• von Prof. Thorsten Polleit

    Mit Ausbruch der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise zeigte sich ein recht enger Gleichlauf zwischen dem Ausweiten der Zentralbankbilanzen und dem Goldpreis (USD pro Feinunze)…

    Aus Sicht der Edelmetallinvestoren verdient dieser Gleichlauf besondere Aufmerksamkeit, weil das Anschwellen der Zentralbankbilanzen ein Ausweiten der (Basis-)Geldmengen bedeutet.

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    weiter...
    http://www.rottmeyer.de/zentralbankpolitik-und-goldpreis/

  • JohnnyP hat am 04.03.2013 - 12:04 folgendes geschrieben:

    Quote

    Ein bisschen fundierter:

    Um das klarzustellen: Wir sprechen hier von zwei verschiedenen Dingen, die aber beide massgebend bestimmende Faktoren für den Goldpreis sind:


    Einerseits (ich) Geldmenge vs. Goldpreis, andererseits (Du) Realzinsen vs. Goldpreis.


    Wir könnten jetzt darüber streiten, welcher Faktor wichtiger ist. Aber der Punkt ginge dann wohl an Dich, denn die Realzinsen dürften als #1 wichtiger sein als die Geldmenge auf Platz 2.
    Daneben gibt es noch weitere Faktoren wie Inflationsangst als #3 und Angebot/Nachfrage ab Platz #4.


    Bist Du mit dieser Rangliste soweit einverstanden oder siehst Du das anders?

  • Genau. Die Geldmenge resp. auch die Inflationserwartung hat in einer Studie praktisch keine Korrelation ergeben. Hingegen die Realzinsen eine sehr starke wie auf dem Chart ersichtlich. Solange das Geld also keine oder real sogar negative Zinsen abwirft wird Gold gekauft/gehalten. Eine Trendwende deutet sich an...ist aber noch keinesfalls vollzogen. Ich denke 1522-30 sieht jeder Blinde als die Entscheidende Verteidigungslinie.

  • Weiterer US-Broker senkt seine Gold-Prognosen

    Nach Goldman Sachs senkt nun auch Merrill Lynch beim Gold die Prognosen – Carl Icahn geht auf Konfrontationskurs mit Transocean – Und: Bahnt sich bei Swisslog eine Machtübernahme durch die Hintertür an?


    Vor Wochenfrist sorgte Goldman Sachs an den Edelmetallmärkten für Aufruhr: In einer Strategiestudie strich das mächtige amerikanische Bankinstitut beim Gold die Prognosen auf 3, 6 und 12 Monate zusammen und kündigte das Ende der langjährigen Hausse an.

    Heute nun nimmt mit Merrill Lynch eine weitere Wall-Street-Grösse eine Prognosenreduktion vor: Die für das amerikanische Bankinstitut tätigen Rohstoffstrategen kürzen ihre Vorhersagen für die Jahre 2013 und 2014 auf 1680 (1805) und 1838 (2038) Dollar je Unze. Die Experten bleiben zwar bei ihrer Einschätzung, dass das Gold vorübergehend auf 2000 Dollar die Unze ansteigen könnte. Allerdings sei dies neu nicht vor 2014 zu erwarten.

    In den vergangenen Wochen seien vor allem Hedgefonds an den Edelmetallmärkten als Abgeber in Erscheinung getreten, so entnehme ich dem mir vorliegenden Kommentar. Die aus diesem Lager beobachteten Positionsglattstellungen seien zumindest teilweise von Kaufaufträgen seitens von langfristig orientierten Privatinvestoren absorbiert worden.

