
Mindestlohn-Initiative 2014
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Jeremias hat am 19.04.2014 - 11:03 folgendes geschrieben:
«Heute gibt es mehr arme Familien als in den 60ern»
Trotz wachsendem Reichtum: Der Anteil armer Familien in der Schweiz sei gestiegen, sagt Wirtschaftshistoriker Bernard Degen. Das liege auch daran, dass Geld heute wichtiger sei.
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/-Heute-gibt-es-mehr-arme-Familien...
Die Frage ist: "Warum nur sind die arm" ??
Selbstverschultet oder nicht?
Ich behaupte: 80 % sind selbstverschuldet.
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Pesche hat am 19.04.2014 - 17:48 folgendes geschrieben:
QuoteDie Frage ist: "Warum nur sind die arm" ??
Selbstverschultet oder nicht?
Ich behaupte: 80 % sind selbstverschuldet.
Schwer zu sagen. Ich gehörte zum Glück nicht zu den "Niedrig-Verdienern" und ich könnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, mit Fr. 2000 auszukommen, was meines Wissens in meinem Wohnkanton das derzeitige Existenzminimum für eine 3-köpfige Familie sein soll.
Ich halte die Mindestlohninitiative für sinnvoll, denn wir wissen, dass Niedrig-Verdiener nahezu 100% ihres Einkommens ausgeben. Sprich: Sie konsumieren.
Um es etwas plakativ auf den Punkt zu bringen: Wenn die Gesellschaft 800 Mio Franken auf 8 Mio Einwohner gleichmässig verteilt, fliesst das meiste davon via Konsum zurück in den Kreislauf und kurbelt die Wirtschaft an. Verteilt man die 800 Mio jedoch auf die 8 reichsten Milliardäre, passiert wirtschaftlich gar nichts. Da steigen höchstens die Preise von Anleihen oder Aktien (je nachdem, wo die 8 Milliardäre den unnötigen Geldsegen parkieren).
Hierzu folgende Grafik, die ich von Zerohedge geklaut habe:
[Blocked Image: http://img836.imageshack.us/img836/9924/vz4o.png]
Die Grafik ist zwar auf Emerging Markets bezogen, gilt aber allgemein. Die Aussage: Wenn ein Land eine starke Mittelklasse hat, die Mehrheit der Arbeitnehmer also gut bezahlt, dann geben diese Menschen das Geld aus, was die Wirtschaft beflügelt und somit die Mittelklasse stärkt.
Das andere Extrem wäre in Brasilien, Saõ Paulo zu finden, wo einer Masse von extrem armen Menschen eine kleine Gruppe von extrem reichen Menschen gegenüber steht. Unter solchen Voraussetzungen sind wirtschaftliche Aufschwünge nicht zu erwarten.
Ich weiss, dass das auf den ersten Blick sozialistisch/kommunistisch angehaucht klingt und iGwt würde mich - sofern er hier mitlesen würde - gleich in die entsprechend linke Ecke stellen. Aber bei genauerer Betrachtung stimmt es eben schon, dass Länder mit einigermassen gerechter Verteilung des BSP (wie Schweiz, Schweden, Norwegen) und einer breiten Mittelklasse wirtschaftlich besser dastehen als Länder mit ungerechter Verteilung. Und letzteres gilt auch für die USA, wo 1% der Superreichen 40% der Vermögen besitzen und die Mittelklasse immer mehr ausdünnt.
Wenn es uns also dank Mindestlohninitiative gelingt, mehr Menschen von der Unterschicht in die Mittelschicht zu bringen und somit die Mittelklasse zu erweitern, bringt uns das einen langfristigen, nachhaltigen wirtschaftlichen Vorteil.
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MarcusFabian hat am 20.04.2014 - 15:22 folgendes geschrieben:
Pesche hat am 19.04.2014 - 17:48 folgendes geschrieben:
Die Frage ist: "Warum nur sind die arm" ??
Selbstverschultet oder nicht?
Ich behaupte: 80 % sind selbstverschuldet.
Schwer zu sagen. Ich gehörte zum Glück nicht zu den "Niedrig-Verdienern" und ich könnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, mit Fr. 2000 auszukommen, was meines Wissens in meinem Wohnkanton das derzeitige Existenzminimum für eine 3-köpfige Familie sein soll.
Ich halte die Mindestlohninitiative für sinnvoll, denn wir wissen, dass Niedrig-Verdiener nahezu 100% ihres Einkommens ausgeben. Sprich: Sie konsumieren.
Wenn jemand nur 2000 Fr verdient, warum heiraten diese und stellen 3 Kinder auf. Die sind doch selber schuld.
