Coronavirus und die Auswirkungen auf die SIX

  • Start des Lockdowns für Ungeimpfte in Österreich - Handel klagt


    Die österreichische Regierung denkt zur Bekämpfung der vierten Corona-Welle an nächtliche Ausgangsbeschränkungen für alle Bürger. Dieser Vorschlag liege auf dem Tisch und darüber werde am kommenden Mittwoch entschieden, sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) am Sonntagabend in der ORF-Nachrichtensendung "ZiB2".


    15.11.2021 07:24


    "Wir sitzen alle im gleichen Boot", sagte Mückstein. Wenn ein allgemeiner Lockdown verhindert werde solle, sei eine Verringerung der Kontakte zwischen den Menschen zwingend erforderlich, so der Minister weiter. Die Beschränkungen würden ab 22.00 Uhr gelten und auch eine erneute Schliessung der Nachtgastronomie bedeuten. Mückstein betonte erneut, dass das Ausmass der vierten Corona-Welle vor allem auf die Ungeimpften zurückzuführen sei.


    Ab Montag gilt für diese Gruppe ein Teil-Lockdown. Bis zum 24. November dürfen sie ihre Zuhause nur aus zwingenden Gründen wie den Weg zur Arbeit, für den täglichen Einkauf oder zur Erholung verlassen. Betroffen sind rund zwei Millionen der etwa neun Millionen Bürger in Österreich.


    Der Lockdown für alle, die weder geimpft noch in den vergangenen 180 Tagen genesen sind, ist aus Sicht des Handels eine schwere Belastung. Bundesweit werde durch die Ausgangsbeschränkungen ein Umsatzeinbruch von bis 350 Millionen Euro wöchentlich befürchtet, sagte der Geschäftsführer des Handelsverbands, Rainer Will. "Die Kaufkraft grosser Teile der Bevölkerung wird in der wichtigsten Zeit des Jahres für den Handel hin zu digitalen Giganten verschoben." Dabei stecke sich erwiesenermassen kaum jemand in Geschäften mit dem Coronavirus an, hiess es.


    Der Schritt soll die Bereitschaft zu einer Impfung weiter erhöhen. Schon bisherige Verschärfungen, wie die 3G-Regel am Arbeitsplatz und die 2G-Regel in weiten Teilen des öffentlichen Lebens, hatten die Zahl der Impfungen deutlich erhöht. Aktuell liegt die Impfquote bei etwa 65 Prozent, etwas unter dem deutschen Wert.


    Die von Bund und Ländern beschlossenen Schritte sind nach den Worten von Kanzler Alexander Schallenberg nur die "Unterkante" der Möglichkeiten. Die einzelnen Länder seien frei, noch strengere Regeln zu erlassen. So hat zum Beispiel die Hauptstadt Wien bereits angekündigt, in der Nachtgastronomie und bei allen Veranstaltungen von mehr als 25 Personen auch von Geimpften und Genesenen künftig einen PCR-Test zu verlangen. Ausserdem startet die Metropole die Covid-Schutzimpfung für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren.


    Auf scharfe Kritik stiess das Vorgehen bei der rechten FPÖ. Die Rechtspopulisten riefen umgehend zu einer Demonstration am nächsten Samstag in Wien auf. Das Land habe nun ein "Corona-Apartheidssystem", schrieb FPÖ-Chef Herbert Kickl auf Facebook. Ausserdem kündigte er wegen Missachtung von Grund- und Freiheitsrechten eine Klage beim Verfassungsgerichtshof an.


    Am Sonntag wurde mit 11 552 Fälle erneut eine sehr hohe Zahl an Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden verzeichnet. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100 000 Einwohner kletterte auf knapp 850.


    (AWP)

  • Corona-Zahlen steigen in Deutschland stark an


    Mehr als ein Drittel der bundesweit registrierten Corona-Neuinfektionen ist in Bayern gemeldet worden. Genau 8629 Neuinfektionen gab das Robert Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen für den Freistaat an. In ganz Deutschland meldeten die Gesundheitsämter dem RKI binnen eines Tages 23 607 Ansteckungen. Die bayernweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 525,7. Bundesweit lag die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Montagmorgen bei 303 - ein Höchstwert seit Pandemie-Beginn. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 43 Todesfälle verzeichnet - 13 davon in Bayern.


    15.11.2021 07:18


    Angesichts der schnell steigenden Infektionszahlen und der zunehmenden Impfdurchbrüche hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für Bayern ab Dienstag auch überall dort eine Maskenpflicht ankündigt, wo nur Geimpfte und Genesene Zugang haben - also etwa in Hotels und Restaurants, aber beispielsweise auch in Kinos und Theatern. Die sogenannte 2G-Regel erlaubt damit künftig nicht mehr, in den Bereichen komplett auf Masken zu verzichten, wo Ungeimpfte keinen Zugang haben./aro/DP/ngu


    (AWP)

  • Israel lässt Biontech-Impfstoff für Kinder ab fünf Jahren zu


    Der Corona-Impfstoff von Biontech /Pfizer darf in Israel nun auch Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren verabreicht werden. Das entschied das Gesundheitsministerium am Sonntag, nachdem sich zuvor bereits ein Beratergremium dafür ausgesprochen hatte. Bislang galt die Impfzulassung nur für Kinder ab zwölf Jahren und Erwachsene. Die zusätzlich benötigten Dosen sollen in den kommenden Tagen nach Israel geliefert werden und einen sofortigen Start der Impfkampagne für kleinere Kinder ermöglichen, wie die Zeitung "Haaretz" berichtete.


    15.11.2021 06:33


    Die vom Gesundheitsministerium konsultierten Berater seien praktisch einstimmig zu dem Schluss gekommen, dass "die Vorteile des Impfstoffs dessen Risiken bei weitem überwiegen", hiess es. Nur 2 der 75 Fachleute stimmten demnach gegen eine Freigabe des Präparats für Kinder ab fünf Jahren. Das Gremium empfahl zudem mit grosser Mehrheit, auch Kinder zu impfen, die bereits eine Corona-Infektion ausgestanden haben.


    Gespaltener fiel das Meinungsbild zur Frage aus, ob die Spritze direkt nach der Genesung oder erst nach einer gewissen Übergangszeit gesetzt werden sollte. Knapp ein Drittel der Experten plädierte für sofortiges Impfen, fast die Hälfte riet zum Abwarten. Um die Mitglieder der Expertenkommission angesichts der gesellschaftlich aufgeheizten Debatte vor Anfeindungen zu schützen, fand die Abstimmung hinter geschlossenen Türen statt.


    Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte bereits Ende Oktober eine Notfallzulassung des Corona-Impfstoffes von Biontech/Pfizer für Kinder zwischen fünf und elf Jahren erteilt. Als Dosis für diese Altersgruppe empfahl die Behörde zehn Mikrogramm, dieselbe Menge soll nun auch in Israel gespritzt werden. Für Kinder ab zwölf Jahren und Erwachsene sind 30 Mikrogramm vorgesehen.


