OC Oerlikon

  • OC Oerlikon

    phlipp wrote:

    Quote

    Kapitalist wrote:


    bestimmt nicht, da würde ich sogar drauf wetten, selbst wenn sich der kurs heute irgendwo zwischen 5.-- bis 6.-- eingependelt hätte, am nächsten dienstag, ende der ke, wird der kurs klar über 6.-- sein...


    der kursverlauf ist bei den meisten ke inetwa gleich, bis zur hälfte der ke sinkt der kurs und gegen den schluss der ke, wenn die meisten anrechte bereits durch sind, zieht der kurs bereits wieder an...


    Top die Wette gilt!


    Ich wette mit Dir, dass am 1. Handelstag der Kurs zwischen 5.- und 6.-, oder eher noch darunter liegt und Du wettest dass der Kurs der Aktie deutlich über 6.- liegt.




    9. Juni 2010 Kotierung, erster Handelstag und Lieferung der neuen Aktien

  • OC Oerlikon

    phlipp wrote:

    Quote

    Tiesto wrote:


    ne, habs heute morgen verpasst und so tiefe kurse wie eben heute morgen wird es wohl auch nicht mehr geben... da kann man so lange rechnen wie man will, ein kurs lässt sich nicht berechnen...


    alleine wie diese firma zusammengesetzt ist würde ich niemals eine aktie haben wollen. ein reines politisches gehacke und kreuzbeteiligungen.. wem gehört im end-effekt diese firma? da fällt niemand mehr darauf ein! investoren wollen gefüllte kassen sehen oder die kreditwürdigkeit muss auf 100% sicher sein.. ohne kapitalerhöhung! und im übrigen gute dividenden sind gefragt! die börse wird sich um 360 grad drehen, die party aller bilanztänzer ist vorbei. leistung ist gefragt....... ich sage nur, passt auf!!

    Führungsqualitäten besitzt, wer es versteht, Prinzipien an bestehenden Umstände anzupassen.

  • OC Oerlikon

    phlipp wrote:

    Quote

    so tiefe kurse wie eben heute morgen wird es wohl auch nicht mehr geben... da kann man so lange rechnen wie man will, ein kurs lässt sich nicht berechnen...


    Wenn Du Anrechte in der Grössenordnung von 1.40 erwirbst und dann für die KE noch 3.72 pro Aktie draufzahlst, kannst Du den Kurs sehr wohl berechnen!


    In dem Fall würde Dich eine Aktie Fr. 5.12 kosten.


    PS: Ich habe Deine Wette angenommen, ich werde Dich dann am 9. Juni daran erinnern. :lol:

  • OC Oerlikon

    Kapitalist wrote:

  • OC Oerlikon

    Der Strike dieses Puts wurde übrigens im Laufe des heutigen Tages von 32.00 auf 4.43 angepasst, er ist somit nicht so stark gefallen wie ich berechnet habe:


    "BKOERP Put-Warrant auf OC Oerlikon N / 4.43 / 17.09.2010"

  • OC Oerlikon

    bvg75 wrote:


    Sorry, aber Deine Berechnung kann ich jetzt nicht nachvollziehen.


    Der Preis der zukünftigen (neuen) Aktien berechnet sich nur aus dem Preis des Anrechtes und dem Kaufpreis von 3.72.


    Bei einem Anrechtspreis von 1.15 + 3.72 Kaufpreis = 4.87 Preis der Aktie.


    Das hat gar nichts mit dem Aktienkurs zu tun. Ab 9. Juni sind alle Aktien gleich. Der Kurs bildet sich dann auch nach Angebot und Nachfrage, aber es werden neu 280 Millionen Aktien im Umlauf sein (davon ca. 80 Millionen im Publikum), anstatt jetzt 14 Millionen (davon rund 4 Millionen im Publikum).

  • Re: BKOERP Put-Warrant auf OC Oerlikon N / 4.43

    wuermlfa wrote:

    Quote
    kann jemand mal dem anfänger sagen, was mit diesen puts zu machen ist? hab sie für 0.22 gekauft, sind jetzt bei 0.13, und obwohl die aktien ständig sinken, steigen sie leider nicht!!!???

    schnell raus, oder noch abwarten?


