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DJ Überkapazitäten und Preissturz bedrohen dt. Solarindustrie - WiWo
22.05.11 11:17:56- DJGC
DÜSSELDORF (Dow Jones)--Massive Überkapazitäten am Weltmarkt
und ein daraus resultierender drastischer Preisverfall bei Solarstrom-Modulen
treiben die deutschen Fotovoltaik-Hersteller in die roten Zahlen und bedrohen
ihre Existenz, wie eine Studie der Berliner Hochschule für Technik und
Wissenschaft (HTW) für die "Wirtschaftswoche" (WiWo) ergeben hat. Nach
Berechnungen der HTW stiegen die weltweiten Produktionskapazitäten
für Solarzellen in diesem Jahr auf rund 30.000 Megawatt (MW) - die
globalen Nachfrage bleibe mit 18.000 MW dahinter zurück. Als Folge des
Überangebots sei ein heftiger Preiskampf ausgebrochen, der neben einer
schwachen Auftragslage bei vielen deutschen Solarfirmen im ersten Quartal
dieses Jahres zu teils drastischen Umsatz- und Gewinneinbrüchen
geführt habe.
Die Preise etwa für monokristalline Solarmodule seien in Deutschland
innerhalb eines halben Jahres um 14,4% von 1,60 EUR je Watt Leistung auf 1,37
EUR gefallen. HTW-Energieexperte Wolfgang Hummel sage einen massiven
Verdrängungswettbewerb" voraus.
Angeführt werde er von chinesischen Markenherstellern wie Suntech, Yingli
und Trina Solar, die massiv in neue Fabriken investierten. Sie könnten
wegen ihrer Produktionskostenvorteile von rund 15 Cent je Watt trotz des
Preisverfalls weiter profitabel arbeiten, während deutsche Solarfirmen wie
Conergy oder Q-Cells Verluste schrieben.
Eine Befragung der HTW unter 200 chinesischen Modulherstellern habe ergeben,
dass mehr als die Hälfte ihre Exporte nach Deutschland ausweiten oder
erstmals hierher liefern wollten. Schon heute komme fast jede zweite neue
Solaranlage in Deutschland aus chinesischer Produktion.
DJG/cln
(END) Dow Jones Newswires