    Bei Merrill Lynch zieht man aufgrund der jüngsten Statistiken aus der Hedgefonds-Industrie dennoch negative Rückschlüsse auf die Entwicklung des Goldpreises. Dasselbe gilt für die erstmals wieder höheren Zinsen sowie die freundlicheren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

    Anders als ihre für Goldman Sachs tätigen Berufskollegen werfen die Strategen von Merrill Lynch auf längere Sicht die Flinte noch nicht ins Korn. In Erwartung einer weiteren Diversifikation der Devisenreserven in Gold durch die Zentralbanken und aufgrund weiterer Interventionen gegen die von der Bank of Japan angestrebte Schwächung des Yen sei gegen Ende Jahr wieder mit grösseren Goldkäufen zu rechnen, so die Experten.

    Im Kommentar aus dem Hause Merrill Lynch signalisieren die Verfasser wider Willen ein gewisses Mass an Unsicherheit und Ratlosigkeit. Auf längere Sicht bleiben die Strategen zwar zuversichtlich für das Gold. Gleichzeitig geben sie jedoch offen zu, dass das erklärte Ziel eines Anstiegs auf 2000 Dollar je Unze nur mit einer rekordverdächtigen Zunahme der Goldnachfrage zu bewerkstelligen sei.

    Noch ist der erbitterte Kampf zwischen Haussiers und Baissiers nicht entschieden.


    Charttechnisch betrachtet fiel das Gold in den letzten Wochen mehr als nur einmal in die zwischen 1550 und 1580 Dollar je Unze verlaufende Schlüsselzone zurück. Unterschritten wurde diese Zone bisher jedoch nicht. Solange die Unterstützungsmarke von 1550 Dollar die Unze erfolgreich verteidigt werden kann, dürften den Baissiers beim Gold die Argumente für einen weiteren Rückschlag fehlen. http://www.cash.ch/news/top_ne…goldprognosen-3037266-771

  • JohnnyP hat am 05.03.2013 - 12:00 folgendes geschrieben:

    Quote

    Genau. Die Geldmenge resp. auch die Inflationserwartung hat in einer Studie praktisch keine Korrelation ergeben.

    Nun, ob es eine Korrelation zwischen Geldmenge und Goldpreis gibt, darüber kann man natürlich streiten.
    Der vergleichende Chart steht hier. Da kann sich jeder selbst ein Urteil bilden, ob er hier einen Zusammenhang erkennt oder nicht.


    Etwas weiter zurück:


    [Blocked Image: http://p4.focus.de/img/gen/1/0/HB10jSNq_Pxgen_r_467xA.jpg]



    ... oder ...


    [Blocked Image: http://images.finanzen.net/mediacenter/unsortiert/gold_und_us_geldmenge_2.gif]




    ... oder ganz weit zurück ...


    [Blocked Image: http://www.timepatternanalysis.de/Blog/wp-content/uploads/2012/12/Clipboard036.gif]



    ... ein ähnliches Bild beim Euro:


    [Blocked Image: http://www.finews.ch/images/stories/news/2012/aug12/Gold.jpg]



    Zufall? Denn wenn es keine Korrelation gibt, was dann?

  • Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich :crazy:



    Ist die Geldemenge gesunken wenn der Goldpreis nachlässt? Nein. Es gibt sicher einen logischen Zusammenhang, aber offenbar ist dieser im Gegensatz zu den Realzinsen fürs Trading irrelevant.

  • JohnnyP hat am 06.03.2013 - 11:57 folgendes geschrieben:

    Quote

    ... aber offenbar ist dieser im Gegensatz zu den Realzinsen fürs Trading irrelevant.

    Das sehe ich auch so. Für das Trading sind ja ohnehin die ....-Erwartungen massgebender als die fundamentalen Fakten.


    Interessant sind solche Aspekte aber für Leute, die langfristig planen. Z.B. weil sie heute für ihre Altersvorsoge sparen und erst in 15 oder 20 Jahren an ihre Ersparnisse wollen.

  • Goldprognosen bis 2014 negativ

    Das Rekordhoch beim Goldpreis vom Herbst 2011 rückt in immer weitere Ferne. Nun wenden sich immer mehr Anleger vom Edelmetall ab - und Analysten revidieren ihre Preisziele bis ins Jahr 2014 deutlich nach unten.


