CH-relevante Börsenthemen Jahr 2023

  • Von Rezession bis Zinsen: Wann Strategen 2023 bei Aktien eine Erholung erwarten

    Den Aktienmärkten steht im nächsten Jahr eine Achterbahnfahrt bevor, da sie das Risiko einer US-Rezession noch nicht berücksichtigen, meinen Strategen der Goldman Sachs und der Deutschen Bank.


    29.11.2022 14:50


    Das Goldman-Team um Christian Mueller-Glissmann und Cecilia Mariotti erklärte, dass ihr Modell eine 39-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine Verlangsamung des US-Wachstums in den nächsten 12 Monaten impliziere, während Risikoaktiva nur eine 11-prozentige Chance einpreisten. "Dies erhöht das Risiko weiterer Rezessionsängste im nächsten Jahr", schrieben sie am Montag in einer Note.

    Binky Chadha von der Deutschen Bank erwartet unterdessen, dass der S&P 500 Index im Zuge einer beginnenden Rezession im dritten Quartal auf 3250 Punkte - 19 Prozent unter dem aktuellen Stand - einbrechen wird. Im vierten Quartal werde dann eine Erholung einsetzen.

    Nachdem die Aktien in den letzten zwei Monaten stark angestiegen sind, weil man davon ausging, dass ein Höhepunkt der Inflation zu einer Aufweichung der restriktiven Zentralbankpolitik führen würde, stellen diese Einschätzungen eine Warnung dar. Die Goldman-Strategen erklärten, dass die Geldpolitik im nächsten Jahr zwar weniger Gegenwind verursachen dürfte, die Verlangsamung des globalen Wachstums aber die Börsen unter Druck halten werde.

    "Die Risikoprämien für Aktien scheinen angesichts des erhöhten Rezessionsrisikos und der Ungewissheit über die Mischung aus Wachstum und Inflation niedrig zu sein", schreiben die Goldman-Strategen. Der S&P 500 zeigt auf Basis der prognostizierten Profite ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17,5. Der 20-Jahres-Durchschnitt beträgt 15,7.

    Besorgnis über die Finanzstabilität hat zugenommen

    Die Goldman-Analyse zeigt, dass Aktien dazu neigen, sich zu erholen, sobald die Inflation ihren Höhepunkt erreicht hat - wenn eine Rezession vermieden wird. Im Falle einer Kontraktion fallen sie jedoch in den sechs bis neun Monaten nach dem Höchststand im Durchschnitt um weitere 10 Prozent. Während sie das Rezessionsrisiko in den USA als relativ gering einschätzen, stellen sie fest, dass die Besorgnis über die Finanzstabilität und die Marktstressindikatoren - wie das Liquiditäts- und Solvenzrisiko - in allen Anlageklassen zugenommen hat.

    Insgesamt bevorzugen sie Anleihen gegenüber Aktien, da diese ein besseres Risiko-/Ertragsverhältnis böten und später im Jahr 2023 weniger positiv mit Aktien korreliert sein dürften.

    Die Goldman-Strategen schätzten letzte Woche, dass der S&P 500 das Jahr 2023 bei 4000 Indexpunkten beenden wird - nahezu unverändert gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag. Sie erwarten eine höhere Volatilität zu Beginn des nächsten Jahres, gefolgt von einer Erholung in der zweiten Jahreshälfte, sagten sie am Montag. Das Team der Deutschen Bank prognostiziert ebenfalls eine Erholung des Index im vierten Quartal und einen Jahresendstand von 4500 Punkten.

    Weitere Empfehlungen der Goldman-Strategen lauteten unter anderem:

    • Auf Sicht von drei Monaten "relativ defensiv" bleiben: Cash/Credit übergewichten, Rohstoffe neutral und Anleihen/Aktien untergewichten.
    • Kurzfristiger Fokus auf Rendite: Qualitativ hochwertige Unternehmensanleihen bevorzugen, selektiv sein bei prozyklischen Anlagen.
    • Erwarten Gelegenheiten zur Risikoerhöhung im Jahr 2023: Sind neutral bei allen Vermögenswerten und übergewichtet bei Rohstoffen auf 12-Monats-Sicht.

    (Bloomberg)

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  • Ständerat befasst sich mit Bundesbudget 2023

    Der Ständerat befasst sich am Montagnachmittag mit dem Bundesbudget für das Jahr 2023.


    05.12.2022 07:01


    Der Nationalrat hat das Bundesbudget in der vergangenen Woche mit leichten Aufstockungen genehmigt. Auch mit diesen Anpassungen wird die Schuldenbremse im Jahr 2023 noch eingehalten. Für die Zeit danach jedoch verdüstern sich die finanziellen Aussichten.

