• Presse: Wirecard wirft Presse Gemauschel mit Spekulanten vor


    Nach mehrmaligen Attacken von Börsenspekulanten auf die Wirecard -Aktie kontert das Unternehmen mit schweren Anschuldigungen gegen die britische Wirtschaftszeitung "Financial Times". Wirecard habe die Zeitung aufgefordert, "von jeder Veröffentlichung abzusehen, die direkt oder indirekt zu Marktmanipulation oder Insiderhandel im Zusammenhang mit Wirecard-Aktien führen könnte", berichtete das "Handelsblatt" (Montag).


    22.07.2019 15:12


    Der Grund: Es gebe "unwiderlegbare Beweise für eine Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern der "Financial Times" und Short Sellern", zitiert das "Handelsblatt" aus einem Brief der von Wirecard beauftragten Anwaltskanzlei an die FT. Demnach soll es eine Tonaufnahme eines Gesprächs geben, in dem ein britischer Spekulant von einem bevorstehenden kritischen Artikel in der "Financial Times" berichtet und sagt, dass er eine Handelsposition von fünf Millionen britischen Pfund aufgebaut habe.


    Die "Financial Times" sprach in einer kurzen Stellungnahme von einem "Ablenkungsangriff". "Es hat keine geheimen Absprachen irgendeines FT-Mitarbeiters mit irgendeinem Short Seller oder anderen Dritten in Bezug auf den Inhalt oder das Veröffentlichungsdatum von FT-Meldungen über Wirecard gegeben." Weitere Fragen liess die Zeitung unbeantwortet.


    Dem Verdacht, dass Wirecard Opfer krimineller Spekulationsattacken geworden sein könnte, gehen auch die Münchner Staatsanwaltschaft und die Finanzaufsicht Bafin nach./cho/DP/men


    (AWP)

  • Wirecard schraubt nach Gewinnsprung abermals Ziele hoch


    Der Zahlungsdienstleister Wirecard hat nach einem Gewinn- und Umsatzplus im ersten Halbjahr erneut seine Prognosen nach oben geschraubt.


    07.08.2019 07:43


    Der Zahlungsdienstleister Wirecard hat nach einem Gewinn- und Umsatzplus im ersten Halbjahr erneut seine Prognosen nach oben geschraubt. "Im ersten Halbjahr hat sich unser Wachstum beschleunigt, sodass wir äußerst optimistisch in das zweite Halbjahr blicken", sagte Firmenchef Markus Braun am Mittwoch.


    Der Betriebsgewinn (Ebitda) soll auf 765 Millionen bis 815 Millionen Euro steigen. Die zuletzt im Mai angehobenen Ziele für dieses Jahr sahen einen Anstieg auf 760 bis 810 Millionen Euro vor. Auch die langfristigen Umsatz- und Ergebnisziele hob Braun an. Im ersten Halbjahr legte der Betriebsgewinn um 36 Prozent auf 342,1 Millionen Euro zu. Der Umsatz stieg um 37 Prozent auf 1,21 Milliarden Euro.


    (Reuters)

  • Wirecard baut Zusammenarbeit mit chinesischem Kreditkartenriesen Unionpay aus


    Der Zahlungsdienstleister Wirecard will über einen Ausbau der Zusammenarbeit mit dem chinesischen Kreditkartenriesen Unionpay die Geschäfte in China ankurbeln. Eine neue Vereinbarung beinhalte eine stärkere Abwicklung von Zahlungen mit Unionpay-Karten weltweit sowie die Entwicklung gemeinsamer digitaler Zahlungsdienste, wie der Dax -Konzern am Montag in Aschheim bei München mitteilte.


    16.09.2019 08:16


    Unionpay ist laut Wirecard-Manager Georg von Waldenfels der weltweit grösste Kartenaussteller mit 7,6 Milliarden Karten. In der ersten Phase der neuen Partnerschaft sollen Projekte in Asien-Pazifik, Europa und den USA gestartet werden, wo die beiden Unternehmen bereits seit mehreren Jahren zusammenarbeiten./men/stk


    (AWP)

  • Wirecard erhöht Mittelfristziele auch dank Softbank-Kooperation


    Der Zahlungsabwickler Wirecard hat wie erwartet seine Mittelfristziele bei Umsatz und Gewinn nach oben geschraubt. Dank eines beschleunigten eigenen Wachstums, der stärkeren Konzentration auf Grossunternehmen und auch dank der Partnerschaft mit dem Technologiekonzern Softbank rechnet der Dax-Konzern nun im Jahr 2025 mit mehr Umsatz und Gewinn als bisher. Der Umsatz soll dann mehr als 12 Milliarden Euro erreichen und das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) mehr als 3,8 Milliarden, wie der Konzern am Dienstag vor einer Kapitalmarktveranstaltung in New York mitteilte.


