• Corona-Krise kurbelt Amazon-Geschäft an - sorgt aber für hohe Kosten


    (Ausführliche Fassung) - Der boomende Handel im Internet und florierende Cloud-Dienste bescheren Amazon in der Corona-Krise starke Geschäftszuwächse. Im ersten Quartal stieg der Umsatz verglichen mit dem Vorjahreswert um 26 Prozent auf 75,5 Milliarden Dollar (68,9 Mrd Euro), wie der weltgrösste Online-Händler am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Allerdings hat Amazon wegen der Pandemie auch hohe Ausgaben - etwa aufgrund einer Einstellungsoffensive angesichts des grossen Kundenansturms auf seine Lieferdienste.


    01.05.2020 07:55


    Der Quartalsgewinn fiel um rund 30 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar. Die grössten Belastungen stehen jedoch noch bevor. Für das laufende Vierteljahr warnte Amazon vor Sonderkosten von rund 4,0 Milliarden Dollar wegen der Corona-Pandemie. Der Konzern will etwa in seine Lieferlogistik und in Massnahmen zum Schutz der Mitarbeiter investieren. Für das Betriebsergebnis gab Amazon eine Prognose in einer Spanne von minus bis plus 1,5 Milliarden Dollar ab und stellte einen Anstieg der Erlöse zwischen 18 und 28 Prozent in Aussicht. Amazon betonte, dass verlässliche Vorhersagen derzeit schwer seien.


    Die Aktie reagierte nachbörslich zunächst mit deutlichen Kursverlusten auf den Quartalsbericht. Dennoch zählt Amazon in der Krise bislang unbestritten zu den grossen Gewinnern. In den letzten drei Monaten ist der Aktienkurs um über 30 Prozent gestiegen und hat neue Rekordhochs erreicht. Davon profitiert als Grossaktionär auch Chef und Gründer Jeff Bezos stark. Sein Vermögen ist dem Bloomberg Billionaires Index zufolge seit Jahresbeginn um rund 29 Milliarden auf 143 Milliarden Dollar gestiegen, so dass er seinen Status als reichster Mensch der Welt in der Krise noch deutlich ausbaute.


    Ausgangsbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie haben die Nachfrage nach Amazons Lieferdiensten in vielen US-Regionen in den letzten Monaten regelrecht explodieren lassen. Das Unternehmen tat sich mit dem grossen Andrang jedoch schwer und war zeitweise überfordert. Nach wie vor müssen viele Kunden länger als gewöhnlich warten oder können bei den begehrten Lebensmittelbringdiensten gar keine Bestellungen aufgeben. Diese Probleme will Bezos mit hohen Investitionen beheben. Während US-Unternehmen im Rekordtempo Jobs abbauen, stellt Amazon dafür etwa in grossem Stil Mitarbeiter ein.


    Im März wurde angekündigt, 100 000 Beschäftigte anzuheuern, um die gestiegene Nachfrage zu bewältigen. Im April folgte die Einstellung weiterer 75 000. Doch Amazon steht wegen seiner Arbeitsbedingungen auch stark in der Kritik - gerade in der Corona-Krise. Der Konzern wird beschuldigt, nicht genug für den Schutz seiner Beschäftigten zu tun und ist immer wieder mit Protesten konfrontiert. Amazon weist die Vorwürfe zurück, könnte aber noch Ärger bekommen. So schalteten sich beispielsweise wegen der umstrittenen Kündigung eines Streik-Organisators in New York der dortige Bürgermeister Bill de Blasio und die mächtige Generalstaatsanwältin Letitia James ein.


