CA Cheuvreux zeichnet am Donnerstag in einer Studie zu Valora ein ziemlich düsteres Bild. Der für das französische Bankinstitut tätige Experte nimmt darin die Erstabdeckung der Namenaktien mit «Sell» und einem optisch tiefen 6-Monats-Kursziel von 140 Franken auf.
Der Basler Detailhandelskonzern sehe sich in einem Grossteil der Geschäftfelder strukturellen Herausforderungen gegenüber gestellt. Davon betroffen seien 75 Prozent des Jahresumsatzes. Obschon die Firmenverantwortlichen bereits mit ihren Wachstumserwartungen zurückkrebsen mussten, sei die Erwartungshaltung des Marktes noch immer zu positiv.
Der Experte rechnet sowohl mit Druck auf die Umsatzentwicklung als auch auf die Margen. Ausserdem belaste die vom Unternehmen verfolgte Übernahmestrategie die Bilanz. Beides habe negative Folgen für die zukünftige Ausschüttungspolitik.
Seit ihren Jahreshöchstständen von Mitte März sind die Aktien von Valora um ziemlich genau 30 Prozent zurückgefallen. Die aggressive Verkaufsempfehlung aus dem Hause CA Cheuvreux hilft den Papieren heute auch nicht gerade. Was die Franzosen allerdings nicht in ihrem Bewertungsmodell berücksichtigen, ist die Tatsache, dass Valora mit dem Kiosk-Netz über ein einmaliges strategisches Aktivum verfügt. Ausserdem übertreibt der Experte mit seiner Angst vor rückläufigen Preisen im Nahrungsmittelgeschäft.
Cash Insider / 28.06.2012