OC Oerlikon

  • Bin mir nicht so sicher, dass Menschenrechte den grossen Textilnationen wie Ägypten, Türkei, Bangladesch, Vietnam ein wichtiges Beschaffungskriterium für ihre Maschinen sind.

    Am 2. November kommen die 9 Monatszahlen von OC Oerlikon. Wäre schön, wenn sie eine Trendwende im Auftragseingang vermelden könnten.

  • Also guck, ich kann nicht in ein Land gehen und dehnen meine Gesetze aufzwingen wie sie ihr Volk zu behandeln haben. Das ist Imperialismus. Innenpolitische Probleme haben mich nicht zu interessieren. Beispiel, stell dir vor dein Vermieter kommt und sagt dir wie Du dein Sofa hin zu stellen hast weil er dir sonst den Zugang zum öffentlichen Sitzplatz verbietet.


    Wie und zu was für Preise ich etwas verkaufe ist doch mein Ding. Das ist freie Marktwirtschaft.


    Weiteres Beispiel, das neue Dach der Olma Halle in SG, einfach mal googeln.


    Mir dann aber wie bei der uns bekannten Solarfirma anhören müssen das man die beste Technologie hat, dann aber nach Amerika flieht weil es dort Subventionen gibt und mir da das Import-Gesetz entgegen kommt.


    Wenn Du ein gutes Produkt hast, dann reissen sich die Leute darum, einfach mal so nebenbei.

  • Menschenrechte aufzwingen geht nicht? Lasst sie doch foltern und morden, wichtig ist, dass wir unsere Produkte verkaufen können bzw. sie uns diese zu Schundpreisen (im wörtlichen Sinne gemeint, denn sie stammen von Menschen, die geschunden wurden) verkaufen.

    Wir schweifen vom Thema ab, aber es gehört eben für mich auch dazu, dass nicht alles der Geld- und Machtgier unterworfen wird. Das ist für mich eine sinnlose Welt.

    Und freie Marktwirtschaft betreiben die Chinesen eben gerade nicht! Darum reagieren die USA korrekt (wobei die USA auch nicht heilig ist, aber immerhin noch eine Demokratie) und Europa ist da schwerfällig.

    Aber wie gesagt OC Oerlikon ist zum Glück nicht allein von China abhängig, wie das hier fast in Panik zelebriert wird.

  • Schaut, das was in China, Indien und Vietnam ab geht, ging bei uns in den 50 Jahren ab. Da war die Firma Oerlikon auch nicht frei von Schuld. In China ist die Dimension einfach viel grösser, deshalb auch ihr kollaterale Einfluss. Westliche Firmen müssten als gutes Beispiel voran gehen wenn sie in solche Länder expandieren, dann müssten die eigenen Leute nämlich auch nach ziehen. Das ist was man tun kann und muss. Das alles aber braucht seine Zeit, wie sie, sie auch bei uns gebraucht hat. Wisst ihr, 10 Leute die in einem Zimmer schliefen und 14 Stunden am Tag für die uns so gelobten CH Firmen arbeiteten gab es bei uns auch vor 50 Jahren. So werden Länder nun mal leider gross.


    Hier noch das Spiegelbild:


    Bührle und die "Mädchen" aus Italien
    Das italienische Konsulat wehrte sich für sie.
    www.swissinfo.ch


    Akte Bührle: Zwangsarbeit in der Spinnerei (Be+)
    Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten Hunderte Mädchen in einer Fabrik des Industriellen Emil Bührle arbeiten. Fürsorgeämter zwangen sie dazu. Eine unrühmliche…
    www.beobachter.ch

  • Das übliche Spiel: Vom Thema abweichen (wissen wir doch alle, dass es früher bei uns so zu und her ging), das ist genau so, wie wenn jemand einen Mord begeht und dann vor dem Richter sagt, aber der andere hat doch früher auch einmal einen Mord begangen. Die Schuld des einen tilgt die Schuld des anderen nicht. Er bleibt gleich schuldig, ob er der einzige Mörder ist oder ob es noch andere gibt. Aktuell missachtet China die Regeln der freien Marktwirtschaft und die Menschenrechte. Die Vergangenheit können wir nicht mehr korrigieren, aber in der Gegenwart handeln. Das Erinnern an die unveränderliche Vergangenheit macht das Handeln von China nicht besser. Wir haben die Möglichkeit und m.E. die Pflicht, uns gegenüber China nicht gleichgültig zu zeigen, einfach weil wir (kurzfristig) Geld damit verdienen können und mit der Ausrede kommen, wir haben das doch früher auch getan, lasst sie doch foltern und hinrichten.

    So jetzt sind wir endgültig vom Thema abgekommen. Also zurück zu OC Oerlikon: auch heute negativ mit einer ganz kleinen Hoffnung zum Börsenschluss. Wer weiss, vielleicht macht eine Schwalbe im Herbst doch noch einen Frühling :D

  • Tja, da hat uns Gertrud mit ihrer sachlich-nüchternen Art mal wieder auf den Boden der Realität zurückgeholt (danke!). Habe vor einigen Tagen, gerade noch rechtzeitig, einen Kaufauftrag für eine weitere Tranche OERL gelöscht. Warte jetzt erst einmal ab, was die nächsten Zahlen so aufzeigen.