    08.10.2019 07:59


    Bisher standen mehr als 10 Milliarden Euro Umsatz und mehr als 3,3 Milliarden Euro operativer Gewinn im Plan. Das über die Wirecard-Plattform abgewickelte Transaktionsvolumen an Zahlungen soll 2025 bei über 810 Milliarden Euro liegen, statt nur bei über 710 Milliarden. Zum Vergleich: Im Jahr 2018 wickelte Wirecard Zahlungen in Höhe von knapp 125 Milliarden Euro ab. Die Ziele für das laufende und das kommende Jahr beliess Wirecard unverändert.


    Wirecard-Chef Markus Braun hatte bereits angekündigt, dass die Ziele für das Jahr 2025 angepasst würden, nachdem der Tech-Konzern Softbank seinen Einstieg über eine Wandelanleihe im Volumen von 900 Millionen Euro zuletzt festgezurrt hatte. Über die Kooperation will Wirecard auch Kundenbeziehungen zu Beteiligungsunternehmen von Softbanks Technologie-Fonds gewinnen. Der japanische Konzern gilt als einer der grössten Tech-Investoren weltweit und hat Anteile an vielen namhaften Technologie-Unternehmen./men/jha/


    (AWP)

  • Keine Bilanz-Beglaubigung für singapurische Wirecard-Tochter - Aktienkurs sackt ab


    Die Singapur-Tochter des Zahlungsdienstleisters Wirecard hat einem Pressebericht zufolge kein Testat für die Jahresbilanz 2017 erhalten.


    20.11.2019 06:36


    Dies zeigten Dokumente im Register der singapurischen Finanzaufsicht Acra, berichtete das "Handelsblatt" (Mittwochausgabe). 2017 sei das letzte geprüfte Jahr des Wirecard-Ablegers im asiatischen Stadtstaat.


    An der Börse sorgt der Bericht für Unruhe. Der Aktienkurs von Wirecard sackt im vorbörslichen Handel in Deutschland um 9 Prozent ab.


    Die Prüfer schrieben dem Bericht zufolge: "Wir können weder die Angemessenheit, Vollständigkeit und Richtigkeit des Jahresabschlusses feststellen, noch können wir den Umfang möglicher Anpassungen abschätzen, die (...) erforderlich sein könnten."


    Die Prüfer von EY machten für gravierende Probleme bei der Bilanzprüfung der Tochter unter anderem die Untersuchungen der Finanzaufsicht CAD zu Bilanzfälschungsvorwürfen verantwortlich. Zudem habe man "keine ausreichenden Erklärung für bestimmte Buchhaltungsunterlagen und Transaktionen erhalten?.


    Wirecard verwies dem Bericht zufolge auf den uneingeschränkt testierten Konzernabschluss. Nur dieser sei massgebend.


    (AWP)

  • Prüfung bei Wirecard verzögert sich - Bislang keine Hinweise auf Manipulation


    Die Veröffentlichung der Ergebnisse der Bilanz-Sonderprüfung von Wirecard verzögert sich erneut. Bislang gibt es aber wohl «keine Belege für Bilanzmanipulation».


    23.04.2020 07:13


    Die Wirtschaftsprüfer von KPMG haben bei Wirecard nach Angaben des Dax-Konzerns bislang keine Hinweise auf gefälschte Bilanzen gefunden. Belege für die öffentlich erhobenen Vorwürfe der Bilanzmanipulation seien nach derzeitigem Stand nicht gefunden worden, teilte Wirecard am Mittwoch mit. Allerdings verzögert sich die Prüfung erneut um ein paar Tage: KPMG will die Ergebnisse der seit Monaten laufenden Untersuchung erst am Montag bekannt geben. Bis dahin würden noch eingegangene Daten verarbeitet und berücksichtigt. Es war usprünglich geplant, dass die Prüfer den abschließenden Bericht bis Mittwoch vorlegen.