    Im September 2011 hatten Anleger noch bis zu 1920 Dollar je Feinunze bezahlt. Derzeit kostet Gold weniger als 1600 Dollar. Und viele Experten senken seit Wochen ihre Prognosen für die weitere Preisentwicklung. Als Begründung geben sie die Erholung der US-Konjunktur und eine Beruhigung der Schuldenkrise in der Euro-Zone an. Das politische Patt in Rom, das an anderen Märkten den Investoren zeitweise den Nerv raubte, oder das Scheitern der Haushaltsverhandlungen in den USA ließ die Goldinvestoren kalt.


    Die jüngsten Ereignisse hätten allenfalls die Talfahrt etwas gebremst, erläutern Rohstoff-Händler. Den Trend geändert hätten sie bislang nicht, was an den Abflüssen aus dem New Yorker SPDR Gold Trust - dem größten börsennotierten ETF-Fonds der Welt - abzulesen ist. Er verzeichnete im Februar den größten Rückgang seit 2004. Der Goldpreis selbst ist in den vergangenen fünf Monaten gefallen. Das ist der längste Abwärtstrend seit Anfang 1997. Allein im Februar sank der Preis um rund fünf Prozent. Sollten langfristig orientierte ETF-Investoren tatsächlich ihre Bestände reduzieren, könnte dies für all jene ein Problem werden, die auf steigende Goldnotierungen im Stil der letzten zehn Jahre setzen, erklärt Daniel Brebner, Analyst bei der Deutschen Bank in London.


    Notenbanken schwächen Preissturz ab


    Immerhin zählt zu denen, die zuletzt ihre Anteile am SPDR-Fund senkten, kein Geringerer als die US-Investorenlegende George Soros. Im vierten Quartal 2012 trennte er sich von mehr als der Hälfte seiner SPDR-Anteile. Nachdem Soros 2011 die Goldpreisentwicklung als "die ultimative Blase" beschrieben hatte, überraschte das zwar wenige Börsianer. Doch verstimmte es viele, wenn sich ein Mann mit dem Ruf von Soros abwendet. Hinter den börsennotierten Indexfonds (ETF) stehen nicht weniger als 2265 Tonnen Gold - mehr als Japan, Russland und die EZB zusammen eingebunkert haben.


    Sollte das alles gleichzeitig auf den Markt kommen, würde der Goldpreis kollabieren. Doch damit rechnen die Analysten nicht. Die Goldkäufe der Zentralbanken dürften die potenziellen ETF-Verkäufe kompensieren, erklären die Experten der DZ Bank und der LBBW. Viele Notenbanken - vor allem aus den Schwellenländern - nutzten Gold zur Diversifizierung ihrer Währungsreserven. Die DZ Bank rechnet vor, dass die Zentralbanken 2012 mit 535 Tonnen Gold soviel wie seit 1964 nicht mehr gekauft haben.


    Enge Verknüpfung mit US-Geldpolitik


    :bye: Der größte "Feind" des Goldes - so geht aus den Kurzstudien der Experten hervor - ist der Zins, der zugleich seit Jahren des Goldes bester Freund war. Sollten die Notenbanken weltweit von ihrer Nullzinspolitik abrücken, würde Gold aus zwei Gründen verlieren: Zum einen wäre das Edelmetall als Inflationsschutz - höhere Zinsen schützen vor dem Anstieg der Verbraucherpreise - nicht mehr gefragt. Zum anderen könnten die Anleger wieder höhere Renditen einheimsen - ohne dafür auf Risiko gehen zu müssen. Doch damit rechnet vorläufig kaum jemand.


