• Emmi steigert Gewinn erneut und will mehr Dividende zahlen


    Der Milchverarbeiter Emmi hat im vergangenen mehr verdient und ist profitabler geworden. Nun sollen die Aktionäre eine höhere Dividende erhalten.


    04.03.2022 08:10


    Unter dem Strich verdiente das Unternehmen im vergangenen Jahr 216,7 Millionen Franken. Das sind 7 Prozent mehr als noch im Vorjahr, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Den operativen Gewinn (EBIT) steigerte Emmi um 4,8 Prozent auf 284,1 Millionen Franken. Die Profitabilität nahm ebenfalls zu: Sowohl die operative als auch die Reingewinnmarge stiegen um 0,4 Prozentpunkte an.


    Die Aktionäre sollen nun eine höhere Dividende von 14,00 Franken je Aktie erhalten. Das ist 1,00 Franken mehr als noch im Vorjahr. Die veröffentlichten Zahlen liegen - ausser bei der Dividende - minimal über den Analysten-Erwartungen.


    Den Umsatz hatte das Unternehmen bereits Ende Januar kommuniziert: Er stieg um 5,6 Prozent auf 3,91 Milliarden Franken. Davon waren jedoch 2,3 Prozent auf Akquisitionseffekte durch den Kauf der Chäs Hütte Zollikon, der Emmi Dessert USA, des Feta-Herstellers Athenos in den USA sowie durch den Verkauf des spanischen Ziegenkäsegeschäfts Lácteos Caprinos zurückzuführen. Organisch, das heisst aus eigener Kraft, betrug das Plus 3,6 Prozent.


    Caffè Latte oder Kaltbach Käse besonders gefragt


    Das positive Ergebnis führt Emmi auf sein diverses Sortiment, seine Länderverteilung und die starken Marken zurück. Besonders gefragt waren bei den Konsumenten Markenprodukte wie Caffè Latte oder Kaltbach Käse. Ausserdem erzielte das Unternehmen erstmals rund 60 Prozent seines Umsatzes im Ausland, womit die Länderaufteilung immer wichtiger wird. Als weiteren Erfolgsfaktor sieht Emmi seine "anpassungsfähige Organisation".


    Engpässe bei Lieferanten, in der Logistik und auf dem Arbeitsmarkt hätten Emmi allerdings stark gefordert. Zusätzlich machten dem Unternehmen auch die teilweise massiv höheren Rohstoff-, Material- und Energiepreise zu schaffen. Einen Teil dieser Mehrkosten habe das Unternehmen allerdings dank vorausschauender Planung, verbesserter Effizienz und regionaler Lieferketten kompensieren können.


    Mehr Umsatz im 2022 erwartet


    Das Management geht laut der Mitteilung davon aus, dass die schwierigen Rahmenbedingungen, die Unsicherheiten und der Inflationsdruck noch länger anhalten dürften. Auch die Rohstoff-, Material-, Logistik- und Energiekosten würden wohl weiterhin hoch bleiben, was die Inputkosten erheblich nach oben treibe.


    Emmi wird deshalb die Preise für seine Produkte erhöhen. Zudem werde das Unternehmen aber auch gezielt in Wachstum und Effizienzsteigerung investieren.


    Die Pandemie fordert das Unternehmen weiterhin heraus. Sie dürfte laut der Einschätzung der Verantwortlichen das Geschäftsjahr 2022 beeinflussen, was sich vor allem im Bereich Food Service zeigen dürfte. Dieser Bereich, in dem Emmi unter anderem die Gastronomie beliefert, dürfte weiterhin unter dem Niveau von vor der Krise abschneiden.


    Emmi geht im aktuellen Jahr für die gesamte Gruppe von einem organischen Umsatzwachstum von 2,5 bis 3,5 Prozent aus, während die Division Schweiz nochmals etwas schrumpfen werde, die Divisionen Europa und Americas jedoch weiter wachsen dürften. Emmi peilt einen EBIT von 290 bis 305 Millionen Franken und eine Reingewinnmarge zwischen 5,0 und 5,5 Prozent an.


    (AWP)

  • Emmi: Ricarda Demarmels wird neue Chefin


    Ricarda Demarmels, Finanzchefin der Emmi Gruppe, tritt ab 2023 die Nachfolge von CEO Urs Riedener an.


    Aktualisiert um 07:23


    Der Verwaltungsrat von Emmi wählte Ricarda Demarmels (42), seit Juni 2019 Finanzchefin und Mitglied der Konzernleitung, per 1. Januar 2023 zur neuen CEO der Emmi Gruppe. Das teilt Emmi am Donnerstagmorgen mit. CEO Urs Riedener gibt sein Amt nach 14 Jahren, wie im September 2021 angekündigt, per Ende Jahr ab.