    Nach Medienberichten könnten in Israel gut eine Million Fünf- bis Elfjährige die Impfung erhalten. "Haaretz" zufolge fällt in der relativ jungen Bevölkerung des Landes fast jeder achte in diese Altersklasse, weshalb viele Experten das Erreichen einer Herdenimmunität ohne Impfung dieser Kinder für unmöglich halten. In einer Ende Oktober veröffentlichten Studie der israelischen Krankenkasse Meuchedet waren 48 Prozent der befragten Eltern davon überzeugt oder gingen davon aus, ihre Kindern impfen zu lassen.


    Die Hersteller Biontech und Pfizer gaben die Wirksamkeit für die Altersgruppe zuletzt mit knapp 91 Prozent bezogen auf symptomatische Erkrankungen an. Experten geben zu bedenken, dass Kinder generell überwiegend keine schweren Covid-19-Verläufe haben - anders als etwa Senioren, bei denen die Impfung nicht selten lebensrettend wirkt. Bei Minderjährigen seien erwartbare positive Effekte und denkbare unerwünschte Wirkungen der Impfung entsprechend schwieriger gegeneinander abzuwägen.


    Israels Ministerpräsident Naftali Bennett richtete am Sonntag im Parlament einen Appell an alle Eltern, ihre Kinder impfen zu lassen - sein jüngster Sohn werde die Spritze auch bekommen. Bennett warnte vor Sorglosigkeit und verwies auf das Beispiel mehrerer europäischer Länder, in denen nun wieder strengere Massnahmen bis hin zu Lockdowns verhängt würden. "Es ist unmöglich zu wissen, was hinter der nächsten Ecke auf uns wartet", zitierte ihn "Haaretz".


    Bereits Ende Juli war in Israel die Impfung von Fünf- bis Elfjährigen in extremen Ausnahmefällen erlaubt worden. Die Ausnahmen sollten für Kinder gelten, die besonders gefährdet seien, im Falle einer Corona-Infektion schwer zu erkranken oder zu sterben, hiess es damals. Als Beispiele nannte das Gesundheitsministerium unter anderem extreme Fettleibigkeit, schwere chronische Lungenkrankheiten und Herzprobleme.


    Die Gruppe der bis Neunjährigen hat im Altersvergleich bereits seit Monaten den höchsten Anteil der registrierten Neuinfektionen in dem Land - gefolgt von den 10- bis 19-Jährigen. Laut Ministerium stellen beide Gruppen zusammen rund 30 Prozent der Infizierten.


    Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist in Israel allerdings seit zwei Monaten rückläufig. Inzwischen sind es weniger als 500 pro Tag, im September waren es an einzelnen Tagen noch mehr als 11 000 gewesen./mk/DP/zb


    (AWP)

  • Israel erwägt Reiseverbot in EU-Länder


    Angesichts der vierten Corona-Welle in verschiedenen Staaten der Europäischen Union erwägt Israel ein Reiseverbot in bestimmte Länder. "Wir könnten wieder einen Teil der Länder als rot einstufen. Dann darf man dort nicht mehr hinfahren", sagte der Generaldirektor des israelischen Gesundheitsministeriums, Nachman Asch, am Sonntag der Nachrichtenseite ynet. Es gebe bereits Staaten mit Warnstufe orange, also einer Reisewarnung. Dazu gehören die deutschen Nachbarn Österreich, Tschechien, Dänemark und die Niederlande.


    14.11.2021 15:38


    Am Freitag soll auch Deutschland - bislang noch als Land mit niedrigem Risiko eingestuft - auf diese Liste der Risikoländer (orange) kommen. Asch betonte, es gebe gegenwärtig keine Pläne, die seit Monatsbeginn wieder erlaubte Einreise von Touristen nach Israel aufs Neue zu verbieten. Man müsse jedoch das Einschleppen neuer Krankheitsfälle sowie neuer Corona-Varianten nach Israel verhindern. "Der Anstieg in Europa ist Ergebnis der nachlassenden Wirksamkeit des Impfschutzes mit der Zeit", sagte Asch.


    Mehr als vier Millionen von insgesamt 9,4 Millionen Israelis haben bereits eine Booster-Impfung. Seit zwei Monaten sinkt die Zahl der Corona-Neuinfektionen wieder deutlich. Am Sonntag meldete das Gesundheitsministerium 228 neue Fälle - Anfang September waren es noch mehr als 11 000. Die Schlüsselfrage sei nun, wie lange die Wirksamkeit der Auffrischungsimpfung anhalte, sagte Asch. Gegenwärtig sei noch kein Rückgang zu beobachten. "Ich hoffe sehr, dass der Booster länger wirkt als nur sechs Monate."/le/DP/he


    (AWP)

  • Britischer Experte erwartet keinen Lockdown im Winter


    Grossbritannien kommt nach Ansicht eines Experten in diesem Winter vermutlich um einen Corona-Lockdown herum. Die anhaltend hohen Fallzahlen seit Anfang Juli mit täglich zwischen 30 000 und 50 000 Neuinfektionen hätten die Immunität gestärkt, sagte der Epidemiologe Neil Ferguson von der Universität Imperial College in London am Samstag in der BBC. Das habe zwar offensichtliche Nachteile gehabt. Nun gebe es aber positive Effekte im Vergleich zu Ländern wie Deutschland, wo die Zahlen viel niedriger waren, jetzt aber massiv steigen. Im grössten Landesteil England waren Mitte Juli so gut wie alle Corona-Massnahmen aufgehoben worden.


    14.11.2021 15:01


    Ein weiterer Grund, warum Grossbritannien bislang von der neuen Infektionswelle auf dem europäischen Kontinent verschont bleibt, könne auch das vergleichsweise schnelle Vorgehen bei den Auffrischungsimpfungen sein, so Ferguson. Nach Regierungsangaben hat in dem Land bereits ein Viertel der vollständig geimpften Menschen eine Boosterimpfung erhalten. Inzwischen wurden mehr als 11,8 Millionen dritte Dosen verabreicht.


    Trotzdem dürfe man nicht nachlässig werden, warnte Ferguson. Eine Ausweitung der Booster-Impfungen auf weitere Altersgruppen könne helfen, die Fallzahlen niedrig zu halten./cmy/DP/he


    (AWP)

  • Booster-Impfung für alle im Fokus - 2G: Epidemiologen skeptisch


    (Meldung ausgebaut) - Angesichts der steigenden Zahl von Neuansteckungen mit dem Coronavirus und der Stagnation bei Neuimpfungen ist es für Bundespräsident Guy Parmelin an der Zeit, andere Massnahmen voranzutreiben: das Boostern etwa. Laut Taskforce-Chefin Tanja Stadler hat die Schweiz noch etwas Zeit für die dritte Impfung bei der Gesamtbevölkerung. Sie warnt aber auch vor überlasteten Spitälern.


    14.11.2021 13:57


    Parmelin ist überzeugt, dass die dritte Impfung gegen das Coronavirus bald auf die Gesamtbevölkerung ausgeweitet werden muss. Denn irgendwann komme der Moment, wo man sich eingestehen müsse, dass nicht mehr viele vom Impfen überzeugt werden könnten, sagte er nach der nationalen Impfwoche in einem Interview mit der "NZZ am Sonntag". "Einen neuerlichen Lockdown wollen wir unbedingt verhindern."


