• Re: Gold durch US Regierung nach OBEN gedrückt?

    edelspez wrote:

    Quote
    USA drucken Dollars und Bonds und machen das Vermögen der übrigen Länder somit wertlos, gleichzeitig drücken sie den Goldpreis hoch und steigern somit ihr eigenes Vermögen und gehen als Sieger hervor.


    Zweimal FALSCH einmal RICHTIG. Es kommt auf die Reihenfolge an.


    Aber der Reihe nach:

    Im Gegensatz zu den anderen westlichen Nationen haben die Amis (zumindest offiziell) nie ein Gramm Gold verkauft. Sie besitzen also noch 8000t der weltweiten 32'000t Zentralbank-Gold.


    Frage: Warum haben die Amis nie Gold verkauft?

    Antwort: Greenspan ist im Herzen ein Goldbug (siehe seine berühmte Rede von 1966, von der er nie auch nur einen Satz zurückgenommen hat:

    Original englisch: http://www.gold-eagle.com/greenspan041998.html

    Deutsche Übersetzung: http://www.gold-eagle.com/analysis/0003.html

    Ein must-read für jeden, der sich für Gold und Währungssysteme inressiert!!!)


    Meine persönliche Verschwörungstheorie (die ich auch schon ab 2003 mehrfach zum Ausdruck gebracht habe) lautet wie folgt:


    Die USA haben Schulden, von denen sie auf "legale" Weise nicht mehr wegkommen. Eine 10-20 Jahre deflationäre Depression mit Gürtel-enger-schnallen etc. kommt schon politisch nicht in Frage. Also wird der Dollar inflationiert, um sich so über die Entwertung des Dollars aus den Schulden zu drucken.

    Das hat schlussendlich zwei Konsequenzen: 1. Die Amis kriegen aus dem Ausland keine Kredite mehr bzw. 2. Sie müssen für Kredite mehr Geld (Zinsen) bezahlen.

    Schlussendlich mündet dann das ganze in einer Währungsrefortm. Und da der Dollar die Welt-Reservewährung ist und am Dollar unzählige andere Papierwährungen kleben (auch der Euro und der Franken) wird eine Währungsreform alle reinen Papierwährungen betreffen.


    Deshalb das erste FALSCH: Die USA sind daran interessiert, möglichs viel Gold zu behalten bzw. zu kaufen, solange sie Gold für grünes Papier bekommen. Es liegt also in ihrem Interesse, den Goldpreis gegen Dollar möglichst niedrig zu halten.


    Während dieser Übergangszeit sind die Amis auch erpicht darauf, dass Investoren in US T-Bonds und Aktien investieren. Nun stehen die verschiedenen Anlageklassen: Aktien, Oblis, Gold, Immobilien miteinander in Konkurrenz um Kapital. Will man also Aktien und Oblis attraktiv machen, muss der Konkurrent Gold möglichst geschwächt werden. Man erreicht dies heutzutage relativ einfach über Short-Kontrakte im Future-Markt. Hier also das zweite FALSCH von oben: Gold darf nicht in den Fokus der Investoren gelangen, um Aktien und Bonds nicht zu konkurrenzieren.


    Zurück zur Währungsreform:

    Eine Währungsreform bedeutet, dass vorgängig das Vertrauen in Papiergeld verloren gegangen ist. Niemand traut mehr Papier und der Ruf nach einer gedeckten Währung wird wieder laut. Man wird sich daran erinnern, dass Gold (bzw. Goldgedeckte Währungen) der Menschheit 3000 Jahre lang stabile Preise garantiert haben und dass sämtliche Papiergeld-Systeme in der Geschichte bisher gescheitert sind.

    Es wird also auf alle Fälle zu einer neuen Währung kommen, die wieder einen gewissen Deckungsgrad in Gold hat.


    Wer ist nun der Gewinner einer Währungsreform?


    Richtig, jene Länder, die über ausreichende Goldreserven für die Deckung der neuen Währung verfügen!


    Durch die Entwertung des Dollars wird Amerika also weiterhin Vertrauen verlieren. Mit einer kompletten Entwertung bis zur Hyperinflation wird der Dollar jegliches Restvertrauen einbüssen. Somit besteht - aus Sicht der USA - die berechtigte Sorge, dass die amerikanische Währung den Status der Reservewährung verliert.


    Wenn die USA diesen Status also behalten wollen und nicht zukünftig ihre Öl-Importe in Yuan oder Euro bezahlen wollen, müssen sie dafür sorgen, dass die US-Währung auch nach einer Währungsreform noch oben auf schwimmt.


