vermarktungsinstrumente verfügen können, etwa Strombörsen, Termingeschäfte oder Langfristverträge. "Davon profitieren am Ende auch Kunden in Form wettbewerbsfähiger Preise."/klm/DP/zb

    (AWP)

  • Europäische Mobilfunk-Firmen wollen Geld von Online-Riesen

    (neu: App-Initiative der Mobilfunk-Anbieter, im letzten Absatz) - Der Streit zwischen Telekom-Firmen und populären Online-Riesen wie Google und Netflix um die Kosten der Netze spitzt sich zu. Europäische Netzbetreiber wollen Plattformen mit hohem Datendurchsatz zur Kasse bitten. Die Online-Firmen halten dagegen, doch der jüngste Start von EU-Konsultationen gibt der Telekom-Branche neue Hoffnung. Die Europäische Kommission appelliert, eine "faire" Lösung zu finden, um den teuren Netzausbau zu finanzieren.


    27.02.2023 17:13


    Inzwischen steht in dem Konflikt ein konkreter Betrag im Raum: 15 Milliarden Euro. So viel koste es die Netzbetreiber jährlich, das Datenvolumen der fünf grössten Online-Dienste umzuschlagen, sagte die Chefin des Telekom-Konzerns Orange, Christel Heydemann, am Montag. Diese verursachten jeden Tag rund 55 Prozent des Datenverkehrs, betonte sie zum Auftakt des wichtigsten Branchentreffs Mobile World Congress in Barcelona.


    Die Telekom-Industrie habe in den vergangenen zehn Jahren allein in Europa 600 Milliarden Euro in Netze investiert. Aber vielen Mobilfunk-Firmen falle es schwer, damit Geld zu verdienen. Auch weil Verbraucher erwarteten, immer weniger zu zahlen. Zudem habe man es teils mit "veralteter" Regulierung des Marktes zu tun. Die Orange-Managerin warnte: Nur wenn alle Beteiligten zum Netzausbau beitrügen, könne man Netze weiter ohne öffentliche Gelder ausbauen.


    Die Online-Firmen kontern, wegen ihrer Dienste wollten die Nutzer überhaupt erst ins Netz. Niemand lege sich eine schnelle Leitung zu, um die Schönheit des Internet-Routers zu bewundern, heisst es etwa bei der Youtube-Mutter Google. Internet-Dienste und Telekom-Netzbetreiber hätten unterschiedliche Geschäfte. Nutzer forderten Inhalte an, und die Anbieter lieferten sie. Und überhaupt zeigten Studien, dass die Kosten der Netzbetreiber nicht in direkter Verbindung mit dem von ihren Kunden angeforderten Datenvolumen stünden.


    Google gibt auch zu bedenken, dass die Online-Branche in eigene Leitungen investiert habe, auf die auch die Telekom-Firmen kostenfrei zurückgreifen könnten. Auch wachse das Datenvolumen langsamer als früher. Das Problem in der Zukunft könne nicht zu viel, sondern zu wenig Datenverkehr sein: Denn warum sollten Verbraucher sich zum Beispiel teurere Glasfaserleitungen anschaffen, wenn es keine Online-Dienste gäbe, die diese Investition rechtfertigen würden?

    Noch bedeckt halten sich die Online-Firmen dazu, wie sie reagieren könnten, wenn sie tatsächlich Geld an die Telekom-Branche zahlen müssten. Könnten sie etwa versuchen, die neuen Kosten an die Nutzer weiterzureichen - oder mehr Datenverkehr um Europa herum leiten?


    Die Netzbetreiber fordern schon seit Jahren, dass Unternehmen wie Google, Netflix, der Facebook-Konzern Meta , Apple und Amazon sich an den Kosten der Netze beteiligen. Die Mobilfunk-Branche findet inzwischen mehr Gehör in der Politik als früher. Die EU-Kommission startete vergangene Woche eine öffentliche Konsultation, in der es unter anderem darum geht, wer für die Kosten für den Netzausbau aufkommen soll. Der Mobile World Congress ist eine Drehscheibe, wo viele Beteiligten miteinander reden können. So trifft EU-Kommissar Thierry Breton hier den neuen Co-Chef von Netflix, Greg Peters.


