Swatch Group

  • Swatch will mit Innovationen und mehr Shops zurück auf den Wachstumspfad 10.03.2016 18:02 (Zusammenfassung; wiederholt mit Schlusskurs) Biel (awp) - Die Swatch Group blickt auf ein schwieriges, vor allem durch die Stärke des Schweizer Frankens belastetes Jahr 2015 zurück. Konzernchef Nick Hayek vertraut auf die von Swatch seit Jahren verfolgte Strategie und bleibt trotz Unsicherheiten etwa in der EU-Politik oder aufgrund der Wahlen in den USA zuversichtlich. Die insbesondere in China intakte Konsumlaune soll den Uhrenhersteller 2016 zurück in die Wachstumsspur bringen. "Ich habe immer gesagt, dass wir in Lokalwährungen um 5 bis 10% jährlich wachsen können. Doch entscheidend ist, was mit dem Schweizer Franken passiert", sagte Nick Hayek am Donnerstag an der Bilanzmedienkonferenz in Biel. Der überbewertete Franken sei nicht nur für Swatch, sondern für die gesamte Schweizer Industrie ein Problem. Während die Notenbanken weltweit die Wirtschaft in ihren Ländern zumeist entschlossen unterstützten werde diese hierzulande von der SNB im Stich gelassen. "Die Lage könnte sich rasch verschärfen", warnte Hayek. SCHWACHES JAHR 2015 Die Kennzahlen zum Geschäftsjahr 2015 hatte Swatch bereits Anfang Februar kommuniziert: Der Umsatz nahm um 3,0% auf 8,45 Mrd CHF ab, in Lokalwährung betrug das Minus immerhin nur 0,9%. Der operative Gewinn (EBIT) der Gruppe sank um 17% auf 1,45 Mrd CHF. Die entsprechende Marge rutschte um beinahe drei Prozentpunkte auf 17,2% und damit unter die 20%-Schwelle. Hier seien nebst Währungseffekten auch höhere Aufwendungen für Marketing ins Gewicht gefallen, erklärte Finanzchef Thierry Kenel. Der Reingewinn nahm um 21% auf 1,12 Mrd CHF ab und dennoch soll den Aktionären eine zum Vorjahr unveränderte Dividende von 7,50 CHF je Inhaber- und von 1,50 CHF je Namenaktie bezahlt werden. Ferner kauft Swatch seit Anfang Februar im Rahmen eines längstens drei Jahre andauernden Programms eigene Aktien im Umfang von maximal 1 Mrd CHF zurück. INVESTITIONEN INS VERTRIEBSNETZ Kenel sieht den Aktienrückkauf auch als Instrument, um mit Blick auf die Negativzinspolitik der SNB die Cash-Bestände optimal zu steuern. Zudem werde Swatch mit 400 bis 500 Mio CHF weiter kräftig in das operative Geschäft investiert. Während die Produktion gut aufgestellt sei, könnten markenweit insgesamt "75, 100 oder 120 neue Shops" gebaut und eröffnet werden, sagte Hayek. Dabei gelte es, je nach Touristenaufkommen oder Entwicklung der verschiedenen Regionen das Vertriebsnetz anzupassen. Unverändert gut sei die Nachfrage nach Uhren in Festland-China, so der Konzernchef. Dagegen laufe der Absatz von Zeitmessern in Hongkong nach wie vor schleppend. Die "Hysterie" an den Börsen und die Sorge vor einer sich abschwächenden Weltwirtschaft habe ähnlich wie in den Krisenjahren 2003 und 2009 auf die Händler übergegriffen, die als Folge davon weniger Uhren bestellten. Der Durchverkauf in den markeneigenen Shops laufe demgegenüber weiterhin gut. E-Commerce sei für die Marke Swatch nichts Neues und werde seit rund vier Jahren in den USA mit Erfolg betrieben, hielt Hayek fest. Dagegen glauben er und sein Neffe Marc Hayek, der Marken wie Blancpain oder Bréguet führt, dass im Verkauf nach wie vor der persönliche Service zählt. HARRY WINSTON UND INNOVATIONEN Mit Blick auf die verschiedenen Marken sieht Hayek beim Schmuckspezialisten Harry Winston, den Swatch 2013 übernommen und anschliessend dessen Uhrenportfolio vergrössert hat, grosses Potential. Die Marke könne in den kommenden Jahren die Umsatzmilliarde erreichen. Dies gehe aber nur Schritt für Schritt mit neuen Uhrenmodellen und einem ausgewählten und exklusiven Sortiment an Schmuck, hiess es. Zudem setzt der Konzern auf innovative "Connected Watches" der Marke Swatch, wie die Bezahluhr "Bellamy", oder auch das Qualitätszertifikat "Master Chronometer", das gewissen Omega-Uhren vom Eidgenössischen Institut für Metrologie (Metas) vergeben wird. Die im Januar in China lancierte "Bellamy" erfreue sich einer guten Nachfrage, sagte Nick Hayek. Demnächst folgen die "Roll-Outs" in der Schweiz, den USA oder Brasilien. Die Entwicklung der Smartwatch-Branche macht Hayek nach wie keinen Kummer. An der Börse schlossen Swatch-Inhaber am Donnerstag 0,6% tiefer bei 362,30 CHF, während der Gesamtmarkt (SMI) 1,0% abgab. mk/tp (AWP)