    Verlassen kann sich der Konzern in der Ära des Zuhausebleibens und der Heimarbeit indes weiter auf sein lukratives Cloud-Geschäft, das IT-Dienste und Speicherplatz im Internet umfasst. Amazons Aushängeschild, die Web-Plattform AWS - der Marktführer bei Cloud-Services für Unternehmen - steigerte die Einnahmen im jüngsten Quartal um fast ein Drittel auf 10,2 Milliarden Dollar. Der Betriebsgewinn der Sparte wuchs sogar um rund 40 Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar. Amazons grösster Cloud-Rivale Microsoft hatte am Vortag ebenfalls starkes Wachstum in diesem Bereich gemeldet./hbr/DP/jha


    (AWP)

  • Coronavirus-Streit: Amazon zieht vor höchstes Gericht Frankreichs


    Der Online-Versandhändler Amazon hat angekündigt, in einem Rechtsstreit um Coronavirus-Schutzmassnahmen in Logistikzentren vor das höchste Gericht Frankreichs zu ziehen. Amazon habe beschlossen, die Entscheidung eines Berufungsgerichts in Versailles Ende April nun vor dem Kassationsgerichtshof Frankreichs anzufechten, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend mit. Die Gründe dafür würden den betroffenen Parteien vor Gericht dargelegt, so der Konzern. Amazon setzte nach eigenen Angaben die Gespräche mit Arbeitnehmervertretern fort.


    08.05.2020 06:37


    Die französischen Logistikzentren werden wahrscheinlich bis einschliesslich 13. Mai geschlossen bleiben, wie das Unternehmen weiter mitteilte. Die endgültige Entscheidung darüber werde am Freitag bei einem Treffen des zentralen Betriebsrates fallen. Sollte dieser den Plan bestätigen, blieben die Angestellten bis zu dem Datum zu Hause und erhielten ihr volles Gehalt, so Amazon.


    Hintergrund ist ein Rechtsstreit des Online-Händlers über Coronavirus-Schutzmassnahmen für die Angestellten. Das Berufungsgericht hatte im April entschieden, dass Amazon weiterhin nur Bestellungen von bestimmten Artikeln entgegennehmen darf. Diese Auflage gelte solange, bis der Konzern seine Schutzmassnahmen verbessert habe. Es bestätigte damit weitgehend eine vorangegangene Entscheidung eines Gerichts im Pariser Vorort Nanterre. Die Gerichtsentscheidung war von der Gewerkschaftsgruppe Union Syndicale Solidaires erwirkt worden.


    Amazon hatte nach der ersten Gerichtsentscheidung seine Logistikzentren in Frankreich vorerst geschlossen, da dem Konzern bei Nichteinhaltung der Vorgaben eine Geldstrafe droht. Das Unternehmen betonte stets, alle Schutzvorgaben gegen das Coronavirus eingehalten zu haben./ari/DP/he


    (AWP)

  • Coronavirus-Streit: Amazons Logistikzentren in Frankreich bleiben zu


    Die französischen Logistikzentren des Online-Versandhändlers Amazon bleiben nach Streitigkeiten vor Gericht bis einschliesslich 18. Mai geschlossen. Das kündigte Amazon am Mittwoch an. Die Mitarbeiter sollen bis dahin zu Hause bleiben - erhielten aber volles Gehalt, so der Versandhändler. Man rechne allerdings mit einer weiteren Verlängerung der vorübergehenden Schliessung, hiess es weiter. Hintergrund ist ein Rechtsstreit des Online-Händlers über Coronavirus-Schutzmassnahmen für die Angestellten.


    13.05.2020 11:09


    Ein Berufungsgericht hatte im April entschieden, dass Amazon weiterhin nur Bestellungen von bestimmten Artikeln entgegennehmen darf. Diese Auflage gelte solange, bis der Konzern seine Schutzmassnahmen verbessert habe. Es bestätigte damit weitgehend eine vorangegangene Entscheidung eines Gerichts im Pariser Vorort Nanterre. Dem Konzern droht bei Nichteinhaltung der Vorgaben eine Geldstrafe. Amazon hatte bereits nach der ersten Gerichtsentscheidung seine Logistikzentren in Frankreich vorerst geschlossen.