    Gemäss Christoph Berger, Präsident der eidgenössischen Impfkommission, soll die dritte Impfung für die Gesamtbevölkerung noch dieses Jahr möglich sein. Sobald alle über 65-Jährigen die dritte Impfung bekommen hätten, werde diese für Jüngere geöffnet, hiess es in der "SonntagsZeitung".


    Nach Angaben von Taskforce-Chefin Stadler hat die Schweiz noch etwas Zeit für die dritte Impfung bei der Gesamtbevölkerung. Es mache Sinn, nach der zweiten Dosis sechs Monate zuzuwarten. In der Schweiz sei diese der breiten Bevölkerung ab Mitte Juni verabreicht worden, sagte sie in einem Interview mit der "Sonntagszeitung". Ab Dezember sollte aber damit begonnen werden. Mit einem Booster könne der Schutz vor einer Ansteckung wieder auf 95 Prozent erhöht werden.


    Tausende Spitaleinweisungen befürchtet


    Stadler warnte allerdings, dass im Winter mit 30'000 Hospitalisierungen zu rechnen sei, "wenn wir wie bisher weiterfahren und keinen signifikanten Impffortschritt schaffen." In der nationalen Impfwoche seien etwa 25'000 Erstimpfungen verabreicht worden. In den vergangenen Tagen gab es jeweils fast 4000 Neuansteckungen täglich mit dem Coronavirus.


    Wissenschaftlich ist aus Sicht von Stadler klar: Entweder müsse noch rasch sehr viel geimpft werden oder es brauche starke Massnahmen, um die Zirkulation des Virus zu bremsen und zu verhindern, dass die Spitäler wieder überbelegt seien. Nötig seien die bekannten Optionen: Masken, Hygieneregeln, Zertifikate, Booster und Shutdowns.


    Skepsis gegenüber 2G-Regel


    Bei der 2G-Regel, also Zutrittsbeschränkungen für nur auf das Coronavirus getestete Personen, sieht Stadler Vor- und Nachteile. Wenn weniger Menschen an Veranstaltungen teilnehmen, habe das natürlich eine bremsende Wirkung.


    Die Treffen könnten sich laut Stadler aber dann vermehrt ins Private verlagern. Ansteckungen wären weiterhin möglich, wenn auch im kleineren Rahmen. Hinzu käme, dass weniger Tests durchgeführt würden. Dadurch würde der Überblick über den Verlauf der Pandemie verloren gehen.


    Auch andere Epidemiologen sind skeptisch gegenüber der 2G-Regel. Für Milo Puhan von der Universität Zürich ist nicht leicht einzuschätzen, wie viel die 2G-Regel bewirkt, da es noch keine soliden wissenschaftlichen Daten dazu gibt. Die Daten brauche man aber, um zu wissen, ob diese Regelung durchsetzbar sei und ob sie im Vergleich zu 3G - Geimpfte, Genesene und Getestete - Infektionen verhindere, sagte Puhan der "Schweiz am Wochenende".


    Für Epidemiologe Marcel Salathé steht derzeit mit 2G die falsche Massnahme im Fokus. Die Diskussion über 2G lenke von "den wichtigen Faktoren" ab: mehr Erst- und rasche Booster-Impfungen. Das seien die zentralen Elemente, die es erlaubten, den Winter ohne eine Überlastung des Gesundheitssystems zu überstehen, sagte er der "Schweiz am Wochenende".


    Demos von Massnahmen-Gegnern


    In Zürich und Genf demonstrierten am Samstag hunderte Massnahmen-Gegner. Rednerinnen und Redner kritisierten in beiden Städten die Corona-Schutzmassnahmen und bezeichneten das neue Covid-Gesetz, über das am 28. November angestimmt wird, als "gefährliche Verschärfung".


    (AWP)

  • Taskforce-Chefin Tanja Stadler ruft zu raschem Handeln auf


    Taskforce-Chefin Tanja Stadler ruft bei der Bekämpfung der aktuellen Corona-Welle zu raschem Handeln auf. Wenn die Schweiz weitermache wie bisher, sei mit 30'000 weiteren Spitaleinweisungen zu rechnen.


    14.11.2021 09:15


    Wenn die Schweiz verhindern wolle, dass sie in eine Notfallsituation hineinlaufe, müsse der aktuelle Trend gebremst werden. "Sei es durch Reduzierung der Kontakte oder einen nochmaligen raschen Schub bei den Impfungen", sagte die Präsidentin der wissenschaftlichen Covid-19-Taskforce des Bundes in einem Interview mit der "Sonntagszeitung".


    Bei den Impfungen liege kurzfristig nicht sehr viel drin. In der nationalen Impfwoche seien etwa 25'000 Erstimpfungen verabreicht worden. Es sei immer schwieriger, jene noch zu gewinnen, die sich bislang nicht geimpft hätten. Der Winter werde auf jeden Fall schwierig. Es sei mit 30'000 Hospitalisierungen zu rechnen, "wenn wir wie bisher weiterfahren und keinen signifikanten Impffortschritt schaffen."


    Für die dritte Impfung bei der Gesamtbevölkerung habe die Schweiz aber noch etwas Zeit, sagte Stadler. Es mache Sinn, nach der zweiten Dosis sechs Monate zuzuwarten. In der Schweiz sei diese der breiten Bevölkerung ab Mitte Juni verabreicht worden. Ab Dezember sollte aber damit begonnen werden. Mit einem Booster könne der Schutz vor einer Ansteckung wieder auf 95 Prozent erhöht werden.


    Entweder impfen oder starke Massnahmen


    Wissenschaftlich sei es recht klar: Entweder muss noch rasch sehr viel geimpft werden oder es braucht starke Massnahmen, um die Zirkulation zu bremsen. Die Politik werde daher nicht darum herum kommen, sich in den nächsten Wochen ernsthaft Gedanken über ein neues Massnahmenpaket zu machen, damit die Spitäler nicht wieder überfüllt werden und nicht wieder mehr Leute an Corona sterben.


    Nötig seien die bekannten Optionen: Masken, Hygieneregeln, Zertifikate, Boostern und Shutdowns. All das würde helfen. Sie hoffe, dass grossflächige Schliessungen verhindert werden können. Zunächst müssten alle anderen Mittel ausgereizt und kombiniert werden. So könnte etwa die Zertifikatspflicht noch ausgeweitet werden, etwa auf Arbeitsplätze. Eine Möglichkeit sei auch, die Maskenpflicht auch bei Anlässen mit Zertifikat einzuführen.


    Bei der 2G-Regel, also beim Zutritt zu gewissen Bereichen des Lebens nur noch für Genesene und Geimpfte, sieht Stadler Vor- und Nachteile. Wenn weniger Menschen an Veranstaltungen teilnehmen habe das natürlich eine bremsende Wirkung. Die Treffen könnten sich aber dann vermehrt ins Private verlagern. Ansteckungen wären weiterhin möglich, wenn auch im kleineren Rahmen. Hinzu käme, dass weniger Tests durchgeführt würden. Dadurch würde der Überblick über den Verlauf der Pandemie verloren gehen.


