• Fieberhafte Suche nach freien Ölfässern


    Die Telefonleitungen beim texanischen Erdöllager-Unternehmen Adler Tank Rentals stehen derzeit nicht still.


    21.04.2020 15:48


    Um die Ölflut irgendwo unterzubringen, steigt die Nachfrage nach Ölfässern, in denen der Rohstoff zwischengelagert werden kann. Dafür werden auch alte Ölfässer wieder in Betrieb genommen, die bei den Schieferölfirmen liegen, welche ihre Förderung selbst längst eingestellt haben. Hunderte Millionen Barrel Rohöl sind in den vergangenen beiden Monaten in die Lager geströmt. Der Stillstand des öffentlichen Lebens im Zuge der Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie liess die Nachfrage nach dem wichtigen Rohstoff kollabieren. "Die Branche sucht händeringend nach tauglichen Lagermöglichkeiten", sagte Stuart Porter, Manager bei Adler Tank Rentals.


    Derzeit wird ein Drittel weniger Öl benötigt als normalerweise, zugleich schrumpft das Angebot kaum. Gerade Schieferölproduzenten können ihre Förderung nicht schnell drosseln; sprudelt das Öl einmal, dann sprudelt es. Doch die üblichen Lagerkapazitäten sind voll, und auch viele Supertanker dienen bereits als schwimmende Lager. Allein in der vorletzten Woche wurden 19 Millionen Barrel zusätzlich in den USA eingelagert - so viel wie nie zuvor in einer Woche. Die Situation ist so angespannt, dass der Ölpreis unter Null rutschte - Unternehmen müssen damit auf ihr Öl noch Geld drauflegen, um es überhaupt loszubekommen.


    Cushing in Oklahoma ist Heimat von so vielen Öl-Tanks wie an keinem anderen Ort der Welt. Dutzende riesige Fässer-Verbünde bieten Platz für etwa 76 Millionen Barrel. Händlern zufolge sind sie vollständig ausgebucht. Der Kursrutsch vom Montag deute darauf hin, dass auch die Fässer, die derzeit noch nicht befüllt sind, schon vermietet wurden, heisst es - auch wenn die Regierung davon ausgeht, dass noch Platz ist. Damit rücken Alternativen in den Blick, wie die Stahlfässer mit einem Volumen von 500 Barrel (79'500 Liter), wie sie Adler vermietet, und die direkt vor Ort aufgestellt werden können. Auch Converge Midstream, die mehrere Millionen Barrel Öl unterirdisch aufbewahren können, kann sich über die Nachfrage nicht beschweren: "Ehrlich gesagt, steckten wir bis vor kurzem in Schwierigkeiten", sagte Firmenchefin Dana Grams. "Jetzt hat sich der Markt gedreht."


    Absatz von Treibstoffen bricht ein


    160 Millionen Barrel Öl warten auf Supertankern auf Käufer. Und nicht nur Rohöl sucht einen Platz, an dem es auf bessere Zeiten warten kann. Die Reisebeschränkungen lassen den Absatz von Treibstoffen einbrechen, bei Benzin lag der Rückgang nach Daten der Energiebehörde EIA bei einem Drittel. Einige Lagerunternehmen planen daher um, Lagerstätten, die eigentlich für Flüssiggas bestimmt waren, werden zu Benzintanks umgebaut. "Bei Benzin ist die Marktlage derzeit sehr günstig", sagte Dave Marchese, Chef von Caliche Development Partners: Die Terminkontrakte, die in vier oder fünf Monaten auslaufen, versprechen deutlich höhere Preise als sie derzeit gezahlt werden.


    Doch bis dahin stellt die Corona-Krise die Firmen vor Probleme - auch in Europa. So stellt der portugiesische Konzern Galp den Betrieb in seiner Raffinerie Sines ein, weil die Speicher voll sind. In Portugal stehen damit 20 Prozent der Raffineriekapazitäten still. Der US-Förderer Teal Natural Resources sucht noch freie Fässer: Um die Förderung für einen Monat zwischenzulagern, fallen Kosten von etwa 300'000 Dollar an. Zu diesem Preis, sagt Teal-Chef John Roby, würde er lieber eine Ölquelle stilllegen. Allerdings kommt das nicht für jedes Unternehmen in Frage - denn einmal gestoppt, lässt sich der Ölfluss nicht so leicht wieder in Schwung bekommen. Vielen Firmen bleibt damit nur, zum Hörer zu greifen.


    (Reuters)

  • WTI vs Brent

    Ok, News können wir alle lesen, lasst uns mal über die Möglichen Instrumente und die Fundamentaldaten reden.


    USO ist ja bekanntlich nun sehr riskant und tendenziell sogar überbewertet. Das ist ein NO-GO, der kann auf Null fallen und wird sehr warscheinlich auch unter Kapitalfluch nun leiden.


    Bei der UBS gibt es interessante Fonds:


    TCOCIU (auf Brent) mit einer T+3 Monaten bis zu T+3 Jahre Verteilung.


    Wichtig: Der Fond ist in USD, das heisst für Anleger die CHF als Währung benutzen gibt es noch das Risiko der US-Infation und der Währungseffekte.


    CCLCI (auf WTI) mit einer T+3 Monaten bis zu T+3 Jahre Verteilung.


    Beide Fonds sind Tracker 1:1, kein Hebel. Es gibt auch noch einen Fond auf den Brent mit USD Hedging: CCOCIU



    Brent ist ja beknntlich ein Cash-Settlement Future, hingegen beim WTI ist das Settlement physisch. Von daher gehe ich aus, dass Brent nicht auf Null oder unter Null fallen kann. Niemand gibt dir Cash damit du ihm Cash gibst. Das spricht nun für den Brent. Ebenfalls die Lagerhaltung ist beim Brent einfacher und (noch) nicht so gefährdet wie beim WTI, da das meiste Öl Off-Shore gepumpt wird.


    Ich denke dass der Brent bald ein starkes Support finden wird. WTI ist hingegen immernoch eine Fahne im Wind...das ist pures Casino.

    In any given moment we have two options: to step forward into growth or step back into safety.

    A. Maslow

  • Wdh Ölpreise: Brent-Kurs fällt auf tiefsten Stand seit 1999


    (Im dritten und letzten Absatz wurde je ein Tippfehler entfernt.) - Am Ölmarkt geht es weiter kräftig nach unten. Zum Handelsstart am Mittwoch stand vor allem der Preis für die Nordseesorte Brent unter Druck - dieser fiel zeitweise auf den tiefsten Stand seit Ende der Neunziger. Der Preis für den Juni-Future, der kommende Woche ausläuft, fiel um bis zu 3,35 Dollar oder 17 Prozent auf 15,98 Dollar. Damit kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent erstmals seit 1999 weniger als 16 Dollar.


    22.04.2020 07:53


    Zuletzt konnte sich der Kurs wieder etwas erholen und lag bei 16,64 Dollar - das Minus beträgt aber immer noch mehr als 2,69 Dollar oder knapp 14 Prozent. Damit beschleunigt sich auch beim Brent-Öl die Talfahrt dramatisch. Mitte April hatte ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte noch rund 30 Dollar gekostet.


    Auch beim Brent rückt das Ende des Terminkontrakts mit der kürzesten Laufzeit näher. Zum Wochenauftakt war vor allem der Markt für die amerikanische Sorte West Texas Intermediate (WTI) im Fokus gestanden. Dort hatte ein sogenannter Kontraktwechsel für historische Marktverwerfungen gesorgt - der Preis für den Terminkontrakt zur Auslieferung für Mai war am Montag heftig ins Minus gerutscht.


    Das heisst, dass für die Abnahme von Öl Geld bezahlt wurde. Grund dafür war, dass es derzeit in den USA wegen der vielen Beschränkungen infolge der Corona-Krise stark gesunkenen Nachfrage kaum noch Lager für Öl gibt und vor der Westküste viele voll geladene Tanker liegen.


    Inzwischen ist der WTI-Mai-Kontrakt ausgelaufen und der Juni-Future gab am Mittwoch nach heftigen Verlusten zum Wochenauftakt weiter nach - zuletzt gab der Kurs 59 Cent oder rund fünf Prozent auf 10,98 Dollar nach. Damit summieren sich die Kursverluste seit vergangenen Freitag auf rund 56 Prozent./zb/mis


    (AWP)

  • Kekkomachine hat am 22.04.2020 08:10 geschrieben:


    Ok, News können wir alle lesen, lasst uns mal über die Möglichen Instrumente und die Fundamentaldaten reden.

    Hallo Kekkomaschine


    Was hältst du von diesem ETF UBSETF CMCI OIL CHF DIS (OILCHA


    Ich muss ehrlich sagen, ich verstehe gar nicht viel von dem ganzen ÖL-Geschäft

  • Bellavista hat am 22.04.2020 10:11 geschrieben:

    Quote

    Ich muss ehrlich sagen, ich verstehe gar nicht viel von dem ganzen ÖL-Geschäft

    Die nicht organisierten Frackingfirmen fördern weiter, was das Zeug hält. Jeder hofft, dass der andere vorher Pleite macht.


    Alle Lager und Öltanker sind pumpenvoll.


    Weil viele Länder von den Einnahmen aus dem Ölgeschäft abhängig sind, werden auch sie weiter fördern, solange sie noch Geld dafür bekommen

  • Bellavista hat am 22.04.2020 10:11 geschrieben:

    Kenne ich nicht, aber pass auf wenn der Tracker nicht über mehrere Monate hinweg gezogen wird, bist du der extremen Situation nun ausgeliefert. Da wäre sicher ein Mini Future mehr angebracht.

    Quote

    Ich muss ehrlich sagen, ich verstehe gar nicht viel von dem ganzen ÖL-Geschäft

    Das Öl-Geschäft ist extrem kompliziert und manipuliert. Wer hätte gedacht, das Negativpreise im 2020 möglich sind... Mein bester Ratschlag: investiere in was du verstehst und mit dem du auf dem Laufenden bist...der Rest ist Casino.

    In any given moment we have two options: to step forward into growth or step back into safety.

    A. Maslow

  • Elias hat am 22.04.2020 10:25 geschrieben:

    Quote

    Alle Lager und Öltanker sind pumpenvoll.

    Nicht beim Brent. Die Struktur der Lagerhaltung ist dort vollkommend unterschiedlich. Ausserdem ist der Brent Settlement Cash, nicht Physisch. Der Brent ist durch die Frackingindustrie nur marginal betroffen, die zwei Sorten sind nicht austauschbar.

    In any given moment we have two options: to step forward into growth or step back into safety.

    A. Maslow

  • Korr: Ölpreise erholen sich weiter - Lage bleibt angespannt


    (Im zweiten Absatz wird der Wochentag berichtigt: Mittwoch) - Die leichte Erholung der Ölpreise hat sich am Donnerstagmorgen fortgesetzt. Im Zuge der anhaltenden Doppelbelastung aus Angebotsschwemme und Nachfrageeinbruch wegen der Corona-Pandemie, bleiben die Ölpreise dennoch belastet.


    23.04.2020 07:57


    Im asiatischen Handel kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent zuletzt 21,80 Dollar. Das waren 1,45 Dollar mehr als am Vortag. Die US-Sorte WTI wurde je Barrel zu 15,21 Dollar gehandelt. Sie kostete damit 1,46 Dollar mehr als am Mittwoch. Zum Wochenstart war der Preis eines mittlerweile ausgelaufenen Terminkontrakts auf US-Öl unter die Nulllinie gefallen. Es war das erste Mal überhaupt, dass so etwas passiert ist.


    Grund für diesen Preissturz waren neben der Sorge um genügend Rohöl-Lagerkapazitäten auch Engpässe am Lieferterminal Cushing im US-Bundesstaat Oklahoma. Jedoch litt auch der Preis für europäisches Öl zusehends. Am Mittwoch fiel dieser bis auf 15,98 US-Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit 1999. Am Nachmittag erholten sich die Notierungen dann aber sichtlich.


    Ausschlaggebend für die dann steigenden Ölpreise war eine Drohung von US-Präsident Donald Trump in Richtung Iran. Trump twitterte, er habe die US-Marine angewiesen, iranische Schiffe zu zerstören, falls diese sich amerikanischen Schiffen in den Weg stellen sollten. Hintergrund war ein Zwischenfall auf offener See. Am Ölmarkt stiegen nach Trumps Drohung die Risikoprämien an. Das Verhältnis zwischen den USA und dem ölreichen Iran ist stark belastet.


    Doch diese Erholung könnte laut der Rohstoffbörse ICE Futures Europe nicht von Dauer sein. Bereits am Dienstag gab die für den Brent-Preis entscheidende Handelsplattform bekannt, man bereite sich auch bei der Nordseesorte auf negative Preise vor. Solange Produktionskürzungen nicht mit der eingebrochenen Nachfrage am Markt Schritt halten, erwarte das Unternehmen Preise nahe oder unter der Nulllinie. Derweil passen auch Händler ihre Risikomodelle an die neuen Realitäten an.


    Ungeachtet der jüngsten Preissteigerungen ist die Lage am Ölmarkt nach wie vor drastisch. Sie ist gekennzeichnet durch eine massiv fallende Nachfrage wegen der Corona-Krise, einem viel zu hohen Angebot und zur Neige gehende Lagerkapazitäten. Am Dienst hatte das American Petroleum Institute (API) einen erneut starken Zuwachs der amerikanische Rohölvorräte gemeldet. Am Mittwoch folgte das US-Energieministerium und teilte ebenfalls einen erheblichen Anstieg der Erdölvorräte mit.


    Auch Marktbeobachter schätzten die Turbulenzen am Ölmarkt zuletzt als mehr als nur eine Anomalie des Termin-Handels ein. "Obwohl manche die negativen WTI-Preise am Anfang der Woche als Kapriole des Future Marktes sehen, es ist ein unheilvolles Zeichen", hiess es Victor Shum, Vizepräsident für Energieberatung beim britischen Marktforschungsinstitut IHS Markit. Es zeige die brutalen Marktkräfte, die die Produzenten dazu zwingen sich auf eine wesentlich niedrigere weltweite Öl-Nachfrage einzustellen./ssc/jsl/mis/fba


    (AWP)

  • XC hat am 23.04.2020 09:58 geschrieben:

    Quote

    An die Oelprofis...was meint ihr zu Transocean? Wär das spekulativ ein Investment Wert auf diesem Kurs


    Irgendwann wird Oel wieder steigen.

    Öl ja, Transocean muss jedoch nicht unbedingt dabei sein.


    In einer Krise wie diese möchtest du wirklich in 8Mia Schulden, 20% negative Marge, 520 Mio negativen Cash-Flow investieren?

    In any given moment we have two options: to step forward into growth or step back into safety.

    A. Maslow

  • Kekkomachine hat am 23.04.2020 10:13 geschrieben:

    Quote

    XC hat am 23.04.2020 09:58 geschrieben:

    Öl ja, Transocean muss jedoch nicht unbedingt dabei sein.


    In einer Krise wie diese möchtest du wirklich in 8Mia Schulden, 20% negative Marge, 520 Mio negativen Cash-Flow investieren?

    Danke für die Antwort. Frage ist, ob da nicht schon viel im Kurs enthalten ist! Was wäre die Alternative ausser Optionen? Will aber auch nicht in Mineralölgesellschaften investieren.

  • XC hat am 23.04.2020 10:28 geschrieben:

    Quote

    Kekkomachine hat am 23.04.2020 10:13 geschrieben:

    Danke für die Antwort. Frage ist, ob da nicht schon viel im Kurs enthalten ist! Was wäre die Alternative ausser Optionen? Will aber auch nicht in Mineralölgesellschaften investieren.

    Fonds (siehe oben mein Post über die Fonds der UBS), Mini-Futures, oder weitere Firmen im Ölgeschäft die nicht vor der Pleite standen schon vor dem Preiszerfall. In der Schweiz ist Sulzer vom Ölgeschäft stark abhängig, ist jedoch ein gesundes und vernünftiges Unternehmen. In den USA gibt es noch Exxon und in Europa auch Shell. Die zwei sind zwar auch jetzt unter den Rädern, sind (wie die ganze Industrie) sehr mit Schulden exponiert, aber wenigstens machen die noch Geld.

    In any given moment we have two options: to step forward into growth or step back into safety.

    A. Maslow

  • Ich seh dies wie Kekkomachine. Die UBS Fonds sind gut, auch die Währungsabsicherung funktioniert. Minifutures falls man es gehebelt will, aber im Moment ist die Volatilität extrem, würde ich noch nicht machen (gestern hat es die Minifutures erwischt). Ich sehe im Moment nicht, wann der Preis wieder steigen wird, daher macht für mich die UBS Fonds am meisten Sinn, da hat man am wenigsten Zeitdruck. Es kann durchaus Jahre gehen, bis wir wieder über 50 $ sind (auf 30 kann dies schnell gehen, mit einem guten %-Gewinn).


    Transocean als Off-Shorer wird erst zuletzt wieder an Aufträge kommen, also in etwa nie mehr... Die Fracker werden ihren Output offen halten, ganz abgesehen davon dass ja all die abhängigen Länder bei einer Preiserhohlung über 30/40 $ auch wieder hochfahren. Ich erwarte keine schnelle Erholung des Preises, denke aber gleichzeitig, dass man nun zukaufen kann, da es von solch tiefen Niveau halt doch plötzlich einen Sprung nach oben machen kann. Zukauf jedoch nur mittels Instrumenten ohne Zeitdruck und KO-Schwellen, d.h. Aktien von Ölfirmen oder UBS-Fonds um das ganze auszusitzen. Mittelfristig sehe ich wieder Preise von 50-70 $.


    Dies ist der Vorteil von Rohstoffen, man kann es effektiv aussitzen gegenüber Firmen, welche dann halt Konkurs gehen. Wenn der Rohstoffpreis unter den Förderungspreis fällt, so muss man einfach den Schweinezyklus von zu viel Förderung über Reduktion der Förderung zu Nachfrageüberhang abwarten, aber Rohstoffe werden nun halt so gefördert. Öl innerhalb der Rohstoffe ist nochmals besonders, weil der Betrieb ganzer Staaten daran hängt.


    Eine andere Wette auf Öl ist über die Aktien Fracker mit der Beurteilung, wer wie lange in welcher Höhe seine Schulden bedienen kann und zu welchen Ölpreisen und auf welche Frist gehedged ist. Braucht Zeit für die Analyse, aber den Besten könnte man dann kaufen :)

  • Ölpreise ziehen weiter an - Spannungen zwischen USA und Iran


    Die Ölpreise haben am Freitag ihre deutliche Erholung vom Vortag fortgesetzt. Ausschlaggebend war am Mittwoch jedoch keine Entspannung bei Nachfrageschwäche und Angebotsüberfluss, vielmehr sorgten politische Spannungen zwischen den USA und Iran für steigende Risikoprämien bei Rohöl.


    24.04.2020 07:18


    Nach einem Zwischenfall auf offener See hatte US-Präsident Donald Trump am Mittwoch die Marine angewiesen, iranische Schiffe zu zerstören, sollten sie sich amerikanischen Schiffen in den Weg stellen. Am Donnerstag reagierte Iran scharf mit Gegendrohungen. Die Beziehungen zwischen den USA und dem ölreichen Iran sind seit langem stark belastet.


    Im asiatischen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zuletzt 22,48 Dollar. Das waren 1,15 Dollar mehr als am Vortag. Die US-Sorte WTI wurde je Barrel zu 17,70 Dollar gehandelt. Sie kostete damit 1,20 Dollar mehr als am Donnerstag. Dagegen waren die Erdölpreise am Montag und Dienstag noch kollabiert. Auch die Börsen wurden dadurch stark belastet, da mit dem Preiskollaps Sorgen um den amerikanischen Energiesektor verbunden sind.


    Nachdem sich der Aktienmarkt im Zuge der steigenden Ölpreise wieder etwas erholt hatte, gab US-Finanzminister Steven Mnuchin zuletzt bekannt, ein Kreditprogramm für die angeschlagene Ölindustrie des Landes zu erwägen. Laut mit der Sache vertrauter Personen würden die Kredite über die Notenbank Fed bereitgestellt werden. Das Instrument sei jedoch nur eine unter mehreren Optionen: "Wir haben uns noch nicht entschieden", hiess es von Mnuchin.


    Trotz der aktuellen Erholung blieb der enorme Angebotsüberhang am Markt für Rohöl ungebrochen. Aus Sicht von Marktbeobachtern wird das auch anhalten, weswegen Erdölverarbeiter sich zuletzt einen Wettlauf um Frachtkapazitäten auf Schiffen lieferten um überschüssiges Benzin und Kerosin zu lagern. Daneben versuchten auch Pipeline-Betreiber mehr Lagerplatz zu schaffen.


    Da bisher noch kein Licht am Ende des Tunnels erkennbar ist, stellt sich der Markt auf eine länger anhaltende Nachfrageschwäche ein, die die Ölindustrie verändern wird. Wie die Weltbank mitteilte, rechne sie nach dem Einbruch am Ölmarkt mit der schwächsten Erholung der Geschichte.


    Marktbeobachter hoffen mit den ab 1. Mai beginnenden Produktionskürzungen, die von führenden Ölnationen vereinbart wurden, zunächst auf eine Phase der relativen Stabilität. Der Start der Kürzungen sei "sehr aufbauend", hiess es von Michael McCarthy, Stratege beim Broker CMC Markets Asia Pacific. Es scheint als ob der durchschnittliche Preis für WTI sich in naher Zukunft zwischen 15 und 20 Dollar je Barrel bewegen wird./ssc/jsl/mis


    (AWP)

  • Ölpreise geben wieder nach - US-Öl unter 16 Dollar


    Nach einer Stabilisierung zum Ende vergangener Woche haben die Ölpreise am Montagmorgen wieder nachgegeben. Der Preis für US-Öl fiel wegen knapper werdender Öllager im asiatischen Handel unter die Marke von 16 Dollar. Besonders im Fokus steht die Lage in Cushing im Bundesstaat Oklahoma, dem Hauptumschlagplatz für US-Erdöl. Vor einer Woche war der Preis für US-Öl zum Kontraktwechsel zeitweise in den Negativbereich gerutscht.


    27.04.2020 07:53


    Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 20,84 Dollar. Das waren 60 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für die US-Sorte WTI sank um 1,69 Dollar auf 15,25 Dollar je Barrel.


    Marktbeobachter verwiesen auf die geringe Nachfrage nach Rohöl in führenden Industriestaaten. Trotz erster Anzeichen für eine leichte Verbesserung der Lage in den am stärksten vom Coronavirus getroffenen europäischen Ländern und der vorsichtigen Lockerung der Ausgangsbeschränkungen bleibt die Wirtschaft in Europa und vielen anderen Staaten weltweit nach wie vor gehemmt.


    Nach Einschätzung von Experten der US-Bank Goldman Sachs könnten die weltweiten Lager für Rohöl innerhalb der nächsten drei Wochen voll sein. Händler, Ölverarbeiter und Infrastruktur-Anbieter versuchen daher auf immer neuen Wegen, Öl zu lagern.


    "Die Sorge um weltweit wachsende Lagerbestände, besonders in den USA wo die Corona-Pandemie die Benzin-Nachfrage drückt, belasten die Ölpreise weiterhin", sagte Kim Kwangrae, Experte beim Rohstoffhändler Samsung Futures. "Während die Opec begonnen hat, ihre Förderung zurückzufahren, hat sich bei der Nachfrage immer noch nichts verändern. Das wird die Preise weiter nach unten ziehen."/ssc/jkr/jha/


    (AWP)

  • Hallo zusammen


    Unabhängig der Meinung was der Ölpreis macht, was haltet ihr vom iShares STOXX 600 Europe 600 Oil & Gas ETF? TER von 0.46% ist nicht super günstig, jedoch schüttet er nicht schlecht aus. Oder kennt ihr einen günstigeren, evtl. in CHF? Dann könnte man noch das Währungsrisiko minimieren.

  • Cherokee hat am 27.04.2020 15:55 geschrieben:

    Quote

    Hallo zusammen


    Unabhängig der Meinung was der Ölpreis macht, was haltet ihr vom iShares STOXX 600 Europe 600 Oil & Gas ETF? TER von 0.46% ist nicht super günstig, jedoch schüttet er nicht schlecht aus. Oder kennt ihr einen günstigeren, evtl. in CHF? Dann könnte man noch das Währungsrisiko minimieren.

    Ich suche nun auch eine Möglichkeit zu zocken.


    Meine Idee:
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