Währungskrieg

  • MarcusFabian hat am 04.02.2013 - 17:36 folgendes geschrieben:

    Quote

    Nun stellt sich zwangsläufig die Frage, was dazu geführt hat, dass wir bessere Bedingungen vorgefunden haben als die islamischen Ländern. Du gibst ja die Antwort darauf: Wissen, stabiles Rechtssystem, stabiles Geldsystem und vor allem der Anreiz, durch überdurchschnittliche Leistung und Erfindungsreichtum sein Leben zu verbessern.


    Genau diese Motivation ging aber in der islamischen Welt verloren. Fatalismus ist nun mal keine treibende Kraft für Erfindungen und Änderungen.

    ..."Wissen" hatten die islamischen Länder damals ebenfalls zu genüge und einen Anreiz sein Leben zu verbessern hat ,damals wie heute,wohl (fast) jeder.


    Das kirchliche Zinsverbot war schlicht ein Witz und die Tinte nicht wert.Es wurde schlicht ,mit legale Mitteln (von der Kirche genehmigt) bzw. illegal umgangen und später schlicht gewohnheitsrechtlich aufgehoben (siehe z.B wiki) oder http://books.google.ch/books?i…m%20zins%20handel&f=false



    Die Kreuzzüge gegen den Islam und der Seehandel brachten Bewegung in das Geldsystem und viele Neuerungen (indisch-arabische Zählweise ,Messen,Wechsel usw.) ermöglichten den Aufstieg des Abendlandes .



    http://www.spiegel.de/spiegel/…eschichte/d-66214334.html



    In unserem Geldsystem gibt's den Kredit eben nur mit Termin und Zins . Da bleibt eben schlicht keine Zeit für Fatalismus ,wenn man nicht will,dass man seine Sicherheiten verliert oder die Schulden anwachsen...! Treibende Kraft genug...wenigstens für Kreditnehmer... *drinks*



    weico

  • weico hat am 04.02.2013 - 19:51 folgendes geschrieben:

    Quote
    In unserem Geldsystem gibt's den Kredit eben nur mit Termin und Zins . Da bleibt eben schlicht keine Zeit für Fatalismus ,wenn man nicht will,dass man seine Sicherheiten verliert oder die Schulden anwachsen...! Treibende Kraft genug...wenigstens für Kreditnehmer... smiley

    Monte dei Paschi: Affäre um älteste Bank der Welt erreicht Draghi

    http://www.spiegel.de/wirtscha…chef-draghi-a-880304.html



    Der Kreis schliesst sich. Das älteste Kreditinstitut am Rand des Abgrunds. Die Sicherheiten verlieren sich.

  • Die guten Seiten des Währungskrieges

    François Hollande forderte vor dem Europaparlament einen schwächeren Euro. Gegenseitige Währungsabwertungen sind konservativen Ökonomen ein Gräuel, für die Weltwirtschaft jedoch nicht nur negativ.


    Was macht einen Währungskrieg für Politiker so attraktiv? Das «Wall Street Journal» zitierte dazu jüngst einen hohen Beamten der US-Notenbank. «Es ist wie Bettnässen», erklärte der Fed-Mann. «Zuerst fühlt es sich gut an, aber sehr bald wird es zu einer riesigen Schweinerei.» Trotzdem scheint Bettnässen derzeit mächtig in Mode zu sein: Das Fed hält unbeirrt an seinem Quantitative Easing fest, die Bank of England orientiert sich nicht mehr an der Inflation, sondern am Nettowachstum des Bruttoinlandprodukts, die Schweizerische Nationalbank verteidigt die Untergrenze gegen den Euro um jeden Preis, und in Japan hat die neue Regierung von Shinzo Abe die Bank of Japan dazu geprügelt, mit einer ultraleichten Geldpolitik endlich die Deflation zu besiegen. Konservativen Geldpolitikern stehen die Haare zu Berge. Der Präsident der deutschen Bundesbank, Jens Weidmann, warnt in schrillen Tönen vor einem Währungskrieg.


    Frankreichs Problem


    Nun hat sich auch der französische Präsident François Hollande in die Debatte eingemischt. In einer Rede vor dem europäischen Parlament erklärte er, eine wirtschaftliche Einheitszone «sollte auch eine Wechselkurspolitik haben, sonst wird ihr ein Wechselkurs aufgezwungen, der nicht der Stärke ihrer Wirtschaft entspricht». Deshalb, so Hollande, dürfe der «Euro nicht den Launen des Marktes überlassen werden».


    Hollande hat ein Problem: Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) hat mit einer raffinierten Geldpolitik den Euro stabilisiert und das brandgefährliche Spiel der Spekulanten mit den Zinsspreads der Staatsanleihen der Defizitländer vorläufig unterbunden. Doch die Konsequenzen sind zwiespältig: Einerseits ist damit der Boden für einen Aufschwung der realen Wirtschaft vorbereitet worden, doch andererseits hat dies in den letzten Wochen zu einer massiven Aufwertung des Euro geführt. Das ist für die Wirtschaft in Euroland umso schmerzlicher, als die Zentralbanken der Konkurrenz alles unternehmen, um ihre Währungen zu schwächen. Was die EZB so mit einer Hand gegeben hat, nimmt sie mit der anderen wieder weg. Das will Hollande wieder ändern. «Es ist doch paradox, die Länder aufzufordern, ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, und gleichzeitig diese Anstrengungen wieder mit einem stärkeren Euro zu untergraben», rief er vor dem europäischen Parlament aus.


