US-Notenbank wird Kurs ihrer Zinsanhebungen überdenken müssen
Die jüngsten Negativ-Botschaften aus der US-Wirtschaft lassen am Finanzmarkt Zweifel aufkommen, ob die US-Notenbank die Zinsen wie geplant weiter anheben wird.
06.01.2019 09:15
Die Rendite der zweijährigen US-Staatsanleihen fiel am Donnerstag erstmals seit 2008 unter den derzeitigen effektiven US-Zinssatz von 2,4 Prozent. "Das ist eine grosse Sache", sagte Ian Lyngen, US-Zinsexperte bei BMO Capital Markets. "Der Markt sagt der Fed damit, dass sie irgendwann in den kommenden 24 Monaten nicht nur ihren Zinserhöhungskurs stoppen muss, sondern sogar aktiv mit Zinssenkungen beginnen muss."
Zu dem Rendite-Rutsch und dem erneuten Kursrückgang am US-Aktienmarkt hatten am Donnerstag ein verfehltes Umsatz-Ziel von Apple und unerwartet schwache US-Konjunkturdaten beigetragen. Schon in den vergangenen Wochen standen die Märkte unter Druck, auch angesichts von Sorgen über den Zustand der US-Wirtschaft.
Die US-Notenbank hat die Zinsen 2018 viermal angehoben auf die aktuelle Spanne von 2,25 bis 2,5 Prozent. Für das laufende Jahr hat sie zwei weitere Anhebungen angekündigt. US-Präsident Donald Trump fürchtet, dass die Notenbank damit die US-Wirtschaft abwürgen könnte. Er hat die Fed und deren von ihm selbst nominierten Chef Jerome Powell deswegen scharf kritisiert.
(Reuters)