    Bislang hätten sich in allen vier Prüfbereichen - dem Dritt-Partnergeschäft, der Sparte Merchant Cash Advance sowie bei den Töchtern in Indien und Singapur - keine "substanziellen Feststellungen" ergeben, die eine Korrektur der Jahresabschlüsse 2016, 2017 und 2018 notwendig machten, erklärte Wirecard. Der im Dax gelistete Zahlungsdienstleister hatte KPMG im Herbst engagiert, um die Abschlüsse zu prüfen.


    In Berichten der "Financial Times" waren in den vergangenen Monaten Vorwürfe aufgekommen, Wirecard habe Bilanzen bei Tochtergesellschaften im Ausland frisiert. Das hatte an der Börse zu Kursturbulenzen bei der Wirecard-Aktie geführt. Das Unternehmen aus Aschheim bei München hatte die Vorwürfe wiederholt zurückgewiesen und bereits vor ein paar Wochen erste Ergebnisse der KPMG-Sonderprüfung veröffentlicht.


    Am Donnerstag kommender Woche will der Zahlungsabwickler detailliert über den Geschäftsverlauf 2019 berichten. Wirecard-Chef Markus Braun dürfte dann auch eine Einschätzung zum ersten Quartal geben, in dem die Corona-Krise die Weltwirtschaft voll erwischt hat. Der Konzern hat trotz der Pandemie die Ziele für dieses Jahr bereits bekräftigt. Zwar laufen wegen geschlossener Läden die Umsätze mit Einzelhändlern nicht so gut, dafür bestellen die Menschen mehr im Internet und zahlen online. Der kleinere, niederländische Rivale Adyen baute Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal deutlich aus.


    (Reuters)

  • Wirecard: Kein Korrekturbedarf durch KPMG-Prüfung - Prüfer bemängeln Schwächen


    Der Zahlungsdienstleister Wirecard sieht sich durch die KPMG-Sonderprüfung wegen Vorwürfen der Bilanzmanipulation weiter entlastet. In den Prüfbereichen hätten sich für die Jahre 2016 bis 2018 nach wie vor keine substanziellen Feststellungen ergeben, die Korrekturen erforderlich gemacht hätten, teilte der Dax-Konzern am Dienstag mit.


    28.04.2020 08:17


    Dem Konzern sei der mit Spannung erwartete Bericht der Sonderuntersuchung in den frühen Morgenstunden übergeben worden, er soll schnellstmöglich auf der Webseite des Unternehmens veröffentlicht werden. Die Prüfer von KPMG hätten bei Wirecard jedoch Dokumentations- und Organisationsschwächen im Untersuchungszeitraum festgestellt. Diese seien vom Konzern bereits identifiziert worden. Den Schwächen werde durch den Aufbau einer Compliance-Abteilung begegnet, dies werde durch externe Berater unterstützt.


    KPMG hatte seit Oktober die Bücher von Wirecard durchleuchtet, nachdem vor allem die britische Wirtschaftszeitung "Financial Times" mit einer kritischen Artikelserie für Unruhe und einen abstürzenden Aktienkurs gesorgt hatte. Regulärer Buchprüfer bei Wirecard ist EY. Die für diesen Donnerstag (30. April) geplante Bilanzpressekonferenz mit Veröffentlichung des Jahresabschlusses werde verschoben, hiess es weiter./men/stk


    (AWP)

  • Grossinvestoren fordern von Wirecard schnelle Aufklärung


    Grossinvestoren drängen das Wirecard-Management zu einer schnellen Aufklärung der seit Monaten schwelenden Vorwürfe der Bilanzmanipulation.


    30.04.2020 21:07


    Die Fondsgesellschaft Union Investment warf dem Zahlungsdienstleister am Donnerstag eine "schleppende" Aufarbeitung der KPMG-Sonderprüfung sowie eine unprofessionelle Unternehmensführung vor. Der Union-Konkurrent Deka warnte vor einem Imageschaden für den Konzern. Aufsichtsratschef Thomas Eichelmann stellte sich unterdessen hinter Firmenchef Markus Braun, der das Unternehmen aus Aschheim bei München seit 18 Jahren führt und selbst sieben Prozent der Aktien hält.