    Breton sagte in Barcelona, für ihn gehe es um mehr als einen Konflikt zwischen den Interessen von Netzbetreibern und Online-Diensten. Ziel müsse sein, Europa vorzubereiten für den nächsten Vernetzungs-Schub und das Potenzial des gemeinsamen EU-Marktes besser zu nutzen. Dafür müsse ein faires Modell zur Finanzierung der "riesigen" Ausbaukosten gefunden werden. Es gehe um den Platz Europas in der Zukunft.


    Ein Schlagwort in Barcelona ist 6G - ein Nachfolgestandard für die heutigen schnellen 5G-Datennetze. Zu den Versprechen gehören noch schnellere Datenverbindungen, mehr Kapazität und kürzere Reaktionszeiten zum sicheren Fernsteuern von Maschinen und Autos.


    Er sehe das grössere Problem beim 6G-Aufbau nicht in der Bewältigung technischer Herausforderungen für die neuen Netze, sondern bei der Finanzierung, sagte der Forschungschef des Netzwerkausrüsters Ericsson , Magnus Frodigh, in Barcelona. Die Betreiber müssten genug Geld haben, um in neue Technologien zu investieren - parallel zum noch laufenden 5G-Ausbau. "Es gibt das Risiko, dass wir in Europa bei den Investitionen zurückfallen." Und da Netze oft Innovationen in anderen Bereichen beschleunigten, könne es schnell schwieriger werden, auch einen kurzen Rückstand aufzuholen.


    Grosse Mobilfunk-Konzerne starteten unterdessen am Montag den Versuch, einen eigenen Draht zu App-Entwicklern aufzubauen, die heute auf die Betriebssystem-Plattformen von Google und Apple angewiesen sind. Über neue Schnittstellen können Apps einige Funktionen wie zum Beispiel die Erkennung der Position direkt mit dem Mobilfunknetz umsetzen. Bei der Initiative mit dem Namen "Open Gateway" sind 21 Netz-Anbieter dabei, darunter die Deutsche Telekom , Vodafone und Telefónica./so/DP/jha

    (AWP)

  • Zoom erfreut Anleger trotz mauen Wachstums und roten Zahlen

    Beim Videokonferenzdienst Zoom flacht das Wachstum nach dem Boom zu Beginn der Pandemie weiter ab. Im vierten Quartal stiegen die Erlöse im Jahresvergleich um vier Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar (1,0 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Montag nach US-Börsenschluss bekanntgab. Unter dem Strich verbuchte Zoom einen Quartalsverlust von 104,1 Millionen Dollar, nach einem Gewinn von 490,5 Millionen vor einem Jahr. Bei Anlegern kam der Geschäftsbericht dennoch gut an. Die Aktie reagierte nachbörslich zunächst mit einem Kurssprung von über sechs Prozent. Zoom übertraf die Markterwartungen mit seiner Gewinnprognose für das laufende Vierteljahr deutlich./hbr/DP/he

    27.02.2023 23:13

    (AWP)

  • Ebay Deutschland streicht Gebühren für private Verkäufer

    Die Online-Handelsplattform Ebay macht in Deutschland künftig alle privaten Verkäufe kostenlos. Mit dem Wegfall der Angebotsgebühren und Verkaufsprovisionen beseitige man die grösste Hürde, die Verbraucherinnen und Verbraucher bislang beim Verkaufen über eBay.de gesehen haben, erklärte das Unternehmen am Dienstag in Kleinmachnow bei Berlin. Die Regelung gilt zeitlich unbefristet, ist allerdings auf Deutschland beschränkt. Die Bundesrepublik ist nach den USA und Grossbritannien die drittgrösste Umsatzregion weltweit.


    28.02.2023 06:36


    Die neue Regelung gilt vom kommenden Mittwoch (1. März) an. Bislang müssen Verkäufer rund elf Prozent ihrer Erlöse als Provision an Ebay abtreten. Dazu kommen 35 Euro-Cent als Einstellgebühr. An den Kosten für gewerbliche Anbieter ändert sich nicht.


    Der Geschäftsführer von Ebay Deutschland, Oliver Klinck, sagte, der Wegfall der Gebühren für den privaten Verkauf sei eine Investition eBay Deutschlands in das gesamte Marktplatz-Geschäft: Der Anreiz des privaten Verkaufs treibe das Geschäft privater Verkäufe an, erweitere die Vielfalt des Angebots bei Ebay Deutschland und steigere so die Attraktivität des Marktplatzes. Die Gebührenstreichung soll sich so auch für die Plattform selbst rechnen. "Wir sehen, dass die privaten Verkäufer auch als Käufer viel aktiver sind. Diejenigen, die über Ebay verkaufen, shoppen auch doppelt so viel wie die Käufer, die nur einkaufen."