  • Hayeks Superbatterie

    Die Swatch-Tochter Belenos stellt ab dem Sommer Batterien für E-Bikes, Drohnen und Elektroautos her – in der Schweiz.

    Vanadium heisst das Wundermittel, das die Welt der Batterien revolutionieren soll. Nick Hayek schwärmt vom chemischen Element, als handle es sich um eine seiner Uhrenmarken. Die von der Swatch-Tocherfirma Belenos entwickelte Batterie aus Vanadium könne 50 bis 100 Prozent mehr Energie speichern als klassische Batterien gleicher Grösse. Wegen der tieferen Spannung gehe von Belenos-Batterien keine Feuergefahr aus.


    Noch in der zweiten Jahreshälfte will Hayek die neuartige Batterie auf den Markt bringen. Sie soll sich für mobile Stromfresser wie Elektrovelos, Elektro­scooter oder Drohnen eignen. Zusammengesetzt zu Akkublöcken, soll die Batterie auch Elektroautos antreiben. «Wir haben schon sehr viele Interessenten», sagte der Swatch-Group-Chef am Donnerstag an der Jahresmedienkonferenz. Aus China, wo die Städte unter der Luftverschmutzung leiden, hat das Unternehmen schon Delegationen empfangen. Laut Hayek ist es möglich, dass bereits 2017 Autos mit den Vanadium-Batterien unterwegs sein werden.


    Verwaltungsrat George Clooney


    Weshalb hat die Swatch-Gruppe, die Uhrenmarken wie Omega, Tissot und Longines im Portfolio hat, überhaupt eine neue Batterie entwickelt? Das Projekt geht auf Nick Hayeks Vater Nicolas zurück. Dieser hat die Tochterfirma Belenos 2007 gegründet, um an ökologischen Technologien wie Brennstoffzellen und Fotovoltaik zu forschen und entsprechende Produkte zu entwickeln. Nachdem Hayek in den 90er-Jahren mit dem geplanten Elektroauto Swatchmobil gescheitert war, sollte sich Belenos auf die Energieträger beschränken. Letztes Jahr verkaufte das Unternehmen seine selbst entwickelte Brennstoffzelle (Wasserstoffantrieb) an die Freiburger Elektrizitätsgesellschaft Groupe E. Belenos wollte sich auf die Entwicklung der Superbatterie konzentrieren.


    Mit der ETH Zürich und dem Paul-Scherrer-Institut konnte Belenos zwei potente Entwicklungspartner ins Boot holen. Auch der Verwaltungsrat des Unternehmens ist prominent bestückt: Der Schauspieler George Clooney und der Schweizer Astronaut Claude Nicollier sitzen darin. Verwaltungsratshonorare gibt es laut Belenos-Präsident Hayek keine.


    Das Unternehmen ist mit einem Eigenkapital von 63 Millionen Franken gut ausgestattet. Die Aktien am Unternehmen sind wie folgt verteilt: 51 Prozent Swatch Group, 25 Prozent Familie Hayek, 14 Prozent Einzelaktionäre (u. a. Josef Ackermann, George Clooney, ETH Zürich), 10 Prozent Eigenbesitz Belenos.


