Mindestlohn-Initiative 2014

  • PRO

    1. weil eine ausgebildete person relativ schnell überall eingesetzt werden kann, bietet die erfahrung eine gute verhandlungsbasis, wenn es um den lohn geht. wenn man arbeitet und nebenbei eine weiterbildung macht, ist der persönliche einsatz für die firma weit über 100% und der lohn sollte gerechterweise in höhere regionen katapultiert werden.
    2. die konkurrenz wächst täglich. preisabsprachen sind illegal. drive through und heimlieferservice haben wachstumspotenzial. es wird die lagerkosten und ladenfläche für waren optimieren bzw. senken. dienstleistungen hingegen sollten teurer werden, um die mittelschicht zu stärken.
    3. die wirtschaft überlebt nicht ohne kunden. wer vom konsum abgehalten wird, schadet aufgezwungenermassen der wirtschaft.
    4. höhere löhne tragen zur sanierung der vorsorge-institutionen bei und schont die staatskassen bzw. erhöht steuerbeiträge.
    5. totes kapital bei bonzen muss in den umlauf kommen.

    http://www.migros.ch/de/ueber-die-migros/geschichte/geschichte-einer-ide...


    Das Prinzip Verantwortung


    Durch Krisen, Kriegsjahre, Hochkonjunktur und Wirtschaftsflaute: Die Migros entwickelte sich in guten und in schweren Zeiten zu einer volkswirtschaftlichen Kraft, die ihre unternehmerische Verantwortung gegenüber Kunden und Mitarbeitenden als Auftrag der Gründertradition verstand.


    es können sich nicht alle familien die durchfütterung der studierenden kinder leisten. in jungen jahren möchte man vielleicht lieber geld verdienen und spass haben. dann sollte man selber eine familie gründen und lebensziele verwirklichen, ohne dabei auf fremde wohltätigkeit zählen zu müssen. manche sind von natur aus lernfreudiger und andere packen lieber körperlich an. alle sind arbeitstechnisch voneinander abhängig.


    warum versucht man nicht den arbeitsmarkt in der schweiz durch mindestlöhne zu stabilisieren und die einwanderung wirtschaftlich zu erschweren? welche branchen würden unter der lohnanpassung für angestellte leiden?


    was spricht gegen die mindestlohn initiative?

  • aprecio hat am 03.04.2014 - 13:25 folgendes geschrieben:

    Quote
    was spricht gegen die mindestlohn initiative?
    Quote

    Daniel Lampart, 45, ist Chefökonom des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB). Er kämpft für die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns von 22 Franken pro Stunde. Lampart ist überzeugt, dass die Mindestlohninitiative die Lohngleichheit zwischen Mann und Frau fördert und ein probates Mittel ist, um die Zuwanderung von Billigarbeitskräften zu bremsen http://www.mindestlohn-initiative.ch/

    Und dieser Satz gilt sowohl in den Grossstädten wie auch im entlegensten Bergtal




    Das Problem ist der Stundenlohn.


    Die Erntearbeiter schuften oft 10 bis 14 Stunden. Das gibt weit mehr als Fr. 4'000 pro Monat.


    Auf diesen Lohn muss der Arbeitgeber auch noch die Sozialbeiträge (Arbeitgeberanteile) entrichten.


    Das heisst, der Brutto-Brutto-Stundensatz liegt bei Fr. 23.


    Und das wird letztendlich auf den Preis überwälzt.


    Folge: Die Löhne müssen weiter angehoben, weil es zum Leben wieder nicht reicht.

  • Elias hat am 03.04.2014 - 13:44 folgendes geschrieben:

    erntearbeiter werden nur während der erntezeit benötigt. um arbeitslosigkeit zu verhindern, sollten sie zbsp. eine genossenschaftliche organisation gründen, die ganzjahreseinsätze plant, schulungen und weiterbildungen durchführt sowie innovative lösungen vorschlägt, die helfen, lebensmittelkosten tief zu halten und subventionen schliesslich optimal zu verwenden.