    Sofort raus so lange es noch Geld dafür gibt!


    Die haben praktisch keine Chance noch ins Geld zu kommen.


    Der Geldkurs war heute Abend noch bei 0.15, das könnten auch gut nur noch 0.01 oder nichts mehr sein.


    Laut Warrantsimulator würde es bei einem Aktienkurs von 5.60 noch rund 22 Rappen geben.

  • OC Oerlikon

    bvg75 wrote:

    Quote

    Ich tippe ebenfalls auf einen eröffnungs-Kurs zwischen um die 5.- Franken.


    ne, dies wäre das szenario für den tagesverlauf vom dienstag gewesen... am mittwoch sieht alles ganz anders aus, viel höher...

  • OC Oerlikon

    Tiesto wrote:

    Quote
    phlipp

    Wollte heute morgen auch bei CHF 5.80...aber dann ist die Rakete los.

    Weshalb kann man kein Kurs berechnen? Du denkst es geht nicht mehr unter CHF 6? Andere Teilnehmer erwarten klar tiefer Kurse...hmmm....


    klar, berechnen kannst alles, nur in der realität sieht es dann ganz anders aus, hast ja am dienstag gesehen... anstatt das der kurs auf 5.-- oder sogar noch etwas drunter gesunken ist, haben wir bereits viel höhere kurse gesehen... ja ich weiss schon welche das meinen, aber ich denke, die tiefs wären normalerweise anfangs der ke... nur ist der kurs schon am ersten tag viel höher... aber eben, das ist oerl...

  • OC Oerlikon

    phlipp wrote:

    Quote

    Tiesto wrote:


    klar, berechnen kannst alles, nur in der realität sieht es dann ganz anders aus, hast ja am dienstag gesehen... anstatt das der kurs auf 5.-- oder sogar noch etwas drunter gesunken ist, haben wir bereits viel höhere kurse gesehen... ja ich weiss schon welche das meinen, aber ich denke, die tiefs wären normalerweise anfangs der ke... nur ist der kurs schon am ersten tag viel höher... aber eben, das ist oerl...


    Weshalb kauft Ihr dann keine Anrechte?


    Wenn man jetzt längerfristig in Oerlikon investieren will dann kauft man doch Anrechte und kommt so zu Aktien zu Kursen unter 6.-! Der heutige Schlusskurs für ein Anrecht lag bei 1.38. Zusammen mit dem Kaufpreis der Aktie von 3.72 ergibt das einen Preis pro Aktie von 5.10!


    So eine Kapitalerhöhung ist doch wirklich nicht schwer zu verstehen, oder?

  • OC Oerlikon

    Kapitalist wrote:

    Quote
    Weshalb kauft Ihr dann keine Anrechte?


    berechtigte frage, hab das noch nie gemacht, anrechte gekauft... ok, wenn ich unter oerl1, da steht 1.38 und ich gebe bei kauf zb. 1 aktie ein, dann hätte ich die für 1.38 + 3.72 = 5.10...?


    ins depot gebucht werden die dann aber erst am 9.6... korrekt?

  • OC Oerlikon

    Kapitalist wrote:


    Irgendwie bin ich da für einmal nicht mit dir einverstanden. Ich sehe es so: wenn die Berechnung des Ausgabepreises so einfach wäre, würde heute niemand mehr als 5 Franken für diese Aktie bezahlen, wenn sie in zwei Wochen zu 5 Franken herausgegeben wird!


    Und trotzdem wurden heute Preise jenseits dieser Marke bezahlt.


    Ich bin nachwievor der Meinung, dass sich der neue Kurs irgendwie als Mittelwert aus 3.72 und dem verhältnismässigen Anteil des letzten Kurses berechnet. Je weniger Anrechte ausgeübt werden, desto grösser wird der Einfluss des letzten Kurses. Deshalb ist das Ganze ja auch so unberechenbar, weil eben niemand weiss, wie viele Anrechte ausgeübt werden und wie hoch der Kurs zuletzt steht! Es wäre doch zu einfach, wenn man lediglich den Preis des Anrechts als Referenzwert für den neuen Kurs nehmen würde. Denn es kommt meiner Meinung nach darauf an, wie gross der Anteil dieser 3.72-Aktien auf das Total ist. Oder etwa nicht?