    "Wirecard steht in der Pflicht, transparent zu kommunizieren und den Investoren nachvollziehbare Antworten zu liefern", sagte Andreas Mark, Fondsmanager bei Union Investment, zu Reuters. "Die schleppende Aufklärung wirft – ganz ungeachtet der tatsächlichen Substanz der Vorwürfe – ein Schlaglicht auf grundsätzliche Governance-Schwächen bei Wirecard." Eine Professionalisierung der Prozesse sei überfällig. Union sei nach wie vor substanziell bei Wirecard investiert, aber einige Fonds hätten ihre Positionen angepasst. Laut Wirecard-Website hält die Fondsgesellschaft 4,1 Prozent. Größter Aktionär ist demzufolge die US-Bank Goldman Sachs mit 14,4 Prozent, die Deutsche-Bank-Fondstochter DWS hält knapp sechs Prozent.


    Ingo Speich, Leiter des Bereichs Corporate Governance bei der Deka, kritisiert eine "Uneinsichtigkeit" des Unternehmens. "Es ist gefährlich, dass wir jetzt womöglich an einem Punkt stehen, dass sich das Ansehen des Kapitalmarktes über den Vorstand auch auf Produkte und Kundenbeziehungen niederschlägt. In dem Geschäft ist die Reputation das A&O." Das Management habe viel Vertrauen verspielt. "Im Prinzip ist Wirecard noch ein Startup, das nicht reif für den Dax ist." Der Konzern war nach starkem Wachstum im September 2018 in die oberste Börsenliga aufgestiegen und sieht sich in Medienberichten immer wieder Vorwürfen ausgesetzt, im Ausland bei Töchtern Bilanzen gefälscht zu haben.


    Umstrittenes Drittpartnergeschäft auf dem Prüfstand


    Der Aufsichtsrat hatte deshalb 2019 den Wirtschaftsprüfer KPMG engagiert, um die Bilanzen zu prüfen. In dem am Dienstag veröffentlichten Prüfbericht konnte KPMG allerdings einige Vorwürfe entkräften. Die Aktien waren daraufhin abgestürzt.


    Der als kritischer Investor bekannte Hedgefonds-Manager Chris Hohn forderte in einem Brief an das Kontrollgremium, den Wirecard-Chef abzusetzen. Aufsichtsratschef Eichelmann versuchte für Ruhe zu sorgen: "Eine Personaldebatte wäre im Moment in keinster Weise zum Wohl des Unternehmens", sagte er dem "Handelsblatt". Alle Vorstandsverträge stünden aber zum Jahresende ohnehin zur Erneuerung an. Eichelmann versprach auch eine Verbesserung der Kontrollprozesse und stellte das umstrittene Geschäft mit Drittpartnern auf den Prüfstand. Die Sparte steht im Zentrum der Vorwürfe in Medien. Der Vorstand müsse die Trennung von den Partnern durchdenken, auch wenn Umsätze dabei verloren gingen, sagte Eichelmann. "Im Drittpartnergeschäft müssen wir uns ganz grundsätzlich fragen: Was bringt uns das? Das werden wir in Ruhe, aber zeitnah anschauen."


    (Reuters)

  • Bafin durchleuchtet Sonderprüfungsbericht zu Wirecard


    Die deutsche Finanzaufsicht Bafin nimmt die Aussagen des Zahlungsdienstleisters Wirecard vor Veröffentlichung des Sonderprüfungsberichts genauer unter die Lupe. Die Bafin analysiere mit Hochdruck den KPMG-Bericht und ob es im Vorfeld irreführende Angaben der Wirecard AG gegeben habe. "Sobald wir Anhaltspunkte dafür finden, werden wir unverzüglich Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft stellen", sagte Elisabeth Roegele, Chefin der Bafin-Wertpapieraufsicht, am Dienstag.


    12.05.2020 11:25


    Bei dem Dax -Konzern waren nach dem Abschluss einer Sonderprüfung zu Bilanzfälschungsvorwürfen zentrale Fragen unbeantwortet geblieben. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG meldete in ihrem Bericht zu den Geschäftsjahren 2016 bis 2018, dass wesentliche Unterlagen fehlten - hauptsächlich zum Geschäft mit Drittfirmen, die Zahlungen im Auftrag von Wirecard abwickeln. Deswegen konnten die KPMG-Prüfer auch nicht feststellen, ob den entsprechenden Buchungen auch reale Umsätze entsprechen.