    Amazon rechtfertigt die Schliessung der Logistikzentren damit, dass selbst wenn versehentlich nur eine niedrige Zahl der nicht erlaubten Artikel versandt würde, dem Konzern eine Milliardenstrafe drohe. Das Berufungsgericht hatte im Gegensatz zu dem Gericht in Nanterre exakt aufgeschlüsselt, welche Produkte versendet werden dürfen. Der Konzern hatte zuletzt angekündigt, vor das höchste Gericht Frankreichs, den Kassationsgerichtshof, zu ziehen und die Entscheidung anzufechten. "Unsere Logistikzentren sind sicher", betonte Amazon nun erneut./nau/DP/mis


    (AWP)

  • Amazon vergrössert Frachtflugzeug-Flotte


    Der US-Internet-Riese Amazon least zwölf zusätzliche Frachtflugzeuge. In einer Mitteilung vom Mittwoch (Ortszeit) verwies der Konzern auf die in Zeiten der Corona-Pandemie in den USA landesweit gestiegene Nachfrage nach Lieferungen an die Haustür.


    04.06.2020 07:17


    Mit den neuen Maschinen vom Typ Boeing 767-300 vergrössere sich die Amazon-Flotte auf mehr als 80 Flugzeuge. Eine sei bereits im Mai übernommen worden, die übrigen elf würden 2021 ausgeliefert. Geleast würden sie bei der Luftfahrtholdinggesellschaft ATSG.


    Amazon Air habe während der Covid-19-Pandemie eine zentrale Rolle beim Transport von Schutzausrüstungen für Amazon-Geschäftspartner, das Personal im Gesundheitswesen und Hilfsorganisationen in den ganzen USA gespielt, hiess es weiter./rjo/DP/fba


    (AWP)

  • eine Kaufchance

    Wochenlang ging es für Amazon nur nach oben. Nun korrigiert die Aktie. Für den AKTIONÄR bedeutet dies vor allem eines: eine Kaufchance, denn das Wachstumspotenzial des Konzerns rechtfertigt noch deutlich höhere Kurse. Das trifft auch auf Paypal zu. Der Zahlungsabwickler profitiert vor allem vom Megatrend E-Commerce.


    Cambridge Analytica, Datenleaks, Steuerflucht: Die Tech-Giganten Amazon, Apple, Facebook und Google – oder wie Marketing-Guru Scott Galloway sie nennt: die vier apokalyptischen Reiter – werden von Skandalen geplagt. Und doch sind sie mächtiger und erfolgreicher als je zuvor. Man kann sie weder ignorieren noch boykottieren. Sie haben mit ihren Geschäftsmodellen die Regeln des Wirtschaftslebens und die Voraussetzungen für Erfolg neu definiert. Scott Galloway führt vor, wie die Vier unsere grundlegenden emotionalen Bedürfnisse mit einer Schnelligkeit und in einem Ausmaß manipulieren, an die andere nicht herankommen. Und er zeigt, welche Lehren man aus ihrem Aufstieg für sein eigenes Unternehmen oder seinen eigenen Job ziehen kann. Ob man mit ihnen konkurrieren, mit ihnen Geschäfte machen oder einfach in der Welt leben will, die von ihnen beherrscht wird

  • Amazon, Alphabet, Apple, Facebook: Tech-Riesen trotzen der Corona-Krise mit Milliardengewinnen


    Das Geschäft der grossen Tech-Konzerne beweist enorme Widerstandskraft in der Corona-Krise, wie die neuen Quartalszahlen zeigen.


    31.07.2020 06:33


    Inmitten des schlimmsten US-Wirtschaftsabschwungs seit der Großen Depression der 1930er Jahre wies der Internet-Gigant Amazon gar den höchsten Gewinn seiner 26-jährigen Firmengeschichte aus. Auch die anderen Großen der Branche schnitten überraschend gut ab: Der Smartphone-Hersteller Apple übertraf mit seinen Zahlen für das zweite Quartal ebenso die Markterwartungen wie das "soziale Netzwerk" Facebook und Alphabet, die Muttergesellschaft des Internet-Riesen Google.