    Klinck sagte, die Initiative passe auch zu den aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen: "Wir leben in einer Zeit, in der vielen Familien Geld im Portemonnaie fehlt." Eine repräsentative Meinungsumfrage von YouGov im Auftrag habe ergeben, dass wegen der Energiekrise, Inflation und anderen widrigen Umständen es durchschnittlich 180 Euro im Monat seien, sind die den Familien fehlten. "Daher gibt es einen grossen Bedarf in Deutschland, durch den privaten Verkauf zusätzliche Einnahmen zu erzielen."


    Die Befreiung von Gebühren und Provisionen gilt nur für private Verkäufer. Ebay stützt sich dabei zum einen auf die Angaben der Verkäufer selbst. Darüber hinaus kontrolliert die Plattform aber auch mit Hilfe von Algorithmen, ob die Selbstauskunft glaubwürdig ist. "Wenn jemand regelmässig 20 iPhones am Tag verkauft, dann ist das für uns ein sehr klarer Hinweis, dass dies kein privater Verkäufer ist."


    Klinck sagte, der Privatverkauf habe eine grosse Bedeutung. "Ebay ist seit jeher im privaten Verkauf stark. Das erste Produkt, das bei uns verkauft wurde, war ein gebrauchter Laserpointer. Private Verkäufer waren auch vor Corona auf der Plattform sehr aktiv. Während der Pandemie hat es noch mal einen Schub gegeben." Nun werde der private Verkauf durch die wirtschaftlichen Umstände angekurbelt. Der gewerbliche Handel sei unterm Strich aber deutlich grösser und mache ungefähr 80 Prozent des Geschäfts aus. Rund 20 Prozent entfallen auf den privaten Verkauf.


    Mit der Geschäftsentwicklung insgesamt kann die Ebay-Führung allerdings nicht zufrieden sein. Vor einer Woche berichtete die Handelsplattform für das abgelaufene Weihnachtsquartal, schwache Zahlen. Die Erlöse im Jahresvergleich sanken um vier Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar (2,4 Mrd Euro). Der bereinigte Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft fiel um zehn Prozent auf 581 Millionen Dollar.


    Langfristig gesehen fällt die Bilanz noch ernüchternder aus. In den vergangenen 25 Jahren ist Ebay weit hinter den grössten Onlinehändler Amazon zurückgefallen, mit dem man sich in den ersten Jahren des Dot-Com-Boom noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert hatte. Amazon verzichtete viele Jahre lang auf Gewinne, um ein rasantes Wachstum zu finanzieren.


    Bei Ebay wollten dagegen die Investoren zu Lasten des Wachstums früher Kasse machen. So musste sich Ebay schon 2015 wieder von Paypal trennen, lange bevor der Bezahldienst sich auf breiter Front durchgesetzt hatte. Amazon konnte mit dem Cloud-Geschäft AWS eine stabile zweite Säule aufbauen, während Ebay Sparten wie den Videokonferenzdienst Skype 2011 viel zu früh an Microsoft weiterreichte.


    Im Sommer 2020 machte Ebay mit dem Verkauf seiner Kleinanzeigensparte Kasse, zu der in Deutschland die Portale eBay Kleinanzeigen sowie Mobile.de gehören. Während Ebay und das nun von norwegischen Online-Marktplatz Adevinta betriebene Portal Ebay Kleinanzeigen sich bislang kaum ins Gehege kamen, könnte sich das mit der Kostenlos-Initiative von Ebay nun schnell ändern.

    Für die Verbaucherinnen und Verbraucher ist das derzeit noch alles ziemlich verwirrend. Ständig werden die Handelsplattform Ebay und das Schnäppchenportal Ebay Kleinanzeigen miteinander verwechselt. Das wird sich allerdings im kommenden Jahr ändern. Bis zum Jahr 2024 wird Ebay Kleinanzeigen den Namensteil Ebay streichen und unter der Marke "Kleinanzeigen.de" auftreten. Wer die neue Adresse in seinen Browser eintippt, landet inzwischen auch nicht mehr bei einer Fehlermeldung, sondern wird auf die Seite www.ebay-kleinanzeigen.de umgeleitet./chd/DP/zb

    (AWP)

  • Elma hält Dividende trotz tieferen Gewinns stabil

    Der Hersteller von Elektronikkomponenten Elma Electronics hat im Geschäftsjahr 2022 sowohl Umsatz als auch Bestellungseingang gesteigert. Trotz eines tieferen Gewinns will das Unternehmen eine gehaltene Dividende ausschütten.


