CH-relevante Börsenthemen Jahr 2023

  • Jede zwanzigste Person hat zu wenig Geld für wichtige Güter

    In der Schweiz war 2021 jede zwanzigste Person materiell und sozial benachteiligt. Unerwartete Haushaltsausgaben konnten von fast einem Fünftel der Haushalte nicht bezahlt werden, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag mitteilte.


    02.05.2023 10:16


    Der Anteil der Personen, die aus finanziellen Gründen auf wichtige Güter, Dienstleistungen und soziale Aktivitäten verzichten mussten lag bei 5,2 Prozent der Bevölkerung, teilte das BFS weiter mit. Die Schweiz lag damit deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 11,9 Prozent.


    Im Jahr 2021 (Einkommen 2020) waren 8,7 Prozent der Bevölkerung oder rund 745'000 Personen in der Schweiz arm, wie es weiter hiess. Die Armutsquote sei damit fast gleich hoch wie vor der Covid-19-Pandemie. Bei der erwerbstätigen Bevölkerung blieb die Armutsquote seit 2019 ebenfalls stabil bei 4,2 Prozent, wie weitere Ergebnisse der Erhebung 2021 über die Einkommen und Lebensbedingungen (SILC) des BFS zeigten.


    Fast ein Fünftel der Bevölkerung (18,9 Prozent) lebte in einem Haushalt, der unerwartete Ausgaben von 2500 Franken nicht begleichen konnte. Wie in den Vorjahren seien vor allem ausländische Personen, Personen in Einelternhaushalten und Arbeitslose von Armut betroffen.


    2289 Franken monatlich

    Die Armutsgrenze wird gemäss BFS von den Richtlinien der Konferenz für Sozialhilfe (Skos) abgeleitet. Sie betrug 2021 durchschnittlich 2289 Franken im Monat für eine Einzelperson und 3989 Franken für zwei Erwachsene mit zwei Kindern.


    Davon müssen die Ausgaben des täglichen Bedarfs sowie die Wohnkosten bezahlt werden. Die Prämien für die obligatorische Krankenversicherung werden - wie die Sozialversicherungsbeiträge, Steuern und allfällige Alimente - vorgängig vom Haushaltseinkommen abgezogen.


    In einer Mitteilung zeigte sich das Hilfswerk Caritas beunruhigt über die Situation in der Schweiz. In den 22 Caritas-Märkten seien im ersten Quartal 2023 fast 40 Prozent mehr Einkäufe als im Vorjahr verzeichnet worden, nachdem bereits 2022 ein Rekordjahr gewesen sei. Caritas forderte Bund, Kantone und Gemeinden auf, gegen Armut vorzugehen.

    mk/

    (AWP)

  • Schweizer KMU etwas weniger positiv eingestellt

    Die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in der Schweiz schauen etwas weniger zuversichtlich in die Zukunft. Das Abklingen der Lieferengpässe hilft ihnen zwar, doch bleibt das Wachstumspotential wegen der sich abkühlenden Konjunktur vorerst begrenzt.


    02.05.2023 10:19


    Konkret ist der von Raiffeisen berechnete KMU-Einkaufsmanagerindex (KMU-PMI) im April auf 51,0 von 51,6 Punkten gesunken. Er notiert somit aber weiterhin über der 50-Punkte-Marke, die die Grenze zwischen Wachstum und Rückgang der Wirtschaft bildet. Im Januar und Februar hatte der Index noch unter dieser Schwelle notiert, davor fast das ganze Jahr 2022 darüber.


    Ungeachtet der jüngsten positiven Entwicklung des Neugeschäfts bleibe der Ausblick für die nächsten Monate verhalten, heisst es im Communiqué vom Dienstag. Grund sei primär die globale Konjunkturdynamik, die dieses Jahr deutlich schwächer ausfalle als sonst und die Nachfrage nach Schweizer Exporten dämpfe. Nach viel Rückenwind während der Pandemie entwickele sich derzeit besonders der Industriesektor in vielen Ländern schwach.


    Im Dienstleistungsbereich sei die Dynamik vielerorts hingegen noch recht robust. Aber auch hier habe sich der Ausblick eingetrübt, so die Meldung. Denn die Zinserhöhungen der Notenbanken entfalteten erst jetzt allmählich ihre Wirkung. Gleichzeitig halte die Lebenshaltungskostenkrise in weiten Teilen der Welt aufgrund der hohen Inflation an und drücke auf die Konsumnachfrage.

    kw/uh

    (AWP)

  • Firmengründungen im April auf Rekordtief

    Die hiesige Firmenlandschaft leidet unter den aktuellen Krisen. Im April war die Zahl der Firmenneugründungen so tief wie seit dem Sommerloch vom August 2022 nicht mehr.


    02.05.2023 11:44


    Die Zahl der Neueintragungen im Handelsregister sank gegenüber dem Vorjahrmonat um 26 Prozent auf 3725, wie das Online-Portal Help.ch am Dienstag mitteilte. Im März lag die Zahl der Firmengründungen noch bei rekordhohen 5036. Ein Einbruch im April sei zwar üblich, aber dieser Wechsel der Rekorde vom Positiven ins Negative sei speziell, heisst es.


    Die Auswirkungen der Inflation und die Folgen der Corona-Folgen werden für die Schweizer Unternehmen offenbar immer spürbarer. Diese haben gemäss Help.ch nicht nur eine geringere Gründungslust, sondern auch nun gehäuft Konkurse und Liquidationen zur Folge.