    Ich habe gestern mit einem SQ-Berater telefoniert und mich erkundigt, wie dann diese Berechnung vor sich geht. Er meinte, dass nach dem Stichtag (Auszahlungstag) genau berechnet wird, wie viele Anrechte effektiv ausgeübt wurden, um danach den neuen Kurs bestimmen zu können. Dieses ganze Berechnungs-Prozedere wäre hinfällig, wenn man einfach 3.72 plus Anrecht-Preis rechnen könnte...


    Wenn deine Aussage zutrifft, so wäre es also durchaus denkbar, dass der OERL-Kurs z.B. auf 15 Franken klettert, um dann einen Tag später für 4.87 gehandelt zu werden? Das macht für mich überhaupt keinen Sinn! Da müsste es doch am letzten Handelstag zu einer panikartigen Verkaufswelle kommen, da alle ihre Gewinne noch einfahren wollen, bevor ihre Aktien nur noch einen Drittel an Wert haben...


    Ist es nicht viel eher so, dass in diesem Fall der neue Preis deutlich höher wäre, weil eben 14 Millionen Aktien zu 15 Franken im Umlauf wären und eine noch unbekannte Anzahl neuer zu 3.72 dazu kämen? Das wäre für mich nichts als logisch und auch vernünftig! Wenn der Kurs keinen Einfluss auf den neuen Ausgabewert hat, könnte man den Handel mit der OERL-Aktie eigentlich sofort einstellen... ;)


    Nehmen wir den (unrealistischen aber exemplarischen) Extremfall an: keine Sau würde sich für die Anrechte interessieren und kaum ein Anrecht würde ausgeübt werden. Dann müsste man doch den Kurs einfach mehr oder weniger unverändert weiter laufen lassen, da nichts passiert ist, oder? Und sicher nicht am nächsten Tag zu 4.xx handeln, nur weil zwei oder drei Leute ihre Anrechte eingelöst haben! Das ist für mich unvorstellbar!




    Nach meinem Verständnis und meiner Logik müsste es eigentlich so ablaufen:


    a) wie viele Aktien werden zu 3.72 neu herausgegeben?

    b) wie viele Aktien sind zu x.xx (letzter Kurs) im Umlauf

    c) wie hoch ist der Kurs ALLER Aktien, die wir als Gesamtpaket neu herausgeben? Unter der Berücksichtigung, dass die bestehenden Aktien ebenfalls in die neue Preisfindung einfliessen müssen, um die treuen Aktionäre nicht noch mehr zu belasten? (Sonst würde man ja die langjährigen Aktionäre dazu animieren, die "alten" Aktien abzustossen und nur noch die "neuen" zu erwerben! Und das kann doch nicht im Sinne von OC Oerlikon sein!)


    Es ist doch immer wieder spannend zu schauen, wie es schlussendlich herauskommt. Ich sage nicht, dass meine Variante stimmt. Für mich ist es einfach logischer so! Aber ich lasse mich natürlich gerne eines Besseren belehren! :) Hauptsache, OERL bereitet uns noch viel Freude!

  • OC Oerlikon

    bvg75 wrote:


    Nein, ich bin mit Deinen Ausführungen nicht einverstanden.


    Und leider kommen die Bankberater oft auch nicht draus.


    Die Kursturbulenzen gestern haben einfach damit zu tun dass zur Zeit das Angebot von Aktien im freien Umlauf mit rund 4 Millionen stark begrenzt ist und auf Teufel komm raus gezockt wird.


    Die Anrechte welche nicht ausgeübt werden, werden von den Banken übernommen und mit Schulden verrechnet, so ist die Durchführung der gesamten KE gesichert. In dem Fall wird für die nicht gewandelten Anrechte keine Entschädigung bezahlt. Die Banken zahlen in dem Fall Oerlikon für jede Aktie die sie aus der KE übernehmen 3.72.

