Langfristiger Ausblick auf die Märkte

  • Vergleich mit 1930ff

    Betrachten wir mal den Bärenmarkt der 1930er Jahre und darauf folgenden Bullenmarkt 1945-1967


    [Blocked Image: http://img165.imageshack.us/img165/9343/usdjind1920eq4.gif]


    Wenn wir den aktuellen Absturz mit 1930 vergleichen, dann sehen wir zwar, dass 1933 ein gutes Jahr war (der Dow hat sich fast verdoppelt) aber wer nun meinte, es gehe wieder nachhaltig aufwärts, wurde im Bärenmarkt 1937 eines besseren belehrt. Damals stürzte der Dow nochmals von 195 auf 112 ab.


    Hier durch die Lupe:

    [Blocked Image: http://img165.imageshack.us/img165/9104/usdjind1937crko6.gif]


    Es gibt Leute, die vergleichen unsere aktuelle Lage eher mit 1937 als mit 1930. Das hätte zwar den Nachteil, dass jetzt noch ein grosses Auswaschen kommt aber auch noch ein letzter Rutsch nach unten (wir befinden uns im Dezember 1937)


    Man munkelt, dass 1937 mehr Investoren Konkurs gingen als 1930.


    Was aber an dem Vergleich mit den 30er Jahren interessant ist, ist die Anatomie des Bärenmarktes:


    [Blocked Image: http://img185.imageshack.us/img185/7708/chartvg2.png]


    Es beginnt mit einem Crash und danach jeweils mit sehr scharfen Rallies (zwei davon rot eingezeichnet). Jede dieser Rallies signalisiert dem Optimisten, dass der Boden nun erreicht sei und man auf Teufel-komm-raus kaufen müsse.


    Aber die Hoffnungen werden enttäuscht. Jedes mal. Und das dauert so lange, bis die Hoffnung stirbt.


    Der echte Boden ist ein sehr langsamer Anstieg. Meist in der Form einer Untertasse. Hier in den Jahren 1938 bis 1944, als der Dow um 125 herum pendelte. Frustrierende 6 Jahre für Anleger mit Aktien auf niedrigem Niveau.


    Was passiert psychologisch in diesen 6 Jahren? Richtig, die Anleger sind frustiert. Sie schlafen über ihren Aktien ein oder suchen andere Investment-Möglichkeiten.


    Aus diesem Grund bin ich auch davon überzeugt, dass wir derzeit noch nicht den endgültigen Boden gesehen haben. Wir erkennen das sehr gut in diesem Forum, wenn wir regelmässig den Thread SMI im [Monat] lesen: Jedes mal, wenn wir nach einem neuen, tieferen Tief eine scharfe Rally haben, melden sich einige neue Mitglieder hier im Board und verkünden, dass das nun der Boden gewesen sei und man jetzt dringend Aktien kaufen müsse.


    Das war im Januar 2008 so, im März, im Juli und Ende November ebenso.


    Wenn dereinst auf einen Absturz keine Rally startet, die Kurse langweilig auf dem Boden bleiben und sich auch keine Bullenmarkt-Euphoriker mehr zu Wort melden, dann wird es Zeit sein, sich in starken Dividendenpapieren einzukaufen.


    Aber eben: sehr langsam. Es besteht nämlich kein Grund zur Eile.


    Edit: Grafik-Links

  • Langfristiger Ausblick auf die Märkte

    MarcusFabian wrote:

    Quote
    Ich schätze mal, die US T-Bonds werden als nächstes Kollabieren. Gefolgt vom Dollar und danach den anderen Papierwährungen.


    Was meinst Du zu eidgenössischen CH-Staatsanleihen?


    Zum Franken: Ich denke hier gibt es entgegengesetzte Kräfte: Einerseits unsere SNB, die am liebsten den Franken verwässern würde und andererseits diejenigen Kräfte die den Franken als sicheren Hafen ansehen. Wer stärker ist wird sich wohl noch zeigen.