    Quote

    Und dieser Satz gilt sowohl in den Grossstädten wie auch im entlegensten Bergtal

    in entlegenen orten werden diverse dienste eingestellt (post) oder müssen staatlich finanziert werden. wenn also dort lebende menschen mehr verdienen, können sie verstärkt zur infrastruktur beitragen. steuerliche belastungen sind jeder gemeinde freigestellt.

  • aprecio hat am 03.04.2014 - 13:57 folgendes geschrieben:

    Quote
    sollten sie zbsp. eine genossenschaftliche organisation gründen, die ganzjahreseinsätze plant, schulungen und weiterbildungen durchführt sowie innovative lösungen vorschlägt, die helfen, lebensmittelkosten tief zu halten und subventionen schliesslich optimal zu verwenden.

    Versuch dich mal in die Lage so eines Arbeitgebers zu versetzen. Neben der Tagesgeschäft muss er sich nun auch noch als Sozialarbeiter betätigen.


    Man kann den Landwirten ja vieles vorwerfen, aber innovativ sind sind immer wieder

    Quote

    Gepanschter Walliser Wein: Winzerbranche gerät in Verdacht

    http://www.srf.ch/konsum/theme…ranche-geraet-in-verdacht

  • landwirte

    ihr solltet mich nicht einstellen, sonst vermiese ich euch noch die abzockerei ;)


    letztes jahr habe ich bei einer kleinen oliven-ernte geholfen. ich habe ca. 4 stunden lang oliven vom boden und von den bäumen gesammelt. als bürohengst hatte ich tage danach muskelkater, dass ich mich nicht mehr setzen konnte. durch diese leistung habe ich eine ganz andere wertschätzung für dieses produkt gewonnen.


    lehrlinge, die in der lebensmittelbranche ihre ausbildung geniessen, sollten diese erfahrung EVTL. auch machen. dadurch können sie später entscheiden, ob sie in den verkauf, in die landwirtschaft oder die erfahrung irgendwo anders einbringen können. lehrlinge und detailhändler sind allgemein schlecht bezahlt.


    ein solches jährliches erlebnis wäre v.a. für leute in leitender stellung jedenfalls wertvoll.


    ich hoffe, hier keine unmenschliche lösung vor zu schlagen.

  • Es gibt in der Schweiz ehrenamtliche, unentgeltliche bzw. Freiwilligenarbeit. Das ist wieder ein Thema für sich.



    Wir arbeiten ein paar mal im Jahr für einen Weinbauern und werden mit Wein bezahlt. Habe es noch nie nachgerechnet, was wir umgerechnet in Franken pro Stunde bekommen.


    Wenn man nicht auf die Kohle angewiesen ist, hat man leicht reden.

  • Elias hat am 03.04.2014 - 16:10 folgendes geschrieben:

    das ist der springende punkt! wenn man millionär ist, kann man aus spass noch arbeit ausführen, die jemand als nebenverdienst ausführen könnte. man stopft so noch nebenbei nischen und mögliche arbeitsplätze. ist kein vorwurf an dich - eben das thema für sich. grosse firmen "engagieren" sich in solchen branchen, obwohl sie es eigentlich gar nicht nötig hätten und garantieren so, dass diese tätigkeiten gratis ausgeführt werden. warum soll jemand dafür bezahlen, wenn er es auch gratis bekommt?


    Elias hat am 03.04.2014 - 13:01 folgendes geschrieben:

    Quote

    Für den Arbeitgeber kommen noch die Sozialbeiträge oben drauf. Das geht für einen Landwirt nicht auf, ausser die Migros als Abnehmer bezahlt ihm mehr. Und die Migros wird das garantiert auf die Preise überwälzen. Und dann geht das Gejammer hier im Forum los.


    Ein italienischer Lokführer verdient im eigenen Land nicht mal die Hälfte http://www.srf.ch/news/wirtschaft/schwere-lohndumping-vorwuerfe-gegen-cr...