    Im schlechtesten Fall könnte das Finanzierungsdefizit gemäss Bundesrat bis 2026 auf sieben Milliarden Franken steigen. Entsprechend empfiehlt die Finanzkommission des Ständerats (FK-S) dem Bundesrat, rasch konkrete Vorschläge zu machen, damit der Haushalt des Bundes saniert wird und auch ab 2024 konform mit der Schuldenbremse ist.

    Denn bereits ab 2024 dürften die Vorgaben der Schuldenbremse aufgrund von nicht finanzierten Mehrausgaben, etwa für die Armee oder den Klimaschutz, nicht eingehalten werden.

    Die Unsicherheiten seien gross, insbesondere wegen des Ukraine-Krieges, hatte der Bundesrat bei der Präsentation der Finanzaussichten im Juni gemahnt. Bis auf weiteres sei auf allen Stufen Zurückhaltung und finanzpolitische Disziplin gefordert, um den Bundeshaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen und zur Bewältigung von Krisen widerstandsfähig zu machen.

    Budget nur dank «Trickli» ausgeglichen

    Unter diesen Vorzeichen beschäftigt sich am Montag nun der Ständerat als Zweitrat mit den Staatsfinanzen. Das Budget ist gemäss Schuldenbremse nur ausgeglichen, weil Kosten im Zusammenhang mit den geflüchteten Personen aus der Ukraine ausserordentlich verbucht werden. Dieses Vorgehen hatte die Landesregierung auch in den Vorjahren bei zahlreichen Corona-Ausgaben gewählt.

    Der Voranschlag, den der Bundesrat dem Parlament unterbreitet hat, sieht bei Ausgaben von rund 80,5 Milliarden Franken ein ordentliches Finanzierungsdefizit von rund 669 Millionen Franken vor. Gemäss den Regeln der Schuldenbremse wäre aufgrund der konjunkturellen Lage ein Minus von bis zu 878 Millionen Franken möglich.

    Nationalrat schlägt 15 Millionen Franken drauf

    Der Nationalrat nutzte diesen Spielraum während seiner Beratungen in der vergangenen Woche und erhöhte die Ausgaben um rund 15 Millionen Franken. Mit den Aufstockungen will die grosse Kammer etwa die Absatzförderung von Schweizer Wein verstärkt fördern, den Herdenschutz ausbauen, einheimische Nutztierrassen vermehrt schützen, die Staffel-Weltmeisterschaften 2024 in Lausanne unterstützen und die Meldestelle für Ethikverstösse im Sport mit etwas mehr Geld versorgen.

    Die Finanzkommission des Ständerats (FK-S) beantragt ihrem Rat in weiten Teilen dieselben Aufstockungen. Anders als der Nationalrat will die FK-S aber die Mittel für den Kauf von weiteren Covid-19-Impfstoffen um 82 Millionen Franken kürzen. In den Augen der Mehrheit ist die Zahl der vorgesehenen Dosen zu hoch.

    Vier Milliarden Franken für Rettungsschirm

    Die Kommission beantragt ihrem Rat zudem, den Nachtragskrediten und Zusatzkrediten für 2022, die der Bundesrat vorgelegt hat, zuzustimmen. Die Nachtragskredite belaufen sich auf knapp 1,8 Milliarden Franken und betreffen in erster Linie die Migration aufgrund des Ukraine-Krieges (1,2 Milliarden Franken), das Reservekraftwerk im aargauischen Birr (191 Millionen Franken) und die Passivzinsen (135 Millionen Franken). 100 Millionen Franken sind zudem für die Winterhilfe in der Ukraine vorgesehen.

    Ausserdem muss der Ständerat noch über die Bewilligung des Strom-Rettungsschirmes in Höhe von vier Milliarden Franken befinden. Die Finanzdelegation der eidgenössischen Räte (Findel) hatte diese Beträge bereits im Eilverfahren bewilligt.

    Der Nationalrat segnete diese vier Milliarden sowie sämtliche anderen vom Bundesrat beantragten Nachtrags- und Zusatzkredite sowie Nachmeldungen vergangene Woche ab.

    (AWP)

  • Ständerat gegen höheren Bundesanteil an OECD-Mindeststeuer

    Die Räte sind weiterhin uneins bei der Verteilung der erwarteten Mehreinnahmen aus der OECD-Mindeststeuer für international tätige Konzerne. Der Ständerat hat am Montag auf einem Bundesanteil von einem Viertel beharrt. Der Nationalrat möchte das Doppelte.


    05.12.2022 16:45


    Die kleine Kammer fällte ihren Entscheid mit 31 zu 11 Stimmen bei einer Enthaltung. Das Geschäft geht zurück an den Nationalrat.