    Gerade das Anwerfen der Notenpresse vor allem in den USA hatte seit 2008 dem gelben Metall - es notierte Ende 2007 noch unter 900 Dollar - ein nicht geahntes Comeback als alternative Währung beschert. Doch die Abhängigkeit bröckelt inzwischen einseitig. So fällt der Goldpreis jedes Mal, wenn Zweifel an der US-Geldpolitik aufkommen. Doch umgekehrt geht die Rechnung kaum mehr auf. So macht das Scheitern der US-Haushaltsverhandlungen Ende Februar eine Verlangsamung des US-Wachstums wahrscheinlicher und damit ein vorzeitiges Ende der ultralockeren Geldpolitik der US-Notenbank unwahrscheinlicher. Goldinvestoren lockte das aber kaum mehr an.


    Sollte sich die Erholung der US-Konjunktur aber intensiver fortsetzen als bisher veranschlagt und die Fed den Geldfluss drosseln, könnte der Goldpreis bis auf 1300 Dollar abstürzen, fürchtet die DZ Bank. Doch erwarten die Experten auf dem aktuellen Niveau allmählich eine Bodenbildung. Erst 2014 dürfte es mit dem Goldpreis wieder nach unten gehen, vermuten sie. Ihre Kollegen von Goldman Sachs senkten für das nächste Jahr denn schon mal ihre Prognose auf 1450 Dollar von bisher 1750 Dollar. http://www.cash.ch/news/top_ne…_2014_negativ-3038111-771

  • Nach langjährigem Boom wird Gold zum Ladenhüter

    Wenn die US-Notenbank den Geldfluss drosselt, könnte die Feinunze bis auf 1300 Dollar abstürzen. George Soros hat die Preisentwicklung bei dem Edelmetall bereits als "ultimative Blase" bezeichnet. http://www.welt.de/finanzen/ar…Gold-zum-Ladenhueter.html



    MarcusFabian hat am 17.02.2011 - 00:00 folgendes geschrieben:

    Quote

    Ramschpapierhaendler wrote:

    ... sagte sich auch George Soros und ist mit $300 Mio in Gold eingestiegen. smiley

  • Elias hat am 08.03.2013 - 13:06 folgendes geschrieben:

    Quote

    Wenn die US-Notenbank den Geldfluss drosselt, könnte die Feinunze bis auf 1300 Dollar abstürzen.

    Stimmt. Aber wird sie das tun? Wie hoch stehen die Chancen dafür? Haben die Märkte nicht schon letztes Jahr das Szenario gespielt, die Fed könne die Zinsen anheben und QE3 würde nie kommen? Mittlerweile haben wir QE4 ;)



    Ich finde es übrigens positiv, dass Du nun auch einen Zusammenhang zw. Geldmenge und Goldpreis erkennst.

  • MarcusFabian hat am 08.03.2013 - 17:26 folgendes geschrieben:

    Quote
    Mittlerweile haben wir QE4 smiley


    Ich finde es übrigens positiv, dass Du nun auch einen Zusammenhang zw. Geldmenge und Goldpreis erkennst.

    Richtig. Wir haben schon QE4 und der Goldpreis steigt wieder nicht. Nicht einmal Nord Korea bringt Schwung hinein, was für ein Krisenmetall doch bemerkenswert ist. Da wäre vor ein paar Jahren die Post abgegangen. Die Krisen sind noch nicht vorbei, viele Probleme immer noch nicht gelöst.


    Dem Goldpreis ist die Geldmenge oder Ankündigungen von weiteren QExy zur Zeit egal. Den Aktien eher nicht. Es scheint, als ob von den Konten (aka M3) das Geld dorthin fliesst. Auch unabhängig von der Geldmenge. Das Geld ist schon dort.

  • Warum Investoren ihr Gold verkaufen

    Der Goldpreis ist von seinem Rekordhoch weit entfernt und erlebt die längste Talfahrt seit 15 Jahren. Analysten sehen mehrere Gründe für den Preisverfall und haben auch den „größten Feind“ des Goldes gefunden.