    Hollandes Logik ist korrekt, doch sie trifft das falsche Ziel. Die EZB kann der französischen Wirtschaft nur bedingt aus der Klemme helfen. Das wahre Problem heisst Deutschland. VW, Mercedes, Siemens und Co. profitieren davon, dass Deutschland mit der Agenda 2010 einen harten Sparkurs absolviert hat und seine Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Peugeot, Renault und Alcatel massiv verbessert hat. Eine Abwertung des Euro ändert daran nichts. Deutschland müsste mit fiskalpolitischen Mitteln dagegenhalten, mit höheren Löhnen beispielsweise oder dem Tolerieren von mehr Inflation. Doch das kommt auf der anderen Seite des Rheins ganz schlecht an. Deshalb dürfte Hollandes Brandrede weitgehend für die Katz gewesen sein.


    Ein Segen für die Weltwirtschaft?


    Zudem ist vielleicht die Angst vor einem Währungskrieg ohnehin unbegründet und der Vergleich mit dem Bettnässen falsch gewählt. Prominente Währungsexperten, beispielsweise Barry Eichengreen, sind gar der Meinung, dass der Währungskrieg derzeit ein eigentlicher Segen für die Weltwirtschaft sei, weil damit die schlimmsten Folgen einer verfehlten Austeritätspolitik ausgebügelt würden. Martin Wolf, Chefökonom der «Financial Times», teilt diese Meinung. Für das Vorgehen der japanischen Regierung bringt er Verständnis auf, und er weist auf die guten Seiten des Währungskrieges hin. «Ja, die Abwertung geht zulasten anderer Länder», stellt Wolf fest. «Insgesamt jedoch wird dies eine aggressivere Geldpolitik andernorts auslösen, und das wiederum dürfte der Weltwirtschaft helfen.» http://www.tagesanzeiger.ch/wi…ngskrieges/story/16281656

  • Diskussion über vorzeitiges Ende von QE3

    Euro fällt auf Tagestief


    Der Euro <EURUS.FX1> ist am Mittwoch nach erneuten Diskussionen innerhalb der Notenbank Fed über ein vorzeitiges Ende der Anleihekäufe bei 1,3274 US-Dollar auf ein Tagestief gefallen. Sorgen unter Mitgliedern des geldpolitischen Ausschusses über den extrem aggressiven Kurs der lockeren Geldpolitik greifen weiter um sich, wie aus dem Protokoll (Minutes) zur Januar-Sitzung der Fed hervorgeht. Die Notenbanker diskutieren offenbar weiterhin intensiv über ein vorzeitiges Ende des erst Ende 2012 beschlossenen Anleihekaufprogramms (QE3), was dem US-Dollar Auftrieb gab und damit den Euro kräftig drückte. http://www.zeit.de/news/2013-0…ges-ende-von-qe3-20212605

  • China droht mit Währungskrieg wegen Inflationspolitik.


    In unmißverständlichen Worten hat China den internationalen Mächten mit einem Währungskrieg gedroht. Sollte es zu einer solchen Auseinandersetzung kommen, obwohl sie "vermeidbar" wäre, sei Peking zu allem bereit, zitiert der chinesische Rundfunk den stellvertretenden Notenbankchef Yi Gang. Formal scheint sich die Drohung vor allem gegen Japan zu richten; grundsätzlich gilt sie jedoch auch bei denkbaren Versuchen der US-Notenbank Fed oder der Europäischen Zentralbank (EZB), die anhaltende Krise mit Inflationspolitik zu bekämpfen.


    http://www.berliner-umschau.de…tik&storyid=1001362387483


    http://german.china.org.cn/bus…3/03/content_28112194.htm

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    Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.

  • Japan provoziert Währungskrieg

    Die andauernde künstliche Abwertung des Yen sorgt bei anderen Nationen für rote Köpfe. Nun nehmen sich Deutschland und die USA am G7-Treffen in Grossbritannien die Japaner zur Brust.


    Wegen des drastischen Yen-Kursrückgangs zeichnet sich beim G7-Treffen in Grossbritannien eine erneute Debatte über die Gefahren eines Währungskriegs ab. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble erinnerte zum Auftakt der Konferenz Japan ausdrücklich daran, dass sich die grossen Schwellen- und Entwicklungsländer (G20) zugesichert hätten, ihre Währungen nicht zu manipulieren, um sich dadurch Wettbewerbsvorteile zu verschaffen.


    Auch Schäubles US-Kollege Jack Lew ermahnte die Regierung in Tokio. Der japanische Notenbankchef Haruhiko Kuroda versicherte dagegen, sein Land betreibe keine gezielte Wechselkurspolitik.


    Der Dollar hat sich zur japanischen Währung zuletzt über die psychologisch wichtige Marke von 100 Yen hinaus verteuert. Auch gegenüber dem Euro verlor der Yen deutlich an Wert. Der Euro lag mit knapp 132 Yen auf dem höchsten Kurs seit Januar 2010. Ein schwacher Yen verschafft Japan auf dem Weltmarkt Vorteile, weil sich dadurch japanische Produkte verbilligen.


    EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Olli Rehn mahnte zu Beginn des Treffens der Finanzminister und Notenbankchefs der G7-Staaten im südenglischen Aylesbury: «Es ist wichtig, dass es entsprechend den Zusicherungen in der G20 und im IWF zu keiner Währungskrieg-Debatte kommt.» Es sei ein Verdienst der G7, also der wichtigsten etablierten Industrieländer, und der G20, dass diese Debatte heruntergefahren werden konnte.


    «Streben ausgewogenes Wachstum an»


    Japan wehrte sich gegen die Mahnungen der Partner wegen des Yen-Kursverfalls, der seine Ursache in der ultra-lockeren Finanz- und Geldpolitik des Landes hat. Notenbankchef Kuroda sagte: «Unsere geldpolitische Stimulierung zielt auf eine Inflationsrate von zwei Prozent.» Japan will damit die jahrelange Deflationsgefahr, die die Wirtschaft ins Tief brachte, bannen. «Wir streben ein ausgewogenes Wachstum an», erläuterte er. Wechselkursbewegungen seien nur einer von mehreren Faktoren, die sich daraus ergäben. "Die Bank von Japan will nicht die Wechselkurse direkt beeinflussen, die werden von den Märkten gebildet", sagte er.


    Deutschland hebt Wechselkurse erneut auf Agenda


    Schäuble erklärte, das Thema werde sicherlich beim G7-Treffen zur Sprache kommen, dessen Hauptthema eigentlich die Finanzmarktregulierung sein sollte. Der Bundesfinanzminister erinnerte Japan daran, dass das Land seinen G20-Partnern erst jüngst zugesagt hätte, vorsichtig zu agieren, damit die Diskussion über einen Abwertungswettlauf nicht wieder auflebe. US-Finanzminister Lew sagte, Japan habe ein Wachstumsproblem, das man angehen müsse. Allerdings müsse man so agieren, dass die Versuche zur Stimulierung der Wirtschaft im Rahmen dessen blieben, was man zur Vermeidung eines Abwertungswettlaufs vereinbart habe.


    Kontroversen deuteten sich vor dem G7-Treffen auch über das Dauerstreitthema an, wie eine richtige Balance von Sparpolitik zur Sanierung der Staatsfinanzen und Wachstumsförderung zur Ankurbelung der Wirtschaft aussehen sollte. Dabei sind in der Regel Deutschland mit seiner Betonung der Haushaltskonsolidierung und die USA mit ihrer Forderung nach mehr Wachstumspolitik die wichtigsten Antipoden. EU-Kommissar Rehn sagte: «In Europa können wir uns im Moment einen etwas lockereren Kurs der Finanzanpassungen leisten.» Zugleich bedürfe es weiterer Strukturreformen, sagte Rehn und nannte dabei Frankreich, Italien und Spanien als Adressaten seiner Mahnung.


    Schäuble nahm für Deutschland in Anspruch, eine ausgewogene Politik aus Konsolidierung und Wachstumsförderung zu verfolgen. Letztlich bräuchten Deutschland, Europa und die ganze Welt nachhaltiges Wachstum - und dessen notwendige Voraussetzung seien solide Staatsfinanzen. In diesem Sinne äusserte sich auch Bundesbank-Präsident Jens Weidmann. Die Bedeutung eines nachhaltigen Wachstums unterstrich auch IWF-Chefin Christine Lagarde.


    Die britische G7-Präsidentschaft verspricht sich von dem Treffen nach den Worten von Finanzminister George Osborne Fortschritte bei der Finanzmarktregulierung. Zudem möchte Osborne darüber sprechen, was die Zentralbanken noch zusätzlich tun können, um dem globalen Wachstum stärker auf die Beine zu helfen. Das Treffen sei «eine Möglichkeit darüber zu diskutieren, was an geldpolitischen Aktivitäten noch möglich ist, um den Aufschwung zu unterstützen», sagte er. Auch das Thema Banken-Union in Europa dürfte zur Sprache kommen. http://www.handelszeitung.ch/k…provoziert-waehrungskrieg

  • Der Währungskrieg und seine Opfer

    Währungen und Aktienmärkte der Schwellenländer stürzen ab. Schuld daran ist nicht die reale Wirtschaft, sondern die Gesetzmässigkeit der Finanzmärkte.


    «Oh, what a lovely war» ist der Titel eines legendären britischen Musicals, in dem sich die Cockneys, die Einwohner von Ostlondon, über die Absurdität des Ersten Weltkrieges lustig machen. Komisch geht es derzeit auch im modernen Währungskrieg zu. Nach Ausbruch der Finanzkrise war der brasilianische Finanzminister Guido Montega der Erste, der sich über einen viel zu starken Real beklagt und von einem Währungskrieg gesprochen hat. Heute unternimmt der gleiche Montega alles, um einen Absturz der brasilianischen Währungen zu verhindern.