    Wirecard weist zurück, dass Umsätze und Kundenbeziehungen manipuliert sind. Vorstandschef Markus Braun hatte immer wieder behauptet, die bilanzierten Umsätze und Kundenbeziehungen aus diesen Geschäften mit Drittpartnern seien authentisch. Der Dax-Konzern wickelt in Ländern, in denen das Unternehmen keine eigenen Lizenzen dafür besitzt, Transaktionsvolumina über Drittpartner ab. An der Transparenz rund um diese Erlöse hatte es in einer Artikelserie der britischen Wirtschaftszeitung "Financial Times" Kritik gegeben./mar/ben/DP/mis


    (AWP)

  • Wirecard baut Gewinn aus - Corona-Krise belastet Reisegeschäft


    Trotz Belastungen durch die Corona-Krise hat der Zahlungsabwickler Wirecard im ersten Quartal deutlich zugelegt.


    14.05.2020 07:44


    Der Umsatz kletterte nach vorläufigen Zahlen um knapp ein Viertel auf 700,2 Millionen Euro, wie der unter Manipulationsverdacht stehende Dax-Konzern am Donnerstag mitteilte. Der Betriebsgewinn (Ebitda) stieg um 26 Prozent auf 199,2 Millionen Euro.


    Finanzchef Alexander von Knoop sagte, Wirecard habe die Folgen der Corona-Krise im Geschäft mit Flug- und Reisekonzernen zu spüren bekommen. Die negativen Effekte seien aber durch Zuwächse im Geschäft mit Konsum- und Digitalgütern ausgeglichen worden. Von Knoop bestätigte die Prognose, im Gesamtjahr ein Ebitda von 1,0 Milliarden Euro bis 1,12 Milliarden Euro zu erzielen.


    (Reuters)

  • Wirecard verschiebt Vorlage der Konzernbilanz erneut


    Beim unter Manipulationsverdacht stehenden Zahlungsdienstleister Wirecard verzögert sich die Vorlage des Konzernabschlusses weiter.


    Aktualisiert um 06:54


    Die Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young hätten Wirecard zwar darüber informiert, dass inzwischen alle ausländischen Prüfer "grundsätzlich ihre Prüfungshandlungen für Konzernzwecke finalisieren" konnten, teilte der Dax-Konzern am Montagabend mit. Auch seien Wirecard im Rahmen der abgeschlossenen Teile der Prüfungshandlungen "bisher keine wesentlichen Feststellungen bekannt gemacht" worden. Es seien jedoch noch nicht alle Prüfungshandlungen abgeschlossen. "Vor diesem Hintergrund wird die Abschlussprüfung des Jahres- und Konzernabschlusses 2019 nicht wie geplant bis zum 4. Juni 2020 abgeschlossen sein." Der Abschluss war bereits wiederholt verschoben worden.


    Die Veröffentlichung des Konzernabschlusses und die Bilanzpressekonferenz seien nun für den 18. Juni geplant, erklärte das Unternehmen. Wirecard erwarte dabei ein uneingeschränktes Testat. Wirecard gehe zudem davon aus, dass sich keine wesentlichen Abweichungen gegenüber den im Februar genannten Zahlen ergeben würden, als ein vorläufiger Umsatz von 2,8 Milliarden Euro und ein Ergebnis (Ebitda) von 785 Millionen Euro genannt worden sei. Infolge der geänderten Terminplanung werde die Hauptversammlung auf den 26. August verlegt.


    Wirecard war in Medienberichten wiederholt die Manipulation der Bilanz vorgeworfen worden. Um dies zu entkräften, hatte der Aufsichtsrat im Herbst Wirtschaftsprüfer von KPMG mit einer Sonderprüfung beauftragt. Doch diese konnten die Vorwürfe nicht vollständig ausräumen. Vielmehr erklärten sie Ende April, sie hätten nicht feststellen können, ob Umsätze mit umstritten Drittpartnern im Zeitraum 2016 bis 2018 existierten oder der Höhe nach korrekt sind oder nicht. Auch warfen sie dem Wirecard-Management vor, die Untersuchungen zum Teil behindert zu haben. Mitte Mai hatte Wirecard dann mitgeteilt, dass der Partner Al Alam in Dubai seine Tore schließt. Al Alam hatte bei den Vorwürfen eine prominente Rolle gespielt.


    Der Großaktionär Deka und die Aktionärsvereinigung DSW haben den Rücktritt von Vorstandschef Markus Braun gefordert. Sie werfen Wirecard unter anderem mangelnde Transparenz vor.