    Einfach eine Annahme aus meinem Bauchgefühl heraus (ohne Anspruch auf Seriösität):

    Bis 2012: USD 90% Kaufkraftverlust, EUR 40-50% Kaufkraftverlust, CHF 20-30% Kaufkraftverlust.

  • Re: Vergleich mit 1930ff

    MarcusFabian wrote:

    Quote


    Aber eben: sehr langsam. Es besteht nämlich kein Grund zur Eile.


    Dies auf JEDEN Fall. :lol:




    Die damalige Krise (und deren spätere Erholung) ist in vielen Punkte aber doch nicht ganz vergleichbar mit der Heutigen.




    Dazumals war der Durchschnittsbürger kaum mit Krediten verschuldet (ausser die Leute ,die Kredite aufnahmen um am Aktien-Boom zu profitieren..) und die tech.Revolution stand,für eine spätere Erholung,ja ebenfalls noch ganz am Anfang.


    Die Errungenschaften von Roosevelt's "New Deal"(Arbeitslosenversicherung,Mindestlöhne,staatliche Rente usw.) sind heute ebenfalls ,da schon geschehen,nicht mehr einführbar..!Auf den Krieg,der den späteren Aufschwung massiv unterstützte,können Wir wohl ebenfalls getrost verzichten (was nicht heisst,dass nicht wieder einmal "Einer" ins "Haus" stehen wird..).




    Perönlich gehe Ich eher von einem Japan-Szenario aus:


    [Blocked Image: http://www.markt-daten.de/charts/indizes/images/nikkei225.gif]




    Langer stetiger Abstieg mit kurzen Zwischenerholungen.




    P.S..und auch bei diesem Szenario gilt das Motto:


    Kein Grund zur Eile,den der Boden ist noch weit weg... :lol:




    weico

  • Langfristiger Ausblick auf die Märkte

    1930 wie auch Japan ist anders.

    Japan betraf Japan, bei 1930 kam der Krieg. Da hätten mich Aktien auch nicht mehr interessiert.


    Bez. tech Fortschritt, man muss stets den Vorteil betrachten, den er bringt, man kann nicht einfach sagen, heute geht's schneller.


    Analysieren wir doch:

    - wir hatten gerechtfertigte Korrektur

    - negativer Ausblick

    - Anleger erwarten Zwischenrallies, und warten auf den Boden, den sie nicht verpassen wollen


    Spricht für einen Seitwärtsmarkt mit Rallies, die dann wieder gestoppt werden, durch Kriege, Pandemien, Terror, Konkurse, Betrügereien.


    Um nachhaltig nach unten zu fallen, sollten die negativen Ereignisse aber das bisherige toppen.




    Ein sehr interessanter Link:

    http://www.nachdenkseiten.de/?p=3662

    Quote:

    Quote
    Nicht Deregulierung und Liberalisierung sind Richard Werner zufolge die Voraussetzung für Wachstum und Wohlstand, sondern eine ausreichende und zielgerichtete Bankkreditversorgung. Die Hauptverantwortung für Spekulationskrisen und Rezessionen weist er den Zentralbanken zu. Seine Thesen scheinen außergewöhnlich solide empirisch fundiert zu sein.


    Interessant sind die Gedanken zum Wachstum, wann Neukredite zu Inflation führen und wann nicht, aber dass sie nötig sind.

  • Langfristiger Ausblick auf die Märkte

    el Toro wrote:

    Quote
    Vladimir

    habe auch nicht behauptet, dass diese Krise nicht mit der Grossen Depression zu vergleichen sei. Nur glaube ich nicht, dass alles so schlimm enden wird. Die Welt von heute ist einfach nicht mehr zu vergleichen mit den Vor- und Nachkriegsjahren.


    Vielleicht beginnen wir am besten mal damit, zu vergleichen, was heute gleich und was anders ist als 1930.