    Wie beim Ersten Weltkrieg sind auch die Gründe für den modernen Währungskrieg absurd. Schuld daran sind die sogenannten Carry Trades. So bezeichnet man das Verhalten von Spekulanten, die Geld dort aufnehmen, wo es billig ist, um es dort zu investieren, wo die Rendite am höchsten ist. Nach der Finanzkrise wurde das Geld im Westen sehr billig, die Leitzinsen wurden gegen null gesenkt. Hingegen blieben die Renditen in den Schwellenländern, vor allem in den Brics-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) hoch. In den letzten Monaten hat sich die Situation ins Gegenteil verkehrt. Seit Ben Bernanke, Präsident der US-Notenbank, von einem «tapering» spricht, einem schrittweisen Ausstieg aus dem Quantitative Easing, sind die Zinsen für US-Staatsanleihen deutlich angestiegen. Die Carry Trades verlieren ihren Reiz, das Geld strömt wieder zurück in die reichen Industriestaaten.


    Hilflose Spielbälle?


    Wie im Ersten Weltkrieg sind die Folgen für die Betroffenen alles andere als lustig. In Indonesien etwa ist die Währung in den letzten Monaten um 15 Prozent eingebrochen. Dies, obwohl die Wirtschaft zehn Jahre kräftig gewachsen ist und die Notenbank rund 15 Milliarden Dollar zur Verteidigung der Währung eingesetzt hat. Noch schlimmer hat es die indische Rupie erwischt. Sie hat einen Fünftel an Wert verloren, der brasilianische Real immerhin 15 Prozent. Parallel dazu crashen die Aktienmärkte und schrumpft das Wachstum des Bruttoinlandprodukts. Sind also die Schwellenländer – vor kurzem noch als die neuen Konjunkturlokomotiven der Weltwirtschaft bejubelt – hilflose Spielbälle in einem grausamen Spiel der Spekulanten?


    Nicht ganz. Die asiatische Krise gegen Ende der 1990er-Jahre hat ihre Spuren hinterlassen. Damals hatten die meisten Schwellenländer ihre Währung fix an den Dollar geknüpft. Sie haben sich damit de facto in einer fremden Währung verschuldet, eine Todsünde. Beim damaligen «sudden stopp», so nennt man die plötzliche Kehrtwendung der Geldströme, lagen sie wehrlos auf dem Rücken. Sie mussten ihre Schulden in einer immer stärker werdenden Fremdwährung, dem Dollar, begleichen, während ihre eigene Währung gleichzeitig massiv an Wert verlor. Nur mithilfe des Internationalen Währungsfonds (IWF) konnten sie eine Staatspleite verhindern, mussten dafür aber teils sehr harte Bedingungen erfüllen.


    Neue, internationale Finanzarchitektur


    Daraus haben vor allen die Asiaten ihre Lehren gezogen. Sie lassen den Wechselkurs ihrer Währungen frei floaten, und ihre Notenbanken haben grosse Dollarreserven angehäuft. «Das Geschwätz von einer Wiederholung von 1997 ist deshalb Blödsinn», sagt Paul Gruenwald, Chefökonom von Standard & Poor's in der «Financial Times». «Niemand verteidigt heute Wechselkurse. Alle haben viel grössere Devisenreserven, und keiner wird in absehbarer Zeit beim IWF um Geld betteln.»


    Ein Lerneffekt ist auch bei den Ökonomen zu beobachten. Der freie Kapitalverkehr gerät zunehmend in Verruf, die einst heilige Kuh der klassischen Ökonomie wird geschlachtet. Zu offensichtlich ist es geworden, dass der Nutzen eines unkontrollierten Geldflusses für die Schwellenländer gleich null ist, der Schaden bei einem «sudden stopp» jedoch gewaltig. Um dies zu verhindern, braucht es eine neue, internationale Finanzarchitektur. Sie ist bisher ein nicht eingelöstes Versprechen geblieben.


    http://www.tagesanzeiger.ch/wi…eine-Opfer/story/16833350

  • Keine neue Erkenntnis, dass es beim "race to the bottom" um den Krieg nach den billigsten Ressourcen geht. Wird langfristig nur für die wirklich schwachen aufgehen, da sich die Fundamentaldaten über 20-30 Jahre immer durchsetzen werden. Die Frage ist nur, ob ich neben dem günstigen Preis auch die gleiche Qualität wie in einem "Hartwährungsland" erhalte... Fragt mal die KMU in der Produktionsindustrie!

    Einer Straßenbahn und einer Aktie darf man nie nachlaufen. Nur Geduld: Die nächste kommt mit Sicherheit. André Kostolany

  • Der Währungskrieg steht vor einer neuen Runde

    Der Euro ist im Vergleich mit anderen Währungen so stark geblieben, dass nun selbst die Europäische Zentralbank darüber redet. Sie droht dem enormen politischen Druck nachzugeben und ihn zu schwächen.

    Wer in Politik, Wirtschaft oder bei der Geldanlage einigermassen erfolgreich sein will, muss zwischen Dichtung und Wahrheit unterscheiden. Sonst fällt er leicht auf die Eigeninteressen strategisch agierender Persönlichkeiten und Institutionen herein, die sich nicht scheuen, für das Marketing ihrer Ideen abstruse Argumente zu nutzen. George Soros etwa wandelt schon seit Monaten von Pressekonferenz zu Pressekonferenz und fordert einen «Marshall-Plan» für die Euro-Zone. Der berühmt-berüchtigte US-Investor hat Argumente keynesianisch orientierter Proponenten vom Schlage Paul Krugmans aufgegriffen und beschreibt fremdfinanzierte Ausgabenprogramme unter Führung Deutschlands als den allein selig machenden Ausweg aus der Krise.