    (Reuter)

  • Aktie kollabiert

    Hinweise auf Bilanztäuschung bei Wirecard - Aktie kollabiert


    Der Verdacht auf Bilanzfälschung bei Wirecard hat sich erhärtet. Wirtschaftsprüfer von EY hätten Hinweise auf falsche Angaben zu Täuschungszwecken gefunden, teilte der Dax-Konzern am Donnerstag mit. Konkret fehlten Nachweise über Bankguthaben auf Treuhandkonten in Höhe von 1,9 Milliarden Euro. Die Summe entspreche etwa einem Viertel der Konzernbilanzsumme.


    Die Vorlage des Jahresabschlusses 2019 verschob Wirecard nun zum vierten Mal. Bereits am Freitag könnten Banken deshalb Kredite in Milliardenhöhe fällig stellen. Die Aktien brachen um fast 70 Prozent ein und waren zeitweise vom Handel ausgesetzt.


    "Frühere erteilte Bestätigungen der Banken wurden vom Wirtschaftsprüfer nicht mehr anerkannt", erklärte Firmenchef Markus Braun. "Alle Beteiligten sind um schnellstmögliche Aufklärung bemüht. Ob betrügerische Vorgänge zum Nachteil der Wirecard AG vorliegen, ist derzeit unklar. Die Wirecard AG wird Anzeige gegen unbekannt erstatten." Tochtergesellschaften der Wirecard hätten auf Treuhandkonten Sicherheitsleistungen von insgesamt 1,9 Milliarden Euro eingezahlt, um für das Risikomanagement für teilnehmende Händler zu garantieren. Es handele sich um zwei asiatische Banken.


    Opfer eines "gigantischen Betrugs"?


    Wirecard will nun Strafanzeige gegen unbekannt erstatten, wie ein Sprecher am Donnerstag laut DPA in München sagte. Das Unternehmen sehe sich als mögliches Opfer eines "gigantischen Betrugs".


    Ein neuer Termin für die Vorlage des Jahresabschlusses 2019 stehe noch nicht fest. Dadurch könnte Wirecard nun Probleme mit Darlehen bekommen: Solange ein testierter Jahres- und Konzernabschluss nicht bis zum 19. Juni vorgelegt werde, könnten Kredite der Wirecard AG in Höhe von circa zwei Milliarden Euro gekündigt werden, erklärte der Konzern.


    Wirecard sieht sich seit Jahren in Medienberichten Vorwürfen der Bilanzfälschung ausgesetzt, hatte diese jedoch bislang immer bestritten. Eine Sonderprüfung durch KPMG sollte die Vorwürfe aus dem Weg räumen, die KPMG-Prüfer konnten jedoch einige nicht entkräften. Die Staatsanwaltschaft München ermittelt darüber hinaus gegen Firmenchef Markus Braun und die drei anderen Vorstände wegen des Verdachts auf Marktmanipulation.


    (Reuters)

  • ...kaufen wenn die Kanonen donnern


    Angesichts der Turbulenzen bei Wirecard setzen die Experten von Baader Helvea ihr Rating der Aktien aus und geben auch ihr Kursziel auf. Es sei schwer, eine Basis für die Bewertung von Wirecardzu finden, bis der Fall gelöst sei, schreibt Analyst Knut Woller.


    Die Experten von Independent Research stuften die Papiere auf "Verkaufen" von "Kaufen" herab und senkten ihr Kursziel auf 40 von 120 Euro. "Wirecardhat aus unserer Sicht nun endgültig das Vertrauen bei den Investoren verspielt", schreibt Analyst Markus Jost.


    ______


    Die müssen ihr Verkaufsziel nochmals anpassen. Habe eben zu 30.80 Euro eine Zockerposition gekauft. *man_in_love* ...mal sehen ob nicht noch ein Rebound kommt. ...ist ja doch einiges da an Substanz.


    Es soll mir bitte niemand schreiben aus welchen fundamentalen Gründen ich gekauft habe. ...Hoffnung, dass die keine Kreditlinie gekündigt kriegen und effektiv die Kohle irgendwo vergessen gegangen ist. *wink*

  • Sesselrücken

    Personalien: Vorstandsmitglied Jan Marsalek widerruflich freigestellt - James Freis, Jr. mit sofortiger Wirkung zum Compliance-Vorstand ernannt

    Wirecard AG / Schlagwort(e): Personalie
    Wirecard AG: Personalien: Vorstandsmitglied Jan Marsalek widerruflich freigestellt - James Freis, Jr. mit sofortiger Wirkung zum Compliance-Vorstand ernannt


    *scratch_one-s_head*

    18.06.2020 / 18:18 CET/CEST

  • Der Zahlungsabwickler Wirecard hat in der Nacht abermals Unklarheiten in seiner Bilanz 2019 eingeräumt und deutlich gemacht, dass er sich in der Angelegenheit als Geschädigter sieht.


