• Wieso stürzt heute die Polyphor Aktie um 13 Prozent auf CHF 26 ab, wenn gleichzeitig dermassen gute Meldungen kommen? Gehe davon aus dass diese
    Aktie bisher im Forum noch nicht diskutiert wurde?


    Allschwil (awp) - Das Pharmaunternehmen Polyphor ist mit seinem Produktkandidaten Murepavadin in den USA einen wichtigen Schritt weiter. Wie aus einer Mitteilung vom Mittwoch hervorgeht, hat sich das Unternehmen mit der US-Gesundheitsbehörde FDA auf ein Studiendesign für sein zweites entscheidendes Phase-III-Programm mit Murepavadin geeinigt. Gleichzeitig meldet das Unternehmens, dass die am Fachkongress Esmo vorgestellten Daten zu seinem zweiten wichtigen Pipeline-Projekt Balixafortide den bisher positiven Trend bestätigt haben.


    Mit Murepavadin habe Polyphor nun die PRISM-UDR Phase-III-Studie auf den Weg gebracht. Dabei sollen Patienten, die an nosokomialer Lungenentzündung leiden, mit dem Wirkstoff behandelt werden. Bei nosokomialer Lungenentzündung handelt es sich um eine hauptsächlich unter künstlicher Beatmung erworbene Lungenentzündung und chronisch obstruktive Lungenerkrankungen.


    Mit der US-Behörde habe sich Polyphor darauf geeinigt, wie die Studie protokolliert werden soll. Erste Zentren werden dafür nun vorbereitet, so dass die Patientenrekrutierung im ersten Quartal 2019 beginnen kann.


    Wie aus einer weiteren Mitteilung hervorgeht, haben zuletzt präsentierte Daten zum zweiten wichtigen Produktkandidaten, Balixafortide, in Kombination mit Eribulin bei der Behandlung von metastasierendem Brustkrebs den zuletzt beobachteten positiven Trend untermauert. So seien bei Zielen wie Wirksamkeit und allgemeinem Überleben die Daten in Übereinstimmung mit einem zuvor beobachteten positiven Trend gewesen. Die Ergebnisse habe Polyphor am Fachkongress Esmo am vergangenen Wochenende vorgestellt.


    Entwicklungschefin geht


    In einer weiteren Mitteilung des Unternehmens kündigt Polyphor zudem noch eine Veränderung im Management zum Jahreswechsel an. So wird die derzeitige medizinische Entwicklungschefin (Chief Medical and Development Officer) Debra Barker das Unternehmen aus persönlichen Gründen zum Jahresende verlassen. Danach werde sie Polyphor aber auf Teilzeit-Basis weiterhin beratend zur Verfügung stehen.


    Darüber hinaus wird das Verwaltungsratsmitglied Frank Weber das Unternehmen während der Übergangsphase ebenfalls unterstützen. Er werde ab dem 1. Januar zunächst ad interim den Posten des CMDO übernehmen, bis eine Nachfolge gefunden sei.


    noch nicht im Forum eröffnet wurde.

  • Polyphor treibt die Entwicklung der Produktkandidaten voran


    Das Baselbieter Pharmaunternehmen Polyphor hat im vergangenen Jahr die auf Antibiotika ausgerichtete Produktpipeline weiterentwickelt und dafür weiteres Kapital eingesetzt.


    15.03.2019 08:08


    Insgesamt seien Mittel in Höhe von 44,8 Millionen Franken in die Forschung geflossen, teilte die seit Mitte Mai an der Schweizer Börse kotierte Firma am Freitag mit. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Anstieg von 37 Prozent.


    Dennoch verfüge man über einen soliden Cashbestand, hiess es. Ende Jahr lagen die Barmittel bei 133,8 Millionen Franken. Beim Börsengang Mitte Mai hatte Polyphor brutto 155 Millionen eingesammelt. Hinzu kam eine erste Tranche aus dem Novo REPAIR Impact Fund in Höhe von 6,8 Millionen. Am Fonds hat sich die dänische Novo Holdings beteiligt.


    Erste Studien laufen


    Mit dem Geld will die Firma die Leitwirkstoffe Murepavadin und Balixafortide sowie das OMPTA-Programm für neue Antibiotika weiterentwickeln. Das Hauptprodukt Murepavadin ist ein erregerspezifisches Antibiotikum, das zur Behandlung einer bestimmten Art von Lungenentzündung eingesetzt werden soll. Seit einem Jahr wird Murepavadin in einer ersten Zulassung Phase-III-Studie getestet.


    Der Kandidat Balixafortide wird bei Patienten mit einer bestimmten Form von Brustkrebs getestet, die zuvor bereits mindestens zwei Chemotherapien verabreicht bekommen haben. Für Balixafortide hat die US-Gesundheitsbehörde FDA Anfang 2018 Fast Track-Status verliehen, der ein beschleunigtes Zulassungsverfahren ermöglicht.


    Kaum aussagekräftig sind die Zahlen aus der Erfolgsrechnung, da die Gruppe mitten in der Entwicklungsphase steckt und kaum Umsatz erzielt. Mit 6,5 Millionen Franken ist der Umsatz entsprechend klein. Er setzt sich in erster Linie aus Leistungen aus dem Lizenzvertrag mit Santhera zusammen. Unter dem Strich erhöhte sich der Verlust auf 50,9 Millionen nach einem Minus von zuvor 39,1 Millionen.


    Forschungsausgaben dürften steigen


    Polyphor werde sich im laufenden Jahr auf die Weiterentwicklung der Pipeline konzentrieren und dabei insbesondere für klinische Studien mehr Geld aufwenden. Im Fokus stünden die Phase-III-Studien mit Murepavadin und Balixafortide. Es sei das Ziel, die Patientenrekrutierung für die im vergangenen Jahr begonnene Murepavadin-PRISM-MDR-Studie voranzutreiben und die Dosierung des ersten Patienten in der PRISM-UDR-Studie im ersten Halbjahr 2019 zu beginnen.


    Bei Balixafortide werde man Mitte Jahr mit der Dosierung des ersten Patienten starten, so die Mitteilung. Für den Kandidaten sucht Polyphor nach möglichen Partnern. Darüber hinaus steckt Polyphor auch Mittel in präklinische Programme, wie beispielsweise den neuen OMPTA-Wirkstoff POL7306 gegen multiresistente Gram-negative Krankheitserreger und die inhalative Formulierung von Murepavadin.


    (AWP)