    Gemeinsamkeiten

    * Kondratieff-Winter

    * Platzen einer Blase nach einer Phase der Überproduktion

    * Hoher Anteil von auf Kredit gekauften Aktien


    Unterschiede

    * Geldsystem: Goldstandard vs. Fiat-Money

    * Reaktion der Zentralbanken: Damals wurde Geld dem Markt entzogen, heute wird Geld gedruckt.

    * USA damals: weltgrösster Gläubiger, positive Handelsbilanz, ausgeglichener Haushalt, Sparpotenzial bei Privaten, geringe Hypothekenbelastung.

    Heute das Gegenteil.


    Noch mehr Gemeinsamkeiten und Unterschiede?

  • Langfristiger Ausblick auf die Märkte

    möglicherweise ein weiterer unterschied: die komplexität des finanzsystems mit all diesen ineinander verschachtelten finanzinstrumente scheint mir heute um ein x-faches grösser. absolut undurchschaubar, was da an papierkonstrukten vorhanden ist. klar, 1929 wurde auch auf pump investiert, aber heute blickt doch kein einziger mehr durch. der leverage der spekulation im vergleich zu den dahinter stehenden realen werten (also zum beispiel dem wert eines hauses oder dem anteil an einer fabrik) ist um ein vielfaches grösser, der ballon um ein x-faches aufgeblasener. entsprechend grösser der knall, wenn er platzt.

  • Re: Vergleich mit 1930ff

    Vladimir wrote:

    Quote


    Was meinst Du zu eidgenössischen CH-Staatsanleihen?


    Die Schweiz ist ein zweischneidiges Schwert.


    Ich weiss aus persönlichen Gesprächen, dass einige Scheichs aus Abu Dhabi ihre US-Assets langsam in die Schweiz transferieren. Von daher könnte die Schweiz sogar als Gewinner der Krise hervorgehen, wenn es ihr gelingt, den Franken stabil zu halten. Und mit stabil meine ich stabil zu Gold und Rohstoffen, nicht stabil zu Dollar und Euro.


    Auf der anderen Seite wissen wir aus der Erfahrung der letzten Jahre, dass die EZB möglichst den Euro zum Dollar und die SNB den Franken stabil zum Euro halten will. Entsprechend hatten wir in der Schweiz eine Geldmengeninflation von 20% wo Amerika 18% und Europa 12% hatten.


    Es ist also gut möglich, dass die SNB durch ihre Inflationspolitik den möglichen Investoren die Laune verdirbt.




    weico wrote:

    Quote


    Perönlich gehe Ich eher von einem Japan-Szenario aus:


    Langer stetiger Abstieg mit kurzen Zwischenerholungen.


    Ich sehe - aber das wissen wir ja schon - eher ein Szenario Argentinien 1998ff als Japan. Einfach wegen der enormen Dollar-Inflation.


    Also Währungskrise statt Deflation.

  • Langfristiger Ausblick auf die Märkte

    Hoppla, Thread-Jumping? 8)


    el Toro wrote:

    Quote
    Vladimir

    habe auch nicht behauptet, dass diese Krise nicht mit der Grossen Depression zu vergleichen sei. Nur glaube ich nicht, dass alles so schlimm enden wird. Die Welt von heute ist einfach nicht mehr zu vergleichen mit den Vor- und Nachkriegsjahren.


    Neben den von MF gerade aufgeführten Fakten:


    Etwas philosophisch: Ich denke ich weiss was Du meinst, der allgemeine Wohlstand etc. die Technologien, die Altersvorsorge, die Gesellschaft im Allgemeinen etc., einfach alles in unserer heutigen Gesellschaft ist besser als damals.