    Börsengang in Hongkong


    Von Josef Ackermann stammt die Idee, Belenos an die Börse zu bringen. Hayek, der sonst keine Gelegenheit auslässt, Börsenhändler zu kritisieren, bestätigt das Vorhaben. Er geht von einem Börsenwert von 5 bis 20 Milliarden Franken aus. Die Swatch-Gruppe würde jedoch keine ihrer Aktien verkaufen, um die Kontrolle über die Gesellschaft und deren Patente nicht zu verlieren. Der Börsengang soll in Hongkong geschehen, weil Asien der grösste Markt für Batterien ist und weil Hayek bereits daran denkt, dort eine Fabrik für die Vanadium-Batterie zu bauen. Doch vorerst ist die neue Batterie ein Swiss-made-Produkt. Denn Belenos lässt sie bei einer anderen Swatch-Group-Tochter herstellen: bei der Batterienfabrik Renata in Itingen BL. Renata produziert 800'000 Batterien für Uhren und elektronische Geräte – pro Tag. Nun wird für die grösseren Belenos-Batterien eine eigene Produktionslinie aufgebaut, ab Juli soll serienmässig produziert werden. Dafür sollen 20 bis 30 Stellen geschaffen werden.


    Ab nächstem Jahr wird die Swatch-Tochter Renata zudem Vanadium-Batterien im Kleinformat herstellen. Diese sind laut Renata-Chef Stefan Pfrommer ideal für kleine, energie­intensive Geräte – etwa für Bluetooth-Headsets, Fitnessbänder oder Uhren mit elektronischen Zusatzfunktionen. Auch entsprechende Uhren der Swatch-Gruppe sollen so länger ohne Batteriewechsel auskommen. (Tages-Anzeiger)


    (Erstellt: 10.03.2016, 22:45 Uhr)

  • Da will ich dem Nick Hayek doch ein Kränzlein winden. Ich sah den gestrigen diesbezüglichen Beitrag in unseren Nachrichten '10vor10' und finde die Sache spannend. Auch den Börsengang in Hongkong. Das Unternehmen Swatch entlässt wenigstens keine Leute sondern schafft Arbeitsplätze und arbeitet, trotz Miesmacherei, doch profitabel. Wir bräuchten mehr so mutige Unternehmer, die sich nicht scheuen, auch mal ihre Meinung zu sagen, sofern sie eine haben. *wink*

  • Hier scheinen etliche leichtgläubige Leser zu sein.


    Zum Start ein Vergleich: Tesla und Panasonic investieren in ihrer riesigen Batteriefabrik in Nevada im Endausbau (bis ca. 2020) etwa 4 bis 5 Milliarden USD um damit Batterien für gerade einmal 500'000 E-Autos plus noch einige stationäre Batteriespeicher pro Jahr bauen zu können. Der Bau einer solchen Fabrik dauert mehrere Jahre, hier konkret von Herbst 2014 bis Herbst 2017 im ersten Schritt (kleinere Produktion) und dann bis 2020 für die volle Kapazität.


    Swatch will nun ebenfalls Milliardenumsätze generieren mit Batterien. Wie soll das funktionieren? Swatch würde damit den momentanen Umsatz klar übertreffen wenn wir das Mittel der CEO-Schätzungen nehmen (12.5 Milliarden USD).


    Konkret sind diese Ziele/Pläne alles mehr als fraglich, besonders was den Zeitrahmen angeht:


    - In welchem Zeitrahmen werden diese Batteriefabriken erstellt? Wie sollen 2017 schon Autos mit diesen Batterien herumfahren (ausser Hayek meinte nur Prototypen und hat sich mit 2017 versprochen - ob unabsichtlich oder absichtlich bleibt dahingestellt)?


    - Von woher kommt das Geld? Es werden Milliarden fällig um nur eine kleine Zahl Autos auszurüsten, siehe Tesla-Zahlen oben. Batterieproduzenten haben sehr tiefe Margen, es bleibt abzuwarten wie erfolgreich das IPO ist.


    - Auch sollen die Batteriefabriken nun plötzlich in China erstellt werden, noch vor Wochen redete man von der Schweiz (dieser neue Standort ist schon realistischer, aber damit fallen fast keine Arbeitsplätze in der Schweiz an.)


    - Die asiatischen Giganten (LG, Samsung und Panasonic, dazu noch einige lokale Player in China in BYD) dominieren das Batteriegeschäft seit Jahren und werden sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Siehe Marktanteile und Kostenanalyse USA - Asien:


    http://insideevs.com/can-lithi…-the-united-states-bower/


    Globale Clusters für Batterieproduktion, es dominieren Anbieter aus Korea, Japan und China:


    http://insideevs.com/wp-conten…rs-gb-slide-1-750x563.jpg


    Deshalb baut zum Beispiel Tesla die neue Fabrik nicht alleine sondern hat weiterhin Panasonic als Partner an Bord. Wo sind die industriellen Partner von Swatch?! Bis jetzt sehe ich keine, das macht den Zeitplan bis 2017 noch unrealistischer...