    "Das war wieder ein sehr ungewöhnliches Quartal", sagte Jeff Bezos, reichster Mensch der Welt und Gründer und Großaktionär von Amazon. Der weltgrößte Onlineversand schnitt im Zuge des Corona-Lockdowns mit seinen massenhaften Geschäftsschließungen deutlich besser ab als von Experten erwartet. Die Netterlöse stiegen um etwa 40 Prozent auf 88,91 Milliarden Dollar, der Gewinn verdoppelte sich auf 5,2 Milliarden Dollar.


    Auch Apple ließ die Prognosen der Marktbeobachter weit hinter sich. Der Technologiekonzern meldete dank der im Corona-Lockdown gestiegenen Nachfrage nach Kommunikationsgeräten Wachstum in allen Sparten und allen Regionen. Das Unternehmen steigerte den Umsatz im zweiten Quartal um elf Prozent auf 59,69 Milliarden Dollar und lag damit deutlich über dem Durchschnitt der Analystenschätzungen von 52,25 Milliarden. Der Gewinn je Aktie lag bei 2,58 Dollar, verglichen mit einer Schätzung von 2,04 Dollar.


    Alphabet, die Obergesellschaft des Internet-Riesen Google, übertraf mit ihrem Quartalsumsatz ebenfalls die Erwartungen: Das Unternehmen setzte im zweiten Quartal mit 38,3 (38,94) Milliarden Dollar geringfügig weniger um als ein Jahr zuvor, blieb aber klar dem Durchschnitt der Analystenschätzungen von 37,37 Milliarden. Zwar gewann die Google-Suchmaschine und andere zumeist kostenlose Tools etwa für Konferenzen in der Corona-Krise viele neue Nutzer. Allerdings hielten die Werbeeinnahmen damit nicht Schritt, weil große Kunden etwa aus der Reisebranche von der Corona-Krise zum Sparen gezwungen wurden.


    Facebook steigerte die Erlöse im zweiten Quartal deutlich auf 18,69 Milliarden Dollar von 16,89 Milliarden ein Jahr zuvor - und lag damit ebenfalls deutlich über der mittleren Analystenprognose von 17,4 Milliarden Dollar. Trotz eines Boykotts einiger großer Markenartikler wegen des Umgangs des Konzerns mit Hass-Mitteilungen sprangen die Werbeeinnahmen im Quartal um zehn Prozent auf 18,4 Milliarden in die Höhe.


    (Reuters)

  • Deutsches Kartellamt untersucht Amazon-Praktiken in Corona-Pandemie


    Das deutsche Bundeskartellamt geht einem Zeitungsbericht zufolge dem Vorwurf nach, dass Amazon während der Corona-Pandemie eine marktbeherrschende Stellung missbraucht habe.


    16.08.2020 19:09


    "Wir untersuchen derzeit, ob und wie Amazon die Preissetzung der Händler auf dem Marketplace beeinflusst", sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montagausgabe) laut Vorabbericht. Während der ersten Monate der Corona-Pandemie habe es Beschwerden darüber gegeben, dass Amazon Händler wegen angeblich überhöhter Preise gesperrt habe. "Amazon darf kein Preiskontrolleur sein. Das gilt auch jetzt", sagte Mundt.


    Amazon habe inzwischen auf erste Auskunftsersuchen geantwortet. Diese Stellungnahmen würden jetzt ausgewertet. Der mögliche Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung sei "natürlich der Ansatz bei solchen Untersuchungen". Amazon sei für sehr viele Händler eine unverzichtbare Plattform. "Andererseits haben wir eine Marktbeherrschung bisher nicht formell festgestellt", sagte Mundt.