    Stop: Genau da liegt der Haken: Dieses zivile Fortschrittsanstrich ist leider nur eine Fassade. Wir ticken nicht wirklich anders als die Leute von 1930. Wenn unsere heutige Schönwettergesellschaft einen Bruch erleidet bezweifle ich ob es heute besser ablaufen wird wie damals. Frei nach Brecht (nein ich bin kein Sozi *wink* :( "Zuerst kommt das Fressen, dann die Moral."


    Und hierzu passt auch Talebs Black Swan: Bloss weil der Truthahn etliche Tage ein schönes Leben hatte heisst das noch lange nicht dass dies sich nicht abrupt ändern kann, denn spätestens am Tag der Schlachtung gilt dies für den Truthahn nicht mehr.. bzw. aus einer langen (positiven) Vergangenheit (mit kleinen Baissen) auf eine ebenso positive Zukunft zu schliessen kann verhängnisvoll sein..

  • Langfristiger Ausblick auf die Märkte

    Auszug aus einem Interview:

    Quelle: http://alles-schallundrauch.bl…w-mit-gerald-celente.html


    Freeman: Wie sehen sie das Jahr 2009? So wie es aussieht, kommt die Wirtschaft zu einem völligen Stillstand.


    Celente: Wir haben gerade unsere Prognose für 2009 veröffentlicht. Wir sagen den völligen Kollaps der Wirtschaft voraus. Am 7. November 2007 haben wir den Finanzcrash und die Panik für 2008 vorhergesagt, und es ist eingetroffen. Nächstes Jahr werden wir den ganzen Einzelhandel zusammenbrechen sehen, dann den Zusammenbruch der gewerblichen Immobilien, usw. ... wir werden die grösste Depression überhaupt erleben, viel schlimmer als die sogenannte „Grosse Depression“ der 30ger Jahre.


    Freeman: Wow!


    Celente: Und ich sage auch warum. Damals besassen nicht so viele Leute hoch verschuldete Liegenschaften, sie haben sie auch nicht bis oben hin beliehen wie jetzt, sie hatten damals auch keine Kreditkarten, sie waren nicht mit 14 Billionen in der Kreide. Damals gab es einen Handelsüberschuss, jetzt liegt Amerika mit über 700 Milliarden pro Jahr im Minus. Der Staatshaushalt war damals ausgeglichen, jetzt haben wir ein gigantisches Defizit und die Staatsverschuldung liegt bei 13 Billionen, wobei alleine in diesem Jahr 1 Billion neu dazukam.


    Am Anfang des II. Weltkrieges, war die USA der Motor der ganzen Industrieproduktion der Welt, wir hatten die höchste Produktivität. Das ist schon lange vorbei. Wir sind eine Nation im Niedergang. Wir gehen in die grösste Depression, und sie wird weltweit stattfinden.

  • Langfristiger Ausblick auf die Märkte

    eine richtig erhebende, entspannte sonntägliche lektüre, dieses interview.


    also doch retour auf den bauernhof mit eigener stromversorgung, solartraktor und wasserquelle. dumm nur, ich hab noch keinen solchen.

  • Re: Vergleich mit 1930ff

    MarcusFabian wrote:

    Quote
     

    weico wrote:


    Ich sehe - aber das wissen wir ja schon - eher ein Szenario Argentinien 1998ff als Japan. Einfach wegen der enormen Dollar-Inflation.


    Also Währungskrise statt Deflation.


    ..Argentinien ist wohl eher mit Simbawe vergleichbar als mit der USA.. :lol:


    Warum Ihr "Goldbug's" immer auf die Geldmenge schaut ist Mir ja irgendwie noch verständlich (Goldpreis geht gegen "den Himmel".. :oops: ) :lol:


    P.S:...

    Warum Mir aber noch NIE ein "Goldbug" LOGISCH erklären konnte,warum Japan ,trotz gewaltigen "Gelddruckens" und riesigen Staatsschulden, KEINE HYPERINFLATION sondern eine DEFLATION bekam .... :?: :oops:




    MarcusFabian wrote:

    Quote
     

    Auszug aus einem Interview:

    Quelle: http://alles-schallundrauch.bl…w-mit-gerald-celente.html 



    Freeman: Meinen sie, durch die ganzen Finanzprobleme der Mittelmeerländer und der neuen Beitrittsländer im Osten, wird die EU und der Euro auseinanderfallen?