    28.02.2023 06:45


    Der Umsatz legte um 3,6 Prozent auf 154,7 Millionen Franken zu, wie die Elma-Gruppe am Dienstag mitteilte. Währungsbereinigt ergab sich ein Plus von 3,0 Prozent. Der Bestellungseingang zog um 4,7 Prozent auf 167,8 Millionen Franken noch etwas deutlicher an.


    Der Geschäftsgang sei im zweiten Halbjahr 2022 wesentlich besser verlaufen als im ersten, heisst es zum vergangenen Jahr. Der "starke und hochwertige" Auftragseingang spiegle das Vertrauen der Kunden.


    Vor allem die Profitabilität sei in den zweiten sechs Monaten klar besser ausgefallen als davor. Dennoch hat sich der operative Gewinn (EBIT) auf 4,6 Millionen Franken beinahe halbiert, während der Reingewinn um über 40 Prozent auf 4,2 Millionen Franken zurückfiel.


    Dividende trotz tieferen Gewinns stabil

    Trotz des geringeren Gewinn soll eine unveränderte Dividende von 2,00 Franken je Aktie ausbezahlt werden. Es die zweite Dividende in Folge, nachdem davor während über zehn Jahren keine Dividende ausgeschüttet worden war.


    Die anhaltenden geopolitischen Unsicherheiten, Lieferengpässe, Fachkräftemangel, Verknappung von Rohstoffen und elektronischen Komponenten im Jahr 2022 seien ansprechend bewältigt worden, so das Unternehmen.


    Die Region Americas habe den Verlust aus dem ersten Halbjahr durch die Optimierung der Produktionsprozesse und dank personellen Verstärkungen bis Ende 2022 deutlich reduzieren können. Der Umsatz litt aber unter der angespannten Lage am Arbeitsmarkt sowie den Schwierigkeiten bei der Materialbeschaffung. In der Region Europa sei dank robuster Systemlösungen die Entwicklung insgesamt positiv gewesen.


    Die Gesellschaft in Deutschland sei direkt von den von der EU verhängten Sanktionen gegen Russland getroffen worden. Dafür wurde ein "bedeutender" Systemauftrag aus der Automobilbranche im Bereich des autonomen Fahrens gewonnen.


    In das laufende Geschäftsjahr ist die Elma-Gruppe mit einem hohen Auftragsbestand gestartet. Der laufende Transformationsprozess soll fortgesetzt werden. Wegen der hohen Unsicherheiten und der geringen Visibilität verzichtet das Management auf einen konkreten Ausblick.

    cf/gab

    (AWP)

  • Warnstreik an grössten NRW-Flughäfen beendet

    Nach einem 24-stündigen Warnstreik sind die Flughäfen Düsseldorf sowie Köln/Bonn am Dienstagmorgen wieder in den Normalbetrieb zurückgekehrt. Am Flughafen Düsseldorf habe man den Streik gegen 3.00 Uhr beendet, sagte Verdi-Sprecher Peter Büddicker. Mit weiteren Einschränkungen für Passagiere rechne er nicht. Am Flughafen Köln/Bonn haben die Beschäftigten ihre Arbeit laut einem Sprecher um 6.00 Uhr wieder aufgenommen. In den ersten Stunden nach Streikende könne es aber noch zu Verzögerungen kommen, sagte er weiter. Der Warnstreik hatte am Montag an den Flughäfen für insgesamt Hunderte von Ausfällen gesorgt. Zu dem Streik aufgerufen hatten die Gewerkschaften Verdi und Komba. Hintergrund sind Verhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen sowie die bundesweit laufenden Verhandlungen für die Beschäftigten in der Luftsicherheit./bct/DP/zb

    28.02.2023 06:51

    (AWP)

  • Scout24 erwartet 2023 etwas geringeres Wachstumstempo

    Der Online-Immobilienmarktplatz Scout24 (Immoscout24) rechnet auch im laufenden Jahr mit weiter anziehenden Geschäften. Allerdings dürfte der Umsatz nicht mehr so stark zulegen wie 2022. Der Erlös solle um zwölf Prozent zulegen, während der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) um 13 Prozent nach oben klettern dürfte, teilte das im MDax notierte Unternehmen am Dienstag in München mit. Bei beiden Kennziffern würde sich Scout24 etwas besser entwickeln, als vom Unternehmen befragte Analysten bislang vermuten.