    Bei Amazon war zunächst keine Stellungnahme zu zu bekommen. Deutschland ist für den US-Online-Riesen der zweitgörsste Markt nach den USA. In den ersten Monaten der Infektionswelle blieben viele Geschäfte geschlossen und Kunden kauften verstärkt im Internet ein.


    (Reuters)

  • Presse: Indischer Milliardär bietet Amazon 20-Milliarden-Anteil an Handelssparte


    Der indische Milliardär Mukesh Ambani bietet dem US-Riesen Amazon laut Kreisen den milliardenschweren Einstieg in die Einzelhandelssparte seines Konzerns Reliance an. Der Mischkonzern sei bereit, bis zu rund 40 Prozent der Anteile an seinem Handelsgeschäft an Amazon zu verkaufen und will damit rund 20 Milliarden US-Dollar einstreichen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf eine eingeweihte Person berichtete. Amazon habe Interesse bekundet, aber noch nicht endgültig über die Grösse seines Investments entschieden, hiess es in dem Bericht. Sprecher von Amazon und Reliance wollten sich gegenüber Bloomberg nicht zu den Informationen äussern.


    10.09.2020 10:59


    Ein Deal dieser Grösse wäre sowohl auf dem schnell wachsenden indischen Markt als auch für Amazon nach Bloomberg-Daten der bisher grösste. Amazon würde damit in Indien auch in das Geschäft mit Läden vor Ort einsteigen. In Indien kaufen Verbraucher häufig noch in kleineren Geschäften an der Strassenecke ein. Der Anteil des Onlinehandels am geschätzten Handelsvolumen von einer Billion Dollar jährlich ist in dem bevölkerungsreichen Land mit rund 1,3 Milliarden Einwohnern noch relativ klein.


    Ambani gilt als reichster Mann Asiens, sein Mischkonglomerat Reliance Industries ist sowohl in der Öl-, Chemie- und Textilindustrie als auch in Telekommunikation und Handel aktiv. Die Handelssparte Reliance Retail betreibt Supermärkte, Indiens grösste Elektronikmarktkette, Grosshandelsmärkte sowie Modeläden und einen Online-Händler. Im vergangenen Geschäftsjahr (Ende März) betrug der Umsatz von fast 12 000 Geschäften in nahezu 7000 Städten rund 1,6 Billionen indische Rupien (18,5 Mrd Euro).


    Die Aktie von Reliance Industries an der Börse in Mumbai legte um über 6 Prozent zu. Ambani hatte zuletzt mehrfach Anteile von Töchtern an US-Techriesen verkauft, er will das Konzerngeflecht zu einem Technologiegiganten umbauen. So steckt Google umgerechnet knapp 4 Milliarden Euro in die Digitalplattform Jio Platforms und will weitere Milliarden in dem Land investieren. Auch Facebook hatte sich bereits für rund 5,7 Milliarden Dollar bei Jio Platforms eingekauft. Ausländische Unternehmen tun sich in Indien aber auch oft schwer - so wurde vor einigen Jahren etwa ein von Facebook geplanter kostenloser Internetzugang von den Behörden blockiert./men/eas/stk


    (AWP)

  • Blickt da noch einer durch was da abgeht?


    Sprechen sie zuerst von einer überfälligen Korrektur der Tech Titel. Dann heissts die sind so angezogen wegen Delta-Hedging durch Calls die im August abgelaufen sind.



    Für das ziehen die gerade wieder etwas arg stark an. Wo bleibt dann hier noch die Korrektur?

  • Siemens tritt Amazon-Klimainitiative bei


    Der US-Konzern Amazon hat Siemens als Verbündeten für seine Klimainitiative gewonnen. Gemeinsam mit dem Fussballclub Betis Sevilla, dem französischen Unternehmen Schneider Electric und zwei weiteren Firmen aus den USA ist Siemens nun neues Mitglied des "Climate Pledge", wie die deutsche Amazon-Niederlassung am Donnerstag in München mitteilte.