    Celente: Ja das glauben wir. Wir haben es bereits vorhergesagt, bevor der Euro eingeführt wurde. Alles was es dazu braucht, ist einen nationalen Populisten in einem Mitgliedsland, der meint, nur durch einen Austritt, die Krise bewältigen zu können, und dann fällt die EU auseinander. Berlusconi hat das ja schon angedeutet, mit der Drohung einer Kündigung des Schengen-Abkommen, wegen der vielen Einwanderer.


    Die Massenmigration ist ein sehr grosses Problem. Die westlichen Länder werden von Menschen die ein besseres Leben wollen oder aus einer Not flüchten, überschwemmt. Da nutzt kein Altruismus, wer soll das alles bezahlen? Wo sollen für die Fremden Unterkunft, Essen und eine Arbeit herkommen, wenn für die eigenen Leute kaum mehr gesorgt werden kann? *wink*


    P.S.


    Da Wir ja gerade bei so "Links/Blogs" aus der "Ecke VT" sind,bringe Ich auch mal (ausnahmsweise..)einen aus "Dieser Gegend"... 8)


    http://info.kopp-verlag.de/new…-retten-sie-ihr-geld.html




    weico

  • Langfristiger Ausblick auf die Märkte

    Im Moment hat keiner mehr den Ueberblick und der Druck auf die Regierungen steigt von Tag zu Tag etwas zu unternehmen um dem Markt wieder Vertrauen zu schenken. Aber ob dies gelingt ist fraglich und im Moment wage ich zu behaupten hat niemand mehr den genauen Ueberblick und solange diese CDS usw auch nicht richtig handelbar sind, besteht die Gefahr das es zu einem Platzen dieser Blase kommt. Davor haben sie Angst und machen alles um die grossen Banken am Leben zu erhalten.


    Wie gesagt die Reaktion auf diese Krise ist anders als 1930, 1987 konnten sie diese durch fallende Zinsen und Geldmengenerweiterung verhindern, doch diesmal ist der Leverage der Produkte um einiges hoeher und die Verschuldungssituation der Amis auch. Wie gesagt niemand hat mehr die Visibilität, aber das Worst Case Zenario mit einer grossen Depression ist leider ohne weiteres möglich.


    Wenn ich sehe wie die Verkäufe im Automobilsektor innerhalb kürzerster Zeit einbrechen, auch in China 16% im November, alle Werke teilweise schliessen und Kurzarbeit einfuehren. GM usw helfen bei so einem grossen Nachfrageeinbruch keine 34 Mrd mehr. Der Automobilsektor ist wenn ich mich nicht taeusche der wichtigste Industriesektor weltweit, da frag ich mich schon wohin fuehrt dies und besteht überhaupt noch Hoffnung eine Depression abzuwenden.

  • Langfristiger Ausblick auf die Märkte

    MarcusFabian wrote:

    Quote
    ... und vergiss nicht die Schrotflinte und ausreichend Munition, um die Horde vandalierender, halbverhungerter .....