    So sind im April die Löschungen von Firmen aus dem Handelsregister im Vergleich zu den Neugründungen überproportional gestiegen. Die Zahl der Löschungen betrug im April 2198.

    jl/kw

    (AWP)

  • Schweizer Automarkt auch im April auf Erholungskurs

    Die Anzahl in der Schweiz und in Liechtenstein neu immatrikulierten Autos hat im April zugelegt. Damit knüpft der Automarkt an die Erholung im ersten Quartal an.


    02.05.2023 14:42


    Mit 18'149 lag die Zahl der Neuzulassungen um 16 Prozent über dem April 2022, wie der Importverband Auto Schweiz am Dienstag mitteilte. Von Januar bis März lagen die Neuzulassungen bereits 8 Prozent höher als im letzten Jahr.


    Die Hersteller bekämen zunehmen die Lieferketten besser in den Griff, was die Zuverlässigkeit und Berechenbarkeit bei Neubestellungen deutlich erhöhe, heisst es. Dies zeigen denn auch die kumulierten Neuzulassungen der ersten vier Monate 2023: 76'968 Neuregistrierungen bedeuten einen Marktzuwachs von gut 10 Prozent.


    Elektro- und Hybridantriebe weiter auf dem Vormarsch

    Autos mit Elektro- und Hybridantrieben gewannen dabei weitere Marktanteile, wie das erste Jahresdrittel zeigt. Die Zunahme habe gegenüber den vergangenen Jahren aber etwas an Dynamik eingebüsst.


    Autos mit Elektro-, Hybrid-, Gas- und Wasserstoffmotor kommen bei den Neuzulassungen von Januar bis April auf 41'620. Das sind knapp 20 Prozent mehr als im Vorjahr, und mit 54 Prozent stellen sie dabei klar die Mehrheit der neu registrierten Personenwagen. Im Vorjahreszeitraum machten sie noch knapp weniger als die Hälfte aus. Der Trend dürfte laut dem Verband anhalten.

    jl/uh

    (AWP)

  • Grossunternehmen schreiben im April weniger offene Stellen aus

    Schweizer Grosskonzerne suchen erneut weniger Personal. Die Zahl der offenen Stellen ist im April mit 8898 unter die Marke von 9000 gefallen. Gegenüber März ist das ein Rückgang von 1,6 Prozent.


    02.05.2023 14:11


    Im März war das Minus mit 6,7 Prozent allerdings noch deutlich stärker ausgefallen. Dies zeigt eine Auswertung der 50 grössten Schweizer Firmen, die das Jobportal Indeed regelmässig für die Nachrichtenagentur AWP durchführt.


    Weniger offene Stellen gibt es etwa bei den beiden Detailhändlern Coop und Migros. Gemeinsam haben sie aber immer noch über 3600 Stellen offen. Auch bei der Swisscom, dem Uhrenkonzern Swatch sowie bei der SBB ist die Zahl unbesetzter Positionen gesunken. Deutlich mehr Jobs ausgeschrieben waren dafür bei der Genossenschaft Fenaco und dem Pharmakonzern Roche.

    Insgesamt mehr Auswahl gab es für den Nachwuchs. Die Unternehmen suchten vermehrt nach Werkstudenten (+51,9%), Praktikanten (+16,6%) oder Lernenden (+15,2%).


    Trotz des leichten Rückgangs bei den offenen Stellen: Der Fachkräftemangel bleibt ein grosses Thema. So berichtete am Freitag der Verband der Temporärbranche Swissstaffing, drei von vier Unternehmen beklagten Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Fachkräften. Wenige Tage davor hatte der Arbeitgeberverband einen Massnahmenplan gegen den Fachkräftemangel vorgestellt.

    tt/kw

    (AWP)

  • Seco-Arbeitsmarktchef: Teilzeitarbeit ist ein Gewinn

    Der Staat soll laut Seco-Arbeitsmarktchef die Arbeitszeiten nicht weiter regulieren - der Arbeitsmarkt funktioniere gut. Die Teilzeitarbeit sei ein Gewinn und kein Treiber für den Fachkräftemangel, so Boris Zürcher.


    04.05.2023 06:33


    "Dank Teilzeit haben wir mehr Frauen im Arbeitsmarkt. Sonst hätten wir sie nicht", sagte der Leiter der Direktion für Arbeit beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit den Tamedia-Zeitungen. "Wir dürfen froh sein um jede Person, die überhaupt am Arbeitsmarkt partizipiert, auch wenn dies im Rahmen eines Teilzeitpensums ist. Die Alternative ist, dass sie nicht arbeitet. Das muss man sich immer wieder vergegenwärtigen."


    Teilzeitarbeit sei zudem bisher immer als Mittel zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie propagiert worden, so Zürcher. Gerade für Frauen. "Dank Teilzeit können sie beides machen. Jetzt wirft man ihnen vor, sie seien arbeitsscheu. Übrigens auch den Männern, die nicht mehr 100 Prozent arbeiten wollen. Es geht schlussendlich um die Verteilung des Arbeitsvolumens im Haushalt."