    28.02.2023 07:32


    Im abgeschlossenen Jahr erlöste Scout24 auf Basis vorläufiger Zahlen 447,5 Millionen Euro und damit 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Seit 2022 unterteilt Scout24 sein Geschäft in die Segmente "Professional", "Private" und "Media and Other". Die mit Abstand wichtigste Sparte mit Geschäftskunden profitierte von einer wachsenden Zahl kostenpflichtiger Mitgliedschaften. Prozentual deutlich stärker legte allerdings das Privatkundensegment zu. Das Geschäft dort wurde allem durch eine grosse Nachfrage nach sogenannten Plus-Produkten angetrieben: Zahlende Wohnungs- und Haussuchende werden potenziellen Vermietern priorisiert angezeigt und können Inserate früher sehen als andere.


    Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) stieg im vergangenen Jahr um 13 Prozent auf 251 Millionen Euro. Bei beiden Kennziffern schnitt Scout24 ziemlich genau so ab, wie von Branchenexperten prognostiziert. Nach Steuern verdiente das Unternehmen 123,5 Millionen Euro, über ein Drittel mehr als 2021./ngu/stw/he

    (AWP)

  • Aixtron will 2023 Fahrt aufnehmen - Hohe Nachfrage treibt an

    Der Halbleiter-Ausrüster Aixtron will nach Belastungen durch Lieferverzögerungen das Wachstum im neuen Jahr beschleunigen. Gegen Ende 2022 hatte das Fehlen von Exportlizenzen gebremst. Behörden waren überlastet und warfen teils einen kritischeren Blick auf bestimmte Abnehmerländer, wohl insbesondere China. Zuletzt hatte sich die Lage aber entspannt. 2023 soll der Umsatz nun um mindestens ein Viertel wachsen und die Profitabilität soll verbessert werden. Während das Unternehmen die mittleren Analystenschätzungen 2022 beim Umsatz und Betriebsergebnis verfehlte, liegt der Ausblick dank der Auftragslage in weiten Teilen darüber.


    28.02.2023 07:37


    Rückenwind liefert eine weiterhin hohe Nachfrage nach Anlagen zur Herstellung von Elektronikchips auf Basis von Galliumnitrid (GaN) und Siliziumkarbid (SiC). Bauteile auf dieser Basis sind kleiner, energieeffizienter und temperaturbeständiger als klassische Siliziumchips. Der Umsatz soll vor diesem Hintergrund 2023 um mindestens ein Viertel auf 580 bis 640 Millionen Euro steigen, nach plus acht Prozent auf 463,2 Millionen Euro im abgelaufenen Jahr, teilte das im MDax notierte Unternehmen am Dienstag in Herzogenrath mit.


    Dabei stützt sich das Management um Unternehmenschef Felix Grawert auf einen Anlagen-Auftragsbestand von knapp 352 Millionen Euro per Ende 2022, was fast zwei Drittel mehr als zwölf Monate zuvor war. Im neuen Jahr sollen zudem Orders für 600 bis 680 Millionen Euro einsammelt werden.


    Mit Blick auf die Profitabilität peilt Grawert einen Anstieg der Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) auf 25 bis 27 Prozent an. 2022 hatte diese bei 23 Prozent gelegen, was einem Wachstum des Betriebsergebnisses um sechs Prozent auf 105 Millionen Euro entspricht. Der Überschuss legte in gleicher Grössenordnung auf etwas mehr als 100 Millionen Euro zu. Die Dividende soll um einen Cent auf 0,31 Euro steigen./mis/he/zb

    (AWP)

  • Axel Springer kündigt Stellenabbau bei 'Bild' und Presse an

    Der Medienkonzern Axel Springer streicht bei seinen Marken "Bild" und "Welt" Stellen. "In den Bereichen Produktion, Layout, Korrektur und Administration wird es deutliche Reduzierungen von Arbeitsplätzen geben", teilte der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner am Dienstag in einem Schreiben an die Mitarbeiter mit, das der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Hintergrund ist auch die Digitalstrategie des Konzerns.