    3350 Franken pro Monat sind für ihn schon mehr als zu Hause

    das problem ist eben "wer entscheidet?".


    ein manager wird grundsätzlich den preis hochschrauben, solange auch dafür bezahlt wird. migros und coop haben sich gegenseitig orientiert, konkurrenz ausgeschaltet und verfügten lange zeit über freie hand, um den markt zu diktieren. am meisten verdient man, wo eine abhängikeit entsteht.


    durch die einkaufspreise für schweizer distributoren sind neue konkurrenten immer noch angewiesen, mit äusserst knappen margen zu kalkulieren, um mit den riesen mit zu halten. dadurch kann auch qualitativ eine spirale nach unten entstehen. das ist auch in der anforderung bezüglich ausbildung, entlöhnung und sicherheit der fall - spirale nach unten - während die höheren etagen garantiert jedes jahr mehr wollen.


    die leute, welche in leitenden positionen sitzen, richten sich immer nach den vorbildern in grossen märkten mit den höchsten löhnen. in den grossen märkten wie amerika, verdienen selbstverständlich banker, manager etc. sehr viel - aber die preise sind allgemein günstiger wegen den mengen.


    man motzt über das ausland, die EU, USA etc. aber man möchte hier genau die selben fehler machen: otto normalverbraucher soll auf die führer hören, bezahlen und die macht den gierigen überlassen, denn die wissen am besten, wie man otto ausnimmt.


    die angeblich gescheiterten länder nimmt man öffentlich als feindbild, während man sie zu privaten zwecken als vorbild nimmt.


    :bravo:

  • aprecio hat am 03.04.2014 - 17:14 folgendes geschrieben:

    Quote

    warum soll jemand dafür bezahlen, wenn er es auch gratis bekommt?

    Viele Hilfswerke suchen verzweifelt freiwillige Helfer und finden nur selten.


    Viele Institutionen, Organisationen, Vereine, etc, könnten ohne ehrenamtliche Mitarbeiter gar nicht existieren.

    Quote

    Unser Angebot - Für Freiwillige & Helfer

    https://www.benevol-jobs.ch/angebot-fur-freiwillige-helfer


    Gratis arbeiten tut in der Regel niemand. Irgendwas bekommt man immer und wenn es "nur" Naturalien sind. Manchmal aber wäscht eine Hand die andere.



    Das alles löst aber die Probleme mit den tiefen Löhnen nicht.

  • endowment

    Der Endowment-Effekt (deutsch Besitztumseffekt) besagt, dass der wahrgenommene Wert eines Gutes höher ist, wenn man es besitzt.


    Sehr bekannt ist ein Experiment mit Tassen, welches 1991 von Daniel Kahneman durchgeführt wurde. Dabei bildete er zwei Gruppen. Der ersten Gruppe (den Verkäufern) gab er Tassen und fragte sie, welchen Preis zwischen 9,25 $ und 0,25 $ sie fordern würden, um die Tasse zu verkaufen. Die Teilnehmer der zweiten Gruppe wurden gefragt, welchen Preis sie zahlen würden, um die Tasse zu erhalten. Der Preis der „Verkaufsgruppe“ lag im Mittel bei 7,12 $, während der Preis der „Kaufgruppe“ gerade mal bei 2,87 $ lag.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Endowment-Effekt

  • anregungen

    In this paper, we formalize the secular stagnation hypothesis in an overlapping generations model with nominal wage rigidity. We show that, in this setting, any combination of a permanent collateral (deleveraging) shock, slowdown in population growth, or an increase in inequality can lead to a permanent output shortfall by lowering the natural rate of interest below zero on a sustained basis. Absent a higher inflation target, the zero lower bound on nominal rates will bind, real wages will exceed their market clearing rate, and, output will fall below the full employment level. We also demonstrate that the Keynesian paradoxes of thrift, toil and flexibility continue to hold in our OLG setting. Like the representative agent model, fiscal policy remains an effective tool forshifting back the AD curve towards full employment. However, commitments by a central bank to keep nominal rates low are ineffective if nominal rates are expected to remain low indefinitely. Our main point is not a prediction that the world as we see it today will remain mired in a recession forever. Instead, the purpose is to clarify the conditions under which this can happen, or more to the point, provide a formalization of the popular secular stagnation hypothesis. Perhaps a main takeaway from the analysis is not just that a permenent recession is possible, but instead that a liquidity trap can be of arbitrary duration and last as long as the particular dynamics that give rise to it (such as a deleveraging shock and/or rise in inequality and/or population growth slowdown). This would suggest that a passive attitude to a recession of this kind is inapproriate. We anticipate that the mechanisms illustrated in this environment would persist in a richer, quantitative lifecycle model that could be calibrated to match moments of saving and income for the US. In future work, we plan to incorporate capital and investment in this framework and consider the role of fiscal policy financed by changes in the public debt. This framework with negative real interest rates may have further implications for asset prices as well, and also, we hope, provide sharper predictions for the future rather than simply illuminating and suggesting a depressing possibility. http://www.econ.brown.edu/fac/…s/Eggertsson_Mehrotra.pdf