    Zürcher: Arbeiten lohnt sich in der Schweiz

    Arbeiten lohne sich offensichtlich, da sonst nicht so viele Personen im Arbeitsmarkt drin wären. Das Arbeitsvolumen in der Schweiz wachse jährlich und es werde insgesamt mehr gearbeitet. "Aber weil die Beschäftigung laufend stark steigt, wird sie auch über immer mehr Köpfe verteilt, und deshalb wird pro Kopf tendenziell weniger gearbeitet", rechnete Zürcher vor.


    Zürcher findet angesichts der Vollbeschäftigung auch die Kritik, das Bildungswesen produziere am Arbeitsmarkt vorbei, haltlos. "Wir produzieren offenbar an den viel gescholtenen Hochschulen Leute, die am Arbeitsmarkt gefragt sind." Gerade Akademikerinnen und Akademiker seien im Vergleich deutlich weniger arbeitslos, arbeiteten mehr und länger - über das Pensionsalter hinaus. Die höheren Einkommen führten zu mehr Steuereinnahmen.

    (AWP)

  • Preisdruck für Produzenten nimmt im April markant ab

    Der Preisdruck für Unternehmen hat sich im April weiter abgeschwächt. Der Auftrieb für die Produzenten- und Importpreise lag noch bei +1,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat nach +2,1 Prozent im März.


    15.05.2023 09:03


    So lagen die Importpreise laut Mitteilung des Bundesamtes für Statistik (BFS) vom Montag im April sogar um 0,9 Prozent unter dem Stand vom April 2022. Die Inlandpreise stiegen derweil um 2,9 Prozent an.


    Der sogenannte Gesamtindex der Produzenten- und Importpreise (PPI) hatte im Mai und Juni 2022 bei 6,9 Prozent einen Höchststand erreicht und bildete sich seither in den meisten Monaten zurück. Noch tiefer lagen die Produzentenpreise zuletzt im März 2021, als sie mit -0,2 Prozent leicht negativ waren.


    Im Vergleich zum Vormonat stieg der Gesamtindex im März allerdings um 0,2 Prozent auf 109,5 Punkte. Höhere Preise mussten insbesondere für Maschinen gezahlt werden, während Mineralölprodukte billiger wurden.


    Der PPI gilt als Vorlaufindikator für die Entwicklung der Konsumentenpreise, da die Kosten der Produktion normalerweise auf die Konsumentenpreise abgewälzt werden. Er hat allerdings deutlich höhere Ausschläge und ist aufgrund der hohen Abhängigkeit von Rohstoffen viel volatiler.

    hr/rw

    (AWP)

  • Luzerner Ökonomen fordern effizientere Ausgabenpolitik

    Subventionen sind für die öffentlichen Finanzen eine Herausforderung. In einer Studie haben sich Ökonomen des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik der Universität Luzern (IWP) mit den Subventionen des Bundes befasst. Ihr Fazit: Eine effektive und effiziente Ausgabenpolitik ist dringend notwendig.


    16.05.2023 06:38


    Die Autoren der am Dienstag publizierten Analyse um Christoph Schaltegger und Martin Mosler betrachteten das wohlfahrtsmindernde und das wohlfahrtssteigernde Potenzial von staatlichen Unterstützungsleistungen. Ein Teil der Subventionen lasse sich ökonomisch rechtfertigen, etwa wenn sie Externalitäten adressierten oder öffentliche Güter bereitstellen, heisst es im sogenannten "IWP-Subventionsreport".


    Viele Subventionen schaden eher

    Eine genauere Betrachtung zeige jedoch, dass ein erheblicher Teil der Subventionen volkswirtschaftlich ineffizient sei. Insgesamt taxieren die Studienautoren Subventionen im Umfang von 6,7 Mrd. Franken als wohlfahrtsmindernd und damit als problematisch.


    Weitere Zahlungen des Bundes in Höhe von 31,3 Mrd. wurden von ihnen für "möglicherweise schädigend" befunden. Ein hohes Potenzial für verzerrende Subventionen bestehe vor allem in den Bereichen Wirtschaft, Landwirtschaft, Ernährung und Verkehr, heisst es.


    Zu den diskutierten Subventionen kämen noch Rettungsschirme für die Stromwirtschaft in Höhe von maximal 4 Mrd. Franken und für die Grossbank Credit Suisse in Höhe von bis zu 109 Mrd. hinzu. Obwohl es bisher nicht zu Kapitalabflüssen gekommen sei, seien auch diese aufgrund starker negativer Anreizeffekte im Falle einer Institutionalisierung problematisch, heisst es im Bericht.


    Autoren fordern Reform

    Eine umfassende Reform der Subventionspraxis könne erhebliche Einsparpotenziale bieten, meinen Schaltegger und Mosler. Allein durch den Abbau schädlicher Zahlungen würde man das Haushaltsdefizit des Bundes kurz- und langfristig decken können.


    Eine Reform würde nicht nur die Nachhaltigkeit der öffentlichen Finanzen stärken, sondern auch umweltschädliche Subventionen unter dem Aspekt der ökologischen Nachhaltigkeit in Frage stellen, lautet ihre Hoffnung. Der Abbau verzerrender Leistungen würde laut den Autoren zudem Effizienzpotenziale freisetzen.

    kw/cf

    (AWP)

  • Kursrutsch an den Börsen 2022: Weniger Reiche, weniger Vermögen

    Viele Reiche rund um den Globus haben im vergangenen Jahr den Einbruch der Aktienmärkte zu spüren bekommen. Daten des Beratungsunternehmens Capgemini zufolge verringerte sich die Zahl der Menschen weltweit, die über ein anlagefähiges Vermögen von mindestens einer Million US-Dollar verfügen, binnen Jahresfrist um 3,3 Prozent auf 21,7 Millionen.