    Auf dem Höhepunkt der Finanz- und Schuldenkrise rissen sich die Anleger noch um Gold - der ältesten Währung der Welt. Doch obwohl die Krisen weiter schwelen, rückt das Rekordhoch von 1920 Dollar je Feinunze aus dem September 2011 dieser Tage in immer weiterer Ferne. Eine Feinunze des Edelmetalls kostet derzeit etwas weniger als 1600 Dollar. Und viele Experten senken seit Wochen ihre Prognosen für die weitere Preisentwicklung.

    Als Begründung geben sie die Erholung der US-Konjunktur und eine Beruhigung der Schuldenkrise in der Euro-Zone an. Das politische Patt in Rom, das an anderen Märkten den Investoren zeitweise den Nerv raubte, oder das Scheitern der Haushaltsverhandlungen in den USA ließ die Goldinvestoren kalt. Die jüngsten Ereignisse hätten allenfalls die Talfahrt etwas gebremst, erläutern Rohstoff-Händler.


    Den Trend geändert hätten sie bislang nicht, was an den Abflüssen aus dem New Yorker SPDR Gold Trust - dem größten börsennotierten ETF-Fonds der Welt - abzulesen ist. Er verzeichnete im Februar den größten Rückgang seit 2004.


    Sollten langfristig orientierte ETF-Investoren tatsächlich ihre Bestände reduzieren, könnte dies für all jene ein Problem werden, die auf steigende Goldnotierungen im Stil der letzten zehn Jahre setzen, erklärt Daniel Brebner, Analyst bei der Deutschen Bank in London. Immerhin zählt zu denen, die zuletzt ihre Anteile am SPDR-Fund senkten, kein Geringerer als die US-Investorenlegende George Soros. Im vierten Quartal 2012 trennte er sich von mehr als der Hälfte seiner SPDR-Anteile. Nachdem Soros 2011 die Goldpreisentwicklung als „die ultimative Blase“ beschrieben hatte, überraschte das zwar wenige Börsianer. Doch verstimmte es viele, wenn sich ein Mann mit dem Ruf von Soros abwendet.


    Hinter den börsennotierten Indexfonds (ETF) stehen nicht weniger als 2265 Tonnen Gold - mehr als Japan, Russland und die EZB zusammen eingebunkert haben. Sollte das alles gleichzeitig auf den Markt kommen, würde der Goldpreis kollabieren. Doch damit rechnen die Analysten nicht. Die Goldkäufe der Zentralbanken dürften die potenziellen ETF-Verkäufe kompensieren, erklären die Experten der DZ Bank und der LBBW. Viele Notenbanken - vor allem aus den Schwellenländern - nutzten Gold zur Diversifizierung ihrer Währungsreserven. Die DZ Bank rechnet vor, dass die Zentralbanken 2012 mit 535 Tonnen Gold soviel wie seit 1964 nicht mehr gekauft haben.


    http://www.handelsblatt.com/fi…ld-verkaufen/7891968.html

  • Um das - zum x-ten mal - nochmals klarzustellen:


    Wer Futures, Optionen oder ETFs oder sonst ein Papier, das auf Gold lautet, verkauft, verkauft nicht Gold sondern einen "Zettel wo draufsteht: Anspruch auf Gold."


    Man muss also immer unterscheiden zwischen physischem Gold und Papiergold. Papiergold wird je nach Charttechnik gekauft oder verkauft. Die Halter von physischem Gold ticken nach anderen Regeln als die Halter von Papiergold. Wobei das nicht heissen soll, dass die einen besser oder schlechter sind als die anderen ;)


    Was das physische Gold betrifft, so sehen wir seit über 10 Jahren tendenziell eine Verschiebung der Goldbestände von West nach Ost. Wobei man hier die USA ausklammern muss, denn die USA haben bisher offziell keine einzige Unze ihrer Goldbestände von 8000t verkauft. Ganz anders als die westeuropäischen Staaten namentlich Grossbritannien oder die Schweiz.