  • economiesuisse

    http://www.blick.ch/news/wirts…err-karrer-id2777416.html


    tja, dass die MEI angenommen wurde, ist wohl noch nicht bei allen angekommen.


    welche jugendliche in der schweiz machen heute keine lehre oder eine mittel- bis hochschule?


    geht es nicht eher darum, dass leute, welche nie im leben einen finger gekrümmt haben, ausser um einen geldbetrag zu investieren, evtl. die ärmel hochkrämpeln und selber im eigenen betrieb anpacken müssten, anstatt leute zu einem hungerlohn an zu stellen?


    geht es evtl. auch darum, dass quereinsteiger, die keine arbeit mehr finden, zum hungerlohn angestellt werden können, weil sie weder erfahrung noch ausbildung als kellner, lagerist, kassierer etc. vorweisen können?


    keine ahnung du :excuse:

  • Age Discrimination and the Great Recession

    The Great Recession led to large increases in unemployment rates and unemployment durations for workers of all ages, but durations rose far more for older workers than for younger workers. This difference was apparent both during and after the recession, fueling speculation that age discrimination played a role. Research indicates that in states with stronger age discrimination protections, older-worker unemployment durations increased more relative to increases for younger workers. This suggests that state age discrimination laws may need to be modified to strengthen protections during downturns.


    http://www.frbsf.org/economic-…-workers-great-recession/

  • CONTRA

    dieses video wird hiermit zunichte gemacht!


    dass in amerika bereits 1938 ein nationaler mindestlohn eingeführt wurde, beweist in keinster weise, dass ein zusammenhang mit dem langjährigen erfolg des landes besteht.


    es muss betont werden, dass der jüngling oben, die argumente vermutlich irgendwo abliest und dies soll nicht bedeuten, dass economiesuisse von ihm abgekuckt hat. man kann auch nicht behaupten, dass economiesuisse 1000 studenten bezahlt, um die öffentliche meinung im internet zu beeinflussen (vermutlich sind es weniger, weil der job schlecht bezahlt ist und ein makro zu teuer war). die gegenargumente, welche bereits vielen amerikanern aus den ohren quellen, wurden also nicht aus amerika importiert - heisst dies.


    dort geht es allen ... die börsen sind auf höchstständer und die konsumentenstimmung auch.


    larry summers sagt:

    External Content www.youtube.com
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    Through the activation of external content, you agree that personal data may be transferred to third party platforms. We have provided more information on this in our privacy policy.


    die lohnschere muss weiter auseinanderklaffen, damit umständle wie in japan zu einem späteren zeitpunkt analysiert werden können, mehr geld in die hände fliesst, die damit umgehen können und wir gesprächsstoff durch zeitungsartikel vermittelt bekommen.


    nahrung wird überbewertet. auch das werden wir überwinden. dass die preise in letzter zeit gestiegen sind, macht die mindestlohn initiative auch nicht sinnvoller.


    und unausgebildete leute werden auch nach der mindestlohn-initiative nicht als günstiger economiesuisse chef angestellt.


    gute nacht

  • vielleicht

    Elias hat am 10.04.2014 - 08:27 folgendes geschrieben:

    Quote

    Zwei ungelernte 18-jährige werden zusammen ein gutes Leben haben



    Wer eine Lehre macht, kommt sich blöd vor

    man kann es nicht pauschalisieren.


    beispiele für mindestlöhne:

    1. rasenmäher - werden von maschinen mit gps ersetzt.
    2. putzequipe - computerprogramme ermöglichen die selbständigkeit
    3. kellner und restaurants - es gibt beizen mit selbstbedienung. selbstverständlich hat bewirtung seinen preis. gastronomie war schon immer wegen überangebot und konkurrenz eine branche mit viel risiko.
    4. erntehelfer - werden nur saisonal angestellt, danach sind sie arbeitslos

    punkte 3 und 4 hängen zusammen. günstige lebensmittel führen zu guten margen im restaurant. fastfood erfreut sich seit langem an grossem anklang, weil es in grossen mengen hergestellt wird und billig angeboten wird. man weiss aber nie genau was drin ist an chemie und qualität. optisch bietet das restaurant deutlich mehr - auch die möglichkeit beim personal nach zu fragen. trotzdem sparen die meisten bereits heute im auswärts-essen und kochen selber, evtl. convenience food, das ebenfalls in grossen mengen abgepackt wird.


    die agrarwirtschaft ist ein thema für sich bezüglich subventionen. da schalten sich immer organisationen dazwischen, die einem bauern einen fixen betrag anbieten und das produkt im regal verteuern - und das regelmässig. inflation gehört zu einer gesunden wirtschaft. durch automation werden produkte immer günstiger hergestellt.


    selbst durch billigere produktion können sich einige arbeiter nicht das leisten, was zu einem normalen leben heute gehört. sie haben zu essen und ein dach über dem kopf - mehr nicht - das ist sklaverei. man gewährt heute uneingeschränkt freie hand beim lohndumping. wie heuschrecken werden arbeiter benutzt und dann an die öffentliche hand zurückgereicht.


    wer eine lehre macht wird sich niemals blöd vorkommen, nur ausgebeutet. ein mindestlohn im tiefsten segment würde druck nach oben generieren. weil aber das tiefste segment (hoffentlich) nicht gross ist, wäre die tangenz fast nicht wahrnehmbar.


    fazit:


    man schadet sich und seinem unternehmen selbst, wenn man unausgebildete zu tieferen löhnen als ausgebildete anstellt. man verliert viel zeit und nerven. die automatisierung wird zunehmend arbeitsplätze vernichten, mit oder ohne mindestlohn. das heisst, evtl. wird man in zukunft irgendwo sitzen und den ganzen tag 2 knöpfe drücken wie ein idiot - auch dann muss man noch konsumieren dürfen.


    lehnt man die initiative ab, gewährt man den profiteuren freie hand bei der abzocke zu den eigenen gunsten - kurzfristig, denn die tiefen löhne werden der wirtschaft mehr schaden als gesunde löhne und arbeiter. wohlhabende arbeiter haben besser ausgebildete kinder.


    ziel ist es natürlich schon, dass staatskassen geschont werden, konsum und vorsorge gesund bleiben und wirtschaftssysteme der heutigen zeit laufend angepasst werden.


    die mindestlohn initiative löst nur einen kleinen teil der probleme, welche auf alle zukommen. je mehr geld verfügbar ist, desto besser kann man sich weiterbilden.


    im moment werden gelder in vehikel gepumpt, die von zentralbanken "genährt" werden müssen. ein mindestlohn gewährt eine kleine gegenbewegung von unten.


    als rentner sollte man nicht klagen, dass man zu wenig bekommt und durch ein "nein zum mindestlohn" eine erhöhte finanzierung verunmöglichen.


    bis der mindestlohn zum tragen kommt, sollte man sich über mögliche böswillige kündigungen gedanken machen und diese auffangen.


    heute lässt man sich noch von wohlhabenden vorschreiben, wer sich eine familie mit kindern erlauben darf.


    man sollte einer mutter und hausfrau, die ins berufsleben zurückfinden will, mut machen.


    demographie lässt grüssen. souverän und bundesräte mit exotisch klingenden namen...


    bald könnt ihr darüber entscheiden


    :mamba:

  • aprecio hat am 10.04.2014 - 12:36 folgendes geschrieben:

    Quote

    Elias hat am 10.04.2014 - 08:27 folgendes geschrieben:

    man kann es nicht pauschalisieren.


    bald könnt ihr darüber entscheiden

    Richtig, man soll es nicht pauschalisieren, sondern individuelle Löhne nach den örtlichen Gegebenheiten zahlen. Die Mieten & Preise sind ja auch regional verschieden. Siehe z.B. Jura, Muotatal, Puschlav, Glarnerland, Toggenburg, etc.