    Grosse Sorgen bereiten Stadler die Kindern, die noch keine Impfmöglichkeit hatten. Zudem würde "nicht wirklich viel" getan, um sie vor einer möglichen Ansteckung zu schützen. In den Schulen würden sie vielerorts kaum oder gar nicht geschützt. Es sei erstaunlich, dass noch nicht einmal die Zulassung bei Swissmedic eingereicht worden sei. Bis eine Impfung der Kinder verfügbar sei, seien regelmässige Tests, Lüften mit Unterstützung von CO2-Sensoren und Masken wirksame Werkzeuge, den Schulbetrieb sicherer zu machen.


    (AWP)

  • SVP-Präsident spricht sich für Impfpflicht beim Pflegepersonal aus


    SVP-Präsident Marco Chiesa ist gegen eine allgemeine Impfpflicht. Aber bei Pflegenden, die mit verletzlichen Menschen zu tun hätten, mache eine Impfpflicht durchaus Sinn, sagte Chiesa in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen.


    16.11.2021 06:08


    Noch sicherer wären aber Tests, weil geimpfte Personen trotzdem ansteckend sein könnten. Er selber sei geimpft. Aber er werde seine Kinder nicht zwangsimpfen lassen. "Wir sollten akzeptieren, dass es Menschen gibt, die sich nicht impfen lassen wollen. Sonst riskieren wir, dass sich die Impfskeptiker radikalisieren", sagte Chiesa.


    Kritik äussert der SVP-Parteipräsident am Covid-19-Zertifikat. Bei dessen Einführung sei man davon ausgegangen, dass es vor allem für Reisen ins Ausland eingesetzt werden sollte und nicht im Alltag im Inland. Das Zertifikat habe keinen epidemiologischen Wert, sondern sei nur ein Disziplinierungsinstrument.


    Vieles sei während der Coronakrise in den letzten eineinhalb Jahren schiefgelaufen. Bei den Masken und Impfdosen habe die Schweiz zu lange warten müssen, übt Chiesa Kritik an der Politik des Bundesrates und des Bundesamtes für Gesundheit. Und die Regierung habe sich viel zu spät um die ältere Bevölkerung gekümmert.


    (AWP)

  • Korr: Impftempo während Impfwoche nur leicht gestiegen


    (Meldung mit neuesten Zahlen des BAG korrigiert. Ganze Meldung neu.) - Während der nationalen Impfwoche sind pro Tag durchschnittlich 14'956 Impfungen durchgeführt worden. Im Vergleich zur Woche davor stieg das Impftempo damit um rund 38 Prozent.


    15.11.2021 17:41


    Dies geht aus den Angaben hervor, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag auf seiner Website veröffentlichte. Vom 8. bis 14. November wurden in der Schweiz 104'689 Impfdosen gegen Covid-19 verabreicht.


    Insgesamt wurden seit Beginn der Impfkampagne 11'371'591 Impfdosen verabreicht. 5'650'855 Personen sind vollständig geimpft. Das entspricht 64,9 Prozent der Bevölkerung.


    (AWP)

  • Was wenn es gar nix bringt?

    Jedes Virus,


    das in Tieren koexistiert , wird NIEMALS mit einem Impfstoff besiegt,


    weil es ein riesiges Reservoir an Mutationen gibt.


    Leoparden im Zoo sind an COVID gestorben.


    https://www.washingtonpost.com…snow-leopard-death-covid/



    Es wurde gesagt dass 40% der Hirsche COVID bekommen haben und Antikörper haben (in 4 US Bundesstaaten).


    https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2021.07.29.454326v1



    Also was ist der Plan für die Zukunft?

  • Philippinen kündigen Öffnung für internationalen Tourismus an


    Die Philippinen werden schon bald wieder ihre Grenzen für internationalen Tourismus öffnen - jedoch nur für vollständig geimpfte Urlauber aus "grünen" Ländern mit einer hohen Impfquote und niedrigen Infektionszahlen. Die nationale Task Force zur Eindämmung der Corona-Pandemie arbeite noch an den letzten Details für die Regeln, sagte Präsidentensprecher Karlo Nograles am Freitag. "Aber wir informieren die ganze Welt schon im Voraus, dass wir unsere Küsten bald für Touristen aus Ländern auf der Grünen Liste öffnen werden."


    19.11.2021 07:53


    Derzeit stehen 43 Staaten und Territorien auf der Liste, darunter China, Taiwan, Japan, Pakistan, Ruanda und die Falklandinseln. Europäische Länder sind bislang nicht dabei. Der südostasiatische Inselstaat, der für seine herrlichen Landschaften, Vulkane und Traumstrände bekannt ist, hat seine Grenzen seit März 2020 für internationale Feriengäste geschlossen. Die schrittweise Öffnung solle dazu beitragen, die lokale Wirtschaft wiederzubeleben, sagte Tourismusministerin Berna Romulo Puyat.


    Die Philippinen mit etwa 110 Millionen Einwohnern waren lange eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder in der Region. Insgesamt wurden bislang rund 2,82 Millionen Fälle verzeichnet, mehr als 46 000 Menschen starben in Verbindung mit Covid-19. Die Infektionszahlen sind aber zuletzt deutlich gesunken und bewegen sich seit Tagen zwischen 1000 und 2500 Neuinfektionen am Tag./gal/cfn/DP/mis


    (AWP)

  • 'Zeit zum Handeln' - Neue Auflagen gegen vierte Corona-Welle


    (weiter ausgebaut) - Angesichts der immer bedrohlicheren Corona-Welle mit Rekord-Infektionszahlen kommen neue Alltagsauflagen auf Millionen Bürger zu. Weitreichende praktische Folgen könnten die Beschlüsse von Bundestag, Bundesländern und Bundesregierung vom Donnerstag für Ungeimpfte haben. So sollen dort, wo eine bestimmte Anzahl an Corona-Patienten ins Krankenhaus eingewiesen wird, nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt zu Freizeitveranstaltungen, Gastronomie und Hotels haben (2G). Einige Bundesländer haben solche Regeln bereits.


    18.11.2021 22:40


    Der Bundestag beschloss ausserdem Pläne von SPD, FDP und Grünen, die 3G-Vorgaben am Arbeitsplatz, in Bussen und Bahnen vorsehen: also Impfung, Genesung oder Test. Am Donnerstagabend zeichnete sich dann auch eine Zustimmung des Bundesrats am Freitag ab: Trotz Vorbehalten kündigten mehrere unionsgeführte Länder ein Ja an. Die Bundesländer baten den Bund zudem, in bestimmten Einrichtungen wie Krankenhäusern und Pflegeheimen eine Impfpflicht für alle einzuführen, die Kontakt zu besonders gefährdeten Personen haben.


    Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) sagte am späten Donnerstagabend im ZDF-"heute journal" auf die Frage, ob die unionsregierten Länder das Gesetz den Bundesrat passieren lassen werden: "Weil wir darin auch verabredet haben, die uns nach wie vor fehlenden Massnahmen genau zu evaluieren, das Massnahmenpaket genau anzuschauen bis spätestens Mitte Dezember, werden wir am morgigen Tag im Bundesrat zustimmen können." Nach dieser Zusage einer Evaluation dürfe man nicht aus parteipolitischen Grünen blockieren. Wüst ist auch Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz.