    01.06.2023 06:36


    Der Gesamtwert der Vermögen dieser Menschen schrumpfte im Vergleich zum Vorjahr um 3,6 Prozent auf 83 Billionen Dollar. Dies sei in beiden Kategorien der stärkste Rückgang seit mehr als zehn Jahren, ordnete Capgemini ein: "Ursache waren die geopolitischen wie auch makroökonomischen Unsicherheiten."


    In Deutschland verkleinerte sich den Angaben zufolge der Club der Dollar-Millionäre von 2021 auf 2022 um 20 900 Menschen auf gut 1,61 Millionen Mitglieder. Ihr Gesamtvermögen sank um 2,2 Prozent auf gut 6,1 Billionen Dollar. Ein Jahr zuvor war es noch um 7,4 Prozent auf rund 6,3 Billionen Dollar gestiegen.


    In Europa insgesamt schrumpften die Vermögen der Dollar-Millionäre im Jahresvergleich den Berechnungen zufolge um 3,2 Prozent auf 18,2 Billionen Dollar. Den stärksten Vermögensrückgang verzeichnete demnach die Region Nordamerika mit minus 7,4 Prozent auf 25,6 Billionen Dollar.


    Deutschland behauptet der Auswertung zufolge trotz sinkender Zahlen Platz drei in der Rangliste der Länder mit den meisten Dollar-Millionären: An der Spitze stehen nach wie vor die USA mit nun gut 6,9 Millionen Menschen in dieser Kategorie (2021: 7,46 Mio) vor Japan mit 3,55 (3,65) Millionen. China kommt als Viertplatzierter auf knapp 1,5 (rund 1,54) Millionen vermögende Privatpersonen ("High Net Worth Individuals" - kurz: HNWI).


    Capgemini berücksichtigt in seinem seit 1997 jährlich erstellten "World Wealth Report" Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, alternative Investments wie privates Beteiligungskapital, Bargeld sowie Immobilien, sofern diese nicht selbst genutzt werden. Sammlungen oder Gebrauchsgüter werden nicht eingerechnet.


    Andere Analysen bestätigen den von Capgemini aufgezeigten Trend: Der Versicherer Allianz , der jährlich eine Studie zur Entwicklung der globalen Geldvermögen vorlegt, prognostizierte bereits im Oktober für 2022 die Trendwende: Nach deutlichen Zuwächsen von jeweils mehr als zehn Prozent in den drei Jahren zuvor sei für 2022 wegen der Folgen des Ukraine-Kriegs inklusive hoher Inflation und Verschärfung der Geldpolitik mit einem Rückgang des globalen Geldvermögens um mehr als zwei Prozent zu rechnen - der erste nennenswerte Vermögensverlust seit der Finanzkrise 2008.


    Bezogen auf Deutschland kam die Bundesbank für 2022 zu dem Ergebnis, dass die Menschen hierzulande infolge von Kursstürzen an den Börsen im vergangenen Jahr in der Summe Milliarden verloren haben. Das Vermögen der privaten Haushalte in Form von Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen sowie Ansprüchen gegenüber Versicherungen lag nach Berechnungen der Bundesbank zum Jahresende mit rund 7254 Milliarden Euro deutlich unter dem Rekordwert von 7624 Milliarden Euro von Ende 2021. Der deutsche Leitindex Dax büsste im vergangenen Jahr 12,3 Prozent an Wert ein. Der Index für mittelgrosse Werte MDax verzeichnete sogar ein Minus von 28,5 Prozent./ben/DP/jha

    (AWP)

  • Anzahl Firmengründungen im Mai wieder deutlich höher als im April

    Nach einem schwachen Monat April hat die Zahl der Firmengründungen zuletzt wieder zugelegt. Im Mai 2023 wurden insgesamt 4277 neue Firmen registriert, was einer Steigerung um 15 Prozent im Vergleich zum Vormonat entspricht.


    01.06.2023 08:17


    Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat bedeutet es derweil ein leichtes Minus (-1%). Der Monat Mai sei seit Jahren ein Zwischenmonat, in welchem die Handelsregisterzahlen ansteigen würden, bis sie im Juni oder Juli häufig ihr Jahreshoch erreichten, schreibt das Online-Portal Help.ch in einer Mitteilung vom Donnerstag.


    Im April war die Zahl der Firmenneugründungen gegenüber dem Vormonat noch um 26 Prozent gefallen. Ein Einbruch im April sei zwar üblich, hiess es vor Monatsfrist, der Rückgang sei aber speziell. Im Vergleich zum Vorjahr betrug das Minus damals 5,6 Prozent.


    Leicht mehr Löschungen im Mai

    Die Firmenlöschungen haben im Mai ebenfalls zugenommen zum April. Insgesamt wurden den Angaben zufolge im Berichtsmonat 2398 Löschungen vorgenommen, 9 Prozent mehr als im Vormonat bzw. 9 Prozent weniger als im Vorjahr. Die gestiegenen Löschungszahlen bekräftigten die Vermutung, dass die Schweizer Wirtschaft derzeit wieder aktiver werde.


