• Richemont-Kandidatin Wendy Luhabe ist bereit für VR-Mandat


    Die von Richemont für die Wahl zur Vertretung der A-Aktionäre im Verwaltungsrat ins Rennen geschickte Wendy Luhabe wäre für ihr neues Mandat bereit. Sie habe unter anderem angegeben, dass ihre weiteren Verwaltungsratsmandate in anderen Firmen "keine unangemessen grosse" Zeitanforderungen stellten, teilte Richemont am Donnerstagabend mit.


    01.09.2022 18:29


    Wendy Luhabe tritt an der Generalversammlung vom nächsten Mittwoch in einer Kampfwahl gegen den vom aktivistischen Aktionär Bluebell Capital nominierten ehemaligen Bulgari-Chef Francesco Trapani an. Dabei geht es um den Sitz, der im Gremium erstmals für die A-Aktionäre bereitgestellt wird.


    Richemont stellt sich gegen die Wahl von Trapani, während Bluebell moniert, dass Wendy Luhabe bereits ein ordentliches Mitglied des Verwaltungsrats sei und somit sozusagen in Diensten der Rupert-Familie stehe, die über die stimmgewichtigen B-Aktien eine Stimmenmehrheit am Konzern besitzt. An der erwähnten Wahl dürfen sich nur A-Aktionäre beteiligen.


    Weiter schreibt Richemont am Donnerstag, dass Luhabe in ihrer bisherigen Funktion an allen Sitzungen des Verwaltungsrats des Konzerns teilgenommen habe. Und sie erwäge, eines ihrer Verwaltungsratsmandate bei anderen Firmen bei ordentlichem Ablauf ihrer Amtszeit abzutreten. Sie amtet als Präsidentin beim Einzelhändler Pepkor und beim Nahrungsmittelhersteller Libstar, beide aus Südafrika.


    mk/tv


    (AWP)

  • Richemont-Besitzerfamilie setzt sich gegen Investor Bluebell durch


    (Zusammenfassung von Marc Kaufmann, AWP) - Die Aktionärinnen und Aktionäre des Schmuck- und Uhrenkonzerns Richemont haben an der Generalversammlung vom Mittwoch der Besitzerfamilie um Verwaltungsratspräsident Johann Rupert den Rücken gestärkt. Die Forderungen des aktivistischen Investors Bluebell Capital waren chancenlos.


    07.09.2022 15:49


    Bluebell hatte Mitte Juli einen Angriff auf die Zusammensetzung und Struktur des Verwaltungsrats von Richemont gewagt. Das Londoner Investmenthaus forderte die Wahl eines Vertreters der Publikumsaktionäre (A-Aktionäre) und präsentierte sogleich mit dem ehemaligen Bulgari-Chef Francesco Trapani einen eigenen Kandidaten für diese Aufgabe.


    Zudem sollten die Statuten so angepasst werden, dass mindestens gleichviele Vertreter der A-Aktionäre wie solche von der B-Aktionäre im Rat sitzen. Beim Genfer Konzern hat nämlich die Rupert-Familie mit ihren stimmgewichtigen und nicht an der Börse gehandelten B-Aktien das Sagen. Sie hält knapp 10 Prozent am Konzern und hat mit 51 Prozent die Stimmenmehrheit.


    Gegen die Pläne von Bluebell wehrten sich Richemont und Johann Rupert vehement, mit Schreiben an die Aktionäre oder Zeitungsinterviews. Ein Dorn im Auge war Rupert, dass Trapani enge Beziehungen zum grossen Konkurrenten LVMH pflegt. Nachdem der französische Konzern Bulgari im Jahr 2011 gekauft hatte, übernahm Trapani wichtige Posten bei LVMH.


    Luhabe schlägt Trapani


    Rupert schlug seinerseits zur erstmaligen Wahl einer A-Vertretung im Verwaltungsrat Wendy Luhabe vor und hatte am Mittwoch Erfolg damit. Die Südafrikanerin, die als unabhängiges Mitglied seit zwei Jahren im Rat sitzt, wurde mit 84 Prozent der Stimmen gewählt. Trapani hingegen erhielt lediglich 9,5 Prozent Zustimmung. Abstimmen durften hier nur die A-Aktionäre.


    Ebenso deutlich mit Nein-Stimmen von 82 Prozent und mehr wurden die beiden weiteren Anträge von Bluebell abgelehnt. Mit den Statutenanpassungen zur Struktur des Verwaltungsrats wollte die Gesellschaft den Einfluss der Ruperts im Verwaltungsrat eindämmen. Die ordentlichen Traktanden wurden von den Aktionären mit deutlichem Mehr durchgewunken.