    Das erinnert mich daran, dass ich die TaschenMun noch abgeben muss.


    weico

    Ich lese auch immer beim "kopp-verlag".

    http://www.engdahl.oilgeopolit…ch/Russland/russland.html

    Ich habe hier schon viel gepostet bezüglich USA-Russland, der Theorie, dass unter Brzezinski (Obama) eine Destabilisierung unterhalb des russischen "Bauches" beginnen werde: Konflikte in Ukraine/Georgien, Iran, Zerschlagung Pakistans. Die USA hat schon 30 Angriffe in den Pakistan unternommen. Das Pakistan/Indien Problem trägt auch weiter dazu bei. Ich kenne die Ukraine (Donbass, russisch orientierter Ex-Soviet-Industriekomplex). Die USA sind sehr aktiv dort, russische TV Stationen werden vom Netz genommen, russische Investoren vertrieben. Yushchenko's Frau ist sehr einflussreich in den USA. Obama war schon 2005 in der Ukraine:

    [Blocked Image: http://blog.kievukraine.info/uploaded_images/2173-742635.jpg]


    Die Wirtschaftskrise ist nicht der Major-Event, der abgehen wird, es geht um die neuen Machtverhältnisse auf der Erde. Und das ganze muss auch nicht so verschwörungstheoretisch ablaufen, wie die NWO-Theoretiker befürchten.


    Wir, die westlichen Länder, werden an die Grenzen der Sozialsysteme und Staatsquote kommen. Ich wurde neulich von jemandem gefragt, was den so schlimm an der Verschuldung sei. An sich nichts, ausser man kann keine Neuverschuldung mehr aufbauen. Währungen sind nur solange gültig, wie sie akzeptiert werden; wir haben den Zwang, die Währung zu akzeptieren; also bleibt nur noch der Produktionsverzicht, um der staatlich verordneten "Versklavung" zu entgehen: das ist dann der Wachstumsrückgang.


    Zurück, zur Finanzkrise: einige schreiben, der Unterschied zwischen der GD und jetzt sei das Agieren der Notenbanken. Ich sage nein, sowohl in der GD sowie jetzt glauben alle daran, dass die Probleme durch Geld-/Zinspolitik behoben werden können. Aber Geld ist da, um Transaktionen zu ermöglichen, Geld muss dem Produktions-Konsumverhältnis dienen, Geld selber ist nichts. Die Lösung kann unmöglich von den Notenbanken kommen, sie muss von den produzierenden und konsumierenden Wirtschaftssubjekten kommen. Normalerweise muss der eigene Konsum durch Produktion finanziert werden: wer konsumieren will, muss selber auch etwas Sinnvolles an die Produktion beitragen. Wie wir alle wissen, hat sich aber Produktion in der letzten Zeit nicht so gelohnt, denn sie findet jetzt ja vorallem dort statt, wo sie nichts kostet. Was sich aber gelohnt hat, war das Verschieben von Geld ohne Bezug zum Produktions-Konsumverhältnis, welches keinen Beitrag zur Erhöhung des Wohlstandes leistet. Konsum muss Produktion entgegenstehen, sonst läuft nichts. Deshalb funktioniert auch ein allgemeines Grundeinkommen nicht.


    Das Finanzsystem ist nötig, aber es sollte sich auf die Transaktionen sowie die Finanzierung von Produktion konzentrieren. Schon die Finanzierung von Konsum ist zweifelhaft.


    Schon oben gepostet, aber hier finden sich SEHR interessante Ansätze:

    http://www.nachdenkseiten.de/?p=3662




    Wenn ich in diesem Post schon ungeordnet über alles geschrieben habe, dann noch dies, weshalb ein inflationäres System Sinn macht:

    Auf die Arbeitsleistung bezogen, wirkt sich die Inflation doch folgendermassen aus: Arbeitseinkommen aus der Vergangenheit sinkt immer stärker im Preis, dh gegenwärtige Arbeitsleistung erhält den besten je bezahlten Preis. In der Zukunft wird der Preis noch stärker steigen, dh Weiterbildung, Kreativität etc werden sich auszahlen. Dazu macht es Sinn, in Produktionskapital oder Immobilien zu investieren. Diese inflationären Tendenzen treiben uns alle weiter und weiter, dies ist für die Bänker und Politiker (deren Position aber nicht statisch gesichert ist, sondern rotieren kann) effizienter als die Sklavenpeitsche der Pharaonen. Denkt darüber nach.