    Swatch als Neueinsteiger hat null Skalenerträge und wird zuerst Milliarden investieren müssen. Ein Himmelfahrtskommando - besonders wenn das IPO weniger als erwartet in die Kasse spült.


    Fazit: Swatch bzw. der CEO betreibt wohl Schaumschlägerei mit dieser "Super-Batterie". Besonders der Zeitplan ist mehr als unrealistisch, da es auch um Auto-Batterien geht (sehr strenge Sicherheitsanforderungen und langwierige Tests nötig).


    Vorbereitung von industrieller Batterieherstellung dauert oft mehrere Jahre - wenn nicht Jahrzehnte bei grundlegenden Innovationen (Laborerfolge stellen sich oft als Rohrkrepierer heraus in der Umsetzung und Massenfertigung). Swatch will nun den heiligen Gral gefunden haben und damit vor 2020 riesige Umsätze machen?!


    Ich bleibe mehr als skeptisch, besonders weil die im internationalen Vergleich winzige Belenos bis vor kurzem den Schwerpunkt auf Brennstoffzellen hatte - nun will man plötzlich eine Batterie hervorgezaubert haben die besser ist als die anderen Anstrengungen (darunter etliche Grosskonzerne mit ebenfalls vielen Top-Unis als Forschungspartnern) weltweit.

  • spylong hat am 11.03.2016 - 20:14 folgendes geschrieben:

    Quote

    so spricht ein shorty

    Ich bin aktuell nicht mehr short. Swatch war ein interessanter Short-Kandidat vor ca. 2 Jahren bis vor ein paar Wochen.


    Aber wichtiger wäre mir eine Begründung:


    Kannst Du inhaltliche Fehler in meiner Argumentation finden? Wo liege ich falsch?


    Oder glaubst Du blind CEO Hayeks junior Versprechungen von der "Superbatterie" mit "5-20 Mllliarden Umsatz" (!!!) in wenigen Jahren?


    PS: Betonung auf junior. Dieser Mann sitzt meiner Meinung wegen seinem illustren Nachnamen und den Leistungen seines Vaters auf dem CEO-Posten.

  • JC Biver (Hublot, LVMH), einer der wenigen Uhrenmanager, der die Zeichen der Zeit meiner Meinung nach erkannt hat:





    Quelle: http://www.fuw.ch/article/apple-ware-heute-die-zweitgrosste-uhrenmarke-der-schweiz/


    Umso erstaunlicher angesichts seines fortgeschrittenen Alters, er denkt innovativer (und sieht strategische Bedrohungen klarer) als der um Jahrzehnte jüngere Swatch-CEO Hayek junior!


    Ich kann den oberen Teil des Interviews 1:1 unterschreiben. Alle Schweizer Uhren im Segment bis ca. 1000-2000 CHF werden durch ausländische Smartwatches in den nächsten 5-10 Jahren MASSIV unter Druck geraten.

  • Nochmals zur Batteriegeschichte (siehe meinen langen Post weiter oben als Einleitung):


    Die Konkurrenz schläft bei der Batterie-Entwicklung nicht, zum Beispiel Dyson:


    Dyson Challenges Tesla With $1.4 Billion Battery Tech Investment

    (...)



    It follows a 2015 acquisition of Sakti3, a U.S. maker of solid-state lithium-ion batteries, for $90 million. Dyson Ltd. had previously invested $15 million in the Michigan firm, which said it has found a way to produce batteries with twice the energy storage potential of standard lithium-ion models, at a half to a third of the cost.


    http://www.bloomberg.com/news/…n-battery-tech-investment



    Nun bleibt die Frage wieviel Swatch in diesen Bereich investieren kann/will über die nächsten Jahre. Dyson ist natürlich nur ein Player, es gibt wie erwähnt mehrere weitere (in Asien etwa LG Chem, Samsung oder Panasonic).


    Alle diese Firmen haben auch bereits Kundenbindung (laufende Grossaufträge) und industrielle Fertigungsanlagen - was wiederum Investitionen in Milliardenhöhe für einen Neueinsteiger benötigt.


    Die bestehende Fertigung bei Renata-Swatch wird wohl nicht für mehr als für Uhren und andere Mini-Batterien reichen.