    "Es ist wirklich absolute Zeit zum Handeln", mahnte die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eindringlich. Sie sprach von einer dramatischen und "wirklich besorgniserregenden" Infektionssituation. SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz kündigte für den Winter "einschneidende Massnahmen" an. Es gelte nun, als Land zusammenzuhalten. Bisher Nicht-Geimpfte sollten sich "einen Ruck" geben und sich impfen lassen. Merkel betonte: "Wir wissen, und das ist bedauerlich, wir könnten besser dastehen, wenn die Impflücke nicht so gross wäre."


    Um die Ausbreitung des Virus in den Griff zu kriegen, legten Bund und Länder neue Grenzwerte für Beschränkungen fest. Ausschlaggebend ist künftig die Hospitalisierungsrate. Der Wert gibt an, wie viele Corona-Infizierte pro 100 000 Menschen in den vergangenen sieben Tagen ins Krankenhaus kamen.


    Liegt die Rate über drei, soll in dem Bundesland für Freizeiteinrichtungen, Kultur- und Sportveranstaltungen, Gastronomie und bestimmte Dienstleistungen flächendeckend 2G gelten. Zutritt haben dann nur Geimpfte und Genesene. Steigt die Krankenhaus-Rate auf mehr als sechs, sollen Geimpfte und Genesene in bestimmten Einrichtungen wie Diskotheken, Clubs und Bars zusätzlich einen Test vorlegen (2G plus).


    Derzeit liegt die "Hospitalisierungs-Inzidenz" in 12 der 16 Bundesländer über drei, lediglich Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und das Saarland wären also nicht betroffen. In drei Ländern liegt der Wert über sechs: in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Bayern.


    Spitzt sich die Lage noch mehr zu, sollen die Länder laut Merkel auch wieder Kontaktbeschränkungen einführen. Dabei reiche der vom Bundestag beschlossene Massnahmenkatalog ihrer Meinung nach nicht aus, sagte Merkel.


    Am Vormittag hatte der Bundestag von SPD, Grünen und FDP vorgelegte Neuregelungen beschlossen, die diesen Katalog umfassen und unter anderem 3G-Vorgaben am Arbeitsplatz, in Bussen und Bahnen bringen sollen. Hier sind dann Nachweise über Impfung, Genesung oder negativen Test nötig. Für Pflegeheime und Kliniken sollen Testpflichten für Beschäftigte und Besucher verankert werden. Auf der anderen Seite aber sollen etwa Schul- oder Geschäftsschliessungen künftig nicht mehr möglich sind.


    Damit sie in Kraft treten können, muss der Bundesrat diesen Regeln am Freitag noch zustimmen. Die Union hatte gedroht, das zu blockieren - nach der Bund-Länder-Runde kündigten aber NRW, Bayern, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Sachsen eine Zustimmung an. Allein schon ihre Stimmen reichen rechnerisch, um das Gesetz zu beschliessen.


    Die Union hält es für einen Fehler, die "Epidemische Lage von nationaler Tragweite" als Rechtsgrundlage für Corona-Auflagen auslaufen zu lassen. Dieser Ausnahmezustand gibt den Landesregierungen bisher die Möglichkeit, auf einfachem Verordnungsweg weitreichende Schritte zu ergreifen. Nach dem Willen der Ampel-Fraktionen sollen künftig die Landesparlamente über Beschränkungen im Freizeit-, Kultur- oder Sportbereich entscheiden - Ausgangsbeschränkungen, pauschale Geschäfts- oder Schulschliessungen sowie Reiseverbote sollen aber ausgenommen sein. Falls Länder jetzt noch solche Massnahmen anordnen, könnten sie bis 15. Dezember in Kraft bleiben.


    Dringendes Thema von Bund und Ländern war auch, bei den Impfungen Tempo zu machen. Die Länder forderten eine Impfpflicht "einrichtungsbezogen" für Mitarbeiter in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, die Kontakt zu besonders gefährdeten Personen haben. Die Länder baten den Bund, die Impfpflicht "schnellstmöglich umzusetzen". Merkel kündigte an, der Bund werde "in Kürze" entscheiden, wie er sich dazu verhalte.


    Als akutes Instrument zum Eindämmen der Corona-Welle gelten Auffrischungen länger zurückliegender Impfungen. Merkel sagte, bis Jahresende seien 27 Millionen nötig. "Bund und Länder verpflichten sich, jedem ein Angebot zu machen", betonte sie. Dafür sollen neben den Praxen mehr öffentliche Angebote eingerichtet werden. Bisher haben 4,8 Millionen Menschen Auffrischungen bekommen.


    Die Impfkommission weitete nach wochenlanger Diskussion ihre bisher eng gefasste Empfehlung massiv aus. Ab sofort empfehle sie "allen Personen ab 18 Jahren die Covid-19-Auffrischimpfung", teilte die Stiko mit. Auch ein flexiblerer Umgang mit dem Zeitabstand ist vorgesehen: In der Regel soll sechs Monate nach der letzten Dosis nachgeimpft werden - eine Verkürzung auf fünf Monate sei im Einzelfall und bei genug Kapazitäten aber zu erwägen.


    Experten warnen bereits seit Wochen, dass sich die Corona-Ausbreitung rasant beschleunigt. "Wir laufen momentan in eine ernste Notlage. Wir werden wirklich ein sehr schlimmes Weihnachtsfest haben, wenn wir jetzt nicht gegensteuern", sagte der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, am Mittwochabend. Bundesweit überschritten die an einem Tag gemeldeten Neuinfektionen laut RKI erstmals die Marke von 65 000. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen stieg auf den Höchststand von 336,9./tam/sam/DP/he


    (AWP)

  • Deutsche Bundesländer für Corona-Impfpflicht bei bestimmten Gruppen


    Die Länder wollen Beschäftigte unter anderem in Krankenhäusern und Pflegeheimen zur Corona-Impfung verpflichten. Die Pflicht soll bei Kontakt zu besonders gefährdeten Personen gelten, wie der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Hendrik Wüst (CDU), am Donnerstag im Anschluss an die Beratungen von Bund und Ländern sagte.


    18.11.2021 20:24


    Zudem sollen bei Überschreiten bestimmter Belastungsschwellen in den Kliniken nach dem Willen von Bund und Ländern einheitlich schärfere Corona-Massnahmen greifen, wie die geschäftsführende Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte. Die Konferenz vereinbarte dafür drei Stufen mit jeweils weitergehenden Beschränkungen.


    Orientierungsgrösse soll dem Beschluss zufolge die für das jeweilige Bundesland ausgewiesene Hospitalisierungsrate sein. Dafür erfasst das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldete Krankenhausaufnahmen von Corona-Patienten pro 100 000 Einwohner in einem Sieben-Tage-Zeitraum.


    Konkret sollen die Länder bei Überschreiten eines Schwellenwertes von 3 flächendeckende Zugangsregeln nur für Geimpfte und Genesene (2G) etwa zu Veranstaltungen und der Gastronomie einführen - sofern nicht schon geschehen. Bei Überschreiten eines Werts von 6 sollen die Länder darüber hinausgehend in bestimmten Einrichtungen auch für Geimpfte und Genesene zusätzlich Testnachweise oder andere Massnahmen vorschreiben (2G plus).