    24.09.2020 12:23


    Amazon hatte die Klimainitiative 2019 zusammen mit der Nichtregierungsorganisation Global Optimism gegründet. Alle teilnehmenden Unternehmen verpflichten sich, die Ziele des Pariser Klimaabkommens zehn Jahre früher zu erfüllen und bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu wirtschaften. Amazon will dafür unter anderem 100 000 elektrische Lieferautos für seine Paketboten anschaffen. "Jedes Unternehmen muss eine Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels spielen", erklärte Amazon-Chef Jeff Bezos laut Pressemitteilung.


    Für Siemens ist der Beitritt eher ein symbolisches Zeichen an die Öffentlichkeit, denn unabhängig von Amazon hatte sich der Münchner Konzern schon früh noch ehrgeizigere Ziele auferlegt. "Im September 2015 hat sich Siemens als erstes globales Industrieunternehmen dazu verpflichtet, bis 2030 die Klimaneutralität für unseren weltweiten Geschäftsbetrieb zu erreichen", sagte Vorstandschef Joe Kaeser. Siemens will bis 2030 alle Fabriken und sämtliche Gebäude auf klimaneutrale Energieversorgung umstellen./cho/DP/nas


    (AWP)

  • Amazon verbessert Sprachassistentin Alexa


    (Meldung vom Donnerstag ergänzt) - Amazon will natürlichere Unterhaltungen mit seiner Sprachassistentin Alexa ermöglichen. Zum einen soll die Software mehr wie ein Mensch klingen, sagte Amazon-Manager Rohit Prasad am Donnerstag. Ausserdem soll Alexa in einfache Gespräche im Haushalt eingebunden werden können. Als Beispiel demonstrierte Amazon die Situation, in der eine Pizza ausgewählt und bestellt wird - Alexa listete die Optionen auf und reagierte auf Entscheidungen der Nutzer. Die Neuerungen werden zunächst auf Englisch verfügbar sein.


    25.09.2020 06:32


    Amazon stellte in einer Online-Präsentation auch neue Modelle seiner vernetzten "Echo"-Lautsprecher vor. Die gesamte Modellreihe ist jetzt rund wie eine Kugel. Bisher hatten die meisten "Echo"-Modelle seit der ersten Generation die Form eines Zylinders. Die Idee kugelförmiger Lautsprecher sei gut bei Verbrauchern angekommen, sagte Geräte-Chef Dave Limp. Ausserdem könne Amazon damit besseren Sound umsetzen.


    Das Diplay des Modells "Echo Show" kann sich jetzt drehen, damit der Nutzer es im Blick behalten kann, auch wenn er sich im Raum bewegt. Dafür erkenne die Kamera die Form eines Menschen, aber es gebe keine Gesichtserkennung, betonte Limp. Amazon habe dabei besonderen Wert auf einen lautlosen Motor gelegt. Durch die Drehfunktion könne man den "Echo Show" von unterwegs jetzt auch besser als Sicherheitskamera nutzen.


    Die "Echo"-Geräte haben jetzt einen bei Amazon entwickelten zusätzlichen Chip, der auf maschinelles Lernen unter anderem zur besseren Spracherkennung zugeschnitten ist. Der Chip mit der Bezeichnung AZ1 werde mit dem Hauptprozessor kombiniert und solle auch in künftige Amazon-Geräte kommen, sagte Limp.


    Das Ungewöhnlichste an dem am Donnerstag vorgestellten neuen Gerät ist eine Sicherheitskamera der Tochterfirma Ring, die als Mini-Drohne durch den Haushalt fliegen kann, um verschiedene Räume abzudecken. Sie ist laut Limp etwa für Kunden gedacht, die nicht mehrere Kameras in verschiedenen Räumen platzieren wollen oder können. Mit Ring will Amazon auch stärker ins Auto vorstossen. Als Nachrüstgerät gibt es eine Ring-Autoalarmanlage mit Sensoren und Sirene. Eine Kamera soll den Auto-Innenraum schützen. Ausserdem bietet Amazon aber auch eine Schnittstelle für Autohersteller an, damit sie Ring-Sicherheitsfunktionen direkt integrieren können.