    Die gebürtige Bündnerin und HSG-Absolventin Ricarda Demarmels ist seit Juni 2019 Chief Financial Officerder Emmi Gruppe sowie Mitglied der Konzernleitung. Vor ihrem Wechsel zu Emmi amtierte sie als CFO der ebenfalls börsenkotierten Orior und bekleidete verschiedene Führungs- sowie Beratungsfunktionen bei Beteiligungs- und Strategieberatungsunternehmen.


    "Emmi ist eine Herzensangelegenheit für mich. Ich freue mich sehr, gemeinsam mit einem starken Führungsteam und über 9'000 leidenschaftlichen Mitarbeitenden die weitere erfolgreiche Entwicklung der Emmi Gruppe in dieser verantwortungsvollen Rolle vorantreiben zu dürfen und danke dem Verwaltungsrat für das Vertrauen", wird Ricarda Demarmels in der Emmi-Mitteilung zitiert.


    Wer Demarmels auf ihrem CFO-Posten ablöst, ist noch unklar. Emmi werde nun den Prozess der Nachbesetzung dieser Position anstossen und die Übergabe der Verantwortlichkeiten bis Ende Jahr umsetzen, heisst es.


    Emmi ist inzwischen mit Tochtergesellschaften und Beteiligungen in 14 Ländern weltweit tätig und hat im Ausland auch acht eigene Molkereien. Inzwischen macht das Unternehmen deutlich mehr Umsatz im Ausland als in der Schweiz. 2021 war das Verhältnis rund 60 zu 40 Prozent, im Jahr davor noch 55 zu 45 Prozent.


    (cash)

  • Emmi verkauft Beteiligung an italienischem Käsespezialisten


    Der Milchprodukthersteller Emmi trennt sich von einer Beteiligung in Italien.


    25.07.2022 13:43


    Der 25-Prozent-Anteil am italienischen Käsespezialisten Ambrosi SpA wurde zu einem nicht genannten Preis an die französische Lactalis verkauft. Die Transaktion erfolge im Rahmen der Fokussierung auf klar profitable Wachstumssegmente, teilte Emmi am Montag mit. Das Unternehmen war 2007 bei Ambrosi eingestiegen. Die Beteiligung diente dem gemeinsamen internationalen Wachstum in mehreren Ländern. Heute verfügten aber beide Partner über eigene Strukturen ausserhalb ihres Heimmarktes.


    Der Vollzug der Transaktion unterliegt der Genehmigung durch die zuständigen Wettbewerbsbehörden, erklärte Emmi weiter. Über den Kaufpreis habe man Stillschweigen vereinbart.


    (AWP)

  • Emmi schlägt sich im inflationären Umfeld wacker

    Der Milchverarbeiter Emmi hat vergangenes Jahr wegen der steigenden Kosten mehr umgesetzt, aber weniger verdient als im Jahr davor. Das Unternehmen wurde allerdings im zweiten Semester wieder profitabler und sieht sich auch für 2023 auf Kurs - dank Preissteigerungen.


    01.03.2023 07:17


    Emmi hat im Jahr 2022 zwar erstmals die 4-Milliarden-Marke beim Umsatz geknackt, auf der Kostenseite stieg aber gleichzeitig der Druck. Teurere Logistik, Energie und teureres Betriebsmaterial drückten auf den Gewinn.


    Der Betriebsgewinn (EBIT) fiel mit 266,1 Millionen Franken 18 Millionen tiefer aus als im Jahr davor. Dabei ist ein im Januar angekündigter Abschreiber von 13 Millionen auf die kriselnde deutsche Biomilch-Tochter "Gläserne Molkerei" allerdings bereits herausgerechnet.


    Verbesserungen im zweiten Semester

    Die bereinigte EBIT-Marge als Mass für die Profitabilität lag bei 6,3 Prozent nach 7,3 Prozent im Vorjahr. Allerdings hatte die Marge im ersten Halbjahr noch lediglich 5,4 Prozent betragen. Emmi hat sich also im zweiten Semester deutlich verbessert, die Marge lag im zweiten Halbjahr bei 7,2 Prozent.


    CEO Ricarda Demarmels spricht in einer Mitteilung denn auch von einem "respektablen Gesamtergebnis mit einer deutlichen Verbesserung im zweiten Halbjahr". Demarmels wird am (heutigen) Mittwoch ihren ersten grossen Auftritt als Chefin des Innerschweizer Milchverarbeiters haben. Sie ist seit Anfang Jahr auf diesem Posten.


    Unter dem Strich verblieb ein bereinigter Reingewinn von 194,3 Millionen Franken und damit 22,4 Millionen weniger als im Jahr 2021.


    Für das laufende Jahr gibt sich das Management positiv, dass es wieder profitabler werden kann. Man werde "dem anhaltenden Kostendruck mit intensivierten Produktivitätsmassnahmen und verantwortungsvollen Verkaufspreiserhöhungen begegnen", heisst es. Sprich: Emmi wird auch 2023 an der Preisschraube drehen für seine Produkte, zu denen etwa Caffè Latte, Kaltbach-Käse oder Gerber-Fondue gehören.


    (AWP)