    Sollte es angenommen werden: einfach nicht jammern.


    Es ist absehbar, was dann passiert. Wer diese Löhne nicht bezahlen kann, wird nach alternativen suchen oder pleite gehen.

  • sehr richtig

    Elias hat am 10.04.2014 - 13:11 folgendes geschrieben:

    ja genau - auch die im jura etc. die ihre industrie in die knie gezwungen haben, sollen sich einmal einen ausflug nach zürich in die kronenhalle erlauben dürfen.


    was dann passiert:


    - alternativen suchen = sehr gut, das ist der sinn der wirtschaft


    - pleite gehen = nichts erschreckendes mehr


    viele sind bereits heute pleite. andere halten sich durch moderne sklaverei über wasser.


    eine marktbereinigung kann mit möglichst vielen fixpunkten schneller und schmerzloser stattfinden.


    erhöht man die nachfrage, lässt sich das angebot steuern.


    arbeit für preisüberwacher.

  • aprecio hat am 10.04.2014 - 13:16 folgendes geschrieben:

    Dann ist es ja gut so.


    Etliche Dienstleistung werden teurer. Lohn-Preis-Spirale nennt sich das. Das gab es schon mal. Die Folgen waren fatal. Egal, wer aus der Geschichte nicht lernt, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.


    Und dort wo es geht, wird die Alternative folgende sein: weitere Rationalisierung, damit der Stückpreis nicht steigt. Weniger Menschen müssen mehr herstellen. Die Arbeit wird auf weniger verteilt.


    Dann machen diejenigen einen Ausflug, die keine Arbeit mehr haben. Zeit dazu haben sie ja.



    Vormachen: Am besten selber mal eine Firma im Billiglohnsegment gründen und mit gutem Beispiel voran gehen und hohe Löhne zahlen. Mal schauen, wie lange die Firma überlebt.



    Nebenbei: 22 Franken kosten den Arbeitgeber 23 Franken, wegen den Sozialbeiträgen.

  • Elias hat am 10.04.2014 - 13:44 folgendes geschrieben:

    (1) wenn man endlich eine liste sehen könnte, wo das der fall wäre, dann könnte man jede dienstleistung einzeln durchgehen. auf http://www.mindestlohn-initiative.ch/page/2/ wird angegeben, dass 10% (15.7% frauen und 5.6% männer) einen tiefstlohn erhalten. von chf 2'600 brutto ist da die rede, für mitarbeiter einer espressomaschinenfabrik. der möchte mit nestle, italienern und chinesen mithalten auf kosten der sozialhilfe - selber ist der arbeitgeber multimillionär. woher er die leute geholt hat, ist mir schleierhaft. jedenfalls muss diesen arbeitern wirklich langweilig gewesen sein, um sich dort anstellen zu lassen.


    die lohn-preis-spirale dreht sich nicht in die wirtschaftlich sinnvolle richtung. man kann heute bereits vieles mit 3D-druckern herstellen. mit einer investition lassen sich hunderte arbeitsplätze vernichten.


    es ginge darum, dass jemand der arbeitet und sich morgens aus dem bett bemüht wie sein chef auch und abends nach hause kommt, einen gewissen lohn erhält. ob er anfängt mit kanten schleifen und sich danach zum programmierer und kreativmensch weiterentwickelt, ist ihm alleine und dem wohlwollen der arbeitgeber überlassen.


    die preise fallen überall dort, wo maschinen eingesetzt werden: amazon möchte bücher mit drohnen ausliefern, kleider, elektronik, möbel, autos, werkzeug... fast alles, ausser bei lebensmitteln.


    überrissene preissteigerungen wären nie und nimmer gerechtfertigt. bei migros sieht man bereits, wie man absahnen kann. warum soll ich mich bemühen, in diesem segment arbeit zu generieren?


    aus der geschichte der letzten 20 jahre amerikas muss man lernen. nicht aus der geschichte der vergangenen indistriellen revolution vor 200 jahren. man hat unten leute entlassen und die profite oben maximiert. diese erfindung, den arbeiter zu degradieren, gab es schon im kommunismus.


    aktuell kämpft man gegen deflation. ein kleiner teil sahnt ab und fordert immer mehr, indem unten substanz abgegraben wird. es gibt scheintote firmen, die nur als fassade bestehen.