    28.02.2023 13:42


    Der Springer-Chef erläuterte: "Wir werden gleichzeitig Arbeitsplätze aufbauen und abbauen. Dafür wird es ein Freiwilligenprogramm geben." Der 60-Jährige schrieb auch: "Betriebsbedingte Kündigungen versuchen wir zu vermeiden." Konkrete Zahlen zum Stellenabbau wurden nicht genannt.


    Zum deutschen Mediengeschäft des Konzerns mit Sitz in Berlin hiess es weiter: "Um auch künftig wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben, muss sich unser Ergebnis im deutschen Mediengeschäft in den nächsten drei Jahren um rund 100 Millionen Euro verbessern. Durch Umsatzsteigerungen, aber auch durch Kostenreduzierungen." "Bild" ist die grösste Boulevardzeitung in Deutschland.


    Der Konzern will sich perspektivisch vom gedruckten Zeitungsgeschäft verabschieden und ein reines Digitalunternehmen werden. Das Medienunternehmen teilte auch mit, dass "Welt" die erste journalistische Marke werden soll, die von Print komme und rein digital sein werde.


    In einer Pressemitteilung sagte Döpfner: "Print ist heute noch profitabel und für Leserinnen und Werbekunden unverzichtbar. Deshalb wird die komplette Umstellung auf Digital noch einige Jahre dauern." Man müsse sich aber darauf vorbereiten und die Transformation aktiv in Angriff nehmen.

    Einen grossen Wachstumsmarkt im Mediengeschäft sieht Springer in den USA. Ausserdem hob Döpfner die künftige Bedeutung von Künstlicher Intelligenz im Medienbereich hervor.


    Zu den künftigen Schwerpunkten bei den hiesigen Marken betonte Döpfner: "Reichweite ist bei "Bild" die oberste Priorität. Bei "Welt" sind es gut bezahlte und haltbare digitale Abos."

    Der Stellenabbau hatte sich schon länger angedeutet. Hintergrund ist ein Strategieprojekt im Segment nationales Mediengeschäft (News Media National). Seit Herbst wurden die Strukturen mit Blick auf den beschleunigten Wandel in der Medienbranche überprüft.


    Vor kurzem hatte Springer-Chef Döpfner auch in einem dpa-Interview erläutert, dass sich der Konzern im Zuge der künftigen Struktur der beiden Marken von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern trennen werde.


    Am Dienstag betonte Döpfner in dem Schreiben an die Mitarbeiter: "Unser journalistischer Anspruch ist hoch und er wird noch höher. Um diesen Exzellenzanspruch zu leben und liefern zu können, werden wir im journalistischen Kern - also bei Reportern, Autoren und Fachredakteuren - nicht reduzieren, sondern eher investieren und qualitative Verbesserungen vornehmen." Das sei zugleich keine Jobgarantie. "Denn auch in den Redaktionen werden wir uns von Kollegen trennen, wenn bestimmte Profile zu den erforderlichen Kompetenzen nicht mehr passen."


    Der Konzern beschäftigt weltweit aktuell rund 18 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dazu zählen 3400 Journalisten, davon ein immer grösserer Teil in den USA.


    Springer übertraf 2022 trotz Inflation, Energiekrise und des Kriegs in der Ukraine seine Wirtschaftsziele. Döpfner sagte in dem dpa-Interview: "Wir hatten nach 2021 zum zweiten Mal in Folge zweistelliges organisches Umsatzwachstum." Das habe das Unternehmen seit vier Jahrzehnten nicht gehabt. Der Umsatz lag demnach bei rund 3,9 Milliarden Euro, unter dem Strich steht rund eine dreiviertel Milliarde Gewinn. 85 Prozent des Umsatzes und mehr als 95 Prozent des Gewinns kommen demnach bereits aus dem Digitalgeschäft.


    Der Konzern zog sich 2020 von der Börse zurück und war davor eine Kooperation mit dem US-Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts (KKR) für beschleunigtes Wachstum eingegangen. KKR hält einen grossen Anteil an Springer./rin/DP/mis

    (AWP)

  • Chevron will mehr eigene Aktien zurückkaufen

    Der US-Ölkonzern Chevron will trotz der jüngst wieder gefallenen Ölpreise mehr Geld für Aktienrückkäufe ausgeben. Diese sollen auf ein Volumen von 10 bis 20 Milliarden US-Dollar pro Jahr steigen, teilte Chevron im Zuge eines Kapitalmarkttags am Dienstag mit. "Wir verfügen über die Kapitaldisziplin und die Bilanzstärke", sagte Finanzchef Pierre Breber laut Mitteilung. Die Prognose für die Öl- und Gasproduktion bekräftige der Konzern. Chevron peilt hier jährlich ein Wachstum von mehr als 3 Prozent bis 2027 an.