    Die Chinesen horten weiterhin Gold, wobei sie es insofern geschickt anstellen als sie nicht Gold auf dem Weltmarkt kaufen sondern einfach ihr im eigenen Land produziertes Gold (und Silber) behalten und gar nicht erst zum Verkauf anbieten.


    Weiterhin kaufen die Chinesen indirekt Gold, indem sie Goldminen in Australien und Afrika aufkaufen. Auch hier also Gold, das nicht preiswirksam auf den Markt fliesst.


    Inder und Araber gehören im Schnitt auch noch zu den Käufern. Zumindest wäre mir nicht bekannt, dass die Inder in grossem Stil den Goldschmuck ihrer Frauen (= Sparkapital) zum Verkauf anbieten. Schon gar nicht zu den aktuell günstigen Preisen.


    Dass George Soros Papiergold verkauft, wurde bereits im Mai/Juni 2011 verkündet. Im August 2012 soll er wieder gekauft haben, jetzt verkauft er wieder.


    Hier ist anzumerken, dass die Berichterstattung einseitig ist: Soros hat damals im Mai 2011 Papiergold verkauft und darfür physisches Gold gekauft. Man hat von den Verkäufen von Papiergold berichtet, nicht aber von seinen echten Käufen.


    Vielleicht - wahrscheinlich sogar! - hat Soros verstanden, dass es beim Gold um den Wert geht und nicht um den Preis.

  • Elias hat am 08.03.2013 - 20:36 folgendes geschrieben:

    Quote

    Richtig. Wir haben schon QE4 und der Goldpreis steigt wieder nicht. Nicht einmal Nord Korea bringt Schwung hinein, was für ein Krisenmetall doch bemerkenswert ist. Da wäre vor ein paar Jahren die Post abgegangen. Die Krisen sind noch nicht vorbei, viele Probleme immer noch nicht gelöst.


    Ich gebe zu, dass das ein gewichtiges Argument ist:


    [Blocked Image: http://www.rottmeyer.de/wp-content/uploads/2013/03/zb-2.png]


    Wir haben tatsächlich seit etwa einem Jahr eine Divergenz, wo der Goldpreis auf steigende Geldmenge nicht reagiert. (Also meine QE-Treppchen).

    Allerdings hatten wir diese Divergenz auch 2009-2011 über 2 Jahre und deshalb bin ich noch nicht so schnell bereit wie Du, die Theorie, dass es einen Zusammenhang zwischen Geldmenge und Goldpreis gibt, über Bord zu werfen.


    Rein aufgrund des obenstehenden Charts gibt es zwei Möglichkeiten, sofern man einen Zusammenhang zwischen Geldmenge und Wert der Währung in Gold akzeptiert:


    1. Der Goldpreis passt sich der Geldmenge an und holt entsprechend auf $1800/oz auf.


    2. Die Geldmenge passt sich dem Goldpreis an und sinkt auf das Niveau von Anfang 2012.


    Im Moment spielen die Märkte das zweite Szenario: Man geht davon aus, dass die Fed die Geldmenge eher reduzieren als erweitern wird. Dieses Szenario hat der Markt allerdings schon 2012 gespielt. Es hat sich aber erwartungsgemäss nicht bestätigt.


    Charttechnisch ist für den Goldpreis derzeit die starke Unterstützungszone um $1520-1540 massgebend. Sollte die nach unten durchbrochen werden, kann uns ein Szenario Analog 1975 bevor stehen:


    [Blocked Image: http://www.goldseiten.de/bilder/artikel/general-access-5925_3.png]



    Damals hat sich der Goldpreis von Anfang 1975 bis Mitte 1976 fast halbiert (von $195 auf $105), um danach erst so richtig durchzustarten.
    Auf aktuelle Verhältnisse übertragen würde das bedeuten, vom Hoch von $1910 auf etwa $1050. Das würde so ziemlich alle Goldbullen abschütteln. Danach könnte der Goldpreis - von allen zittrigen Händen befreit - so richtig loslegen.