    Erreichen können sie das aber nur durch eine goldgedeckte Währung. Ein Viertel der Welt-Zentralbank-Reserven sind da sehr hilfreich!


    Hier kommt das RICHTIG Deines Statements. Denn jetzt, während, nach der Währungsreform gewinnt Gold an Wert, da es nun wieder offizielles Zahlungsmittel und aus seinem Schattendasein befreit ist.

  • Re: Happy NY Goldbugs

    Zur Erklärung (ich selbst hab's nämlich nicht begriffen und musste Wiki konsultieren. Und wenn ich was nicht kapiere, dann gehe ich davon aus, dass es der eine oder andere Leser auch nicht kapiert hat):




    Sallatunturi wrote:

    Quote
    China hat bereits in diesem Jahr ihre langfristigen TBonds in TBills gewechselt


    TBonds haben eine Laufzeit von 20-30 Jahren

    TBills eine Laufzeit von 1 Jahr oder weniger.


    Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/United_States_Treasury_security

  • Re: Gold durch US Regierung nach OBEN gedrückt?

    MarcusFabian wrote:


    Danke, sehr informativ. Aber erstaunlich was jemand im Herzen trägt und über die Lippen bekommt. Kann man tatsächlich während Jahrzehnten :!: so extrem gegen seine Überzeugung handeln :?:


    MarcusFabian wrote:

    Quote


    Deshalb das erste FALSCH: Die USA sind daran interessiert, möglichs viel Gold zu behalten bzw. zu kaufen, solange sie Gold für grünes Papier bekommen. Es liegt also in ihrem Interesse, den Goldpreis gegen Dollar möglichst niedrig zu halten.
    Na ja, solange man einfach die Druckmaschinen schneller drucken lässt, spielt der Goldpreis nur eine untergeordnete Rolle *wink*




    MarcusFabian wrote:

    Quote


    Meine persönliche Verschwörungstheorie


    Hoffen wir, dass da noch ein "Finanz-Einstein" die Quadratur des Kreises findet und wir nicht in ein schwarzes Loch fallen in diesem neuen Jahrzehnt, zu dem ich



    ALLEN EINEN GUTEN START UND EIN GESUNDES UND ERFOLGREICHES NEUES JAHR WÜNSCHE

  • Gold

    Diese Varianten habe ich mir auch schon überlegt. Die Frage welches Land wieviel Gold besitzt wird spätestens im Falle einer internationalen Währung nach einer Währungsreform und folgender Weltregierung nicht mehr interessant sein. In einer Verschwörungstheorie soll der IWF und die Weltbank einst die Weltzentralbank werden.


    Ich selbst bezweifle, dass das Gold überhaupt noch in Fort Knox liegt, vermute eher es liegt in den Händen der mächtigsten Bankersfamilien Rothschild, Morgan, Rockefeller und Konsorte. Damit zweifle ich auch, dass wir das Schweizer Nationalbankgold jemals wieder sehen werden, geschweige die Deutschen ihres.


    Ein Goldstandard würde es eventuell im Falle einer Währungsreform zur Vertrauensrückgewinnung geben, aber nicht lange. Denn damit würde sich die Elite ja selbst schaden und ihr geniales Inflationswerkzeug entwenden. Mal schauen, wir werdens noch erleben.

    "I believe in the Golden Rule, he who owns gold rules." Gerald Celente

  • Goldhandel ab Ende März in Vietnam verboten:

    http://www.ft.com/cms/s/0/724c…ftcamp=rss&nclick_check=1


    Vietnam to put an end to gold trading

    By Tim Johnston in Bangkok

    Published: January 1 2010 13:09 | Last updated: January 1 2010 13:09

    The order also bans using overseas accounts,

    Vietnam has ordered all gold trading floors to close by the end of March, putting an end to a business which turns over $1bn a day but which the government feared was spinning out of control.

    “Both the owners of the gold-trading floors and traders are doing their transactions on a fragile foundation that lacks legal, economic and technical frameworks and knowledge,” the government said in a statement.

  • Re: Happy NY Goldbugs

    Sallatunturi wrote:

    Quote
    Gegenwärtig wird zu ca. 90% ein markant tieferer Goldpreis ... prognostiziert.


    Und weil diese 90% der Prognostiker bereits verkauft haben bzw. noch gar nicht investiert sind wird der Goldpreis auch nicht markant fallen. *wink*

  • Gold

    @ RPH


    Deshalb das Wort "prognostiziert"


    Sind Theoretiker, die ihr Geld mit Büchern, A4 Blätter für Bank-Kunden, Fernsehauftritten etc zu easy verdienen *wink* .