    Austerität als Schimpfwort

    Der Hintergrund lässt sich relativ einfach erklären. Denn Anleger wie Soros haben in den vergangenen Monaten in grösserem Stile Bonds und Aktien von Staaten und Firmen der europäischen Peripherie erworben. Sie möchten nun gemeinsam mit anderen «nachfrageorientierten» Experten politisch sicherstellen, dass sich die Peripheriestaaten nicht «zu Tode sparen», sondern getrieben von einem neuen Kreditboom wieder florieren. Nur dann würden sich ihre Investitionen richtig auszahlen. Austerität, ein mittlerweile zum Schimpfwort verkommenes Synonym für den sparsamen Umgang mit öffentlichem Geld, wäre in ihren Augen schädlich. Sie übersehen grosszügig, dass die letzte Krise bedingt wurde durch hohe Schuldenberge und überhöhte Niveaus aus nachgebenden Vermögenspreisen.

    [Blocked Image: http://images.nzz.ch/app.php/eos/v2/image/view/643/-/text/inset/4ce09b8d/1.18279029.1396850026.jpg]

    Nun fürchten Marktbeobachter eine Wiederholung der damaligen Entwicklung. Schliesslich haben die Zentralbanken die Anleger nach der letzten Krise erneut mit sehr tiefen Zinsen und extrem hohen Geldmengen förmlich zum Kauf riskanter Wertpapiere gezwungen. Nach dem Kursfeuerwerk an den Aktien-, Bond- und manchen Rohwarenmärkten scheint die nächste Korrektur nur eine Frage der Zeit zu sein.


    Umso erstaunlicher sind die jüngsten, von starkem medialem Interesse begleiteten Diskussionen über deflationäre Effekte in Europa. Schliesslich waren genau solche zu erwarten, sobald monetäre Anreize reduziert werden oder sobald diese ihre Wirkung verlieren. Trotzdem oder gerade deswegen geistern Vorschläge durch die Gazetten, die Europäische Zentralbank (EZB) solle nach dem Vorbild der USA und Japans mit dem Ankauf von Anleihen oder verbrieften Kredit-Produkten beginnen, um die Wirtschaft besser mit günstigen Darlehen zu versorgen und die Gefahr einer Deflation zu bannen. Selbst EZB-Präsident Mario Draghi scheint nicht abgeneigt zu sein. Er deutete auf der Pressekonferenz nach einem routinemässigen Treffen der geldpolitisch Verantwortlichen am Donnerstag an, es sei ernsthaft darüber diskutiert worden. Sogar Jens Weidmann, Präsident der Deutschen Bundesbank und Sakralhüter der Währungsstabilität, schloss derartiges nicht mehr aus.

    [Blocked Image: http://images.nzz.ch/app.php/eos/v2/image/view/311/-/body/inset/20e4c9c3/1.18279036.1396850685.jpg]

    Allerdings machte Draghi zwischen den Zeilen deutlich, dass die Währungshüter vor allem auch den Wechselkurs des Euro im Blick haben. Schliesslich bleibt der Marktwert der Einheitswährung angesichts der verhaltenen Wirtschaftsentwicklung in der europäischen Peripherie hoch, obwohl sie gegen den Dollar gemessen an der Kaufkraftparität um gut 15% überbewertet ist.

    Schwacher Yen

    Experten wie Daniel Stelter vom Forum « Beyond the Obvious » halten die Deflationsdiskussion ohnehin nur für eine Fortsetzung im «Abwertungswettlauf der Währungen». Tatsächlich tendieren einzelne Staaten dazu, ihre Währungen systematisch zu schwächen, um im internationalen Handel wettbewerbsfähig zu bleiben – ohne dafür schmerzhafte Strukturreformen im Inland durchführen zu müssen. Das lässt sich daran ablesen, dass die real-effektiven Wechselkurse , also die summarische Veränderung gegenüber den Währungen der Handelspartner, nach unten tendieren.


    Dies ist typisch für Länder wie Taiwan, Indonesien und Japan . Die japanische Regierung hat im Januar 2013 begonnen, mit Konjunkturprogrammen und einer enormen Geldschwemme gegen die Deflationsspirale vorzugehen, in die sich das Land in den achtziger Jahren selbst hineinmanövriert hatte. Strukturreformen sind dagegen bisher ausgeblieben. Dafür zeigen sich die Folgen im internationalen Handel: Die japanische Industrie konnte der deutschen Konkurrenz in den Schwellenländern die Märkte streitig machen (siehe Grafik), weil der Yen in den vergangenen Monaten 35% seines Wertes gegen den Euro verloren hatte.

    Volatiler Yuan

    Neben dem Yen haben auch Währungen wie der südafrikanische Rand, die türkische Lira, der chilenische Peso, der australische Dollar, der brasilianische Real oder der russische Rubel seit Juli 2012 Wertverluste von 18% bis gut 33% verbucht, auch im Verhältnis zum Franken. Das führt einerseits dazu, dass europäische Firmen im Wettbewerb mit Konkurrenten aus diesen Staaten ins Hintertreffen geraten. Selbst wenn sie vor Ort Produktionsstätten hätten, müssten sie Nachteile bei der Umrechnung von Erlös- und Ertragszahlen in die heimische Währung hinnehmen.