    "Ich bin glücklich, dass die Aktionäre dem Verwaltungsrat das Vertrauen ausgesprochen haben", sagte Rupert am Ende der GV. Während der Veranstaltung hatten auch Vertreter von Bluebell das Wort ergriffen und für ihren Kandidaten geworben. Dabei kam es teilweise zu hitzigen Diskussionen.


    Am Ende zeigte sich trotz verlorener Schlacht auch Bluebell-Vertreter Giuseppe Bivona zufrieden. Nun hätten die A-Aktionäre immerhin eine Vertretung im Rat, sagte er zu AWP. "Das ist erst der Anfang und wir werden Geduld haben und weitermachen."


    Unsicheres Marktumfeld


    Nach dem Erfolg von Rupert an der GV dürfte es um Richemont wieder etwas ruhiger werden und das ist auch nötig. Denn nach wie vor gelten im wichtigsten Absatzmarkt China strenge Corona-Regeln, die den Verkauf von Luxusgütern erschweren. Zudem wächst die Sorge vor einer weltweiten Rezession.


    Immerhin hat Richemont zuletzt für die rote Zahlen schreibende Online-Tochter YNAP eine Lösung gefunden. Sie soll in den Händen des britischen Onlinehändlers Farfetch auf Erfolg getrimmt werden. Die Misserfolge im Onlinegeschäft wurden in der Vergangenheit nicht nur von Bluebell sondern auch von Analysten und anderen Anlegern angeprangert.


    mk/kae


    (AWP)

  • Richemont-Finanzchef bleibt Spitzenverdiener der Geschäftsleitung

    Beim Luxusgüterkonzern Richemont hat das Management in dem im März zu Ende gegangenen Geschäftsjahr 2022/23 deutlich mehr verdient. Topverdiener war allerdings nicht CEO Jérôme Lambert, sondern erneut Finanzchef Burkhart Grund.


    02.06.2023 08:20


    Konzernchef Lambert erhielt für das Jahr 2022/23 ein Salär in Höhe von 7,98 Millionen Franken nach 7,43 Millionen im Jahr zuvor, wie aus dem am Freitag publizierten Geschäftsbericht hervorgeht. Davon entfielen 1,92 Millionen Franken auf die fixe Entlohnung.


    Finanzchef Grund kam gar auf einen Gesamtbetrag von 12,95 Millionen Franken. Damit hat der Deutsche, der im Vorjahr noch 8,53 Millionen kassiert hatte, einen deutlichen Sprung gemacht. Vor allem die deutlich höheren Boni schenkten bei ihm ein.


    Die Entlöhnung für die gesamte Geschäftsleitung (Senior Executive Committee) erhöhte sich auf 21,78 Millionen Franken nach zuvor 15,96 Millionen. Dabei waren Patricia Gandji und Bérangère Ruchat erst während des Jahres in die Geschäftsleitung aufgestiegen.


    Im Verwaltungsrat verdiente Präsident und Mehrheitsaktionär Johann Rupert mit unveränderten 3,06 Millionen Franken am meisten. Der gesamte Verwaltungsrat erhielt 6,48 Millionen Franken nach zuvor 7,26 Millionen. Zwei Mitglieder des Aufsichtsgremiums schieden im Laufe des Jahres aus, ihre Bezahlung wurde nicht berücksichtigt.


    Der Schmuck- und Uhrenkonzern ist 2022/23 auf einer Erfolgswelle geritten: Der Umsatz kletterte um 19 Prozent auf knapp 20 Milliarden Euro. Und der operative Gewinn stieg gar um einen Drittel auf 5,0 Milliarden.

    ra/kw

    (AWP)

  • Richemont wächst im ersten Quartal zweistellig

    Der Boom bei den Luxusgütern hält weiter an: Richemont ist im ersten Quartal 2023/24 (per 30. Juni) erneut zweistellig gewachsen. Dabei lief erneut das Schmuckgeschäft sehr stark.


    17.07.2023 07:34


    Der Gruppenumsatz stieg in der Zeit von April bis Juni um 14 Prozent auf 5,32 Milliarden Euro, wie der Hersteller von Luxusuhren der Marken wie Piaget oder IWC sowie teurem Schmuck von Cartier und Van Cleef & Arpels am Montag mitteilte. In Lokalwährungen gerechnet betrug das Plus 19 Prozent.

    Damit hat Richemont die Analystenerwartungen leicht verfehlt.


    Einen konkreten Ausblick für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahrs 2023/24 gab Richemont wie üblich nicht ab.

    pre/rw

    (AWP)