    28.02.2023 13:18


    Beim Aktienrückkauf peilt das Unternehmen konkret eine ab dem zweiten Quartal jährliche Aktienrückkaufrate von 17,5 Milliarden Dollar an, nach bisher geplanten 15 Milliarden. US-Präsident Joe Biden hatte die Ölkonzerne zwischenzeitlich aufgefordert, mehr Geld in die Produktion zu stecken, statt in Dividenden und Aktienrückkäufe.


    Grosse Ölkonzerne wie Chevron hatten in den vergangenen Quartalen prächtig verdient, nachdem der Krieg Russlands gegen die Ukraine die Preise für Öl und Gas in die Höhe getrieben hatte. Chevron hatte 2022 mit rund 35,5 Milliarden Dollar den höchsten Gewinn seiner Geschichte eingefahren./mne/mis/jha/

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  • Umweltschützer scheitern mit Klage gegen Total-Pipeline in Ostafrika

    Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen sind mit einer Klage gegen den französischen Energieriesen Total wegen eines umstrittenen Pipelineprojekts in Ostafrika gescheitert. Ein Pariser Gericht wies die Klage am Dienstag ab, wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die Organisationen hätten in der Verhandlung Argumente vorgebracht, die sich zu stark von den anfänglichen Forderungen unterschieden hätten.


    28.02.2023 18:25


    Die Gruppen hatten Total vorgeworfen, ihrer Sorgfaltspflicht mit Blick auf die Umwelt und Menschenrechte bei dem milliardenschweren Projekt zur Förderung von Erdöl in Uganda und Tansania nicht nachzukommen. In dem Verfahren ging es ausserdem um Ölbohrungen in Uganda. Das Projekt ging Anfang vergangenen Jahres an den Start. Total hält an dem Vorhaben mit rund 57 Prozent den grössten Anteil. Auch beteiligt sind die China National Offshore Oil Corporation (CNOOC) mit einem Anteil von rund 28 Prozent und die Uganda National Oil Company (UNOC) mit etwa 15 Prozent. Das Investitionsvolumen beträgt Total zufolge insgesamt etwa 10 Milliarden US-Dollar (8,9 Milliarden Euro).


    Das Öl soll in einer neuen 1445 Kilometer langen Pipeline von Ölfeldern in der Nähe des Albertsees im Westen Ugandas durch Tansania bis zum Indischen Ozean gebracht und von dem tansanischen Hafen Tanga aus verschifft werden. Man hofft auf eine Fördermenge von 230 000 Barrel pro Tag. Bereits 2025 soll das erste Öl exportiert werden.


    Zahlreiche Nichtregierungsorganisationen hatten vor dem Start des Vorhabens gefordert, das Projekt nicht zu finanzieren. Umweltschützer warnten vor einer Verschmutzung ugandischer Seen und einer möglichen Zerstörung der Lebensräume seltener Tierarten./rbo/DP/jha

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  • Beiersdorf will auch 2023 bei Umsatz und Ergebnis zulegen

    Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf hat dank einer guten Nachfrage im vergangenen Jahr deutlich mehr verdient. "Zum ersten Mal seit zwei Jahrzehnten verzeichnen wir ein zweistelliges organisches Umsatzwachstum", sagte Unternehmenschef Vincent Warnery am Mittwoch bei Vorlage der Jahreszahlen. Dabei hätten die Hautprodukte Eucerin und Aquaphor drei Jahre früher als erwartet erstmals einen nominalen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro erzielt.


    01.03.2023 07:32


    Für das laufende Jahr rechnet der Dax-Konzern mit einem Umsatzplus aus eigener Kraft im mittleren einstelligen Bereich, wie Beiersdorf in Hamburg mitteilte. Dabei sind Währungs- sowie Portfolioeffekte ausgeklammert. Die bereinigte operative Marge (Ebit-Marge) soll etwas über dem Vorjahreswert herauskommen.


