OC Oerlikon
20-10-2011 09:22 OC Oerlikon 9 Mte: Starkes Umsatzwachstum - Margen-Prognose erhöht (AF)
(Durchgehend um weitere Details ergänzt, vor allem zu den Bereichen)
Pfäffikon (awp) - Der Industriekonzern OC Oerlikon hat seine Prognose für die EBIT-Marge im Gesamtjahr bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr angehoben. Das breit abgestützte Umsatzwachstum über das gesamte Portfolio und in allen Regionen, der wachsende Bestellungsbestand und die Verbesserungen im operativen Geschäft werden als Gründe für die höhere Profitabilität angeführt.
"Wir stehen zu unserer Guidance und dazu, dass wir mindestens das erreichen, was wir versprechen", sagte CEO Michael Buscher im Gespräch mit AWP. "Wir nehmen Operational Excellence sehr wichtig und fühlen uns sehr gut aufgestellt."
Oerlikon rechnet nun mit einer EBIT-Marge von über 9% statt wie bisher von 8 bis 9%, wie der Industriekonzern am Donnerstag mitteilte. Der Ausblick für Umsatz und Bestellungseingang wird bestätigt. Hier rechnet das Unternehmen weiterhin mit einem Umsatzwachstum von bis zu 10% und einem Rückgang des Bestellungseingangs um rund 10%.
In den ersten neun Monaten 2011 wurde der Umsatz um 24% auf 3'078 Mio CHF gesteigert. Bereinigt um Währungseinflüsse betrug das Umsatzwachstum gar 42% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Auftragseingang fiel mit 3'189 Mio CHF praktisch konstant aus und der Auftragsbestand belief sich per Ende September auf 1'694 Mio CHF (+7%).
Mit diesem Zahlenset wurden die Erwartungen der Analysten in etwa getroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 3'062 Mio CHF und für den Bestellungseingang bei 3'202 Mio CHF.
TEXTILE MIT UMSATZWACHSTUM - SINKENDEM BESTELLUNGSEINGANG
Vier Bereiche des Industriekonzerns verzeichneten ein zweistelliges Wachstum. Alle Regionen entwickelten sich positiv, insbesondere in Asien wurden signifikante Zuwächse erzielt. Bei den Bestellungen (insgesamt stabil) verzeichneten einige Segmente einen
"deutlichen Anstieg".
Während die Umsatzentwicklung im grössten Teilsegment des Konzerns mit plus 34% sehr stark war, verbuchten die Neubestellungen einen Rückgang um 10%. Hier wirkte sich die sinkende Nachfrage nach Textilmaschinen für Naturfasern wie etwa Baumwolle aus. Der Bereich Kunststofffasern stütze den Bestellungsbestand jedoch. Oerlikon setzt auf Produktinnovation und bietet neue Maschinen an, die eine um 25% höhere Produktivität und einen um bis zu 50% niedrigeren Energieverbrauch bieten.
DRIVE SYSTEM MIT WACHSTUM IN NORDAMERIKA
Bei den Antriebslösungen erhöhte sich Umsatz und Bestellungseingang um jeweils 12%, das Auftragsbuch wuchs um 45%. Die Nachfrage aus Agrar-, Energie- und Bausektor sei weiterhin hoch und auch Gesamtlösungen seien weiterhin gefragt.
Der Bereich landwirtschaftliche Schwermaschinen und Energieerzeugung ist in Nordamerika mit einem Plus von 20% am stärksten gewachsen, noch vor Asien mit 18%. Hier habe der Auftrag eines chinesischen Herstellers von Getrieben für den Einsatz in Bergbaumaschinen positiv gewirkt. Im dritten Quartal ging Drive Systems mit dem elektrischen Antriebsstrang für das neue Elektrofahrzeug Audi RSe in Produktion.
VACCUM MIT NIEDRIGEREM UMSATZWACHSTUM
Die Schwäche bei den chinesischen Solar- und Beleuchtungsherstellern wirkte sich auf das Geschäft im Bereich Vacuum aus. Der Segmentumsatz wuchs nur um 4%. Der Bestellungseingang und -bestand waren rückläufig. Die Nachfrage in den Endmärkten habe sich auf einem niedrigere Niveau stabilisiert, hiess es.
Der Umsatz des eigenen Solar-Bereichs von Oerlikon konnte aufgrund grösserer Aufträge um 72% zulegen. Lange Vorlaufzeiten und das hohe Investitionsniveau der Dünnschichttechnologie hätten jedoch zu einem Absinken beim Bestellungsbestand um 10% geführt. Das Unternehmen setzt hier auf eine neue Modul-Generation mit einem höheren Leistungsgrad und niedrigeren Produktionskosten.
Die anhaltend hohe Nachfrage aus der Automobilindustrie stützt die Geschäftsentwicklung im Sektor Coating, der sowohl bei Umsatz als auch bei Ordereingang ein Wachstum von 19% verzeichnet. Ohne Währungseinflüsse hätte das Umsatzplus in den ersten neun Monaten in diesem Bereich 35% betragen.
Die Abkühlung im Halbleitermarkt und die anhaltende Schwäche im Markt für optische Speichermedien hätten das Segment Advanced Technologies beeinträchtigt, so Oerlikon. Hier ging der Umsatz um 7% zurück, der Bestellungseingang um 31%.