  • Jüngere Kräfte kommen bei Swatch ans Ruder Der Luxusgüterkonzern Swatch meldet verschiedene Änderungen in der Geschäftsleitung und im Verwaltungsrat. Hanspeter Rentsch trete nach knapp 40 Jahren als Mitglied der Konzernleitung per Ende August 2016 zurück, teilt das Unternehmen am Mittwoch mit. Im Auftrag von Swatch wird er die Gruppe aber weiterhin in den Vorständen von Economiesuisse, Arbeitgeberverband, internationale Handelskammer und Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie vertreten. Weiter tritt Stephen Urquhart kurz vor seinem 70 Geburtstag aus der erweiterten Konzernleitung von Swatch sowie als Präsident von Omega zurück. Er werde dem Unternehmen aber für spezielle Projekte und Consulting Mandate weiterhin zur Verfügung stehen. Urquhart wird ersetzt durch Raynald Aeschlimann, welcher seit 2001 bei Omega als Vice President Sales tätig ist. Zudem soll der Verwaltungsrat um Daniela Aeschlimann-Schneider ergänzt werden. Sie ist seit 2010 Mitglied und seit 2013 Vizepräsidentin des Verwaltungsrats der Avesco-Gruppe. (AWP)

  • Nick Hayek hat einen Trumpf im Ärmel

    Gegen die Swatch Group laufen Wetten wie gegen kein anderes Unternehmen aus der Schweiz. Mit nicht weniger als 24 Prozent aller ausstehenden Inhaberaktien setzen Leerverkäufer auf rückläufige Kurse. Noch vor wenigen Wochen waren es sogar über 30 Prozent – ein trauriger Rekordwert. Fast täglich treffen aufgrund der verhaltenen Nachfrage in den Schwellenländern Gewinnschätzungsreduktionen aus dem Analystenlager ein und sorgen so für Wasser auf die Mühlen ausländischer Hedgefonds. Doch die Leerverkäufer müssen auf der Hut sein. Der Grund: Die Swatch Group ist mit


    50 Prozent an Belenos beteiligt.


    Experten zufolge könnte dieses Start-up-Unternehmen den Markt für Batterien revolutionieren. Laut Swatch-Chef Nick Hayek sind seine Batterien bei vergleichbarem Gewicht um 30 Prozent leistungsfähiger als herkömmliche Batterien. Er rechnet bis in fünf Jahren mit einem Umsatzpotenzial von 15 Milliarden Dollar und hält einen Börsengang für denkbar. Auch wenn Hayek für seine euphorischen Aussagen bekannt ist, müssen sich die ausländischen Hedgefonds womöglich warm anziehen. Als der Elektroautohersteller Tesla vergangenen November eine Zusammenarbeit mit dem Batteriehersteller Duracell bekannt gab, sprang dessen Kurs innerhalb weniger Minuten um 12 Prozent nach oben. Der gleiche Effekt winkt auch der geprügelten Swatch-Aktie, sollten sich die Pläne für einen Börsengang von Belenos konkretisieren.

    Mutige steigen jetzt ein



    Sonntagszeitung

  • Unter 300

    Es ist das erste Mal seit Oktober 2011, dass Swatch unter 300 zu haben ist. Ich denke die Leerverkäufer haben sich eine goldene Nase verdient.


    Am 30. Januar 2016 hat der Praktikus in der Finanz und Wirtschaft von seinem Plan gesprochen, Swatch unter 300 zu kaufen.


    Bin gespannt, ober er in seiner Kolumne darauf zurückkommt.

  • Lorenz hat am 14.05.2016 - 18:01 folgendes geschrieben:

    Quote

    Geklüngel im Quadrat. Mit 35 Jahren in den VR.


    Zum Werdegang:

    Quote

    Beruflich ist lediglich bekannt, dass sie nach dem Studium bei der Swatch-Marke Omega Verkaufserfahrungen sammelte. Und so erstmals Luft im Uhrenkonzern schnupperte, bei dem ihr Vater von 1998 bis 2010 im Verwaltungsrat sass, bevor er in den Bundesrat gewählt wurde. Das Baumaschinenunternehmen Ammann ist direkt sowie über die eigenen Vorsorgeeinrichtungen und die Arthur-und-Emma-Ammann-Stiftung am Swatch-Konzern beteiligt. Während Bruder Hans-Christian Schneider die Ammann-Gruppe leitet, sammelt die Tochter zielstrebig jene Verwaltungsratsmandate, die zuvor von ihrem Vater Johann Schneider-Ammann wahrgenommen worden waren.