    Der Vorjahresvergleich zeige zudem, dass die Differenz zwischen den Neugründungen und Löschungen grösser geworden sei. Vor einem Jahr - im Mai 2022 - betrug die Differenz zwischen Neugründungen und Löschungen noch 1691 und im Mai dieses Jahres waren es 1879, eine Steigerung um 11 Prozent.


    uh/rw

    (AWP)

  • Immer mehr Schweizer bezahlen mit Bezahl-Apps

    Das Bargeld hat weiter an Bedeutung verloren, bleibt aber das beliebteste Zahlungsmittel in der Schweiz. Während die Nutzung der Debit- und Kreditkarten stabil geblieben ist, haben Bezahl-Apps stark an Bedeutung gewonnen.


    01.06.2023 08:20


    Dies geht aus einer Umfrage der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zum Zahlungsverhalten der Schweizerinnen und Schweizer hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Die Umfrage wurde im vergangenen Herbst zum dritten Mal nach 2017 und 2020 durchgeführt.


    Konkret nutzen 36 Prozent der befragten 2000 Personen Bargeld für alltägliche Zahlungen. Im Jahr 2020 hatte der Anteil der mit Bargeld beglichenen Transaktionen noch bei 43 Prozent gelegen und 2017 sogar bei 70 Prozent. Damit habe sich der Rückgang der Bargeldnutzung stark verlangsamt, schrieb die SNB.


    Derweil blieben die Nutzungsanteile von Debit- und Kreditkarten (33 Prozent bzw. 13 Prozent) sehr stabil. Diese Karten würden bei nahezu jeder zweiten alltäglichen Transaktion eingesetzt. Am meisten werde dabei die Kontaktlosfunktion (75 Prozent) genutzt, hiess es.


    Bezahl-Apps werden von der Bevölkerung immer häufiger verwendet und haben ihren Transaktionsanteil deutlich auf 11 Prozent gesteigert. 2020 waren erst bei 5 Prozent der alltäglichen Zahlungen in der Schweiz das Handy benutzt worden. Die Bezahl-Apps würden dabei sowohl Bargeld als auch bargeldlose Zahlungsmittel ersetzen, schrieb die SNB.

    jb/rw

    (AWP)

  • Schweizer Exporte im April deutlich gesunken

    Der Schweizer Aussenhandel hat sich im April klar rückläufig entwickelt. Bei den Exporten fielen vor allem Pharmaprodukte deutlich unter das Niveau des Vormonats.


    01.06.2023 08:35


    Insgesamt beliefen sich die Exporte im April auf 21,1 Milliarden Franken, wie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) am Donnerstag mitteilte. Damit sanken sie zum Vormonat (saisonbereinigt) nominal um 6,8 Prozent. Real - also um Preisveränderungen bereinigt - resultierte ein Minus von 5,2 Prozent. Dieser Rückgang folgt auf ein Startquartal, in dem die Exporte deutlich angezogen hatten.


    Die Exporte sanken im April 2023 laut BAZG auf ihr tiefstes Niveau seit Oktober 2022. Mit Ausnahme der Textilien, Bekleidungen und Schuhe hätten alle Hauptwarengruppen ein Minus verzeichnet, heisst es. Der kumulierte Exportrückgang von 1,5 Milliarden Franken war aber vor allem durch den starken Abschwung von 1,2 Milliarden oder 10,9 Prozent bei den chemisch-pharmazeutischen Produkten getrieben.


    Die Einfuhren der Schweiz nahmen derweil im April um 3,6 Prozent ab auf 18,9 Milliarden Franken (real: -3,3%). Sie verzeichneten damit ihr drittes Minus seit Jahresbeginn. In der Folge kam der Handelsbilanzüberschuss im April bei 2,22 Milliarden zu liegen. Im März war er mit 3,06 Milliarden noch deutlich höher ausgefallen.

    uh/ys

    (AWP)

  • Handelsvolumen an der Schweizer Börse nimmt im Mai zu

    An der Schweizer Börse SIX hat die Handelstätigkeit im Mai gegenüber dem Vormonat deutlich zugenommen. Dies nachdem im April noch ein klarer Rückgang registriert worden war.


    01.06.2023 18:51


    Insgesamt erreichte der Handelsumsatz im Mai ein Volumen von 87,6 Milliarden Franken, wie die Börsenbetreiberin am Donnerstag mitteilte. Das waren 13 Prozent mehr als im April. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren es aber 20 Prozent weniger. Die Anzahl Abschlüsse nahm gegenüber April um 5,1 Prozent auf 3,63 Millionen zu.


    Seit Anfang 2023 beträgt der Handelsumsatz somit für die fünf Monate 465,7 Milliarden Franken. Das ist ein Minus zum Vorjahr von 23 Prozent. Die Zahl der Abschlüsse ging gar um 29 Prozent auf 21,0 Millionen zurück.