  • Milliarden-Unterstützungen

    Die nächsten Monate werden von Massenentlassungen geprägt sein. Es werden Firmen schliessen müssen und Investiert wird, wenn überhaupt, in grosse und sichere Firmen, die auch in schlechten Zeiten ihre Waren absetzen können (Lebensmittel, Farma etc.)


    Wie komme ich darauf.


    Angesichts der momentanen Lage sparen immer mehr Menschen ihr Geld. Ich bin im Verkauf und kann sagen, dass ich den Spardruck beim Konsumenten schon zu spüren bekomme. Nicht in allen Sortimentsbereichen gleich stark, was sich sicherlich ab Januar aber noch ausdehnen wird.

    Die Hauptausgaben werden sich wieder vermehrt auf die Befriedigung der Grundbedürfnisse ausrichten und der Rest, wenn es denn einen gibt, wird auf die Seite gelegt.


    Weiter muss ich klar sagen, dass die Milliarden-Unterstützungen und Zinssenkungen beim Konsumenten nicht ankommen und somit der Konsum auch nicht angekurbelt wird, was ja die Negativspirale vorallem immer schneller zum Drehen bringt.


    Das einzige das der Konsument in seinem Geldbeutel bemerkt ist doch, dass der Treibstoff günstiger ist und für alles Andere bezahlt er gleich-viel und ab dem nächsten Jahr sogar noch mehr (Krankenkasse, Strom etc.). Noch nicht einmal bei den Mieten hat sich etwas getan und wird sich auch in den nächsten Monaten nichts tun, denn die Vermieter werden den Gewinn für sich einstreichen, womit wir wieder bei der Gier wären und soll ja keiner kommen und sagen, dass man dagegen anfechten kann.


    Meiner Meinung nach ist es klar. Die Finanzspritzen helfen nichts sondern überbrücken nur und die Zinssenkungen schlagen nicht durch (jedenfalls beim grösseren Bevölkerungsteil nicht).


    Das Resultat der Krise wird den idealen Nährboden für extremistisches Gedankengut sein und wir tun gut daran, wieder wahre Werte zu zelebrieren. Mal sehen, was zuerst zelebriert werden wird...




    Wie singen doch die Söhne Mannheims so schön

    DER MENSCH LERNT NUR, WENN ER SCHEISSE FRISST..

  • Langfristiger Ausblick auf die Märkte

    Bullish wrote:

    Quote
    In der Zukunft wird der Preis noch stärker steigen, dh Weiterbildung, Kreativität etc werden sich auszahlen.


    ..darüber solltest Du mal,dass sich Weiterbildung auszahlt, mit einem (z.B griechischen) Studenten reden.. *wink*


    Heute gibt's einen Bericht(Griechenland), im Weltspiegel, der hoffentlich genau dieses Problem anspricht:


    http://www.daserste.de/weltspi…d,my8tkwc1j7zmk1tf~cm.asp




    weico

  • Re: Milliarden-Unterstützungen

    Bullenbär wrote:


    Die Frage ist nur, ob wir die industrialisierte Nestle Nahrung brauchen. Meine ukrainische Freundin und ihre model-figuren Freundinnen essen tonnenweise Zeugs, was uns als ungesund eingetrichtert wird: Speck, Fett, Sehnen, Eingeweide etc, aber keine Fertigprodukte: Sie sind alle schlank und rank, ohne Sport und ihre Blutwerte sind super.

    Bei der Pharma: die verkaufen Hoffnung, deshalb sind wir bereit, dafür zu bezahlen. Deren Forschungsausgaben sind in Wirklichkeit Ausgaben für völlig ABhängige Studien, die die Wirksamkeit ihrer Medikamente beweisen soll; und für Schulungen an Ärzte, wie diese eben diese Medikamente verwenden können. Die richtige Forschung wird an Unis geleistet. Die Gewinne der Pharma können aber auch sinken, denn die Pharma schöpft soviel Geld ab, die haben Spielraum und könnten locker billiger sein.