    Ob sie überhaupt den ersten Job bei Omega als No-Name Frau Müller (mit exakt gleichen Qualis) gekriegt hätte?


    Vom jetzigen VR-Mandat ganz zu schweigen, der Papa hat den Stuhl warm gehalten.


    Swatch schneidet sich mit solchen Nominationen (Beau Clooney* und Bundesratstöchter...) ins eigene Fleisch langfristig!


    Es kommen ganz schwierige Jahre auf die Branche zu.


    Dann werden wir schnell sehen wie kompetent der Swatch-VR ist (oder eben nicht).



    _______


    * Nichts gegen einen Schönling als Werbeträger für Swatch, aber warum ein VR-Mandat bei Belenos?

  • Lorenz hat am 17.05.2016 - 23:10 folgendes geschrieben:

    Quote

    Wird man dann sehen. Es kann halt nicht jeder Matula heissen. [Blocked Image: http://www.cash.ch/sites/all/m…ks/kolobok/pleasantry.gif]

    Du meinst Martullo?


    Im Gegensatz zum neuen Federgewicht bei Swatch hat sie wenigstens an einer durchaus renommierten Universität studiert (Daniela besitzt gerade einmal einen Bachelor von einer Fachhochschule), bei Drittfirmen gearbeitet/Sporen abverdient und danach etwas für Papis Firmenanteil gezahlt:


    http://www.bilanz.ch/unternehmen/magdalena-martullo


    (Das stelle ich als Fakten hin zum Vergleich, ich hege weder Sympathien für die Familie Blocher noch für die SVP.)


    Fazit: Swatch hat mit dieser VR-Zusammensetzung ein grosses Eigentor geschossen meiner Meinung nach.


    Der neue Swatch-VR? "Externe" Ja-Sager und Abnicker für die Familie Hayek sowie ein Schoggi-Unternehmer (meine ich nicht abschätzig, er hat aber wenig Kenntnis von den technologischen Wellen die auf die Uhrenbranche treffen in den nächsten Jahren).

  • Jede hart arbeitende und gut qualifizierte Frau sollte sich doppelt ärgern über diese "Fliegengewicht"-Besetzung bei Swatch.


    Eine solche Wahl verstärkt leider nur alte Vorurteile gegen Frauen in Kader- und VR-Positionen.


    Letztlich schneidet sich Swatch wie erwähnt ins eigene Fleisch.


    Die fetten Jahre in der Schweizer Uhrenbranche sind vorbei - besonders wenn China weiter stottert und Smartwatches im unteren Preissegment mit neuen Playern an Boden gewinnen.



    PS: Eine Frau XY (oder ein Herr XY) mit exakt gleichem Lebenslauf aber ohne Bundesrats-Connection / Bankkontostand der Familie wäre bei einer identischen Bewerbung für den Swatch-VR ausgelacht worden.

  • Swatch-Aktie taucht nach Verkaufsempfehlung Die Swatch-Aktien sind am Montag nach einer Verkaufsempfehlung des Brokers Kepler-Cheuvreux auf Talfahrt. Die Titel des Uhren-Weltmarktführers fallen bis 11.10 Uhr in einem festeren Markt um 3 Prozent auf 287,70 Franken. Bei 282,90 Franken erreichte der Kurs vorübergehend den tiefsten Stand seit rund sechs Jahren. Kepler-Cheuvreux nahm die Empfehlung auf "Reduce" von "Buy" zurück und senkte das Kursziel auf 260 von 390 Franken. Die Anteile von Rivalin Richemont sinken um 2,1 Prozent auf 57,70 Franken - den tiefsten Stand seit Oktober 2012. Mehrere Analysten senkten ihre Empfehlung oder das Kursziel für die Aktien des Luxusgüterkonzerns. Das Jahresergebnis, das Richemont am Freitag veröffentlicht hat, war schlechter als von Analysten erwartet. (Reuters)

  • Zuerst, ich habe keine.



    Aber mir fällt auf über die Jahre, dass die sog. Börsenstars, insbesondere diejenigen die in Foren oft besprochen werden, besonders gern und gut runtergekauft werden. Es gibt da so einige Beispiele, die mir in Erinnerung geblieben sind.



    Wenn dann Ruhe einkehrt und keiner mehr davon spricht, geht es plötzlich wieder nach oben und jene Firmen konnten und können wieder normal und ungestört arbeiten. Es gibt dann kein 'Fressen' mehr für die Finanz-Presse.



    Die Gedanken sind frei...