    Inzwischen ist sogar der Kurs des chinesischen Yuan deutlich volatiler geworden als früher. Sollte China ihn «abdriften» lassen, würde die Wirtschaftsmacht wohl eine neue Runde im «globalen Währungskrieg» einläuten. Der Begriff wurde 2010 von Brasiliens Finanzminister Guido Mantega geprägt, als der Real aufgrund der extremen Geldpolitik in den USA und Europa vorübergehend rasant an Wert gewann. Mantega fürchtete, die relativ starke Währung wäre nachteilig für die eigene Exportwirtschaft, und besteuerte den Kapitalimport. Der Blick in die Vergangenheit zeigt (Grafik), dass die Währungen von Schwellenländern oft nur in jenen Phasen stark sind, in welchen ihnen viel Kapital aus dem Ausland zufliesst. Sonst sind sie meist schwach.


    Taktisch orientierte Anleger könnten also geneigt sein, Währungsvorteile der Schwellenländer zu nutzen und darauf zu wetten, dass die EZB dem Druck nachgibt und den Euro schwächt.


    http://www.nzz.ch/finanzen/ueb…er-neuen-runde-1.18278854

  • Yuan-Abwertung: USA «ernsthaft besorgt»

    Die USA sind wegen der jüngsten Abwertung der chinesischen Währung Yuan «ernsthaft besorgt». Das Aussenministerium in Peking sagte aber zu, an der schrittweisen Flexibilisierung der Währung festzuhalten.


    Falls die jüngste Schwäche eine Abkehr von Chinas Kurs in Richtung eines vom Markt bestimmten Wechselkurses signalisiere, würde das ernste Bedenken auslösen, sagte ein ranghoher Mitarbeiter des US-Finanzministeriums am Montagabend (Ortszeit) in Washington in einer Telefonkonferenz mit Journalisten.


    "Wir werden die Reform des Wechselkursmechanismus konsequent vorantreiben", sagte Hong Lei, Sprecher des chinesischen Aussenministeriums. Allerdings hat sein Ministerium in der Währungspolitik nicht viel zu sagen, doch ist es das einzige, das regelmässig Fragen ausländischer Journalisten beantwortet.


    Der Yuan wurde seit Jahresbeginn um rund 2,5 Prozent zum Dollar abgewertet, nachdem die Zentralbank zuvor über mehrere Jahre hinweg eine sanfte Aufwertung erlaubt hatte. Eine schwächere Währung macht Produkte des Exportweltmeisters im Ausland billiger. Gleichzeitig werden ausländische Erzeugnisse in China teurer.


    http://www.cash.ch/news/top_ne…thaft_besorgt-3192219-771

  • Navidi: «Der Währungskrieg ist im Gang»

    Mit dem Wissensstand von heute, wie beurteilen Sie das überraschende Ende des SNB-Mindestkurses?


    Auch ohne die Aktion der EZB zu kennen, war der Schritt der SNB nachvollziehbar und erwartbar. Aber man kann über das Wie diskutieren. In meinen Augen hat die SNB ungeschickt kommuniziert, in dem sie kurz vor der Aufhebung des Mindestkurses diesen noch verbal verteidigte. Gewissermassen war das ein Lehman-Moment für viele. Die Tourismusbranche in der Schweiz könnte existenzielle Probleme bekommen. Auch sehe ich Zeichen eines Währungskrieges, der im Gange ist.


    http://www.cash.ch/news/front/…g_ist_im_gang-3285728-449

  • Euro-Kursverfall: Finanzministerium fürchtet Währungsturbulenzen in Polen und Dänemark



    Der Kursverfall des Euro könnte schon bald zu weiteren Verwerfungen führen. Nach SPIEGEL-Informationen befürchtet das Finanzministerium, dass der polnische Zloty und die dänische Krone unter Druck durch Spekulanten geraten.



    Fachleute des Bundesfinanzministeriums befürchten, dass sich als Folge der lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) schon bald neue Turbulenzen am Rand der Eurozone entwickeln. Ähnlich wie zuletzt die Schweiz könnten auch andere Länder, die ihre Währung an den Euro gekoppelt haben, in Schwierigkeiten geraten.

    Die Fachleute von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) haben dabei vor allem Dänemark und Polen im Blick. Diese Länder vollziehen für gewöhnlich Entscheidungen der EZB nach, um das Austauschverhältnis von Krone und Zloty zum Euro mehr oder weniger stabil zu halten. Dieses Arrangement gerät aber in Gefahr, wenn die EZB in großem Umfang Staatsanleihen kauft, die Zentralbanken Dänemarks und Polens aber nicht nachziehen, weil in ihren Ländern dafür keine Notwendigkeit besteht.


    Deshalb sei es gut möglich, dass die Länder einen neuen Wechselkurs zum Euro finden müssen oder ihre Bindung an die Gemeinschaftswährung gleich ganz aufgeben.