    Nach Segmenten betrachtet lag im Mai 2023 der Umsatz im Handel mit Aktien bei 67,4 Milliarden Franken (+8,6% gg Vormonat, -20% gg Vorjahresmonat), für Anleihen in Franken bei 15,4 Milliarden (VM +39%, VJ +9,4%), für ETFs bei knapp 4,0 Milliarden (VM +7,6%, VJ -60%) und für verbriefte Derivate bei 0,71 Milliarden Franken (VM +23%, VJ -26%).

    mk/ra

    (AWP)

  • UN-Agentur zu KI: Gesellschaften auf Job-Transformation vorbereiten

    Die Länder der Welt müssen sich nach Ansicht der UN-Entwicklungsagentur UNDP individuell auf die zu erwartende Veränderung des Arbeitsmarktes durch den Vormarsch Künstlicher Intelligenz vorbereiten. Länder mit einer jungen Bevölkerung hätten ganz andere Herausforderungen durch möglicherweise wegfallende Beschäftigungszweige zu bewältigen als ältere Gesellschaften, sagte UNDP-Chef Achim Steiner der Deutschen Presse-Agentur. "Und wie immer ist es viel wahrscheinlicher, dass die Gesellschaft, die sich darauf vorbereitet, nicht in gewisser Weise automatisch in diese Situation hinein schlittert, sondern Übergangsstrategien entwerfen kann, die Vorteile viel eher nutzen wird."


    02.06.2023 06:33


    Bei der Suche nach Möglichkeiten, die neue Technologie zu beherrschen, müsse künftig "viel sorgfältiger und differenzierter" untersucht werden, welche Art von Arbeitsplätzen davon betroffen sein könnten, welche wegfallen und welche neu entstehen könnten. Dabei gehe es auch darum, dass keine falschen Anreize geschaffen würden, um die Automatisierung noch schneller voranzutreiben. Als Beispiel für solche Fehlanreize nannte Steiner, der höchste deutsche UN-Vertreter, dass menschliche Arbeit in der Regel höher besteuert werde als mechanisierte, durch Roboter ausgeführte Arbeit.


    Das Weltwirtschaftsforum schätzt, dass es wegen der rasant voranschreitenden KI-Entwicklung innerhalb der nächsten fünf Jahre in einem Viertel aller Jobs deutliche Umwälzungen geben wird. Davon betroffen seien vor allem die Bereiche Medien und Unterhaltung, die öffentliche Verwaltung, Bildung, Landwirtschaft, Gesundheit, Energie, Fertigung bis hin zu Hotellerie und Gastronomie. Neue Rollen werde es demnach vor allem in den Bereichen Technologie und Digitalisierung geben./scb/DP/mis

    (AWP)

  • Inflation sinkt im Mai deutlich auf 2,2 Prozent

    Die Teuerung in der Schweiz ist im Mai weiter klar gesunken. Zuletzt so tief war sie im Februar 2022.

    05.06.2023 09:04

    Konkret sank die Jahres-Inflation im Mai 2023 auf 2,2 Prozent von 2,6 Prozent im April, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mitteilte. In den ersten beiden Monaten war sie noch wegen höherer Strom- und Flugpreise bis auf 3,4 Prozent angestiegen, seither geht es steil abwärts. Der Rückgang war so erwartet worden. Von AWP befragte Ökonomen hatten einen Wert zwischen 2,0 und 2,3 Prozent geschätzt.

    Die Inlandgüter kosteten im Mai 2,4 Prozent mehr als ein Jahr davor, die Importgüter 1,4 Prozent. Damit haben sich insbesondere die Importgüter nicht mehr so stark verteuert wie im April. Die Kerninflation, welche die volatilen Güter wie Nahrungsmittel, Energie und Treibstoffe ausschliesst, sank auf 1,9 von 2,2 Prozent.

    Im Vergleich zum Vormonat stieg der Landesindex der Konsumentenpreise (CPI) um 0,3 Prozent auf 106,3 Punkte. Von AWP befragte Analysten hatten hier einen Wert zwischen 0,0 und +0,4 Prozent geschätzt. Laut BFS war der Anstieg unter anderem auf die höheren Preise für Wohnungsmieten und Pauschalreisen ins Ausland zurückzuführen.

    Code
    2023    Mai             2,2        April           2,6        März            2,9        Februar         3,4        Januar          3,3        
    2022    Dezember        2,8        November        3,0            Oktober         3,0        September       3,3        August          3,5        Juli            3,4        Juni            3,4        Mai             2,9            April           2,5        März            2,4        Februar         2,2        Januar          1,6        

    uh/

    (AWP)

  • Schweizer Hotellerie verzeichnet Rekord-Winter

    (Zusammenfassung) - Trotz eines schneearmen Winters sind die Übernachtungszahlen in den hiesigen Hotels auf ein nie dagewesenes Niveau gestiegen. Der Buchungsrekord in der abgelaufenen Wintersaison wurde durch einen weiterhin starken Heimmarkt, die Rückkehr internationaler Gäste sowie einen Aufschwung in den Städten ermöglicht.


    06.06.2023 11:23


    Die Schweizer Hotellerie registrierte in der Wintersaison 2022/2023 von November bis April insgesamt 17,4 Millionen Logiernächte. Das sind 18 Prozent oder 2,7 Millionen mehr als in der Vorsaison, wie aus den am Dienstag publizierten Daten des Bundesamts für Statistik (BFS) hervorgeht. Am stärksten war die Zunahme im Monat Januar (+36%), am geringsten im März (+4,3%).


    Erneuter Rekord bei Schweizer Gästen

    Mehr als die Hälfte aller Hotel-Übernachtungen wurden im Winter von Schweizerinnen und Schweizern gebucht. Mit 9,3 Millionen Buchungen habe die Nachfrage den Rekordwert aus der Vorsaison um 2,5 Prozent übertroffen, schreibt das BFS. Gegen Saisonende hin konnten die Vorjahreswerte in den Monaten März und April jedoch nicht mehr ganz gehalten werden.