    2022 legten die Erlöse um 15,4 Prozent auf 8,8 Milliarden Euro zu. Aus eigener Kraft lag das Plus bei 10,2 Prozent. Damit ging das Wachstum im vierten Quartal leicht zurück, nachdem in den ersten neun Monaten noch ein organisches Wachstum von 11,1 Prozent zu Buche gestanden hatte. Das bereinigte operativen Ergebnis (Ebit) legte um knapp 17 Prozent auf 1,16 Milliarden Euro zu. Die entsprechende Marge betrug 13,2 Prozent. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 771 Millionen Euro nach 655 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Die Dividende will das Management mit 70 Cent stabil halten./mne/mis

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  • Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway schreibt erneut tiefrote Zahlen

    Der Essenslieferdienst Just Eat Takeaway hat wegen höherer Abschreibungen infolge steigender Zinsen 2022 einen weiteren Milliardenverlust erlitten. Für das abgeschlossene Jahr belief sich der Nettoverlust auf 5,7 Milliarden Euro, wie die Lieferando-Mutter am Mittwoch in Amsterdam mitteilte. Davon seien 4,6 Milliarden Euro vor allem auf Wertberichtigungen im Zusammenhang mit der Übernahme des US-Lieferdienstes Grubhub und der Just-Eat-Fusion sowie gestiegene Zinssätze zurückzuführen. Klammert man dies aus, belief sich der Verlust unter dem Strich auf 792 Millionen Euro nach 990 Millionen Euro im Vorjahr.


    01.03.2023 07:47


    Wie der Konzern am Mittwoch weiter mitteilte, legte der Umsatz im vergangenen Jahr um vier Prozent auf rund 5,6 Milliarden Euro zu. Zu konstanten Wechselkursen entspricht dies aber einem leichten Rückgang. Damit schnitt das Unternehmen so ab wie von Analysten erwartet. Bereits Mitte Januar hatte Just Eat Takeaway erste Kennziffern bekannt gegeben. So war die Zahl aller Bestellungen um fast ein Zehntel gefallen. Das Bruttotransaktionsvolumen (GTV, Gross Transaction Value) blieb allerdings wegen höherer Durchschnitts-Einkaufswerte und gestiegener Dienstleistungsentgelte stabil.


    Den damals veröffentlichten Ausblick behält Konzernchef Jitse Groen bei. Für das laufende Jahr peilt die Geschäftsführung ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) von rund 225 Millionen Euro an. Im vergangenen Jahr lag es gerade einmal bei 19 Millionen. Auch sucht der Manager weiter nach einem Käufer oder Partner für den US-Dienst Grubhub. Seit etwa einem Jahr sucht Groen eine Lösung für das Unternehmen, nachdem er im Sommer 2020 dafür 7,3 Milliarden US-Dollar auf den Tisch gelegt hatte./ngu/mis

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  • Puma erwartet nach Rekordumsatz Abschwächung

    Der Sportartikelhersteller Puma erwartet nach einem Rekordumsatz im vergangenen Jahr eine Abschwächung des Wachstums. Der Krieg in der Ukraine, die Gefahr einer Rezession, die hohe Inflation sowie die steigenden Zinsen führten zu einer schwankenden Nachfrage der Verbraucher sowie der Einzelhändler, teilte Puma am Mittwoch bei der Vorlage der Jahreszahlen in Herzogenaurach mit.


    01.03.2023 08:02


    So geht der Lokalrivale von Adidas 2023 von einem währungsbereinigten Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich aus. Die negativen Effekte wirkten sich auch auf das Ergebnis aus: So erwartet das Unternehmen ein operatives Ergebnis (Ebit) von 590 bis 670 Millionen Euro, was im schlechtesten Fall einen deutlichen Rückgang bedeuten würde. Analysten haben hier mit 665,6 Millionen Euro gerechnet.


    Dabei setzt der neue Puma-Chef Arne Freundt auf die Märkte in China und den USA. Hier will der Nachfolger des zu Adidas gewechselten Björn Gulden Marktanteile gewinnen. Im vergangenen Jahr steigerte Puma die Umsätze um knapp ein Viertel auf rund 8,5 Milliarden Euro, wie Puma weiter mitteilte. Währungsbereinigt lag das Plus bei knapp 19 Prozent. Das Ebit nahm um 15 Prozent auf 641 Millionen Euro zu, unter dem Strich blieb ein Gewinn von 354 Millionen, nach 310 Millionen Euro im Vorjahr. Aktionäre sollen eine höhere Dividende von 0,82 Euro je Aktie erhalten, zehn Cents mehr als 2021./nas/mis

    (AWP)