    Finanzspritzen können nur so wie von Dir beschrieben wirken. Das gleiche mit der Entwicklungshilfe: gib Geld nach Afrika, wenn Du nächstes Jahr nichts gibst, hat alles nichts genützt, ausser, dass es ein Jahr Party gab.

    Nur ein durch Produktion gestütztes Einkommen hilft. Wie bei den Privatpersonen, Vermögen kann meistens die laufenden Kosten nicht nachhaltig finanzieren. Zur Überbrückung kann es aber helfen, wie die Finanzspritzten. Aber NUR zur Überbrückung, oder als kurzfristige Party.




    Was sind die wahren Werte, die Du zelebrieren willst? Genau auf diese werden die von Dir gemahnten Extremisten zelebrieren. In der EU kann es ganz übel werden, denn wenn es schlimm kommt, werden die nationalen Politiker der EU die Schuld geben, denn sie verhindere, dass die nationalen Politiker wirksam handeln könnten. Zuerst werden sogenannte "verhinderer" Länder abgeschossen, dann werden die Grossen aufeinander losgehen. Könnte dies jedoch verhindert werden, hätte sich die EU bewärt, aber ich bin da skeptisch.

    Die "wahren Werte" sind die Natur, deren Gesetze, wie "der Markt" ein solches Gesetz ist. Denn der Markt spielt IMMER, die Menschen können ihn nicht überlisten. Auch in der UdSSR hat der Markt gespielt, bei Drogen spielt der Markt, er ist ein ökonomisches Naturgesetz.

    Es muss wieder Vernunft einkehren, ohne Arbeit kein Lohn. Und Arbeit gibt es immer, zB finden Sie ein Mittel gegen Krebs, vielleicht bezahlt Sie jetzt noch niemand, weil Ihnen die keiner zutraut; haben Sie aber eines gefunden, dann werden Sie gut entschädigt werden.

    Aber momentan ist das Gegenteil von Vernunft unterwegs, zB ein allgemeines Grundeinkommen... wenn ich arbeiten könnte, was MIR gefallen würde, und nicht für was andere mich zu bezahlen bereit sind, dann würde ich vielleicht Model werden. Ich würde auch "hart" arbeiten, 15 Stunden mit weiblichen Models zusammen, jeden Tag. Ich wäre mein Geld also wert. Die einzige Scheisse wäre, dass jetzt viele hässliche Model-Entlein unterwegs wären, also könnte ich nie mit den schlanken langbein Models arbeiten, bald hätte ich auch nicht mehr Lust 15h/d mit hässlichen Models zusammen zu sein --- DAS IST DER MARKT.

  • Langfristiger Ausblick auf die Märkte

    wünsche dir viel glück an der börse, um die ukrainischen models weiter finanzieren zu können, die werden sich wohl nicht nur mit speck und sehnen begnügen, sondern ab und zu auch ein par eingeweide von gucci und porsche und sea ray etc konsumieren wollenetc denn auch da spielt der markt :mrgreen:

  • Langfristiger Ausblick auf die Märkte

    reckefoller wrote:

    Quote
    wünsche dir viel glück an der börse, um die ukrainischen models weiter finanzieren zu können, die werden sich wohl nicht nur mit speck und sehnen begnügen, sondern ab und zu auch ein par eingeweide von gucci und porsche und sea ray etc konsumieren wollenetc denn auch da spielt der markt :mrgreen:


    Du hast Dich ja auf das wichtigste konzentriert ;) aber so funktioniert es wirklich. Aus Börsenaktivitäten sollte man solchen Konsum nicht finanzieren; an der Börse spielt man, oder man versucht, die Geldentwertung auszugleichen. Momentan ist es ja besser, seitwärts zu stehen, den mit jedem Tag verbessert sich die Performance von Cash.