    Spätestens bei Überschreiten des Schwellenwerts von 9 sollen die Länder dann von weitergehenden Beschränkungen Gebrauch machen. Dies zielt auf eine vom Bundestag beschlossene Klausel: Nach einem entsprechenden Landtagsbeschluss sollen die Länder auch härtere Massnahmen wie Kontaktbeschränkungen oder Einschränkungen und Verbote von Veranstaltungen verhängen können.


    Darüber hinaus bekommen in der Corona-Krise besonders belastete Unternehmen länger Wirtschaftshilfen. Der Bund verlängert die bisher bis Jahresende befristete Überbrückungshilfe III Plus bis Ende März 2022, wie aus dem Beschlusspapier hervorgeht. Verlängert werden soll auch die Neustarthilfe für Solo-Selbständige. Ein Sonderfonds für Kulturschaffende soll "flexibilisiert" werden.


    "Wir sind in einer sehr ernsten Situation", sagte Merkel. "Es ist wirklich absolute Zeit zum Handeln."


    Am Vormittag hatte der Bundestag bereits die von SPD, Grünen und FDP geplanten Corona-Neuregelungen beschlossen. Der Bundesrat muss noch zustimmen, die Union droht aber mit Ablehnung. Vorgesehen sind neben der Ausweitung von Massnahmen am Arbeitsplatz, in Verkehrsmitteln oder Pflegeheimen auf der anderen Seite, dass besonders scharfe Massnahmen, wie Schul- oder Geschäftsschliessungen nicht mehr möglich sein sollen.


    Die Pläne von SPD, Grünen und FDP sollen eine andere Rechtsgrundlage für Corona-Auflagen schaffen, wenn die bisher vom Bundestag festgestellte epidemische Lage am 25. November ausläuft. Die Ampel-Parteien haben sich dagegen entschieden, sie erneut im Bundestag zu verlängern./hrz/DP/ngu


    (AWP)

  • Forscher: Coronavirus kommt wahrscheinlich vom Tiermarkt in Wuhan


    Zwei Jahre nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie liefert ein renommierter Evolutionsbiologe im Fachjournal "Science" weitere Belege für den Huanan-Tiermarkt in der chinesischen Metropole Wuhan als wahrscheinlichen Ursprungsort des Virus.


    18.11.2021 20:00


    In seinem Artikel fasst Michael Worobey entscheidende Ereignisse, die sich im Dezember 2019 und Januar 2020 in Wuhan abspielten, zusammen. Dabei zeichnete er eine Zeitleiste der ersten bekannten Fälle, die er unter anderem aus Zeitungsberichten und zugänglichen Krankenhausdaten zusammentrug.


    Dass die meisten frühen symptomatischen Fälle mit dem Huanan-Tiermarkt in Verbindung gebracht werden konnten, sei ein "starkes Indiz" dafür, dass die Pandemie auf dem Markt ihren Ursprung hatte, schlussfolgerte der Wissenschaftler vom Institut für Ökologie und Evolutionsbiologie der Universität Arizona.


    Es seien zwar bislang keine eindeutigen Beweise erbracht worden, da keine Proben von Tieren vorliegen würden, die zum Zeitpunkt des Ausbruchs auf dem Markt verkauft wurden. Schliesslich sei der Huanan-Markt schnell geschlossen und desinfiziert worden. Dies bedeute jedoch nicht, dass das Rätsel um den Ausbruch niemals gelöst werden könne, so der Forscher.


    Weitere Analysen sollen Gewissheit bringen


    Schlüssige Beweise könnten etwa durch die Analyse räumlicher Muster früher Fälle in Wuhan und zusätzlicher Gendaten aus weiteren Proben damaliger Patienten gewonnen werden. "Von dieser Anstrengung hängt die Verhinderung zukünftiger Pandemien ab", so Worobey.


    Das Virus tauchte Ende 2019 erstmals in Wuhan auf. Ein Expertenteam der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durfte jedoch erst mehr als zwölf Monate später nach China reisen und war ohne klare Ergebnisse zurückgekehrt. Das Team teilte im Anschluss mit, dass nicht völlig klar sei, ob der Markt der tatsächliche Ausgang der Pandemie war.


    Eine weitere Untersuchung vor Ort will China nicht zulassen. Unter anderem die US-Regierung wirft China vor, den Experten Informationen vorenthalten zu haben. Peking wirft den USA und anderen Ländern dagegen vor, die Pandemie und die Suche nach dem Ursprung für politische Attacken zu missbrauchen.


    www.science.org/doi/10.1126/science.abm4454


    (AWP)

  • Corona-Wirtschaftshilfen in Deutschland werden verlängert


    Besonders belastete Unternehmen in der Corona-Krise bekommen länger Wirtschaftshilfen. Der Bund verlängert die bisher bis Jahresende befristete Überbrückungshilfe III Plus bis Ende März 2022, wie aus dem Beschlusspapier nach den Beratungen von Bund und Ländern am Donnerstag hervorgeht. Verlängert werden sollen auch Regelungen zur Kurzarbeit sowie die Neustarthilfe für Soloselbständige.


    18.11.2021 19:00


    Der Bund will ausserdem gemeinsam mit den Ländern weitere Massnahmen zur Unterstützung der von Corona-Schutzmassnahmen besonders betroffenen Advents- und Weihnachtsmärkte entwickeln. Für betroffene Unternehmen des Handels bestehe weiterhin die Möglichkeit, aufgrund von Massnahmen nicht verkäufliche Saisonware im Rahmen der Überbrückungshilfe III Plus zu berücksichtigen, heisst es. Ausserdem unterstützten die Regierungschefinnen und -chefs der Länder die fortgesetzte Gewährung eines Entschädigungsanspruchs von Eltern, die pandemiebedingt die Betreuung ihrer Kinder übernehmen.


    Bundesfinanz- sowie Wirtschaftsministerium hatten sich dem Vernehmen nach zuvor auf die Verlängerung der Überbrückungshilfe verständigt, Fachpolitiker der möglichen neuen Ampel-Koalition von SPD, Grünen und FDP tragen dies mit. Verhandelt werden solle nun aber noch über die genauen Förderbedingungen, wie die Deutschen Presse-Agentur aus Fraktionskreisen erfuhr.


    Zwar ist die deutsche Wirtschaft nach dem coronabedingten Einbruch des Bruttoinlandsprodukts 2020 wieder auf Wachstumskurs. Die Bundesregierung und die "Wirtschaftsweisen" hatten aber ihre Konjunkturprognosen für dieses Jahr gesenkt. Bei den "Wirtschaftsweisen" hiess es, zu bedeutsamen Risiken für die Entwicklung der Konjunktur gehörten länger andauernde Lieferengpässe sowie ein erneut stark aufflammendes Pandemiegeschehen im Winter.


    Die milliardenschweren Überbrückungshilfen sind das zentrale Kriseninstrument des Bundes, um die Folgen der Pandemie auf Firmen und Jobs abzufedern. Unterstützt werden nach derzeitigem Stand Unternehmen mit einem coronabedingten Umsatzeinbruch von mindestens 30 Prozent. Vergleichswert ist in der Regel der jeweilige Monat im Vor-Corona-Jahr 2019. Erstattet werden fixe Betriebskosten wie Mieten und Pachten oder Ausgaben für Strom und Versicherungen. Die Förderhöhe ist gestaffelt je nach Höhe des Umsatzeinbruchs.


    Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch gesagt: "Die Corona-Lage ist ernst, und die Unsicherheit in der Wirtschaft wächst. Daher müssen wir einem Fadenriss bei den Hilfen vorbeugen und die Hilfen verlängern." Altmaier nannte die Überbrückungshilfen, Kredite über die staatliche Förderbank KfW sowie das Kurzarbeitergeld nannte Altmaier einen zentralen und wirksamen Instrumentenmix, um Wirtschaft und Arbeitsplätze zu sichern.


    Die Bundesländer hatten sich mit grosser Mehrheit für eine Verlängerung der Überbrückungshilfe III Plus über das Jahresende hinaus ausgesprochen, wie der Vorsitzende der Wirtschaftsministerkonferenz, der NRW-Ressortchef Andreas Pinkwart (FDP), mitgeteilt hatte. Wirtschaftsverbände wie der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband und der Deutsche Tourismusverband hatten ebenfalls eine Verlängerung bis Ende März gefordert./hoe/DP/ngu


    (AWP)

  • Italien debattiert über Lockdown für Ungeimpfte und Grenzkontrollen


    Angesichts steigender Corona-Zahlen wird in Italien über strengere Regeln für Ungeimpfte und Kontrollen an den Grenzen zu den Nachbarstaaten diskutiert. Vor allem Regionalpolitiker fordern von der Regierung in Rom Einschränkungen für Impfgegner, damit es zu keinen grösseren Lockdowns im anstehenden Winter kommt. "90 Prozent der Italiener dürfen nicht in Schach gehalten werden von 10 Prozent, die die Wichtigkeit der Impfung nicht verstehen und der Mehrheit ihre Regeln diktieren wollen", schrieb Giovanni Toti (Forza Italia), der Präsident der Region Ligurien, am Donnerstag bei Twitter.


    18.11.2021 17:35


    Toti forderte ein Treffen der Regionen mit Ministerpräsident Mario Draghi, um weitere Massnahmen zu diskutieren, bevor die vierte Welle der Pandemie das Land so treffe wie andere Staaten. In Italien entscheidet ein Farbsystem, welche Covid-Restriktionen gelten - aktuell stehen alle Regionen auf der niedrigsten Stufe weiss. Die Sieben-Tages-Inzidenzen steigen aber.


    Politiker der mitregierenden Sozialdemokraten forderten einem Bericht der Nachrichtenagentur Ansa zufolge, die Kontrollen an den Grenzen zu stark betroffenen Ländern wie Österreich zu verschärfen. Einreisende nach Italien, auch Touristen, müssen negativ getestet, gegen Corona geimpft oder genesen sein./msw/DP/ngu


    (AWP)

  • EMA-Entscheid zu Pfizer-Impfstoff für Kinder nächste Woche erwartet


    Die europäische Arzneimittelbehörde EMA will voraussichtlich bereits Ende nächster Woche über die Zulassung des Corona-Impfstoffes von Pfizer /Biontech für Kinder ab fünf Jahren entscheiden. Die Prüfung der Daten gehe sehr gut voran, erklärte die EMA am Donnerstag in Amsterdam. Der Impfstoff ist in der EU bisher nur für Menschen ab 12 Jahren zugelassen. Zunächst hatte die EMA eine Entscheidung bis zum Jahresende angekündigt.


    18.11.2021 16:52


    Bisher ist in der EU noch kein Corona-Impfstoff für Kinder unter zwölf Jahren zugelassen. In Israel und den USA dürfen Kinder ab fünf Jahre bereits mit dem Pfizer/Biontech-Präparat geimpft werden.


    Die Hersteller Biontech und Pfizer hatten im Oktober beantragt, dass ihr Präparat auch für Kinder von fünf bis elf zugelassen werden sollte. Der US-Hersteller Moderna beantragte die Erweiterung der Zulassung seines Impfstoffes für Kinder von sechs bis elf Jahren in der EU./ab/DP/ngu


    (AWP)

  • Swissmedic macht Weg frei für breiteren Einsatz von Booster


    (Meldung ausgebaut) - Der Impfstoff von Pfizer/Biontech kann ab sofort als Booster an Personen ab 16 Jahren verimpft werden. Swissmedic hat die Fachinformationen nach der Prüfung von nachgereichten Daten angepasst.


    23.11.2021 11:41


    Entsprechend will nun die Eidgenössische Kommission für Impffragen (Ekif) ihre Impfempfehlungen anpassen, wie das Heilmittelinstitut Swissmedic am Dienstag mitteilte. Damit werde der Weg freigemacht für einen breiteren Einsatz der Booster-Impfung. Letztlich sei es Sache der Ekif und des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), die Impfstrategie zu definieren respektive zu präzisieren, wie es auf Nachfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA hiess.


    Das BAG seinerseits bekräftigte auf Anfrage, bis Ende Monat würden die angepassten Empfehlungen für die Auffrischungsimpfung für die ganze Bevölkerung ab 16 Jahren vorliegen und veröffentlicht. Dass die Empfehlungen entsprechend ausgeweitet werden sollen, habe man gemeinsam mit der Ekif bereits angekündigt.


    Swissmedic hat gemäss der Mitteilung vom Dienstag die von der Zulassungsinhaberin letzte Woche nachgereichten Unterlagen zur dritten Dosis geprüft und passt die Arzneimittelinformation entsprechend an. Mit dem Impfstoff von Pfizer/Biontech boostern lassen könne sich demnach jede Person ab 16 Jahren, deren zweite Impfung mindestens sechs Monate zurückliege.


    Für besonders gefährdete Personen bleibe die Auffrischungsimpfung, wie im Swissmedic-Entscheid vom 26. Oktober 2021 vorgesehen, ab zwölf Jahren möglich. Dies gilt auch für den Impfstoff von Moderna.


    Keine neuen Risiken gefunden


    Die nachgereichten Zwischenresultate einer Studie mit 10'000 Teilnehmenden im Alter von 16 bis 87 Jahren hat laut Swissmedic keine Hinweise ergeben, dass neue Risiken für den Impfstoff von Pfizer/Biontech vorliegen. Der Booster mit diesem Impfstoff könne damit den Schutz vor einer Covid-19-Erkrankung bei Personen ab 16 Jahren weiter aufrecht erhalten.


    Mitte September hatten Pfizer und Moderna ihre Gesuche für eine Ausweitung der Zulassung bei Swissmedic deponiert. Beide Impfstoffe basieren auf der mRNA-Technologie. Wie die Medienstelle von Swissmedic auf Nachfrage ausführte, sind die von Moderna eingereichten Daten noch in Begutachtung. Es werde kommuniziert, sobald ein Entscheid vorliege.


    Laut der am 4. November aufgeschalteten Impfempfehlung des Bundes sollen sich Personen im Alter zwischen 16 und 64 Jahren "nur in Einzelfällen" und bei "chronischen Erkrankungen mit höchstem Risiko" ein drittes Mal impfen lassen.


    BAG-Empfehlungen bis Ende November


    Sie empfehlen derzeit nur drei Personengruppen eine dritte Impfdosis: alle über 65-Jährigen ("insbesondere" über 75-Jährigen); alle Bewohnerinnen/Bewohner und Betreute in Alters- und Pflegeheimen (auch unter 65-Jährige); sowie "besonders gefährdete Personen" zwischen 16 und 64 Jahren. Alle anderen Personen seien nach wie vor noch sehr gut vor schwerer Erkrankung geschützt.


    Der Nutzen einer Auffrisch-Impfung ist aktuell grösser für diejenigen Personen, welche mit dem Pfizer/Biontech-Impfstoff grundimmunisiert wurden. Die wenigen zur Verfügung stehenden Daten zu vollständig mit Moderna grundimmunisierten Personen zeigen laut dem Bund bisher keine signifikante Abnahme des Schutzes gegen schwere Erkrankungen.


    Schliesslich wird Personen, welche eine Dosis des Johnson&Johnson-Impfstoffs erhalten haben, aktuell keine Auffrisch-Impfung empfohlen, weder mit dem gleichen Impfstoff noch mit einem mRNA-Impfstoff.


    (AWP)

  • Bund reserviert Medikament gegen Coronavirus


    Der Bund reserviert über 8000 Packungen des antiviralen Arzneimittels Molnupiravir gegen das Coronavirus. Der Vertrag wurde mit dem Unternehmen MSD Merck Sharp & Dohme Schweiz abgeschlossen. Die Vertragssumme ist vertraulich.


    23.11.2021 10:46


    Die Reservation von bis zu 8640 Packungen des Medikamentes gegen Sars-CoV-2 sei auf Empfehlung der wissenschaftlichen Covid-19-Taskforce des Bundes gemacht worden, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag mitteilte.


    Molnupiravir werde voraussichtlich spätestens bis im Januar 2022 zur Verfügung stehen. In einer klinischen Studie sei die Wirksamkeit bei nicht-hospitalisierten Covid-19-Patientinnen und Patienten mit einem hohen Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf nachgewiesen worden.


    Der Bund sichert sich laut BAG mit dem Vertrag neben den bereits verfügbaren Medikamenten Casirivimab/Imdevimab und Sotrovimab, ein weiteres "vielversprechendes" Covid-19- Arzneimittel. Im Gegensatz zu diesen monoklonalen Antikörpern habe Molnupiravir antivirale Eigenschaften und könne oral verabreicht werden.


    Das Arzneimittel sei in der Schweiz noch nicht zugelassen. Es kann aber nach "einer noch zu erfolgenden Anpassung der Covid-19-Verordnung 3" bereits während des laufenden Zulassungsverfahrens zur Behandlung von Covid-19-Patientinnen und -Patienten angewendet werden, wie es weiter hiess.


    Laut BAG übernimmt der Bund die Kosten der Behandlung im ambulanten Bereich, bis sie von der obligatorischen Krankenversicherung vergütet wird.


    (AWP)

  • Sechs Erkenntnisse zur neuen Virusvariante, welche die Märkte erschüttert


    Eine neue Variante des Coronavirus - genannt B.1.1.529 - wurde in Südafrika identifiziert und sorgt an den weltweiten Börsen für grosse Verunsicherung.


    26.11.2021 07:32


    Eine neue Variante des Coronavirus - genannt B.1.1.529 - wurde in Südafrika identifiziert; die dortigen Behörden bezeichnen sie als besorgniserregend (“variant of concern”). Die Befürchtung, dass ein neuer Stamm zu Ausbrüchen führen könnte, die die Gesundheitssysteme weltweit belasten, sich möglicherweise Impfstoffen entziehen und die Wiedereröffnung der Wirtschaft und von Ländergrenzen untergraben könnten, führte am Freitag zu einer Welle der Risikoaversion an den globalen Märkten.


    Folgendes wissen wir bisher:


    1. Was ist das Besondere an dieser Variante?


    Wissenschaftler sagen, dass B.1.1.529 eine hohe Anzahl von Mutationen in seinem Spike-Protein aufweist, das eine Schlüsselrolle beim Eindringen des Virus in die Körperzellen spielt. Dieses Protein ist auch das Ziel von Impfstoffen. Die Forscher versuchen noch herauszufinden, ob es übertragbarer oder tödlicher ist als frühere Viren.


    2. Woher kommt die Variante?


    Darüber gibt es bisher nur Spekulationen. Ein Wissenschaftler des UCL Genetics Institute in London sagt, dass es sich wahrscheinlich während einer chronischen Infektion einer immungeschwächten Person entwickelt hat, möglicherweise einem unbehandelten HIV/Aids-Patienten. In Südafrika leben mit 8,2 Millionen Menschen die meisten HIV-Infizierten der Welt. Die Beta-Variante, eine im vergangenen Jahr in Südafrika entdeckte Mutation, könnte ebenfalls von einer HIV-infizierten Person stammen.


    3. Wie weit ist sie verbreitet?


    Erste PCR-Testergebnisse zeigen, dass 90 Prozent der 1.100 neuen Fälle, die am Mittwoch in der südafrikanischen Provinz Johannesburg gemeldet wurden, durch die neue Variante verursacht wurden, so Tulio de Oliveira, ein Professor für Bioinformatik, der an zwei südafrikanischen Universitäten Einrichtungen für Gensequenzierung leitet. Im benachbarten Botswana verzeichneten die Behörden am Montag vier Fälle bei Menschen, die vollständig geimpft waren. In Hongkong wurde bei einem Reisenden aus Südafrika die Variante nachgewiesen, und ein weiterer Fall wurde bei einer Person festgestellt, die in einem Hotelzimmer gegenüber unter Quarantäne stand.


    4. Wie war die Reaktion an den Märkten?


    Die Nachricht von der neuen Variante hat die Märkte am Freitag aufgewühlt, wobei Aktien aus dem Reisebereich in Asien zu den grössten Verlierern gehörten, da die Anleger negative Auswirkungen auf den Reiseverkehr erwarten. Grossbritannien verhängte ein vorübergehendes Flugverbot für sechs afrikanische Länder, und Australien erklärte, es schliesse eine Verschärfung der Grenzbestimmungen für Reisende aus dem südlichen Afrika nicht aus, sollte die Situation eskalieren. Der Yen, der als sicherer Hafen gilt, legte gegenüber dem Dollar um 0,4 Prozent zu, während der südafrikanische Rand auf ein Jahrestief fiel.


    5. Wie besorgt müssen wir sein?


    Es ist zu früh, das zu sagen. Die Weltgesundheitsorganisation erklärte, dass weniger als 100 vollständige Genomsequenzen der neuen Variante zur Verfügung stehen, was bedeuten könnte, dass es länger dauert, sie zu untersuchen und zu prüfen, wie gut die derzeitigen Impfstoffe gegen sie wirken.


    6. Worauf sollten wir als nächstes achten?


    Die WHO hat für Freitag eine Sitzung anberaumt, um über B.1.1.529 zu diskutieren und zu entscheiden, ob es offiziell als eine “variant of interest” oder “of concern” eingestuft wird. Sollte dies der Fall sein, wird sie nach dem WHO-Schema einen Namen mit griechischen Buchstaben erhalten, wahrscheinlich den Buchstaben “Ny” des griechischen Alphabets. Die Regierungen werden als Reaktion auf die Nachricht von der Variante wahrscheinlich auch Massnahmen für Grenz- und Reisekontrollen ergreifen.


    (Bloomberg)