    Der Ständerat hatte sich bereits im September ein erstes Mal dafür ausgesprochen, 75 Prozent der Erträge den Standortkantonen der betroffenen Unternehmen zukommen zu lassen und nur 25 Prozent dem Bund.

    (AWP)

  • Düstere Aussichten prägen Budgetdebatte im Ständerat

    Der Ständerat hat am Montagnachmittag die Beratung das Budget 2023 aufgenommen. Die finanziellen Aussichten verdüstern sich nach 2023. Finanzminister Ueli Maurer betonte, dass Lösungen gefunden werden müssten.


    05.12.2022 18:27


    Einleitend fasste die Sprecherin der vorberatenden Finanzkommission die finanzielle Situation der Schweiz zusammen: "Die Schuldenbremse wird dieses Jahr noch eingehalten, ab 2024 nicht mehr", sagte Johanna Gapany (FDP/FR). Danach steigt das Defizit gemäss Hochrechnung jährlich an. Im schlechtesten Fall könnte das Finanzierungsdefizit gemäss Bundesrat bis 2026 auf sieben Milliarden Franken steigen.

    Auch wenn man jetzt vom Budget 2023 spreche, dürfe man die Aussichten nicht ignorieren, sagte Gapany. Die Situation sei nicht einfach. Neue Schulden dürften wegen der Schuldenbremse nicht gemacht werden. Konkret sieht das Budget Einnahmen in Höhe von 79,8 Milliarden Franken und Ausgaben in Höhe von 80,5 Milliarden Franken vor. Daraus ergibt sich ein Defizit von 669 Millionen Franken. Der Nationalrat hat vergangene Woche gegenüber dem Vorschlag des Bundesrats Aufstockungen von 14,1 Millionen Franken beschlossen.

    Ausserordentliche Ausgaben führen zu Defizit

    Finanzminister Ueli Maurer seinerseits betonte, dass das Budget insgesamt für 4,8 Milliarden Franken ein Finanzierungsdefizit ausweise. Dieses entstehe insbesondere durch die ausserordentlichen Ausgaben - etwa für die Schutzsuchenden aus der Ukraine. "Wir gehen davon aus, dass wir im nächsten Jahr 100'00 Personen mit Schutzstatus S hier haben, heute sind es rund 80'000 Personen." Budgetiert sind dafür 1,7 Milliarden Franken.

    Vier Milliarden Franken seien ausserdem vorgesehen für den Rettungsschirm der Axpo. "Der Kredit wurde noch nicht beansprucht und wir sind zuversichtlich, dass er auch im kommenden Jahr nicht beansprucht wird", sagte Maurer. Eine Finanzierungslücke komme wegen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zustande. "Wir müssen davon ausgehen, dass die Zahlungen der SNB nicht erfolgen werden für 2023." Der Abbau der ausserordentlichen Schulde werde sich daher verzögern.

    Insgesamt aber sei das Budget für das Jahr 2023 im Rahmen der Schuldenbremse noch auf Kurs, sagte Maurer. "Für die kommenden Jahren rechnen wir mit Finanzierungsdefiziten von 1 bis 3 Milliarden Franken." Da gehe es darum, keine neuen Ausgaben zu beschliessen, die nicht finanziert seien. "Das führt sonst zu Sparmassnahmen." Maurer fasste schliesslich zusammen: "Für 2023 können wir ruhig schlafen, für die folgenden Jahre lohnt es sich, wach zu werden und zu schauen, was man machen kann."

    Nicht mehr Geld für Meldestelle im Sport

    Zum Einstieg in die Debatte fällte der Ständerat zwei erste materielle Entscheide im Sportbereich. Nicht einverstanden war die kleine Kammer mit dem Entscheid des Nationalrats, zusätzliche 360'000 Franken zugunsten der Verbesserung der Ethik-Situation im Sport zu sprechen. Der Nationalrat beantragte dies, weil bei der Meldestelle von Swiss Sport Integrity eine höhere Zahl von Meldungen eingeht als prognostiziert. Der Entscheid dagegen im Ständerat fiel mit 23 zu 18 Stimmen.

    Ebenfalls abgelehnt hat der Ständerat den Beschluss des Nationalrats, zusätzliche 650'000 Franken zugunsten der Staffel-Weltmeisterschaft 2024 in Lausanne zur Verfügung zu stellen. Die Weltmeisterschaft sei in der Zwischenzeit auf die Bahamas vergeben worden, sagte Finanzminister Ueli Maurer. Entsprechend lehnte der Ständerat dies stillschweigend ab.

    (AWP)

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