    Für den Grossteil des Anstiegs im Vergleich zum Vorjahr war die Rückkehr der ausländischen Gäste nach der Überwindung der Corona-Pandemie verantwortlich. So übernachteten wieder 8,1 Millionen Gäste aus dem Ausland in den hiesigen Hotels. Das sind 43 Prozent mehr als letzte Saison, zum Niveau von 2018/19 fehlten nur noch etwa 0,7 Millionen Übernachtungen.


    Mit Blick auf die Herkunftsländer fällt vor allem die Rückkehr der Gäste aus den Fernmärkten auf. So zog die Nachfrage aus Nordamerika, den Golfstaaten und Asien wieder deutlich an. Die grösste Gästegruppe stammte weiterhin aus Deutschland, gefolgt von den Vereinigten Staaten, Grossbritannien und Frankreich.


    Städte im Vormarsch

    Im Vergleich zu den Vorjahren rückten im Winter die Städte wieder verstärkt in den Fokus der Touristen. So war der Anstieg in der Region Zürich (+52%), Basel (+45%) und Genf (+43%) klar überdurchschnittlich. Allerdings war der Nachholbedarf in den Städten auch deutlich grösser als in den Berggebieten, die bereits letztes Jahr über eine starke Wintersaison berichteten.


    Die vergangene Saison in den Wintersport-Regionen zeigt den auch ein gemischtes Bild: So gingen im Kanton Graubünden die Übernachtungen um 2,7 Prozent auf 2,9 Millionen zurück. Im Wallis resultierte ein Plus von 5,8 Prozent auf 2,3 Millionen, was aber punkto Zuwachs aber immer noch deutlich unter dem Landesdurchschnitt liegt.

    an/kw

    (AWP)

  • Bürgerliche und Wirtschaft erfreut über Ja zu OECD-Mindeststeuer

    (Neu ist der letzte Satz im zweiten Abschnitt nach dem Lead mit Swissholding) - Die bürgerlichen Parteien und die grossen Wirtschaftsverbände haben sich am Sonntag erfreut über das Ja zur OECD-Mindeststeuer gezeigt. Die SP sprach angesichts des deutlichen Ergebnisses von einer "klaren Niederlage" für die Partei.


    18.06.2023 16:43


    Eigentlich werden Steuererhöhungen für Unternehmen von den Wirtschaftsverbänden stets vehement bekämpft. Bei der OECD-Mindeststeuer habe es allerdings "keine bessere Alternative" gegeben, teilte etwa der Verband der Schweizer Tech-Industrie, Swissmem, mit.


    Wie Economiesuisse, der Arbeitgeberverband und der Schweizerische Gewerbeverband argumentierte auch Swissmem, dass dank der Vorlage nun gewährleistet sei, dass die Steuergelder nicht ins Ausland abflössen. Zudem gewähre das Ja nun Rechtssicherheit für die betroffenen Unternehmen. Das fand auch Swissholdings, der Verband der multinationalen Konzerne in der Schweiz.


    GLP: Mehr Kita-Plätze dank Mehreinnahmen

    Ähnlich argumentierten die bürgerlichen Parteien. Sie forderten nach Bekanntwerden des Ergebnisses, dass die Mehreinnahmen in die Standortförderung investiert würden. Das sei wichtig, damit die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz erhalten bleibe, sagte etwa FDP-Nationalrätin Daniela Schneeberger.


    Dieser Meinung ist auch die Mitte-Partei. "Mit dem Ja zur OECD-Mindeststeuer bleiben die Steuereinnahmen in der Schweiz und können in einen attraktiven und nachhaltigen Standort investiert werden", sagte Mitte-Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter gemäss Mitteilung.


    Auch die Grünliberalen wollen, dass allfällige Mehreinnahmen in die Standortförderung investiert werden. Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter betonten sie aber, dass zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort nicht nur klassische Faktoren wie der Steuersatz gehörten. "Standortattraktivität heisst beispielsweise familienexterne Kinderbetreuungsangebote."


    SP mit Vermittlungsproblemen

    Von den grossen Parteien bekämpfte lediglich die SP die Vorlage - dies hauptsächlich aus Angst vor einem verschärften Steuerwettbewerb innerhalb der Schweiz. Man habe zwar mit einem Ja gerechnet, in dieser Deutlichkeit sei das Resultat aber eine "klare Niederlage" für die Partei, sagte der Zürcher SP-Nationalrat Fabian Molina. Es habe sich gezeigt, dass die Position der SP schwierig zu erklären gewesen sei. So sei die Partei eigentlich für die Mindeststeuer gewesen, sie habe einfach die Umsetzung des Bundesrats für ungerecht gehalten.


    Auch der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) hätte eine Umsetzung gewünscht, die zur Folge gehabt hätte, dass die Steuereinnahmen nicht wieder "indirekt zu den Konzernen zurückfliessen, sondern die Bevölkerung entlasten", wie der SGB in einer Mitteilung schrieb.


    Die Grünen, die Stimmfreigabe beschlossen hatten, deuteten das Resultat als Bekenntnis der Stimmbevölkerung für eine Begrenzung des globalen Tiefsteuerwettbewerbs, wie die Partei in einer Mitteilung schrieb. Weil die Partei die Befürchtung der SP nach einem verschärften Steuerwettbewerb teilt, forderte sie ein Monitoring über die Höhe, die Verteilung und den Verwendungszweck der zusätzlichen Einnahmen.