    Die Verwerfungen an den Rändern der Eurozone sind jedoch nicht die einzige Nebenwirkung, die der Finanzminister erwartet. Schäuble rechnet überdies damit, dass als Folge des schwachen Euro und des niedrigen Ölpreises der deutsche Leistungsbilanzüberschuss weiter steigt. Seine Experten haben ausgerechnet, dass er durch das Zusammentreffen beider Entwicklungen dieses Jahr um einen halben Prozentpunkt vom Bruttoinlandsprodukt (BIP) höher ausfallen könnte.


    Der niedrige Eurokurs treibt die Exporte, der niedrige Ölpreis verringert den Wert der Importe, beides zusammen vergrößert den Überschuss. Schon jetzt hat Deutschland mit rund sieben Prozent vom BIP den höchsten Überschuss aller großen EU-Staaten. Deshalb steht die Bundesregierung ständig in der Kritik von Partnerländern und internationalen Organisationen, die die hohe deutsche Exportstärke als Auslöser für weltwirtschaftliche Ungleichgewichte kritisieren.



    http://www.spiegel.de/wirtscha…efuerchtet-a-1014695.html



    weico

  • «Der Dollar tritt dem Währungskrieg bei»

    Es war nur eine Frage der Zeit, bis die USA gegen den starken Dollar ankämpfen, sagt Topökonom Nouriel Roubini. Jetzt ist es soweit. Europa hätte besser nicht auf lockere Geldpolitik setzen sollen.


    http://www.handelszeitung.ch/i…waehrungskrieg-bei-777687



    Die USA hatten seinerzeit gefordert, die EU solle auch QE betreiben.

  • Elias hat am 04.05.2015 - 08:34 folgendes geschrieben:

    Quote

    Die USA hatten seinerzeit gefordert, die EU solle auch QE betreiben.

    Gut erkannt!


    Wahrscheinlich hätten USA, EU, GB, J ihre jeweiligen QE's seit 2009 zeitgleich durchziehen sollen statt abwechselnd. Das hätte viel Vola aus dem Forex rausgenommen.
    So war und ist es für die Trader natürlich ein Schnäppchen: Man geht jeweils Short in der Währung mit QE und Long in der Währung, die höhere Zinsen in Aussicht stellt.

  • Zettelt China einen Währungskrieg an?

    Die erneute Abwertung der chinesischen Währung bringt andere Notenbanken in Zugzwang. Manche Experten sehen sogar einen globalen Währungskrieg aufziehen.


    ..


    ..


    Bevorsetehende Zinswende gibt Dollar Auftrieb


    Es ist besonders der Dollar, der in den vergangenen Monaten aufgewertet hat, getrieben von der Aussicht auf höhere Zinsen in der weltweit grössten Volkswirtschaft. Fachleute gingen zuletzt davon aus, dass die US-Notenbank Fed im September den Leitzins erstmals seit fast einem Jahrzehnt wieder anhebt. Manche Experten fragen sich nun, ob die Fed ihren Zeitplan nach der Abwertung in China nicht ändern wird. Notenbank-Chefin Janet Yellen hatte signalisiert, dass der erste Zinsschritt mit Augenmass erfolgen solle, um die Wirtschaft nicht abzuwürgen. Wie es danach weitergehen soll, dazu äusserte sie sich bislang nicht.


    Die Wirtschaft in den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt entwickelt sich zunehmend unterschiedlich.
    Während in den USA das Wachstum in Schwung kommt und die Arbeitslosigkeit sinkt, stottert der Motor in China. Die Exporte gingen zuletzt kräftig zurück - mit sieben Prozent war das Wachstum so gering wie seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr. Manche Experten bezweifeln sogar diese Zahl. Eine Abschwächung der Währung kommt für Fachleute daher nicht überraschend, denn damit wird lediglich die trübere Konjunktur widergespiegelt. "Es war unausweichlich, dass China in den weltweiten Währungskrieg einsteigt", sagte Nick Lawson von der Deutschen Bank. "Entscheidend ist nun, wie die anderen Notenbanken reagieren."


    http://www.cash.ch/news/front/…rungskrieg_an-3357055-449

  • Währungskrieg: Hedgefonds rüsten zum Angriff auf den Yuan

    Chinas Wirtschaft steckt in der Krise, Spekulanten wittern ihre Chance: Große Hedgefonds beginnen offenbar damit, im großen Stil gegen den Yuan zu wetten. Doch die Volksrepublik wehrt sich.


    Kyle Bass muss sich ziemlich sicher sein: Sein Hedgefonds Hayman Capital Management habe den größten Teil seiner Investments aufgelöst, schreibt das "Wall Street Journal".


    Aktienpakete, Rohstoffe, Rentenpapiere - alles habe der US-Fondsmanager verkauft, um eine gigantische Wette einzugehen. Rund 85 Prozent des gesamten Hedgefonds-Kapitals sind der Zeitung zufolge jetzt in Geschäfte investiert, die auf eine Abwertung der chinesischen Währung Yuan und des Hongkong-Dollars setzen - so genannte Short-Positionen.


    Bass hat sich vor Jahren mit Wetten gegen den US-Immobilienmarkt einen Namen gemacht - und verdiente damals geschätzte 500 Millionen Dollar. Jetzt glaubt der Hedgefondsmanager aus Texas, dass der Yuan bis in den kommenden drei Jahren um bis zu 40 Prozent fallen wird: "Wenn wir über das Ausmaß sprechen wollen", zitiert die Zeitung Bass, "dann ist dies viel größer als die US-Subprime-Krise."