  • OC Oerlikon

    phlipp wrote:

    Quote

    Kapitalist wrote:


    berechtigte frage, hab das noch nie gemacht, anrechte gekauft... ok, wenn ich unter oerl1, da steht 1.38 und ich gebe bei kauf zb. 1 aktie ein, dann hätte ich die für 1.38 + 3.72 = 5.10...?


    ins depot gebucht werden die dann aber erst am 9.6... korrekt?


    Genau und belastet wird sofort 1.38 und am Zahltermin (4. Juni) nochmals 3.72.

  • OC Oerlikon

    nana wrote:

    Quote
    und wird der kurs heute wieder explodieren?


    Hehee....Nana, du solltest nachts lieber schlafen, statt Dir zuviel Sorgen zu machen.


    Der Kurs wird heute nicht explodieren. Eine Situation wie gestern wiederholt sich nicht gleich am nächsten Tag.


    Und zweitens wurde der Kurs nicht ausgestoppt, darum dieses unkontrollierte Hinaufschiessen wie beim Flippern.


    Cu

  • OC Oerlikon

    bvg75:


    Der blau markierte Satz wurde gestern durchgeführt, der rot markierte Satz findet Ende KE statt, falls nicht alle Anrechte ausgeübt werden.


    In diesm Artikel ist der ganze Vorgang beschrieben, das kann man gar nicht missverstehen wenn man es genau liest:


    "OC Oerlikon: Aktionäre votieren für Sanierungskonzept - Erholung in Sicht (Zus)

    18.05.2010 17:55

    Luzern (awp) - Der Fortbestand des in finanzielle Turbulenzen geratenen Industriekonzerns OC Oerlikon ist gesichert. Die Aktionäre akzeptierten mit grosser Mehrheit das nach monatelangem Ringen mit den Gläubigern ausgehandelte Sanierungskonzept und verhinderten so eine Bruchlandung.

    Das von der Krise geschüttelte Unternehmen verspürt unterdessen erste Anzeichen einer Erholung. Im ersten Quartal 2010 stieg der Umsatz vor allem wegen einer verbesserten Lage in der Textilmaschinensparte. Eine Erholung beim Bestellungseingang macht das Unternehmen in nahezu allen Divisionen aus. Für die Zukunft gibt sich das Management zuversichtlich, sieht sich bei der Sanierung auf Kurs und rechnet mit eine weiter anziehenden Nachfrage.


    Einschneidende Massnahmen kommen nun nach den Beschlüssen der Generalversammlung vom Dienstag auf die Anteilseigner zu. "Danke für den schmerzhaften aber weitsichtigen Entschluss", sagte Sanierer und CEO Hans Ziegler. "Wir sind uns der Verantwortung bewusst", ergänzte er.


    Denn nun wird der Nennwert der Aktien mittel Kapitalschnitt von 20 auf 1 CHF reduziert. Die Altaktionäre verlieren damit 95% ihres Einsatzes. Pro Aktie erhalten die heutigen OC-Oerlikon-Eigner demnach das Recht, 19 neue Aktien zu je 3,72 CHF zu kaufen. Hauptaktionärin Renova, die rund 45% an OC Oerlikon hält, verpflichtet sich, alle ihre Bezugsrechte auszuüben.


    Die Banken dagegen werden jene neuen Aktien zeichnen, deren Bezugsrechte nicht wahrgenommen werden. Der Preis für die neuen Aktien wird dabei mit den Schulden verrechnet, die OC Oerlikon bei den Kreditgebern hat. Auf diese Weise soll rund 1 Mrd CHF in die Konzernbilanz fliessen.