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MarcusFabian hat am 20.04.2014 - 15:22 folgendes geschrieben:
QuoteSchwer zu sagen. Ich gehörte zum Glück nicht zu den "Niedrig-Verdienern" und ich könnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, mit Fr. 2000 auszukommen, was meines Wissens in meinem Wohnkanton das derzeitige Existenzminimum für eine 3-köpfige Familie sein soll Ich halte die Mindestlohninitiative für sinnvoll, denn wir wissen, dass Niedrig-Verdiener nahezu 100% ihres Einkommens ausgeben. Sprich: Sie konsumieren. Um es etwas plakativ auf den Punkt zu bringen: Wenn die Gesellschaft 800 Mio Franken auf 8 Mio Einwohner gleichmässig verteilt, fliesst das meiste davon via Konsum zurück in den Kreislauf und kurbelt die Wirtschaft an. Verteilt man die 800 Mio jedoch auf die 8 reichsten Milliardäre, passiert wirtschaftlich gar nichts. Da steigen höchstens die Preise von Anleihen oder Aktien (je nachdem, wo die 8 Milliardäre den unnötigen Geldsegen parkieren).2000 Fr. für eine 3-köpfige Familie? Wo wohnst Du?....... ist das noch CH?
Da wo ich wohne (Agglo, wo rund 70% der CHer leben), reichen 5000 knapp...ohne Kindergeld von 750.- müsste man wohl in einem Chüngelistall hausen.....Wohnfläche unter 25-./m2 pro Monat gibs net....wenn du Pech hast und keine Prämienverbilligung erhältst reichen 3000 nicht um Miete und KK für die Familie zu bezahlen.....wenn Du 4000 im Monat verdienst, bringst du den Rest zur Migros...solangs halt reicht....wie du die nächste Steuerrechnung bezahlst?....mit dem Bonus...der hoffentlich kommt....wenn du 5000 im Monat verdienst kannst du einigermassen anständig hausen, die KK Prämien bezahlen, was anständiges essen und trinken und die Steuerrechnung bezahlen.......du lebst von der Hand in den Mund und schon die nächste Zahnarztrechnung treibt dir den Schweiss in die Stirn....wenn du Ferien magst, ein Auto möchtest und ab und zu dir auch etwas schönes gönnen möchtest, brauchst du in der CH ein Einkommen von mindestens CHf 120'000.- pro Jahr....und reich wirst du dabei nicht.
.....wenn wir von CHF 4000 pro Monat sprechen heisst das, dass beide Elternteile voll arbeiten müssen, um sich und ihren Kindern ein anständiges Leben und ab und zu ein kleines Glück zu finanzieren.....auch wenn es regionale Unterschiede gibt, die ich selbstverständlich sehe.... mit 4000 kommt einer selbst im Jura schlecht denn recht über die Runden....und dort gibt's nun mal keinen Zweitjob für die Frau.
Fine-Tuner
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Pesche hat am 20.04.2014 - 20:32 folgendes geschrieben:
QuoteWenn jemand nur 2000 Fr verdient, warum heiraten diese und stellen 3 Kinder auf. Die sind doch selber schuld.
Eine dreiköpfige Familie besteht aus Vater, Mutter und einem Kind.
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Fine-Tuner hat am 21.04.2014 - 00:15 folgendes geschrieben:
Quote2000 Fr. für eine 3-köpfige Familie? Wo wohnst Du?....... ist das noch CH?
Bin zum Glück kein Spezialist für dieses Thema. Ich habe mich am gesetzlichen Existenzminimum orientiert.
Siehe: http://www.vimentis.ch/d/lexikon/458/Existenzminimum.html
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MarcusFabian hat am 21.04.2014 - 14:32 folgendes geschrieben:
Pesche hat am 20.04.2014 - 20:32 folgendes geschrieben:
Wenn jemand nur 2000 Fr verdient, warum heiraten diese und stellen 3 Kinder auf. Die sind doch selber schuld.
Eine dreiköpfige Familie besteht aus Vater, Mutter und einem Kind.
Ist doch egal. Mit 2000 Fr heiratet man nicht und stellt keine Kinder auf. Solche Leute haben kein Recht auf Kinder!!!!
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Pesche hat am 21.04.2014 - 14:52 folgendes geschrieben:
QuoteSolche Leute haben kein Recht auf Kinder!!!!
Ein Menschenverachter sondergleichen! Das zeigt auch deine Aussage von heute gegenüber SVP Bremgarten.
Solche Aussagen erinnern mich an eine Zeit die mal in Deutschland geherrscht hat.
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Jeremias hat am 21.04.2014 - 15:04 folgendes geschrieben:
QuoteEin Menschenverachter sondergleichen! Das zeigt auch deine Aussage von heute gegenüber SVP Bremgarten.
..ich habe eher eine Frage,bezüglich SVP Bremgarten, gesehen und nicht eine Aussage. Wobei die Frage wirklich überflüssig war...weil die Antwort jedem normalen Menschen wohl ins Auge sticht ... :rofl:
weico
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weico hat am 21.04.2014 - 15:28 folgendes geschrieben:
QuoteJeremias hat am 21.04.2014 - 15:04 folgendes geschrieben:
..ich habe eher eine Frage,bezüglich SVP Bremgarten, gesehen und nicht eine Aussage. Wobei die Frage wirklich überflüssig war...weil die Antwort jedem normalen Menschen wohl ins Auge sticht ... smileysmiley
weico
Dein Kommentar hat vor kurzem noch anders ausgesehen! Ob Frage oder Aussage ist mir egal. Auch wenn gewisse Menschen anders ticken, kann man ihnen mit Respekt begegnen.