    Offenbar sehen das eine ganze Reihe kapitalstarker Hedgefonds genauso. Dem Bericht zufolge besitzt auch Greenlight Capital, die 2008 erfolgreich auf den Absturz der US-Bank Lehman Brothers gewettet hatte, Short-Optionen, die sich bei einer Schwäche der chinesischen Währung auszahlen. Auch die milliardenschweren Fondsmanager Stanley Druckenmiller und David Tepper haben sich offenbar mit ihrem Privatkapital gegen den Yuan positioniert.


    Finanzinvestor George Soros attackiert China


    Die Wetten sind so nachvollziehbar wie riskant. Der Yuan steht tatsächlich unter Druck: Die chinesische Wirtschaft wächst so langsam wie seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr, die Kurse an den Börsen der Volkswirtschaft fahren Achterbahn und das Kapital fließt immer schneller ins Ausland ab. Hayman Capital begann seine Short-Positionen im vergangenen Jahr aufzubauen, nachdem der Hedgefonds das chinesische Bankensystem analysiert und die schnell steigende Verschuldung als Gefahr erkannte. Die chinesische Zentralbank werde die Banken des Landes bald mit vielen Milliarden rekapitalisieren müssen, so die Einschätzung.


    Neben den besorgniserregenden Daten dürften aber auch die Aussagen des legendären Investors George Soros für die Anti-Yuan-Stimmung gesorgt haben. Im September 1992 hatte der heute 85-Jährige gegen das britische Pfund gewettet - und mit seinem riskanten Spiel trotz heftiger Gegenwehr der englischen Notenbank ungefähr eine Milliarde Dollar verdient. Jetzt attackiert er China.


    Wie schlecht Soros derzeit über die chinesische Wirtschaft spricht, ließ sich kürzlich beim Weltwirtschaftsforum in Davos beobachten. Dort empfing Soros zum Abendessen, um die Lage der Welt in düsteren Farben zu malen. Bei der Weltfinanzkrise 2008 seien die Subprime-Immobilienkredite der Ausgangspunkt gewesen, sagte Soros. "Diesmal ist China die Ursache." Die Unternehmen des Landes seien überschuldet, die Wirtschaft stecke in einer Deflation - also einer Spirale fallender Löhne und Preise - und China exportiere diese Probleme in die ganze Welt. "Das hier ist ernst", orakelte Soros. "Eine harte Landung ist unausweichlich."


    Kommt die selbsterfüllende Prophezeiung?


    Allerdings gibt es einen wesentlichen Unterschied zu Soros' Wette gegen das Pfund vor einem Vierteljahrhundert: Der Gegner ist stark und entschlossen. In der vergangenen Woche warnte das kommunistische Parteiblatt "Renmin Ribao" den Investor vor einem Krieg gegen den Yuan. Die Überschrift: "Kriegserklärung gegen die chinesische Währung? Ha, ha!"


    Die chinesische Zentralbank verfügt über Devisenreserven von rund 3300 Milliarden Dollar - und sie dürfte sie einsetzen. Stößt sie Teile davon ab, schwächt das den Dollar und stärkt die heimische Währung. Allerdings hat sie dies bereits getan: In den vergangenen anderthalb Jahren sind die Reserven bereits um rund 700 Milliarden Dollar geschrumpft - und die Hedgefonds haben noch mehr Wetten gegen den Yuan abgeschlossen.


    Vielleicht ist es eine Art Soros-Effekt, der die chinesische Regierung unter Druck setzt. Folgen nur genügend Finanzinvestoren dem legendären Investor, könnte das den Yuan zusätzlich unter Druck setzen - eine selbsterfüllende Prophezeiung.



    Quote

    Zusammengefasst: Chinas Wirtschaftsprobleme ziehen Spekulanten an. US-Hedgefonds wetten auf eine Abwertung der chinesischen Währung Yuan - vermutlich auch, weil Starinvestor George Soros vorangeht. Allerdings hat die chinesische Zentralbank derzeit noch ausreichend Devisenreserven für Stützungskäufe.


    http://www.spiegel.de/wirtscha…n-den-yuan-a-1075044.html

  • EZB-Politik kann Währungskrieg auslösen

    Die deutschen Privatbanken sehen bei einer erneuten Lockerung der Geldpolitik durch die EZB die Gefahr eines Währungskrieges aufziehen.


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    Der BdB sieht noch weitere Gefahren. "Negative Notenbankzinsen können aufgrund des Wettbewerbsdrucks von den Banken kaum an die Kunden weitergegeben werden", sagte Kemmer. "Die Erträge der Finanzinstitute geraten daher massiv unter Druck." Das beeinträchtige deren Fähigkeit, ihr Eigenkapital und damit längerfristig ihre Kreditvergabe zu stärken. Gesunkene Zinsmargen könnten dazu führen, dass Banken ihre Kreditzinsen erhöhen, um die Geschäftskosten zu decken. "Das wäre genau das Gegenteil von dem, was die Notenbank beabsichtigt", sagte Kemmer.


    (Reuters)


    http://www.cash.ch/news/front/…ieg_ausloesen-3427824-449