    NACH BEINAHE BRUCHLANDUNG FOLGT LEICHTER STEIGFLUG


    Erste Anzeichen einer Erholung sind unterdessen im operativen Geschäft spürbar, lediglich die Solarsparte tritt auf der Stelle. Der Konzernumsatz stieg in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahr um 11% auf 705 Mio CHF. Der Betriebsverlust (EBIT) reduzierte sich auf 14 (114) Mio CHF. Unter dem Strich resultierte ein Nettoverlust von 104 Mio CHF, nach einem Minus von 167 Mio CHF im Vorjahreszeitraum.


    Der Bestellungseingang erhöhte sich um 64% auf 937 Mio CHF. Bei Textile und Advanced Technologies wurde der Bestellungseingang mehr als verdoppelt. Coating, Vacuum und Drive Systems verzeichneten ebenfalls Zuwächse. Bei Solar fehlten dagegen die Grossaufträge.


    Beim Umsatz ist der Textilmaschinenbau das stärkste Zugpferd. Die Sparte steigerte die Verkäufe um rund 48%. Advanced Technologies erwirtschafteten ein Umsatzwachstum von 44%. Coating und Vacuum legten um 12% bzw. 20% zu. Drive Systems verkauften dagegen 20% und die Solarsparte etwa 24% weniger.


    Die Unternehmensführung blickt zuversichtlich in die Zukunft. Die meisten Endmärkte verzeichneten derzeit solide Wachstumsraten. Ausnahme seien Dünnschicht-Anwendungen im Solarbereich und landwirtschaftliche Anwendungen bei Drive Systems.


    Das Management geht nun weiterhin von einer moderaten Erholung des Geschäftsvolumens und Rückkehr in die operative Gewinnzone (vor Restrukturierungskosten) auf Gruppenstufe in der zweiten Jahreshälfte aus.


    GROSSAKTIONÄR VEKSELBERG VERLIERT DAS SAGEN


    Die Machtverhältnisse im Verwaltungsrat haben sich mit der jüngsten Generalversammlung verschoben. Die Aktionäre wählten zwei weitere unabhängige Vertreter in den Verwaltungsrat. Damit gibt der russische Grossaktionär Viktor Vekselberg, wie mit den kreditgebenden Banken vereinbart, die Mehrheit im Aufsichtsgremium ab.


    Neue Verwaltungsräte werden Wolfgang Tölsner sowie Gerhard Pegam. Nach ihrer Wahl setzt sich der Verwaltungsrat von Oerlikon neu aus sieben Mitgliedern zusammen, von denen vier (neben Tölsner und Pegam auch Kurt Hausheer und Hans Ziegler) als unabhängig gelten und drei (Vladimir Kuznetsov, Urs Meyer und Carl Stadelhofer) die derzeit grösste Aktionärin, Vekselbergs Renova-Gruppe, vertreten.


    ps/mk


    (Quelle: AWP)"

  • OC Oerlikon

    Aus der heutigen FuW, da kommt die Solarsparte von Oerlikon nicht so gut weg:


    "Welche Solaraktien sich durchsetzen


    Solaraktien vor Bewährungsprobe


    Nachfrage könnte sprunghaft steigen – Solarenergie gleich teuer wie Atomstrom? – Branche im Umbau – Meyer Burger sind attraktiv



    Beat D. Hebeisen



    Die Nachfrage nach Solarmodulen dürfte in den nächsten Jahren sprunghaft steigen. Verschiedene Technologien verheissen für 2012 bis 2014 das Erreichen der Gridparität. Sobald der Sonnenstrom, ohne staatliche Subventionen, gleich teuer ist wie die Energie aus Atomkraftwerken, werden die Politik und die Elektrizitätswirtschaft dieser einst belächelten Energieform volle Aufmerksamkeit schenken, ist Peter Pauli, CEO von Meyer Burger, überzeugt.


    Die Photovoltaik, also die Umwandlung von Sonnenlicht in Strom, ist eine ideale Ergänzung zu Wasserkraftwerken und AKW. Atomstrom liefert eine stabile Grundauslastung des Stromnetzes. Solarenergie ist ideal, um Tagesspitzen über die Mittagszeit zu decken.



