OC Oerlikon

  • Oerlikon und Sulzer nicht von Sanktionen gegen Vekselberg betroffen


    Laut eigenen Aussagen sind die Schweizer Firmen Oerlikon und Sulzer, an denen der russische Investor Viktor Vekselberg Beteiligungen hält, nicht von Sanktionen der USA betroffen.


    14.03.2022 12:15


    Der russische Oligarch Viktor Vekselberg ist ins Fadenkreuz der USA geraten und wird vom dortigen Finanzministerium sanktioniert. In einer neuen Runde von Sanktionen haben die Vereinigten Staaten am Wochenende gegen weitere Helfer des russischen Präsidenten Wladimir Putin Massnahmen ergriffen. Neben der Familie des Kreml-Sprechers Dimitri Peskow und dem Verwaltungsrat der VTB-Bank gehört auch der Oligarch Viktor Vekselberg dazu.


    Bereits am Freitag hatte das Büro für die Kontrolle ausländischer Vermögenswerte des US-Finanzministeriums hierzu eine Meldung publiziert. In dieser teilte die Behörde mit, sowohl ein Flugzeug von Vekselberg mit der Hecknummer P4-MIS und eine Yacht mit dem Namen Tango per sofort zu sperren.


    Oligarch mit Bezug zur Schweiz


    Es gibt laut dem US-Finanzministerium aber auch weitere Auflagen, was den geschäftlichen Verkehr mit von Vekselberg kontrollierten Firmen anbelangt. In der Schweiz hält der Oligarch Beteiligungen an den Industriekonzernen OC Oerlikon und Sulzer, dem Stahlhersteller Swiss Steel und der Immobiliengruppe Züblin.


    Quote

    Geopolitik - Taiwan analysiert Ukraine-Krieg für eigene Militärstrategie https://t.co/ZkKYLpRcVI pic.twitter.com/FXifJNX1tr


    — cash (@cashch) March 12, 2022


    Bei diesen gibt man sich auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP jedoch gelassen, was die neusten Sanktionen anbelangt. Seit Vekselberg 2018 erstmals mit US-Sanktionen belegt wurde, sei er ein Minderheitsaktionär bei Sulzer, der seine wirtschaftlichen Rechte nicht ausüben könne, führt das Winterthurer Traditionsunternehmen aus.


    Er dürfe weder Aktien verkaufen noch habe er Zugang zur Dividende. Die angekündigte Ausweitung der US-Sanktionen gegen Vekselberg auf sein Flugzeug und seine Yacht würden Sulzer daher nicht betreffen.


    Auch Oerlikon nicht betroffen


    Etwas komplizierter präsentiert sich die Lage bei Oerlikon. Deren Hauptaktionär ist die Liwet Holding und weder Liwet noch Oerlikon stehen derzeit auf einer US-Sanktionsliste, wie Oerlikon in einem Communiqué schreibt.


    Konkret besitzt die Liwet derzeit 41 Prozent von Oerlikon und Vekselberg wiederum hält - indirekt - einen Anteil von unter 50 Prozent an Liwet. "Die neuesten Sanktionen der USA gegenüber Herrn Viktor Vekselberg beeinträchtigen Oerlikon nicht", heisst es von einem Firmensprecher.


    Vekselberg hat im Kanton Zug einen Wohnsitz. Er war 2018 wegen seiner Verbindungen zur russischen Führung auf der Sanktionsliste der USA gekommen. Versuche, mithilfe der Unterstützung von Wirtschaftsführern das US-Justizministerium umzustimmen, waren bisher nie von Erfolg gekrönt.


    (AWP)

  • Mir war gar nicht bewusst, dass OERL in den letzten sechs Monaten so stark gefallen ist. Dabei haben sie doch vor kurzem gute Zahlen geliefert. Kennt jemand die Gründe für den Absturz? Überlege mir, am morgigen Dividendenabschlags-Tag einzusteigen

  • Mir war gar nicht bewusst, dass OERL in den letzten sechs Monaten so stark gefallen ist. Dabei haben sie doch vor kurzem gute Zahlen geliefert.


    Ein Grund für den Absturz ist wohl der russische Investor Vekselberg, oder? Gibt es noch firmenspezifische Gründe?


