von Corona und anderen "schwarzen Schwänen"

  • Zentralbanken machtlos

    gertrud hat am 26.02.2020 17:05 geschrieben:

    Quote

    Ein wesentliches Wort fehlt in Deinem Post, Domtom01: Negativzinsen


    Und die könnten der Grund sein, dass es eben nicht zu einer deutlichen Korrektur oder gar einem Crash kommt. Denn die Zinsen würden in einem Crash Szenario ganz bestimmt nicht erhöht . . .


    Und auch wenn es 20% zurückgeht. Was wäre das schon? Grad mal das Niveau von Ende 2018. Und damals haben wir schon gedacht, es sei übertrieben hoch.
    Wir werden sehen.

    In meinem Szenario werden die Zentralbanken nahezu machtlos sein, denn sie können die Kaufverweigerung aufgrund von Ängsten nicht stimulieren.


    Wir stehen erst am Anfang von einem big sell-off.

  • Zentralbanker am Ende ihres Lateins?

    Quote

    Former Fed. Gov. Warsh argues for immediate, globally coordinated rate cut


    Former Fed Gov. Kevin Warsh argued in an op-ed in the Wall Street Journal that the central bank should take "immediate action" and jointly cut interest rates with the People's Bank of China, the European Central Bank, the Bank of England and the Bank of Japan. The Fed "should be in the business of responding to 'tail risks'-unlikely events that would have highly damaging effects on output and inflation-not fine-tuning around the base economic outlook." Warsh was a candidate to become chairman of the Federal Reserve under President Donald Trump, who at a White House gathering told Warsh he should've lobbied harder for the role, now occupied by Jerome Powell. Vice Chairman Richard Clarida this week argued it was too early to say how the virus will impact the U.S. economy.

    https://www.marketwatch.com/st…0-02-27?mod=mw_latestnews


    Die Ursache des Problems ist doch nicht die Liquidität, sondern der Zusammenbruch des Konsums und der Dienstleistungen von immer mehr Menschen. Es herrscht angstgetriebener Konsumverzicht. Da kannst du noch so viel Benzin in den Tank kippen, solange der Motor nicht zündet, läuft die Karre nicht.

  • Domtom01 hat am 27.02.2020 12:26 geschrieben:

    Quote

    https://www.marketwatch.com/st…0-02-27?mod=mw_latestnews


    Die Ursache des Problems ist doch nicht die Liquidität, sondern der Zusammenbruch des Konsums und der Dienstleistungen von immer mehr Menschen. Es herrscht angstgetriebener Konsumverzicht. Da kannst du noch so viel Benzin in den Tank kippen, solange der Motor nicht zündet, läuft die Karre nicht.

    Man bedenke noch zusätzlich: Der Mittelstand wird langsam aber sicher ausgedünnt. Konnte früher ein guter Facharbeiter ein Häuschen mit 3 Kindern und Mami zuhause gut über die Runden bringen...


    Und heute????

  • Das grosse Schweigen

    Erstaunlich, dass heute bis jetzt im Forum kein neuer Beitrag auftaucht. Aber was bevorsteht, könnte alles Negative in der Vergangenheit der letzten paar Jahrzehnte übertreffen. Denn was als Basis der jüngsten Entwicklungen zugrunde liegt, ist schon brandgefährlich. Eine masslose Überschuldung vielerorts auf international staatlicher und privater Ebene. Dann das viele FIAT Geld, das die Märkte zur Stimulation der Wirtschaft überschwemmt hat. Und jetzt neben der Grippe Pandemie eine Flüchtlingskrise, die neu auf Europa zuzurollen droht. Hat doch Erdogan angeblich die Weisung erteilt, die Flüchtlinge in Idlib - und das betrifft zur Zt. über eine Million in Zeltlagern - während 72 Stunden frei ziehen zu lassen. In Richtung Europa, natürlich!


    Die europäische Politik hat hoffnungslos versagt.


    Zur Wirtschaft: Wie viele Unternehmen da wohl pleite gehen werden?