    Wettbewerb verändert sich

    Das Rennen um die Gridparität wird für die Zulieferer der Industrie zu einer Herausforderung. Das Beispiel Deutschland zeigt, dass einst komfortabel positionierte Unternehmen wie Q-Cells plötzlich ums Überleben kämpfen. Der Grund: Die Wettbewerbsparameter der Industrie verändern sich schnell.


    Das zeigt das Beispiel Silizium. Noch vor einem Jahr gab es in der Produktion Engpässe. Entsprechend teuer waren Siliziumzellen. Davon profitierte OC Oerlikon. Der Konzern entwickelte Dünnschichtsolarmodule auf der Basis von Silangas. Mit der Verbilligung des Rohstoffs für kristalline Solarzellen hat sich die Wettbewerbssituation von Oerlikon Solar «markant» verschlechtert, wie CEO Jürg Henz im Gespräch erläutert. Jetzt plant die Gesellschaft per Ende Jahr die Einführung eines Beschichtungsautomaten mit einer Kapazitätssteigerung von 30%. Ob das reicht, ist ungewiss. Das US-Unternehmen First Solar, der Marktleader im Bereich Dünnfilm, plant vergleichbare Verbesserungen.


    Die Krux der Branche ist, dass sich mit dem absehbaren Erreichen der Gridparität das Feld der Marktteilnehmer verändert. Neue Anbieter drängen mit neuen Technologien in den Markt. Etablierte Konzerne versuchen, sich durch Übernahmen im neuen Geschäft zu positionieren. Schnell steigende Volumen verlangen andere Managementqualitäten.


    Die Schweizer Unternehmen haben in diesem Umfeld unterschiedliche Chancen. Der Drahtsägenhersteller Meyer Burger hat über Akquisitionen Technologiekomponenten dazugekauft. Sofern noch einige technische Verbesserungen in der Zellfertigung sowie die Einführung des Diamantdrahtes gelingen, ist das Unternehmen komfortabel positioniert.


    Weniger gut sind die Aussichten von Oerlikon Solar. Hier winkt dann eine Chance, wenn die EU das von First Solar verwendete, hochgiftige Cadmium-Tellurid verbieten sollte. Die auf Montageautomation spezialisierte Komax wiederum verfüge mit dem Stringer X2 über das beste Produkt am Markt, sagt CEO Beat Kälin. In den vergangenen Wochen wurde zudem ein erster Laminator mit einem neuartigen Stapelkonzept verkauft.


    Die von der Isolationstechnik her kommende Von Roll hat eine Solarzelle entwickelt, die im Siebdruckverfahren hergestellt wird. Die Module sind leicht, jedoch noch nicht sehr effizient. Das soll bis Ende Jahr korrigiert werden. Weil Von Roll in der Druckpaste auch Cadmium-Tellurid verwendet, könnte sie in der EU ähnliche Probleme bekommen wie First Solar.


    Die reinsten Solaraktien sind Edisun Power. Das Unternehmen baut und installiert Solaranlagen, vornehmlich auf Dächern, in Spanien auch auf freiem Feld. Sollte Spanien wegen der Schuldenkrise bereits zugesagte Stromsubventionen streichen, wäre das für Edisun hart.



    Gehemmte Entwicklung

    Die heikle Wirtschaftslage und die Überschuldung vieler EU-Staaten, aber auch die plötzliche Zurückhaltung von China im Subventionieren der Photovoltaik könnten den Fortschritt der Solarindustrie verzögern, wenngleich wohl nur vorübergehend. Pauli kümmern kurzfristige Szenarien wenig: Die Sonne verfüge über die höchste Energiedichte. Diese gelte es jetzt zu nutzen. In der eigenen Planung rechnet Meyer Burger bereits mit Zellkosten von 50 US-Cent je Watt/Peak.


    Aus der Sicht des Investors sind Meyer Burger die attraktivsten Schweizer Solarvaloren. OC Oerlikon sind vor dem Hintergrund der laufenden Restrukturierung nicht verlässlich zu bewerten. Komax gelten in den Augen der Investoren vor allem als Automobilzuliefereraktien. Wenn der Solarjoker sticht, könnte Von Roll ein Kurssprung gelingen."