  • MarcusFabian hat am 09.03.2013 - 20:35 folgendes geschrieben:

    Quote
    Wir haben tatsächlich seit etwa einem Jahr eine Divergenz, wo der Goldpreis auf steigende Geldmenge nicht reagiert. (Also meine QE-Treppchen).

    Es ist das, was ich zu erklären versuche. Die Umstände haben sich geändert. Was nicht heisst, dass der Goldpries nicht doch durch die Decke gehen kann. Aktuell würde er es aus anderen Gründen tun. Steigende Zinsen hingegen wären Gift. Es gibt Pro und Contra.



    Die Strategie "kaufen, solange der Kurs unter 1'800 Dollar ist" finde ich weiterhin nicht schlau, zumal irgendwann jedem einmal das Geld ausgehen müsste.

  • MarcusFabian hat am 11.03.2013 - 01:06 folgendes geschrieben:

    Quote
    Und Gold in Franken ist in den letzten zwei Wochen ebenfalls gestiegen.

    Ich lach mir ein zweites Loch in den Hintern. Der MF rechnet vom Zufallszwischentief von vor 2 Wochen aus.


    Mal vergleicht man die Performance gegenüber dem Euro, mal gegenüber einer nicht dividendenbereinigten Legierung von Aktien, deren Zusammensetzung ab und zu wechselt, mal per 31. 12.

  • Elias hat am 10.03.2013 - 17:49 folgendes geschrieben:

    Quote

    MarcusFabian hat am 09.03.2013 - 20:35 folgendes geschrieben:

    Es ist das, was ich zu erklären versuche. Die Umstände haben sich geändert.

    In wiefern haben sich die Umstände geändert?


    Ich meine, wir sprechen hier von Konvergenzen, die über Jahrzehnte Gültigkeit haben. Die so mir-nichts-dir-nichts über Bord zu werfen, weil es einige Monate lang eine Divergenz gibt (und so etwas hatten wir schon öfter und länger) ... da brauche ich schon eine bessere Begründung als ein globales "diesmal ist alles anders".

  • MarcusFabian hat am 12.03.2013 - 16:51 folgendes geschrieben:

    Quote

    Elias hat am 10.03.2013 - 17:49 folgendes geschrieben:

    In wiefern haben sich die Umstände geändert?


    Ich meine, wir sprechen hier von Konvergenzen, die über Jahrzehnte Gültigkeit haben. Die so mir-nichts-dir-nichts über Bord zu werfen, weil es einige Monate lang eine Divergenz gibt (und so etwas hatten wir schon öfter und länger) ... da brauche ich schon eine bessere Begründung als ein globales "diesmal ist alles anders".

    Die Krise ist in den Hintergrund getreten. Die Stimmung ist eine andere. WR, Hyperinfla etc. sind zur Zeit kein Thema. Jeden Monat buttert die FED weiterhin via QE Geld hinein. Die Japaner sind auch fleissig dran. Das Geld bleibt überwiegend im Finanzsystem hängen.




    Hingegen geht das Gerücht um, dass die Geldpolitik locker bleibt. Nicht die Geldmenge, sondern ein total unvorstellbares und unerwartetes Gerücht treibt den Preis in die Höhe.

    Quote

    Spekulation auf lockere Geldpolitik treibt Gold an

    http://www.cash.ch/news/top_ne…reibt_gold_an-3039924-771

  • Das mit der aktuellen Stimmung ist natürlich richtig. Da gebe ich Dir recht.


    Wir wissen aber auch beide, wie schnell Stimmungen ändern und mal in die eine oder andere Richtung übertreiben können.


    Dass wir hingegen eine lockere Geldpolitik erleben, ist kein Gerücht sondern seit 4 Jahren schlicht Fakt.