  • Reden ist Silber, ...

    Melde mich nur noch abseits der Einzeltitel, das ewige sich Rechtfertigen-Müssen brauche ich nicht, will ich nicht.


    Die Einen schweigen, weil sie in der Schockstarre sind (vermutlich die Mehrheit der Foristen), die Anderen, weil es nicht gut gesehen wird, Recht zu haben, bzw. zu bekommen (und ja, ich gehöre dazu).


    Was ich denke, habe ich gesagt. Mehr noch, ich habe danach gehandelt.

  • Glücklich, trotz aller Buchverluste, sind jene, welche die Anleger Regel Nr. 1 beachtet haben:


    "Kaufe nur mit dem Geld Aktien, welches Du auf längere Zeit nicht benötigst!". Alle, welche diesen Aspekt wissentlich übergangen haben, laufen Gefahr, in eine Schockstarre zu fallen. Die Börse ist eben keine Einbahnstrasse!

  • Gold in Zeiten des Corona-Virus

    Wahrscheinlich gilt momentan einfach "Cash is King" und alle wollen raus aus den Märkten und Aktien, unbesehen was. War zur 2008er Krise auch so. Zuerst Gold runter und Minen verprügelt, dann in den Folgejahren vervielfacht.


    Der Goldpreis hält sich noch auf vergleichsweise hohem Niveau (Krisenwährung Gold) und dies dürfte die Gewinne der Minenaktien sprudeln lassen. Der etwas weniger nachgefragte Goldschmuck (Schmuckindustrie) dürfte durch die massiven Käufe der Notenbanken, ETF, Hedge-Funds, Banken, Privaten usw. locker aufgewogen und übertroffen werden. Rein nach dem Lehrbuch wären Zeiten wie diese mit tiefen Ölpreisen (Kosten) und hohen Goldpreisen (Einnahmen) grundsätzlich optimal für die Goldproduzenten. Und irgendwohin muss das "Cash" ja fliessen und ich sehe in Zeiten von Negativ-Zinsen nicht viele Alternativen.....


    Wir werden sehen...... (Dividendenstarke Branchenführer sollten sich behaupten können)

  • Goldaktien - KEIN Allheilmittel

    Hör bitte auf, Goldaktien als "Wunder-Heilmittel" in Krisenzeiten anzupreisen!


    Goldminenaktien sind in erster Linie Aktien und reagieren auch so (bzw. deren Marktteilnehmer). Schau dir die Charts an und dann ist gut.


    Das einzige Gold, das ich halte, ist physisches Gold. Aber das ist nur ein "Notgroschen" und beträgt jeweils nur zwischen 5-10% meines Vermögens. Aber ehrlich gesagt: Ich verfolge seinen Kurs nicht, ist mir egal, solange es uns gut geht.


    Und noch einmal meine Bitte: Schreib über deine Goldaktien in dem Forum, das dafür da ist.

  • Exakt...

    Domtom01 hat am 28.02.2020 15:26 geschrieben:

    Meine Worte! Liege genau gleich. Nur physisches Gold ist in wirklichen Krisenzeiten, und die haben wir noch lange nicht, wirklich nützlich.

  • Betongold ist in solchen Zeiten auch nett

    Hab 2005 angefangen Allreal zu kaufen und bis 2012 dazugekauft und bei allen Kapitalerhöhungen mitgemacht. Durchschnittlicher EP 112.80. Nie verkauft und immer Freude an der guten Dividende von 4-5% gehabt, welche seit USTII noch steuerfrei war. Durch die langweilige aber kontinuelle Kursentwicklung ist ALLN heute ca. 50% meines Portfeuilles.


    Das ist in solchen Zeiten schon ein rechter Stossdämpfer. Beim Rest ist jetzt aussitzen angesagt. Hab diese Woche noch fleissig dazugekauft (nicht Allreal) - ein paar Tage zu früh. Wie Marabu weiter oben sagte: "Kaufe nur mit dem Geld Aktien, welches Du auf längere Zeit nicht benötigst!"

  • Ich mag mich aus dem Fenster lehnen, aber ich behaupte mal, die Sache ist vorbei. Zumindest das Coronavirus als Grund. In China kriegen sie es in den Griff, und wenn das mal im Grundsatz demonstriert ist, schwindet die Panik andernorts.


    Klar gibt es wirtschaftliche Folgeschäden, aber die sind in 6 Monaten wieder ausgebügelt.


    Damit ist der "Schwarze Schwan" allerdings noch nicht definitiv aus der Welt, also die Theorie, dass das Virus nur der Auslöser für etwas anderes, Grösseres ist.
    Das war eine interessante Woche, die letzte. Ich habe in meinem langweiligen ETF Portfolio nur ein paar Anpassungen gemacht, noch keine Zukäufe, ausser etwas UBS und intl Telecom (wer das Grosi nicht mehr besuchen darf, telefoniert halt etwas häufiger und länger, oder lädt sich zur Entspannung den Film "Contagion" runter.)


    Mal sehen. Wenn ich recht bekomme, ist ja gut für alle.
    Und für den andern Fall, dass es nochmals heftig korrigiert, wird's irgendwann doch noch was mit den Zukäufen.

  • der Wurm ist halt schon drin

    Ob es gar zu einem dritten "Fenstersturz" kommen wird, ist nicht sicher, doch die Börse dankt der FED für ihre Zinssenkung mit Abschlägen. Es ist doch eine breite Verunsicherung im Markt. Man traut es der Fed nicht zu, das Problem zu lösen.


    Wetten, dass die Absatzzahlen der Autoverkäufe im Februar zurückgegangen sind, dass sie gar im März einbvrechen werden und Ähnliches sich auch auf den Immobilienmärkten abspielen wird?


    Nicht die Krankheit ist zurzeit das Hauptproblem, sondern die Psychologie (Psychose) in den Köpfen eines Grossteils der Marktteilnehmer.


    Gold wird sich noch eine Zeit lang besser schlagen als die Indices, doch den Goldaktien wird es etwas später auch an den Kragen gehen.

  • weltweites Geldvolumen

    Das riesige Geldvolumen hat sich ja nicht in Luft aufgelöst. Wenn jetzt sehr viel in Bargeld gehalten wird und die Zinsen negativ sind, wird es bereits bei einer kleinen Entwarnung zu einem starken Anstieg der Aktien kommen. Allerdings weiss ich auch nicht, wann diese Entwarnung kommt, denke aber bis Sommer ist die Geschichte gegessen.

  • immer noch aktuell

    Quote

    Der berühmte Hygieniker Max von Pettenkofer hat als Reaktion auf die Cholera-Epidemie der 1850er-Jahre sinngemäß gesagt: Keine Epidemie kann so schlimm sein, dass man den bürgerlichen Verkehr unterbrechen darf.

    Das nennt man eine Zwickmühle.


    Noch ein paar Grundgedanken dazu, wie Krisen und Crashes entstehen, bzw. deren Folgen.


    Bei einer Krise (Korrektur) kann man in der Regel von einem im Umfang und der Dauer begrenzten Fall sprechen, oft auch regional begrenzt. Bei einem Crash, einer tiefen, schweren Wirtschafts- und Sinnkrise gibt es nahezu kein entkommen, da nahezu alle Vermögenswerte eingedampft werden. Auch und gerade Immobilien können massive Wertberichtigungen erfahren, was meist die ganze Wirtschaft langfristig lähmt.


    Cash ist King gilt nur so lange, wie es keine Inflation gibt. Und ob wir einer Inflation (auf Grund von Überschuldung und einer Kreditkrise) oder Deflation (aus den gleichen Gründen, nachdem die schwachen Schuldner weggeptzt wurden) entgegen steuern, ... wer weiss das schon.


    Aber dass der augenblickliche Cocktail das Potenzial hat, unsere Gesellschaft(en) durchzuschütteln, bezweifeln immer weniger, je länger diese Situation andauert.


    Ein Zurück zur Normalität sehe ich in den nächsten Wochen und Monaten nicht.

  • Normalität

    Was wäre zurück zur Normalität?
    Dass man Zinsen zahlen muss, wenn man sich Geld ausborgt. Dann wird es wirklich dauern, bis Normalität einkehrt.
    Oder dass eine Nestle bei CHF 70 steht. Das könnte schneller gehen.


    Aktuell, auf die Schweizer Börse bezogen, war diese Woche über die Summe ja schon normal, nach der 10% Korrektur in der Vorwoche. Nur einige ohnehin angeschlagene Titel sind nochmals eingebrochen. Weil diese, egal auf welchem Niveau, für professionelle Investoren nicht in Frage kommen. Obwohl grad diese Aktien hier im Cashforum viel Beachtung finden, aber nach dem x-ten Verbilligungskauf ist doch manchem Börseler schliesslich die Hose voller als das Spekulationskässeli.
    Die nächste Woche könnte interessant werden. Falls die grossen "guten" Titel korrigieren, mit entsprechenden Auswirkungen auf die Indices. Heute Nachmittag hat es vorübergehend danach ausgesehen (Roche, Lonza, Zurich, Sika).


    Nochmal 20% minus. Was ist das dann? Ein Crash? Oder grad mal das Niveau von vor 14 Monaten?

  • Normalität ist Teil eines Konzepts

    Was ich unter Normalität verstehe, ist eine rasche Rückkehr zum Zustand der Börsen bis vor den Zeitraum Mitte Januar 2020. Da spielte die Epidemie keine Rolle, weil sie noch keine war. Themen wie die sich anbahnende sino-amerikanische Zollstreit-Schlichtung, weitere fiskalische Stimuli und ein möglicherweise entschärfter Brexit befeuerten die Börsen, das Casino-Geld der Zentral-Bangster sowieso.


    Aus der Traum! Der schwarze Schwan kam angeflogen, liess sich nieder und breitet seine Flügel global über die Börsen aus, bzw. in den Köpfen. Es ist fast nur ein Kopf-Kino-Thriller, mit dramatischen Folgen für die Weltkonjunktur und Börsen.


    Fakten: Es muss davon ausgegangen werden, dass ca. 60-70% der Menschen erkranken werden (virologisch-mathematisch abgestützt), wenn nicht schnell (wenige Wochen bis Monate) ein wirksamer Impfstoff gefunden, hergestellt und breit eingesetzt werden kann. Dies ist nahezu unmöglich.


    Für die meisten wird es lästig werden, aber nicht lebensbedrohend. Das ist die gute Nachricht. Für einen kleinen Teil ist dies ein schwacher Trost, auch wenn es "nur" 0,5% sein sollten, was optimistisch scheint.


    Für die meisten Firmen wird es sehr lästig werden, Konkurse, finanzielle Verwerfungen und globale Börsen-Crashes werden folgen. Da kann keine Zentralbank etwas ausrichten. Das Finanzsystem wird dem globalen Egoismus erliegen, weil es kein System ist, sondern aus Systemen besteht, die sich schon seit Jahren mehr bekämpfen als stützen.


    Natürlich sind das nur Annahmen, wissen kann ich es nicht.


    Charttechnisch habe ich mir das auch angeschaut, und zwar mit dem 100-jährigen Dow Jones Chart. Sinnloses Unterfangen, denn so viel Geschichte...


    Auch steckt der "alte Westen" in einer tiefen Sinnkrise, alte Partner müssen sich neu finden, neu erfinden. Auch das ist bei genauerem Hinsehen kein sehr weisser Schwan, dessen Gefieder verursacht durch die Coronaviren in Schwarz zu mutieren scheint.


    Ich werde keine Zahlen nennen, doch das Abwärtspotential ist riesig. Ich werde keine Empfehlungen geben, aber mein Handeln kurz vor Beginn dieses Themas hat sich schon jetzt sehr bewährt.


    Allen gute Gesundheit - unser wichtigstes Gut!