    Wir müssen für unsere 100% aber schwer arbeiten :lol:

    Gute Trades in diesem Jahr

  • Gold

    Johnny P wrote:

    Quote
    Hab mal nen Löffel Short für ganz mutige genommen :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:


    Bist du über Nacht short gegangen? Dann war der Zeitpunkt nicht schlecht gewählt. Für heute sehe ich das übliche kleine Up bis 14.00h, dann kleines Down bis 15.30h. Danach evtl. eine Rakete nach den US-Daten. Die Richtung weiss ich aber auch nicht.

    :mrgreen:

  • Gold

    Heute USA Arbeitsmarktdaten


    Normal ist das ein Abverkauf, wobei die letzten x mal jemals mit einem starken rebound.


    Gold ist immer noch in der Tupperware-Range gefangen. Solange es nicht mit Schwung die 1140 Marke nimmt, sind Engagement eine 50/50 Chance, somit sicher für Daytrader die mit Hebel ein bisserl mit den Fut rumgurken geeignet, für Normales aber ein pain in the ...

    Ich warte momentan auf ein klareres Signal.

  • Gold

    @ Sallatunturi


    Der allgemeine Konsens sieht "gute" Arbeitsmarktdaten vor. Also abnehmender Rückgang wäre ja schon was. Und eine leichte Steigerung gar überraschend....


    Gruss

    Dr.Zock

    Es ist leichter, einer Begierde ganz zu entsagen, als in ihr maßzuhalten. ( Friedrich Nietzsche )

  • Gold

    Achtung: Indexumstellung!


    Vom 8. bis zum 14. Januar wird es an den Rohstoffmärkten besonders spannend, denn in diesem Zeitraum werden die beiden Rohstoff-Benchmarks S&P GSCI und Dow Jones UBS neu adjustiert. Dabei wird der Anteil der einzelnen Rohstoffe auf die Ausgangsgewichtung zurückgesetzt, welche sich nach dem Weltproduktionsanteil (S&P GSCI) oder der Handelsaktivität (DJUBS) richtet. Das dürfte einmal mehr für Turbulenzen bei den Rohstoffen sorgen, die sich seit der letzten Indexanpassung gegenüber dem Gesamtmarkt deutlich überdurch-schnittlich (Gewicht wird jetzt wieder reduziert) oder unterdurchschnittlich (Gewicht wird jetzt wieder aufgestockt) entwickelt haben.


    Marktrelevanz erhält der Vorgang des Rebalancing durch die zahlreichen Anlageprodukte und Investmentvehikel, welche die Entwicklung der Rohstoffindizes abbilden und Indexumstellungen durch entsprechende Umschichtungen nachvollziehen. Vor 12 Monaten trug etwa die Erhöhung der Gewichte von Kupfer und Rohöl maßgeblich zu der markanten Jahresauftaktrallye von Kupfer und Öl mit Preissteigerungen von 10-15% innerhalb von nur zwei Wochen bei.


    In der jetzt anstehenden Neugewichtungsrunde wird es wieder gravierende Änderungen geben. Aufgrund der überdurchschnittlich starken Preisentwicklung im letzten Jahr steht den Basismetallen eine signifikante Reduzierung ihres Indexanteils bevor. In besonderem Maße trifft dies Kupfer, dessen Gewichtung im DJUBS um vier Prozentpunkte verringert wird. Bei einem zugrunde gelegten Anlagevolumen von ca. 50 Mrd. USD in DJUBS-basierten Indexprodukten dürfte dies Kupferverkäufe in Höhe von rund 2 Mrd. USD nach sich ziehen. Da Kupfer seit Mitte Dezember etwa 10% zugelegt hat und damit auch kein Anzeichen für ein Antizipieren des Indexeffekts erkennbar ist, bleibt das rote Metall besonders anfällig für eine Korrektur.


    Ähnliches gilt für Rohöl (Indexgewicht fällt um 2,5 Prozentpunkte) und für Zucker (-2 Prozentpunkte). Steigende Preise könnte die Indexumstellung für Natural Gas (+3,5 Prozentpunkte), Mais (+3 Prozent-punkte), Soja (+2 Prozentpunkte) und Gold (+1,7 Prozentpunkte) bedeuten. Bei Natural Gas und Mais dürften einige Käufe schon vorgezogen worden sein; aber insbesondere der Goldpreis hat sich seit Anfang Dezember tendenziell rückläufig entwickelt und könnte kurzfristig durchaus zu einem kleinen Zwischensprint ansetzen.




    © Dr. Frank Schallenberger

    Commodity Analyst


    Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart