• Othello hat am 28.12.2014 - 12:35 folgendes geschrieben:

    Quote

    ... oder gibt es wirklich einen Grund, dass das Öl den Wasserfall runter stürzt, für mich jedenfalls keinen wirtschaftlich bedingten. Blose Angst um Chinas Wirtschaft ist z.B. ein Grund, aber nicht minus 50%.

    Nur mal so als Gedanke dahingeworfen:


    Wäre es denkbar, dass der Ölpreis in den letzten 10 Jahren in einer Blase war und sich der Preis jetzt wieder bei $40 normalisiert?



    [Blocked Image: http://content.screencast.com/users/MarcusFabian/folders/Snagit/media/deea580f-e8dc-4b04-9e95-9ec377233a38/01.07.2015-21.44.png]

  • So verändert der tiefe Ölpreis die Wirtschaft

    • Schweizern bleibt mehr Geld: «Für private Haushalte machen Sprit und Ölheizung vier Prozent der Ausgaben aus», erklärt Ökonom Maxime Botteron von Credit Suisse. Bei einem Preiszerfall der Erdölprodukte in der Schweiz von etwa 10 Prozent im letzten Jahr bedeutet das, zwischen 500 Millionen und 1,5 Milliarden Franken mehr freies Geld für Konsum. Aber: Schweizer sparen eher und geben anders als Amerikaner überschüssiges Geld nicht möglichst gleich im Geschäft gegenüber vollständig aus.
    • Energieintensive Branchen profitieren: Schweizer Chemie- und Metallunternehmen, aber auch die Zement- und Papierindustrie sind Energiefresser und können aufatmen. In der Folge könnte auch die Elektro- oder Baubranche profitieren, sollten die niedrigeren Kosten weitergegeben werden.
    • Weniger Anreiz zum Energiesparen:«Es wird weniger auf den Verbrauch geschaut als bei einem hohen Preis. Es wird unbedacht konsumiert und weniger gespart, was für die Umwelt ungünstig ist», sagt Florian Brunner von der Schweizerischen Energie-Stiftung.
    • Landwirtschaft profitiert: 400 Mio Franken geben Schweizer Bauern für Diesel und Schmierstoffe aus. Für vergangenes Jahr drückt der günstige Ölpreis diese Kosten um 0,2 Prozent, wie Sandra Helfenstein vom Schweizer Bauernverband sagt. Die Ersparnisse werden von höheren Preise für Tiergetreide weggefressen.
    • Deflationsgefahr: «In den kommenden Monaten erwarten wir wegen des tiefen Ölpreises eine negative Inflation in der Schweiz», sagt Botteron. Damit kann die SNB den Mindestkurs zum Euro weiter rechtfertigen. Die Deflationsgefahr war seit der Einführung nämlich ihr Hauptargument.
    • Autobranche boomt: Im Dezember wurden in den USA 20 Prozent mehr Autos verkauft als im Vorjahresmonat. Weil ihre Motoren aber effizienter sind, gehen die Ölbestände trotz des Aufschwungs kaum zurück. Die Reserven in den OECD-Öllagern steigen sogar.
    • Verschiebungen an der Börse: Der breite US-Aktienindex S&P 500, in dem Öltitel wie Exxon schwer gewichtet sind, gerät unter Druck. Dagegen werden von einigen Experten Anlagen in US-Konsumgütertitel wie Nike, Walt Disney oder Johnson & Johnson empfohlen.
    • Schwellenländer profitieren: Allgemein machen Energie und Lebensmittel bei den Menschen in ärmeren Staaten einen grösseren Teil an den Lebenshaltungskosten aus als in Industrieländern. Aus diesem Grund kommt ihnen ein niedriger Ölpreis noch stärker entgegen. Und die Inflation sinkt.

    http://www.20min.ch/finance/ne…s-die-Wirtschaft-23527426

  • Öl-Händler greifen in die Trickkiste

    Das weltweite Überangebot an billigem Erdöl drückt die Öl-Preise in den Keller. Öl-Händler wollen dem eine Ende bereiten und setzen dafür ungewöhnliche Mittel ein.

    In der Hoffnung auf künftig wieder anziehende Preise, mieten sie Industriekreisen zufolge derzeit verstärkt Supertanker an, um den Rohstoff erst einmal auf hoher See zu lagern. Zu den Unternehmen gehören etwa der grösste unabhängige Ölhändler Vitol oder die in der Schweiz ansässige Trafigura, aber auch der Energiekonzern Shell, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters aus Schifffahrts- und Frachtmaklerkreisen.


    Vitol etwa buchte den Informationen zufolge mit der "TI Oceania" einen der grössten Supertanker überhaupt, der ein Fassungsvermögen von drei Millionen Barrel hat, das sind fast eine halbe Milliarde Liter. Trafigura sicherte sich mit der "Nave Synergy" ebenfalls einen Mega-Tanker und Shell buchte mit der "Xin Run Yang" und der Xin Tong Yang" gleich zwei solcher Schiffe.


    Günstige Mietpreise für Supertanker


    Den Schifffahrtslisten zufolge kosten die Tanker zum Teil deutlich weniger Miete als sonst üblich, da es sich oft um ältere Schiffe und um langfristige Mietverträge von bis zu zwölf Monaten handelt. Den Informationen zufolge konnten die Händler Mieten von weniger als 40.000 Dollar am Tag aushandeln, was 20.000 bis 30.000 Dollar unter dem jüngsten Durchschnitt liegt.


    Die Händler spekulieren auf einen Anstieg des zuletzt bis um die Hälfte gefallenen Erdölpreises. So kostet ein Barrel der führenden Nordseemarke Brent zu Lieferung Ende 2015 acht Dollar mehr als der derzeit am Spot-Markt. Dort war der Preis am Mittwoch auf 49,66 Dollar pro Barrel gefallen und lag damit so tief wie seit 2009 nicht mehr.


    Insgesamt wurden nach ersten Schätzungen bislang zwischen zwölf und 15 Millionen Barrel an Lagerkapazitäten auf See gebucht. Und es gebe weitere Anfragen, verlautete aus den Schifffahrtskreisen. Beim letzten Ölpreisverfall 2009 waren hatte es mehr als 100 Millionen Barrel Lagerkapazität auf See gegeben. Nach Einschätzung von Analysten von JBC Energy in Wien könnte die Lagerung dort zumindest zeitweise auch den Erdölpreis auf den Märkten stabilisieren.


    (Reuters)

  • Das mit der Miete für Oeltanker und der Lagerung verstehe ich jetzt irgendwie gar nicht. Was bringt es, das Oel für so hohe Mietkosten auf See zu lagern? Günstiger wäre doch einfach es im Boden zu lassen!


    Produktion drosseln, weniger Oel fördern und das schwarze Gold im Boden gratis ruhen lassen bis es gebraucht wird. Das ist aus meiner Sicht ein Schuss ins eigene Bein.

  • Meveric hat am 09.01.2015 - 12:00 folgendes geschrieben:

    Quote

    Günstiger wäre doch einfach es im Boden zu lassen!

    Richtig. Aber das "im Boden lassen" müsste bei den Produzenten (z.B. Saudis) passieren. Die drosseln aber ihre Ölförderung nicht.


    Die Käufer wie Shell und Exxon haben somit keine andere Wahl als das Öl in Tankern oder Tanks zu lagern.


    In den Boden zu drücken geht nicht. ;)

  • @Marcus Fabian



    Du bist mir ein Lustiger... :lol:



    Also das wäre ja fast so... als ob mein Beck am Morgen sagen würde, sorry wir produzieren jeden Tag 100 Gipfeli zu viel. Ich dann statt 1 Gipfeli fürs Znüni immer 3 Stück kaufen würde. Irgendwann müsste ich mir noch ein Büroraum anmieten um meine Znünis aufzubewahren.


    Nein die Käufer Exon, Shell etc... können doch einfach den Kauf stoppen! Dann würden die Saudis automatisch die Produktion runterfahren oder auf dem Oel sitzen bleiben. Aber es bringt doch nichts das Oel zu lagern! Ich würde dem Beck auch sagen, ja tut mir leid, aber ich benötige wirklich nur 1 Gipfeli!



    Schönes Weekend euch allen!:hi:

  • Öl ist erneut billiger

    Der Ölpreis ist am Montag erneut auf Talfahrt gegangen.

    Die Nordsee-Ölsorte Brent verbilligte sich um 1,5 Prozent auf 49,36 Dollar, US-Leichtöl der Sorte WTI kostete mit 47,71 Dollar 1,3 Prozent weniger.


    Der Euro konnte sich im asiatischen Handel von seinen jüngsten Verlusten etwas erholen. Die Gemeinschaftswährung notierte bei 1,1854 Dollar. Händler verwiesen auf die US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag. Zwar hatten die US-Firmen außerhalb der Landschaft mit 252'000 neuen Stellen mehr Jobs geschaffen als erwartet, doch gleichzeitig sanken die Löhne. Damit sinke die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Zinserhöhung durch die US-Notenbank Fed, sagten Händler.


    Auch gegen den japanischen Yen fiel der Dollar zurück. Er sank bis auf 118,12 Yen bevor er sich bei 118,30 Yen stabilsierte.


    Die Börse in Tokio war wegen eines Feiertags geschlossen. Der MSCI-Index der asiatisch-pazifischen Aktien außerhalb Japans legte 0,2 Prozent zu.


    Der Schweizer Franken wurde mit 1,0130 Franken je Dollar und 1,2010 Franken je Euro gehandelt.


    (Reuters)

  • Glaubt ihr noch immer, dass das ein normaler wirtschaftlicher Zerfall des Ölpreises ist? Glaubt ihr wirklich, dass dies nur aufgrund von einer (unerklärlichen Überproduktion) und einem angeblich kleineren Verbrauch (im Winter?) herrührt? Haben wir Krise oder was? Wer produziert denn mehr Öl als gebraucht wird, obschon man weiss, dass man damit den Preis noch mehr drückt?


    Terror am Ölmarkt, Paris war gestern, es lebe die neue kranke Welt. :mamba: :evil:


    Bald mal ist es an der Zeit ein paar Aktien zu kaufen, dann wenn die schlechten Zahlen der Ölfirmen durch sind und die Preise langsam wieder hüpfen, bzw. klettern. Das wird ein Fest hurra!!!

    Mit Geld lässt sich fast alles kaufen was schön und eingebildet macht.

  • Investieren in Öl

    Hallo zusammen



    Gerne würde ich die Chance von dem "niedrigen" Öl-Kurs nutzen und in das schwarze Gold investieren. Für einen Kleinanleger wie mich wird es wohl eher schwierig sein physisch zu kaufen. Gibt es sowas wie einen ETF, in welchen ich investieren kann und von einem möglich Kursanstieg vom Öl profitieren kann? Dieses Geld würde ich langfristig investieren und bin nicht auf einen kurzfristigen Kursgewinn angewiesen.


    Ich hoffe dies hier ist das richtige Forum für solche Fragen und wäre für euch für eine hilfreiche Antwort natürlich sehr dankbar.



    Gruss, Philipp



    PS.: Ich versuche gerade mit der ZKB einen Termin zu vereinbaren um herauszufinden wie ich in Öl investieren kann.

  • Investition in Oel ist so eine Sache. Einen reinen ETF in CHF für z.b. einen Barell Oel habe ich noch nicht entdeckt. Bei Oelheizung und leerem Tank mal in das Auffüllen der Tanks investieren ist sicher eine gute Option. Ich selbst beobachte noch die Zertifikate CBLCO 3 UND CBLCO4. Faktor 3 und 4 Zertifikate in CHF von der Commerzbank. Wenn die Preise aber weiter so sinken, sind diese Zertifikate aber bald Geschichte. Ich persönlich warte noch ab und beobachte die Zertifikate. Vorteil aus meiner sicht. Kleines Beispiel. Wenn man 10t investieren will, und damit rechnet das sich der Preis verdoppel könnte, dann hat man im besten Fall 20t. Schmeisse ich aber nur 1/4 davon in ein Faktor 4 Zertifikat. Ist es theoretisch auch möglich aus 2.5t 20t zu machen. 3/4 könnten dann in etwas anderes investieren werden. Bei den Zertifikaten besteht natürlich auch ein totales Verlustrisiko! Könnte aber genau so gut für Transocean oder jede andere Firma auch gelten Alles natürlich ohne Gewähr.

  • Hallo PhilippG


    Genau diese Fragen habe ich mir auch gestellt nach einigem suchen habe ich diesen ETF gefunden:


    UBS ETF (CH) - CMCI Oil SF (CHF) A-dis


    Bin mir ernsthaft am überlegen da bald mal einzusteigen.


    Was denkt Ihr wann ist der Boden erreicht 40 USD/Fass ?

  • Interessanter ETF, schaue ich gerne einmal an. Aber es ist wirklich schade gibt es anscheinend keinen reinen Barell Oel ETF (oder habe ihn noch nicht entdeckt). Wäre für eine investition extrem interessant. USD und Euro investitionen meide ich grundsätzlich. Ich wohne in der schweiz und brauche CHF. Wenn man nicht z.B. geschäftlich mit diesen Wärungen zu tun hat oder sich privat jede Woche 3 Mal in New York aufhält, sehe ich da einen geringen Sinn. Den zwischen Ankauf und Verkau liegen immer noch Welten. Und wenn man da nur mit ein paar Tausender spielt lohnt sich das Risiko für mich nicht. Der USD sollte aber zu den jetzigen Gegebenheiten tatsächlich noch etwas stärke erlangen.

  • Ölpreise brechen weiter ein

    Die Ölpreise haben am Dienstag ihre Talfahrt ungebremst fortgesetzt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar kostete am Morgen 46,50 US-Dollar.

    Das waren 93 Cent weniger als am Montag. Ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) verbilligte sich um 73 Cent auf 45,33 Dollar. Bereits am Montag waren die Ölpreise um mehr als zwei Dollar gefallen.


    Seit dem vergangenen Sommer sind die Preise damit um fast 60 Prozent eingebrochen. Das Ölkartell Opec hat bisher nicht mit einer Produktionskürzung auf den Preissturz reagiert. Vor allem die wichtigen Ölproduzenten vom arabischen Golf wollen der stark wachsenden Schieferölindustrie in den USA mit niedrigeren Preisen einen Schuss vor den Bug setzen. Am Montag bekräftigte ein Regierungsvertreter aus Abu Dhabi, dass das Emirat trotz der Preisentwicklung an seinen Plänen zum Ausbau der eigenen Ölproduktion festhalten wolle.


    (AWP)

  • Hallo zusammen



    Der ETF hört sich wirklich sehr interessant an und ist heute wieder um 3% gefallen. Natürlich ist es immer schwer den perfekten Zeitpunkt für eine Investition zu finden, aber ich denke aktuell liegen wir nicht mehr allzuweit vom "Minumum" entfernt.


    Die grosse Frage ist nun, muss ich hier bei UBS ein Konto eröffnen um in diesen Fonds investieren zu können? Bisher habe ich nur in England in Fonds investiert, daher bin ich mir nicht sicher wie ich einzelne Tracker resp. Aktien mir hier in der Schweiz kaufen kann. Ich warte immer noch auf meinen Termin bei der ZKB :).


    Vielleicht kann mir hier jemand noch eine gute Möglichkeit empfehlen.


    Danke und Gruss,


    Philipp

  • Seadrill hört sich wirklich interessant an, auch empfohlen auf fool.com unter dem Titel: Why Seadrill Ltd stock could double.



    Mein Investitionsstrategie: - 80% gehen in den ETF UBS OIL CHF


    - 20% gehen werden in Seadrill investiert

  • Domtom01 hat am 28.12.2014 - 13:01 folgendes geschrieben:

    Quote

    Wann sollte man einsteigen? Ich weiss es nicht. Ich habe aber letzte Woche eine kleine Tranche Gazprom gekauft, weil die im Prinzip nicht Konkurs gehen können (too big to fail). Sollte es weiter abwärts gehen, würde in drei bis sechs Monaten eine zweite Tranche folgen, jeweils im gleichen Geldbetrag. Gazprom profitiert ja vom steigenden USD, was den US-Firmen nicht möglich ist.

    Ich habe mir gerade einmal Gazprom angeschaut, die schauen aber meines Erachtens alles andere als "billig" aus.


    Als Bezeichnung habe ich dabei MCX-GAZP, handelt es sich hier um die richtige Aktie?


    Cheerios,
    Philipp