    Nachdem Wirecard-Vorstandschef Markus Braun und seine Kollegen am Donnerstag auf Tauchstation gegangen waren, erklärte der CEO in einem auf der Hompage veröffentlichten Videostatement: "Es kann derzeit nicht ausgeschlossen werden, dass die Wirecard AG in einem Betrugsfall erheblichen Ausmasses zum Geschädigten geworden ist."


    Eigentlich sollte Wirecard am Donnerstag die mehrfach verschobene Veröffentlichung des Jahresabschlusses nachholen. Daraus wurde nichts, denn für das Testat, das die Wirtschaftsprüfer dem Abschluss vor der Veröffentlichung hätten geben müssen, fehlten entscheidende Belege. Knackpunkt sind Bankguthaben über 1,9 Milliarden Euro, was einem Viertel der Bilanzsumme des Konzerns entspricht.


    "Wir sind von unserem Abschlussprüfer EY in Deutschland darüber informiert worden, dass ein Bestätigungsvermerk für den Jahresabschluss 2019 aufgrund unberechtigter Bankbestätigungen weitere Prüfungshandlungen erfordert", sagte Braun in dem Video. Dies sei auf Mitteilungen von zwei Banken, die Treuhandkonten verwalten, an EY zurückzuführen.


    "Laut EY gibt es Hinweise darauf, dass den Wirtschaftsprüfern von einem Treuhänder oder aus dem Bereich dieser Banken zu betrügerischen Zwecken falsche Saldenbestätigungen vorgelegt wurden", so Braun weiter. "Der Treuhänder, der seit 2019 mandatiert ist, steht im ständigen Kontakt mit den Banken und der Wirecard AG. Es ist derzeit unklar, warum die beiden Banken den Wirtschaftsprüfern gegenüber erklärt haben, dass die Bestätigungen gefälscht sind. Der Treuhänder hat der Wirecard AG angekündigt, dass er den Sachverhalt kurzfristig mit den beiden Banken klären wird", sagte Braun weiter.


    Die Anleger hatten am Donnerstag ein vernichtendes Urteil über Wirecard gefällt und der Aktie des DAX-Konzerns am Donnerstag einen beispiellosen Einbruch von über 60 Prozent beschert.


    Wirecard droht Verlust von Milliardenkrediten


    Dem in einen Bilanzskandal verwickelten Dax -Konzern Wirecard droht der Verlust von Milliardenkrediten. Wenn das Unternehmen heute (Freitag) keinen von Wirtschaftsprüfern testierten Jahres- und Konzernabschluss vorlegt, könnten Kredite von etwa zwei Milliarden Euro gekündigt werden. Das hatte der Zahlungsdienstleister am Donnerstag bekannt gegeben.



    Wirecard wickelt bargeldlose Zahlungen für Händler ab, sowohl an Ladenkassen als auch online. Das Unternehmen ist seit über einem Jahr in Bedrängnis, seit die Londoner "Financial Times" dem Management in einer Serie von Artikeln Bilanzmanipulationen vorwarf. Am Donnerstag hatte Wirecard schliesslich offenbart, dass die Bilanzprüfer Zweifel an der Existenz von 1,9 Milliarden Euro haben, die auf Treuhandkonten in Asien verbucht wurden.


    Der Aufsichtsrat des bedrängten Unternehmens hatte am Donnerstagabend noch Vorstandsmitglied Jan Marsalek kalt gestellt, der als Vertrauter Brauns gilt. Marsalek war für das Tagesgeschäft verantwortlich und ist nun vorerst suspendiert. Stattdessen hat der Aufsichtsrat nun mit sofortiger Wirkung den US-Manager James Freis berufen, der für die Rechtstreue zuständig sein soll. Eigentlich hätte Freis seinen Posten erst am 1. Juli antreten sollen.


    FRANKFURT (Dow Jones)/ASCHHEIM (awp international)