Wie dem auch sei, kaum klopft man auf den Busch kommt eine Antwort von Jemand der sich betroffen fühlt. Gelle wie immer dem Humanist der in dir herrscht gerecht werden.
P.S. Was wolltest du mit dem Link http://www.dike.ch/Recht-auf-Kinder bezwecken?
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Jeremias hat am 21.04.2014 - 15:43 folgendes geschrieben:
QuoteP.S. Was wolltest du mit dem Link http://www.dike.ch/Recht-auf-Kinder bezwecken?
..damit wollte ich aufzeigen,dass durchaus eine Diskussion zum Thema stattfindet/stattfinden könnte...wenn man einwenig weiter als vor seine eigene "Humanistentüre" kehrt.
Habe ihn aber wohlweislich gelöscht,weil es wohl einige hier .....völlig überfordern würde... :bye:
weico
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weico hat am 21.04.2014 - 17:40 folgendes geschrieben:
QuoteJeremias hat am 21.04.2014 - 15:43 folgendes geschrieben:
..damit wollte ich aufzeigen,dass durchaus eine Diskussion zum Thema stattfindet/stattfinden könnte...wenn man einwenig weiter als vor seine eigene "Humanistentüre" kehrt.
Habe ihn aber wohlweislich gelöscht,weil es wohl einige hier .....völlig überfordern würde... smiley
weico
Ein Auszug aus deinem "völlig überforderndem" Link.
QuoteDie Arbeit legt dar, unter welchen Voraussetzungen es dem Staat gestattet ist, die natürliche Zeugung, die medizinisch assistierte Fortpflanzung oder die Adoption einzuschränken
Das hat für mich einen Beigeschmack von Sozialismus oder Kommunismus, hast du die Seiten gewechselt? Um die eigene Meinung zu unterstreichen sind solche Ansichten OK. Hätte der Staat bei dir nicht eine Prüfung durchführen sollen? :mosking:
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Jeremias hat am 21.04.2014 - 18:59 folgendes geschrieben:
QuoteEin Auszug aus deinem "völlig überforderndem" Link.
..wenn dich das Thema nicht überfordert,dann solltest du im Link noch..... "Inhaltverzeichnis anklicken" .. !
:yes::bye:
weico
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Mindestlohn so erfolglos wie 1:12?
Noch schlechter sieht es derzeit für die Mindestlohn-Initiative aus. Nur 34 Prozent der Umfrageteilnehmer wollen das Volksbegehren des Gewerkschaftsbunds unterstützen, das ein landesweites gesetzliches Mindestsalär von 22 Franken pro Stunde verlangt. Damit wäre die Unterstützung für das Anliegen noch tiefer als bisher angenommen: Die SRG-Trendanalyse geht von 40 Prozent Zustimmung aus, eine repräsentative Umfrage vom März bezifferte den Anteil der Mindestlohn-Befürworter sogar noch auf 52 Prozent.
«Die Mindestlohn-Initiative dürfte, ausgehend von unseren Ergebnissen, wohl etwa gleich erfolglos bleiben wie die 1:12-Initiative», sagen die Politologen Lucas Leemann und Fabio Wasserfallen, die die Umfrage für 20 Minuten gewichtet haben. Die Lohngerechtigkeits-Vorlage der Juso erlitt im letzten November mit 65 Prozent Nein-Stimmen Schiffbruch.
Dass die Mindestlohn-Initiative ähnlich wuchtig abgelehnt wird, kann sich auch Politgeograf Michael Hermann vorstellen. Linke Wirtschaftsanliegen hätten es in der Schweiz traditionell schwer: «Der Mindestlohn scheint auf den ersten Blick zwar ein moderateres und damit ein mehrheitsfähigeres Anliegen zu sein als 1:12 – dafür fehlt die Dimension der Missgunst gegen Grossverdiener.» Beim Mindestlohn gehe es rein um die Solidarität mit Tieflohnbezügern, «für gewisse Stimmbürger ist das Thema somit weniger emotional aufgeladen», so Hermann.
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Hochrechnung zur Volksabstimmung: Schweizer lehnen höchsten Mindestlohn der Welt ab
http://www.spiegel.de/wirtscha…stimmung-ab-a-970071.html
Man beachte die herrlichen Kommentare..! :biggrin:
Bin sehr gespannt auf die Ergebnisse der kommenden Europawahlen...
Vielleicht ändert sich ja ,in manchen Ländern, etwas zum Positiven ...
http://www.spiegel.de/politik/…fragen-vorn-a-969728.html
http://www.srf.ch/news/interna…pielt-entscheidende-rolle
weico
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Jeremias hat am 21.04.2014 - 15:04 folgendes geschrieben:
QuotePesche hat am 21.04.2014 - 14:52 folgendes geschrieben:
Solche Aussagen erinnern mich an eine Zeit die mal in Deutschland geherrscht hat.
Meinst Du wegen der Vollbeschäftigung und den blühenden Industriebetrieben oder gar das deutsche Wirtschaftswunder nach den dunklen Kriegsjahren?