Swiss Steel

  • Schmolz+Bickenbach schliesst Refinanzierung erfolgreich ab


    Der Stahlhersteller Schmolz+Bickenbach (S+B) hat nach der Kapitalerhöhung im Januar nun auch seine Bankenfinanzierung neu geordnet.


    01.04.2020 08:18


    Die Refinanzierung sei erfolgreich abgeschlossen worden, heisst es in einer Medienmitteilung vom Mittwoch. Zudem bemüht sich das Unternehmen um staatliche Hilfen aufgrund der Coronakrise. Mit den Banken und dem Grossaktionär Bigpoint Holding von Amag-Besitzer Martin Haefner wurde eine bis März 2025 laufende Finanzierungsvereinbarung geschlossen. Diese beruhe auf drei Säulen: Konsortialkredit, ABS-Programm und Aktionärsdarlehen.


    Der bereits bestehende Konsortialkredit wurde um 90 Millionen Euro auf 465 Millionen erhöht und die Laufzeit bis März 2025 verlängert, wie es weiter heisst. Grossaktionär Haefner, der über Bigpoint 49,6 Prozent der Anteile hält, gibt ein Darlehen von 95 Millionen mit gleicher Laufzeit. Zudem wurde die Laufzeit der bestehenden forderungsbesicherten Finanzierung (ABS-Programm) über 230 Millionen Euro plus 70 Millionen US-Dollar bis März 2025 verlängert.


    Bereits bekannt war, dass S+B nach dem Kontrollwechsel rund 94 Prozent seiner laufenden Anleihen im Volumen von 328,753 Millionen Euro zurückkaufen musste.


    Staatliche Hilfen


    Der Stahlkonzern plant eine Restrukturierung und identifiziere laufend zusätzliche Massnahmen, so die Mitteilung weiter. Die Auswirkungen der Corona-Krise seien bereits spürbar und derzeit prüfe man, in welchen Ländern und von welchen Gesellschaften staatliche Unterstützung beantragt werden könne. Dabei stehe die Sicherung der Arbeitsplätze und Liquidität im Vordergrund.


    (AWP)

  • Schmolz+Bickenbach beruft Markus Boening als neuen Finanzchef


    Schmolz+Bickenbach (S+B) hat einen Nachfolger für den Posten des Finanzchefs gefunden. Markus Boening wird spätestens per 1. Oktober 2020 neuer Chief Financial Officer (CFO) und Mitglied der Konzernleitung des Stahlkonzerns, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst. Der amtierende CFO Matthias Wellhausen habe sich entschieden, das Unternehmen nach erfolgter Refinanzierung im Laufe des Jahres 2020 zu verlassen.


    15.04.2020 07:50


    Boening verfügt den Angaben zufolge über mehr als 15 Jahre internationale Erfahrung als CFO in mehreren Industrieunternehmen der Automobilzulieferindustrie, der Stahlindustrie und der pharmazeutischen Industrie. Zuletzt war er Finanzchef bei der Tekfor Holding im hessischen Hausach/Eschborn. Davor war er bei der Aenova Holding (Bayern), AM/NS (Alabama, USA) oder der ThyssenKrupp Budd Company (Michigan, USA) tätig.


    Wellhausen leitet die Finanzen von S+B seit April 2015. Er habe eine massgebende Rolle in der Umsetzung der Konzernstrategie, im Aufbau der Finanzfunktionen sowie in der finanziellen Steuerung des Unternehmens gehabt, schreibt das Unternehmen weiter. Er wird dem Unternehmen bis zum Jahresende 2020 vollumfänglich zur Verfügung stehen, um einen nahtlosen Übergang an seinen Nachfolger sicherzustellen.


    yr/uh


    (AWP)

  • Schmolz+Bickenbach-Generalversammlung wählt erneuerten Verwaltungsrat


    Die Aktionäre des Stahlherstellers Schmolz+Bickenbach haben am Dienstag alle vorgeschlagenen Kandidaten in den nun fast vollständig erneuerten Verwaltungsrat gewählt. Zudem bestätigten sie Jens Alder als Verwaltungsratspräsidenten und stimmten sämtlichen Anträgen des Verwaltungsrats zu.


    28.04.2020 13:03


    Neben Alder bestätigte die Generalversammlung auch das bisherige Verwaltungsratsmitglied Adrian Widmer. Neu in den Verwaltungsrat gewählt wurden Svein Richard Brandtzaeg, Heinrich Christen, David Metzger, Michael Schwarzkopf, Karin Sonnenmoser und Jörg Walther.


    Anfang April war bekannt geworden, dass Vizepräsident Martin Haefner sowie die Verwaltungsräte Michael Büchter, Isabel Corinna Knauf, Alexey Moskov abtreten, im Januar war Oliver Thum zurückgetreten. Amag-Besitzer Haefner, der rund die Hälfte am Stahlhersteller hält, wird laut früheren Angaben nun durch die Verwaltungsräte Christen und Walther vertreten, die Vertretung des zweiten Grossaktionärs Liwet (25 Prozent) nimmt Metzger wahr.


    Genehmigt wurde an der Generalversammlung zudem die Schaffung eines genehmigten und eines bedingten Aktienkapitals. Die Aktionärinnen und Aktionäre erteilte zudem ihre Zustimmung für die vorgeschlagenen Gesamtvergütungen für die Mitglieder von Verwaltungsrats und Geschäftsleitung.


    Die Generalversammlung fand aufgrund der Verordnungen des Bundesrates unter Ausschluss der Aktionärinnen und Aktionäre statt. Durch die unabhängige Stimmrechtsvertreterin wurden insgesamt 88 Prozent des stimmberechtigten Aktienkapitals vertreten.


    tp/ra


    (AWP)

  • Schmolz+Bickenbach erleidet Umsatzeinbruch und Verlust im ersten Quartal


    Der Spezialstahlhersteller Schmolz+Bickenbach (S+B) hat im ersten Quartal 2020 wegen der Corona-Krise einen kräftigen Umsatzrückgang hinnehmen müssen. Die anfängliche vorsichtige Nachfrageerholung ist von Covid-19 drastisch unterbrochen worden. Betriebs- und Nettoergebnis rutschten in die roten Zahlen.


    06.05.2020 08:06


    Die Produktionsunterbrechungen in der europäischen Autoindustrie in den letzten Wochen des Quartals und der Konjunktureinbruch insgesamt belasteten die Stahlnachfrage. Die Absatzmenge sank im Vergleich zum Vorjahresquartal um rund 17 Prozent auf 457 Kilotonnen und der Umsatz um 20 Prozent auf 704,5 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der durchschnittliche Stahlpreis ist innert Jahresfrist auf 1'542 von 1'605 Euro pro Tonne gefallen, ein Minus von 3,9 Prozent.


    Das adjustierte Betriebsergebnis (EBITDA) wies mit -6,1 Millionen Euro einen Verlust aus, nach einem Gewinn von 42,2 Millionen im Vorjahr. Unter dem Strich blieb ein Nettoverlust von 42,3 Millionen Euro übrig, nach einem knappen Gewinn von 0,7 Millionen in der Vorjahresperiode.


    Durch die Kapitalerhöhung im Januar und die Rückzahlung angedienter Anleihen ging die Nettoverschuldung zurück. Per Ende Quartal beliefen sich die Schulden auf 608,6 Millionen Euro, verglichen mit 797,6 Millioen per Ende 2019.


    Erholung durch Covid-19-Krise drastisch unterbrochen


    Zu Beginn des Quartals sei noch eine anfänglich vorsichtige Erholung verzeichnet worden, die durch die Covid-19-Krise drastisch unterbrochen worden sei, schreibt das Unternehmen weiter. Die zweite Hälfte des Monats März sei von einem umso schärferen Nachfragerückgang im Zuge der Pandemie geprägt worden. Das habe deutliche Spuren sowohl beim Volumen als auch bei den Preisen hinterlassen.


    Der Nachfragerückgang aus der Automobilindustrie hat sich insbesondere bei den Absatzmengen bei Qualitäts- & Edelbaustahl (-21%) niedergeschlagen. RSH-Stahl (rost-, säure- und hitzebeständig) und Werkzeugstahl verbuchten Einbussen von 3,2 bzw. 11 Prozent. Geografisch betrachtet sank der Umsatz in allen Regionen und Ländern zweistellig, wie das Unternehmen weiter schreibt.


    Wegen Covid-19 keine EBITDA-Schätzung


    Beim Blick auf das Gesamtjahr ist das Management zurückhaltend. Eine verlässliche Schätzung des bereinigten EBITDA sei aufgrund der bestehenden Unsicherheiten zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich, heisst es weiter. Prognosen für das Geschäftsjahr seien durch die Covid-19-Krise weiterhin mit einer hohen Unsicherheit behaftet. Frühestens gegen Ende des ersten Halbjahres werde eine "einsetzende graduelle Normalisierung der Nachfrage" erwartet, mit einer "voraussichtlich fortgesetzten Erholung" im zweiten Halbjahr.


    Das Hauptaugenmerk liege auf den kurzfristigen Liquiditätssicherungsmassnahmen. Das Unternehmen werde sich verstärkt auf die Umsetzung des Sanierungsplans fokussieren. Im Vordergrund stünden dabei sowohl die Transformation und Sanierung von Ascometal, der Turnaround von Finkl Steel in Nordamerika, die Restrukturierung von Steeltec als auch Personalmassnahmen und operative Verbesserungen bei DEW.


    yr/cf


    (AWP)

  • KE

    Schon wieder, war nur Frage der Zeit!



    Stahlhersteller kämpft ums Überleben Schmolz + Bickenbach braucht frisches Geld – schon wieder


    Der Stahlkonzern steht wegen der Corona-Krise erneut mit dem Rücken zur Wand und benötigt zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres Finanzhilfen. Darüber verhandelt die Firma mit dem Staat, Eigentümern und Banken.


    Publiziert: 01.08.2020, 20:51

  • Swiss Steel Group

    Schmolz+Bickenbach gibt sich neuen Namen und braucht wieder Geld


    [Blocked Image: https://trading.money-net.ch/bekb/static/images/tagging/sektoren/bergbau_mine.jpg]


    31.08.2020 , 08:02:00


    Luzern (awp) - Der Stahlproduzent Schmolz+Bickenbach soll künftig Swiss Steel Group heissen. An einer ausserordentlichen Generalversammlung sollen die Aktionäre zudem die Weichen für eine neuerliche Kapitalaufnahme des finanziell angeschlagenen Konzerns stellen.


    Schmolz+Bickenbach befinde sich in einer Transformation und treibe diese mit voller Kraft voran, teilte die Gruppe am Montag mit. Da sei es unerlässlich, dass sich dies auch in der Marke und im Namen des Unternehmens widerspiegle. Schmolz+Bickenbach erhoffe sich, dass der neue Name beim Neuanfang eine klare und zukunftsgerichtete Positionierung signalisiere.


    Die Gruppe will aber auch finanziell wieder auf die Beine kommen. Dazu würden derzeit verschiedene Optionen geprüft, heisst es. Um rechtzeitig und schnell eine Finanzierungstransaktion durchführen zu können, soll das Kapital zunächst durch die Reduktion des Nennwerts herabgesetzt werden. Der Aktienkurs liege derzeit unter dem aktuellen Nennwert von 30 Rappen je Titel und es sei rechtlich nicht möglich neue Aktien zu einem tieferen Wert auszugeben.


    Schmolz+Bickenbach schlägt den Aktionären daher vor, den Nennwert der Aktie auf 15 Rappen zu halbieren und den Betrag der Nennwertreduktion den Reserven zuzuweisen. Diese Aktion werde dabei zwecks Beseitigung der Unterbilanz verrechnet und es werde keine Ausschüttung an die Aktionäre erfolgen, heisst es weiter. Es handle sich um einen rein technischen Schritt bzw. einen Transfer innerhalb des Eigenkapitals, der alle Aktien gleichermassen betreffe.


    Weitere Details zu der Transaktion will Schmolz+Bickenbach zu einem späteren Zeitpunkt in der Einladung zur ausserordentlichen Generalversammlung mitteilen. Wann diese stattfindet, ist noch nicht bekannt.



    mk/ra

  • Stimme Anträgen zu

    Nun sind die Einladungen versandt worden. Habe es durchgelesen und ich werde den beiden Anträgen, Namensänderung und Nennwertreduktion, zustimmen. Meine Frage zur Nennwertreduktion. Bekanntlich darf man keine neuen Titel erschaffen, die unterhalb des Nennwertes liegen. Daher die Senkung auf 15Rp. Was ist, wenn aber nun der Titel z.B. morgen auf 14Rp fällt und länger nicht mehr über die 15 kommt? Sprich vor dem Stichtag vom 21.09.2020. Kann mir das jemand erklären? Merci! :)

  • Moderatio hat am 03.09.2020 12:55 geschrieben:

    Quote

    Meine Frage zur Nennwertreduktion. Bekanntlich darf man keine neuen Titel erschaffen, die unterhalb des Nennwertes liegen. Daher die Senkung auf 15Rp. Was ist, wenn aber nun der Titel z.B. morgen auf 14Rp fällt und länger nicht mehr über die 15 kommt? Sprich vor dem Stichtag vom 21.09.2020. Kann mir das jemand erklären? Merci! :)


    Nicht ganz korrekt, die Titel werden immer mit Nennwert erstellt (hier also 15 Rappen), nur darf nicht weniger einbezahlt werden, d.h. nicht billiger verkauft. Es besteht also einfach das Risiko, dass man keine Käufer für die neuen Aktien findet, da man billiger an der Börse die alten Aktien kaufen kann.


    Fazit? Wieso nicht Nennwert auf 10 Rappen oder sonst einen tieferen als so nah am Marktpreis? Man könnte die Aktien trotzdem zu 15 Rappen ausgeben. Spontan sage ich, ist wohl Haefner bereit, zu 15 Rappen mitzumachen und spekuliert, dass so möglichst wenig an einer KE mitmachen, damit er weiter verwässern kann. Wieder ein Manöver gegen Vekselberg?


    Andere Ideen für die knappe Reduktion? Momentan ist ja aber noch keine KE publiziert worden.

  • Tausend Dank für die Erläuterung!
    Und ich teile die Vermutung, dass der Haefner sich somit evtl gegen Vekselberg noch stärker positionieren möchte. Was mir sympathisch ist. Der Fakt, wonach Hr Haefner hier bei der letzten Finanzspritze gross eingestiegen ist, stimmt mich ebenfalls optimistisch. Allenfalls stocke ich zu einem späteren Zeitpunkt noch auf.

  • Zusammenschluss? Übernahme?

    Es ist nicht auszuschliessen, dass man sich die finanzielle Beweglichkeit erschaffen möchte, um künftig allenfalls eine Übernahme / Zusammenschluss zu berappen. Tja... Es wird viel geredt, wenn der Tag lang ist. Wir werden es dann sehen.

  • Schmolz+Bickenbach-Aktionäre stimmen Namenswechsel...

    21.09.2020 , 12:40:00


    Luzern (awp) - Der angeschlagene Stahlkonzern Schmolz+Bickenbach erhält nun definitiv einen neuen Namen. Die Aktionäre hätten an der ausserordentlichen Generalversammlung von heute Montag dem Namenswechsel auf "Swiss Steel Holding" zugestimmt, teilte das Unternehmen mit. Auch die vorgeschlagene Halbierung des Nennwerts auf 0,15 Franken je Aktie wurde abgesegnet.


    Nach der Zustimmung der Aktionäre soll der neue Name der Gesellschaft unverzüglich registriert werden, heisst es weiter. Die Börsennotierung und Valoren-Nummer blieben von der Änderung unberührt.


    Die Nennwertreduktion erfolge wie angekündigt ohne Ausschüttung von Eigenkapital an die Aktionäre. Der Betrag der Nennwertreduktion werde den Reserven zugewiesen und zwecks der Beseitigung der Unterbilanz per 31. Juli verrechnet. Durch den "technischen Schritt" wird auch der Weg frei für eine Kapitalerhöhung unterhalb des vorherigen Nennwerts von 30 Rappen.


    an/rw