    Überlege mir, am morgigen Dividendenabschlags-Tag einzusteigen

  • Bin Anfang April tatsächlich eingestiegen, allerdings dümpelt die Aktie weiterhin um die 7 Franken-Marke rum. Selbst nach den heutigen guten, die Erwartungen der Analysten deutlich übertreffenden Zahlen kaum Bewegung - die Aktie hält sich nur knapp im Plus.


    Wie ist diese Situation zu erklären?

  • Der Industriekonzern Oerlikon will 3,5 Milliarden Franken Umsatz erreichen


    Der Industriekonzern Oerlikon gibt sich Mittelfristziele. Umsatz und Margen sollen steigen.


    17.05.2022 07:30


    Es wird ein jährliches Umsatzwachstum von 4 bis 6 Prozent angepeilt, womit der Umsatz bis 2026 auf rund 3,5 Milliarden Franken steigen soll, wie das Unternehmen am Dienstag im Vorfeld eines Investorentags mitteilte.


    Bei der Marge strebt das Unternehmen ebenfalls Verbesserungen an. So lautet die neue Mittelfristzielsetzung für die operative EBITDA-Marge 17 bis 19 Prozent, nachdem es bislang 16 bis 18 Prozent gewesen waren.


    Unterschiedliche Margenziele


    Beide Sparten sollen zu den Verbesserungen beitragen. Bei Surface Solutions soll die Expansion in neue Regionen und Anwendungsbereiche Wachstum bringen, bei Polymer Processing Solutions das starke Filamentgeschäft und die Expansion in den Non-Filamentbereich, wie es im Communiqué weiter heisst.


    Bei der Marge gibt es unterschiedliche Ziele für die beiden Geschäftsbereiche: Bei Surface Solutions wird eine operative EBITDA-Marge von 20 bis 22 Prozent erwartet, bei Polymer Processing Solutions hingegen nur eine solche von 16 bis 17 Prozent.


    Bestätigt wurden derweil die Ziele für das laufende Jahr 2022. Diese sehen somit unverändert einen Umsatz von rund 2,9 Milliarden Franken vor, was einer Steigerung um 9 bis 10 Prozent entsprechen würde. Zudem soll die operative EBITDA-Marge bei rund 17,5 Prozent zu liegen kommen (2021: 17 Prozent).


    (AWP)

  • Oerlikon verkauft Russland-Geschäft an lokalen Betreiber


    Oerlikon hat sein Geschäft in Russland an lokale Betreiber verkauft.


    02.06.2022 06:56


    Die Geschäfte werden von den neuen Inhabern unabhängig weitergeführt. Zum Verkaufspreis und zu den Käufern machte Oerlikon in einer Mitteilung vom Donnerstag keine näheren Angaben.


    Bereits Anfang März hatte Oerlikon aufgrund des Ukraine-Kriegs alle grenzüberschreitenden Geschäftsbeziehungen mit Russland eingestellt. Für Oerlikon arbeiten in Russland derzeit 48 Personen an 6 Standorten. Der Umsatz lag 2021 bei weniger als 5 Millionen Franken.


    (AWP)

  • Oerlikon setzt kräftiges Wachstum fort


    (Ausführliche Fassung) - Nach dem kräftigen Wachstum im Startquartal hat der Industriekonzern Oerlikon auch im Frühling weiter zugelegt. Im gesamten ersten Halbjahr kletterten Umsatz und Gewinn deutlich. Auch die Auftragsbücher wurden dicker.


    03.08.2022 07:22


    So stieg der Auftragseingang in den ersten sechs Monaten um 21,2 Prozent auf 1,6 Milliarden Franken, wie das in der Oberflächentechnik und im Chemiefasermaschinenbau tätige Unternehmen am Mittwoch in einem Communiqué bekannt gab. Der Auftragsbestand wuchs damit auf 838 Millionen nach 736 Millionen per Ende 2021.


    Der Umsatz erhöhte sich um ein Fünftel auf 1,4 Milliarden Franken. Zum Wachstum trug vor allem die Division Polymer Processing Solutions bei, die unter anderem von der Übernahme der italienischen Firma Inglass beflügelt wurde.


    Der operative Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) verbesserte sich auf 247 Millionen Franken. Das ist ein Plus von 22,2 Prozent gegenüber dem Vorjahressemester. In den Zahlen sind Restrukturierungs-, Akquisitions- und Integrationskosten sowie Kosten aus nicht fortgeführten Tätigkeiten nicht enthalten. Die operative EBITDA-Marge legte auf 17,2 Prozent zu von 16,9 Prozent vor einem Jahr.


    Unter dem Strich erzielte Oerlikon einen Reingewinn von 88 Millionen Franken. Im Vorjahreszeitraum waren lediglich 72 Millionen in der Kasse verblieben.


    Erwartungen übertroffen


    Mit den Halbjahresergebnissen hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten auf allen Ebenen übertroffen.


    Verwaltungsratspräsident Michael Süss, der den zurückgetretenen CEO Roland Fischer am 1. Juli als "Executive Chair" abgelöst hat, sprach von einem "starken" Wachstum. Bei der Division Surface Solutions habe man eine verstärkte Nachfrage verzeichnet, obwohl viele Kunden noch unter Lieferkettenproblemen litten.


    "Während die makroökonomischen Unsicherheiten zunehmen, haben wir bisher keine unerwarteten Auswirkungen festgestellt. Wir beobachten die Situation genau und konzentrieren uns darauf, unsere Kostenwettbewerbsfähigkeit weiter zu verbessern", erklärte Süss.


    Polymer mit stärkerem Wachstum


    Von den beiden Divisionen wuchs Polymer Processing Solutions mit einem Umsatzplus von knapp einem Drittel deutlich stärker als die Division Surface Solutions (+8,9 Prozent). Das steile Umsatzplus auf 752 Millionen Franken sei auf die Nachfrage nach Filamentanlagen, Durchflussregelungssystemen, Anlagen-Engineering-Lösungen und eine Erholung der Nachfrage auf dem US-Teppichgarnmarkt zurückzuführen, hiess es. Zudem trieb Inglass das Ergebnis hoch.


    Der operative EBITDA verbesserte sich gar um gut die Hälfte auf 124 Millionen Franken. Dies sei dem positiven operativen Hebel, der Kostenkontrolle sowie der Übernahme von Inglass zu verdanken.


    Die Oberflächendivision Surface habe wegen der Nachfrage aus der allgemeinen Industrie, der Energiewirtschaft und der Luftfahrt eine Umsatzsteigerung auf 680 Millionen geschafft. Dagegen seien die Kunden aus der Autobranche weiterhin von Engpässen in der Lieferkette betroffen gewesen, insbesondere in China und Südkorea. Man erwarte eine Abschwächung der Lieferkettenstörungen im zweiten Semester, schrieb Oerlikon. Der operative EBITDA legte um 6,1 Prozent auf 121 Millionen Franken zu.


    Ausblick bestätigt


    Für die Zukunft hält die Konzernspitze an den bisherigen Finanzzielen fest: Für das Gesamtjahr 2022 hatte das Unternehmen Anfang März einen Umsatz von rund 2,9 Milliarden Franken sowie eine EBITDA-Marge von rund 17,5 Prozent in Aussicht gestellt (2021: 17 Prozent).


    jb/ra


    (AWP)

  • Ratlos

    Sagt mal, was ist eigentlich mit OERL los?


    Die haben doch Anfang August starke Zahlen präsentiert, Ausblick bestätigt etc. Die Aktie ist dennoch wieder unter 7 Stutz gefallen und bewegt sich damit in der Nähe ihres 52-Wo.-Tiefs.


    Wiegt da die Vekselberg-Hypothek vielleicht doch schwerer als gedacht?

  • fanti2017


    Ja, und "der Markt" hat immer recht.
    Das macht es ja so spannend: Wo liege ich falsch? Was übersehe ich?


    Wobei ich einen Horizont auf 2 Jahre habe, während "der Markt" es wohl kurzfristiger sieht.

    Mit ein paar Prozent Dividende kann man den Zyklus aussitzen und danach sollte Oerlikon überproportional profitieren.

  • Obwohl ich deiner meinung bin Gertrud was OERL angeht, ist die Verschuldung doch nicht so niedrig, mit 2.5 Leverage TTM. Das ist das höchste Niveau in den letzten 10 Jahren. Mit dem will ich jedoch nicht behaupten, dass es ein Problem sei, das denke ich nicht bei dieser Firma.


    OERL is sicherlich unter dem Radar der Anleger, und dies schon seit Jahren. Damals als die Firma noch Unaxis genannt wurde, sorgte das Management für Aufsehen, das war jedoch der Beginn des Abgrundes.

    Liwet is dazu noch ein Hinderniss geworden, und das hilft nicht um mehr Institutionen an Bord zu holen, ergo das Interesse bleibt halt sehr niedrig.


    Eine tolle industrielle Firma, so wie es manche in der Schweiz gibt, nur der Akienkurs ist eine Misere. Technisch hat die Aktie so viel Overhead Resistance, dass es wirklich sehr viel Volumen brauchen wird um etwas Luft zu finden.

    In any given moment we have two options: to step forward into growth or step back into safety.

    A. Maslow

  • kekkomachine


    Immer gut, wenn noch jemand anders genauer in die Kennzahlen schaut.

    Wie berechnest Du die Leverage bei Oerl? In wieweit könnten die Schulden mittelfristig problematisch werden?


    Meine Ueberlegung ist:

    Nettoschulden 400 Mio, EBITDA 500 Mio, ratio 0.8

    Das finde ich sehr komfortabel, bei einer Firma, die 120 Mio an Dividenden ausschüttet.


    Vielleicht befürchtet "der Markt" eine Dividenden Kürzung.

    Ich bin keine Freundin von Dividenden, da man darauf CH Steuern zahlt. Von mir aus kann Oerlikon gerne das Geld zum rascheren Schuldenabbau einsetzten.


    NB die aktuellsten Einschätzungen: Bank of Canada kürzt auf 8 (8.50) Fr. mit OUTPERFORM, Credit Suisse auf 8.30(10) Fr. ebenfalls mit OUTPERFORM und Vontobel auf 8.90 (10.30) Fr. mit BUY.


    Aber eben, "der Markt" weiss alles und hat immer recht

    Vielleicht ist es noch zu früh, solange Margenrückgang befürchtet wird.

  • gertrud ich merke gerade dass die TTM Daten etwas durcheinander sind, die angegebene Leverage Ratio (Total Debt/EBITDA) beträgt 2.5x, wobei wenn ich die Daten einzeln nehme dann beträgt die Leverage 1'056/384 = 2.75x


    Aber eben, dass sind TTM Daten, mit der Nettoverschuldung würde dass dann 538/384 = 1.4x ergeben, wäre aber ebenfalls der höchste Wert seit 2010.


    Ich habe nun wenig Zeit um mich in die Verschuldung der Firma zu vertiefen und dessen Struktur zu begutachten, aber der Cash Flow ist solide, Margen sind relativ gut. Die Firma ist ganz ok. Mag sein, dass die Dividende etwas runter kommt, das haben dan Fonds nicht gerne.


    Die relevanten Industrien sind im Downtrend, speziell China belastet global sehr. Die Ratings na ja...ich habe gerade ein Buch gelesen wo der Author das Verhalten und die Ratings von Goldman Sachs analysierte und wie sich der Markt danach entwickelt hat. Mit einem Vorsprung von ein paar Wochen/Monaten (ansonstes ist es ja allen Klar), haben die regelmässig das Gegenteil gepredigt und verbreitet an Ratings oder Analysen, um damit die Retail Investoren genau dazu zu führen ihnen das Geld zuzuspielen. Man sollte die verklagen...aber das wird sehr unwahrscheinlich etwas bringen.

    In any given moment we have two options: to step forward into growth or step back into safety.

    A. Maslow

  • kekkomachine

    Trau nur den Zahlen, die Du selber manipuliert hast . . .

    Ich komm auf andere, z.B. der EBITDA ist von Oerlikon selber für 9 Mte auf 374 ausgewiesen. Deine 384 für's ganze Jahr müssten falsch sein.

    Aber egal. Was nützt's wenn Kirschbaum, Du und ich das so sehen, aber der Rest der Menschheit nicht.


    Was die Analysten angeht, da bin ich bei Dir, dass die hinterher hinken. Auf einigen Finanzportalen ist das sogar schön graphisch dargestellt. Ich teste jetzt grad mal die Möglichkeiten des neuen Cash Forums, Quelle ist Marketscreener, falls es gelöscht wird, weil nicht erlaubt. Die violette Kurve der Analysten kommt etwa 3 Monate zu spät, wenn man sie um das vorverlegt, kommt es einigermassen hin mit den Wendepunkten.


    ]


    Deshalb wollen wir hier im Forum ja den Ehrgeiz pflegen ein paar Monate früher zu erahnen, wann der Wind drehen könnte.