    (2) wenn etwas manuell gefertigt wird, hat es seinen preis. man muss als käufer abschätzen, ob das maschinell gefertigte stück nicht doch nützlicher ist. wenn arbeiter weniger verdienen, werden sie weniger ausgeben. ladenhüter zu produzieren, macht keinen sinn und wirft für niemanden profit ab. auch wenn man der meinung ist, das beste produkt her zu stellen und ein fleissiger unternehmer zu sein, muss man sich der realität stellen, dass man voll abhängig von den mitarbeitern ist. mitarbeiter haben also einen höheren wert als das eigene luxusleben. sieht man das nicht so, sollte man versuchen die zeit zurückzudrehen.


    (3) die arbeit wird auf weniger personal verteilt, mag stimmen, dann muss aber trotzdem ein gerechter lohn her. lastwagenfahrer zum beispiel sind oft gezwungen selbständig zu arbeiten. auch diese werden noch überall geschröpft. dass verkehrkonzepte sich aber ändern werden müssen, steht ausser frage.


    zusammenfassung:


    man sieht einfach, dass leute, die äusserst hohe löhne beziehen, sich überhaupt keine gedanken zur zukunft machen. man kann sich nicht auf sie verlassen, wenn man sie braucht.


    das einzige was sie interessiert, ist, möglichst viel gewinn in möglichst kurzer zeit zu machen. bezahlen tun es die anderen, die bereitwillig arbeiten.


    vor allem frauen werden ausgenutzt. und männer die mit dem mundwerk nicht so kreativ sind sitzen auch in einer lohn-preis-spirale fest.


    arm sind die, die nur fordern und blöffen, aber nicht wirklich etwas leisten.


    diebe kenne ich genug - das erschwert meine selbständigkeit.

  • Die ganzen Auswirkungen sind wie immer unmöglich vorher zu sagen. Ich habe jedoch schon von einigen Kleinunternehmern gehört, dass sie keine Ahnung haben woher sie plötzlich 10% mehr Geld am Ende des Monats für Löhne hernehmen sollen. Die PK sowie AHV Beiträge sind dann auch noch höher...


    Ich finde zwar auch, dass jemand der eine Lehre gemacht hat einen Anständigen Lohn bekommen soll. Ich kenne jemand der in der Drogerie arbeitet und nur 3600.- bekommt mit abgeschlossener Lehre.Ich habe jedoch auch gelesen das man als Raumpfleger 4500.- verdient. Ich würde mich wohl als Drogerieangestellter auch ziemlich verarscht Vorkommen, aber andererseit verstehe ich nicht wieso die Drogerieangestellten nicht einfach in einem Schulhaus putzen gehen. Diese Reinigungsteams in der Schule machen mir keinen besonders gestressten Eindruck und sind immer freundlich. Desweiteren wird die Umschulung um eine Etage zu reinigen, welche eine einfache Rechtecksfläche ist, vermutlich nicht allzu lange dauern. Wobei man nicht vergessen darf, dass wischen einfach zu erlernen ist, jedoch unmöglich zu meistern.


    Menschen die in der Schweiz mit weniger als 4000.- eine eigenes Leben oder sogar noch eine Familie durchbringen müssen sind echt nicht zu beneiden, eher zu bewundern und ich möchte niemals in diese Lage kommen. Aber ich denke die Initiative wird wohl eher das Gegenteil bewirken und so einige in die Arbeitslosigkeit treiben. Denn die meisten Firmen die nicht 4000.- bezahlen die können es schlichtweg nicht, mal abgesehen von ein paar schwarzen Schafen.


    Meine Prognose für diese Abstimmung ist, dass diese Bachab geht. Zum einen rührt die Economiesusse wieder die Werbetrommel dagegen und zum anderen betrifft es zu wenige Menschen. Sprich welche die es betrifft haben meist kein Stimmrecht und können deshalb nur schwer etwas dagegen tun.