    Alliance Sud wollte anderes System

    Enttäuscht zeigte sich die Entwicklungshilfe-Organisation Alliance Sud. "Wir unterstützen zwar die Steuererhöhung für multinationale Konzerne", sagte Dominik Gross, Experte Steuerpolitik von Alliance Sud. Aber diese OECD-Reform löse nicht das Grundproblem, dass die Unternehmen weiterhin ihre Steuern nicht in den Ländern des Südens zahlen werden, in denen sie produzierten. "Die zusätzlichen Einnahmen fliessen nun nicht in die Staaten, die sie am dringendsten benötigen."

    (AWP)

  • Schweiz verliert bei Wettbewerbsfähigkeit weiterhin an Boden

    Die Schweiz verliert bei der Wettbewerbsfähigkeit weiterhin an Boden. Nachdem sie letztes Jahr bereits den Spitzenplatz eingebüsst hatte, muss die Schweiz im diesjährigen Ranking der Lausanner Wirtschaftshochschule IMD erneut einen Platz abtreten.


    20.06.2023 07:20


    Neu steht die Schweiz im IMD-Ranking laut einer Mitteilung vom Dienstag auf Platz drei hinter Dänemark und Irland. Dänemark hatte vergangenes Jahr die Pole Position eingenommen. Irland stieg derweil von Platz 7 auf den zweiten Platz und verdrängte damit Singapur (neu Platz 4) vom Podest.


    Das Lausanner Institut hat im "World Competitiveness Ranking 2023" total 64 Länder anhand von 164 Kriterien bewertet. Dafür verwendete es Wirtschaftsliteratur, internationale, nationale und regionale Quellen sowie Rückmeldungen aus der Wirtschaft, von Regierungsbehörden und aus der Wissenschaft. Zudem wurden 92 Umfragen durchgeführt, die von 6400 Führungskräften beantwortet wurden.


    Russland und die Ukraine wurden auch in der neuen Ausgabe aufgrund der "begrenzten Zuverlässigkeit der Daten" nicht bewertet. Dafür nahm die IMD Kuwait zum ersten Mal ins Ranking auf.


    Kontinuierliches Dänemark

    Die Spitzenposition Dänemarks beruht laut den Autoren auf "seinen kontinuierlichen Erfolgen bei allen gemessenen Wettbewerbsfaktoren". Das Land sei in Sachen Leistungsfähigkeit der Firmen und Infrastruktur auf dem ersten Platz und habe sich zudem bei der Funktionsfähigkeit des Staates um einen Platz (neu Platz 5) vorgearbeitet.


    Irlands Aufstieg hängt den Angaben zufolge mit den "robusten Ergebnissen bei der wirtschaftlichen Leistung" des Landes zusammen.


    Die Schweiz bleibe "dank ihrer starken Leistung bei allen gemessenen Wettbewerbsfaktoren" vorne mit dabei. Sie blieb bei der Effizienz des Staates und der Infrastruktur an erster Stelle, und verbesserte sich bei der Wirtschaftsleistung von Platz 30 auf Platz 18. Bei der Effizienz der Unternehmen verlor sie allerdings drei Plätze (neu 7. Platz).


    Kleinere Länder erfolgreicher

    Die erfolgreichsten Volkswirtschaften sind gemäss den Autoren in der Regel kleiner, verfügen über einen guten institutionellen Rahmen und starke Bildungssysteme. Zudem besässen sie über einen guten Zugang zu Märkten und Handelspartnern, wie die Beispiele Dänemark, Schweiz und Singapur zeigten.


    Zudem seien Länder, die im letztjährigen Ranking wegen ihrer frühen Öffnung der Wirtschaft nach der Pandemie Schritte nach vorne gemacht haben, nun wieder zurückgefallen. Beispiele dafür seien Schweden (von Platz 4 auf 8) und Finnland (von Platz 8 auf 11).


    Hohe Inflationsraten als Störfaktor

    Die Inflation hat sich gemäss den Forschern auch auf die Wettbewerbsfähigkeit der Länder ausgewirkt. Diejenigen Volkswirtschaften mit den weltweit höchsten Inflationsraten, insbesondere diejenigen in Osteuropa haben gegenüber den Ländern mit niedrigen Inflationsraten, wie beispielsweise in Ost- und Westasien sowie Afrika, an Boden verloren.


    So musste denn auch Lettland den grössten Rückgang hinnehmen auf Platz 51 von 35 im letztjährigen Ranking. Das sei vor allem auf die Verschlechterung der Effizienz der öffentlichen Verwaltung und der Unternehmenseffizienz zurückzuführen, die durch die Rekordinflation im Jahr 2022 verursacht worden seien, heisst es zur Begründung.

    tv/jb

    (AWP)

  • Über 60 Prozent der offenen Lehrstellen sind vergeben

    Von den insgesamt rund 77'000 angebotenen Lehrstellen für Sommer 2023 in der Schweiz sind seit April bereits 63 Prozent vergeben. Die meisten offenen Lehrstellen gibt es im Gastgewerbe und im Baugewerbe, wie die Lehrstellenplattform Yousty am Dienstag mitteilte.


    20.06.2023 08:11


    Der aktuelle Stand der besetzten Lehrstellen liegt damit auf Vorjahresniveau. Die Jugendlichen ziehen weiterhin nach der obligatorischen Schulzeit am häufigsten eine berufliche Grundbildung in Erwägung.

    (AWP)