    Nach Konkurrenten wie Google und Microsoft startet auch Amazon ein Online-Angebot von Videospielen. Die Games laufen dabei eigentlich auf den Servern des Konzerns und nicht auf den Geräten des Nutzers und werden über eine schnelle Internet-Verbindung auf seinen Bildschirm gestreamt. Amazons Geschäftsidee für den Dienst mit dem Namen "Luna" sind dabei Kanäle verschiedener Spieleanbieter, die Kunden abonnieren können.


    Amazon macht es Alexa-Nutzern auch einfacher, ihre Daten zu löschen. Beispielsweise wird man der Sprachassistentin befehlen können: "Alexa, lösche alles, was ich jemals gesagt habe." Vorgesehen sei auch eine Einstellung, mit der frische Sprachaufnahmen gleich gelöscht werden. Amazon war - wie auch andere Anbieter von Sprachassistenten - im vergangenen Jahr in die Kritik geraten, weil anonymisierte Fragmente von Mitschnitten zum Teil von Mitarbeitern angehört wurden, um die Spracherkennung zu verbessern.


    Den Stromverbrauch seiner Echo-Geräte will Amazon künftig - auf Basis von Schätzungen - mit erneuerbaren Energien ausgleichen. Die Geräte sollen zudem einen Modus mit niedrigerem Energieverbrauch bekommen./so/DP/zb


    (AWP)

  • Bei Amazon soll man künftig mit der Handfläche zahlen können


    Der Online-Riese Amazon lanciert eine neue Technologie zum Bezahlen mit der Handfläche.


    30.09.2020 06:51


    Das Amazon One genannte biometrische Erkennungssystem wird zunächst in Lebensmittelgeschäften des Konzerns in seiner Heimatstadt Seattle eingeführt. Kunden halten ihre Hand über einen Scanner, der die Handinnenfläche ähnlich wie einen Fingerabdruck abliest und identifiziert.


    "Keine zwei Handinnenflächen sind gleich", erklärte Amazon-Vizepräsident Dili Kumar. Die Technologie erlaube eine "schnelle, praktische und kontaktlose" Identifizierung und könne zum Bezahlen von Einkäufen, aber auch als Zugangskontrolle für Stadien oder Büros genutzt werden. Amazon will Amazon One deswegen nicht nur selbst nutzen, sondern auch an andere Unternehmen verkaufen. Es gibt anscheinend bereits mehrere Interessenten.


    Im Einzelhandel könne Amazon One eine Alternative zum Bezahlen oder zum Vorzeigen einer Treuekarte an der Kasse sein, erklärte Amazon-Spitzenmanager Kumar. Die Kundendaten würde nicht vor Ort, sondern in einer hoch gesicherten Daten-Cloud gespeichert.


    (AWP)

  • Amazon verlängert Homeoffice-Option bis Ende Juni 2021


    Mitarbeiter des Online-Riesen Amazon, deren Arbeit von Zuhause aus erledigt werden kann, dürfen bis Ende Juni 2021 im Homeoffice bleiben. Dies gab das Unternehmen am Dienstag (Ortszeit) aufgrund der Coronavirus-Pandemie bekannt.


    21.10.2020 06:35


    Die Verlängerung sei eine Richtlinie für alle Länder, in denen Amazon tätig sei, erklärte eine Unternehmenssprecherin diesbezüglich. Zuvor war bei Amazon das Arbeiten vom heimischen Schreibtisch aus bis Januar 2021 bewilligt gewesen.


    (AWP)

  • Amazon startet Angebot nun auch in Schweden


    Der weltgrösste Onlinehändler weitet sein Angebot mit Schweden auf das erste Land im Norden Europas aus.


    28.10.2020 11:03


    Mit dem Start am Mittwoch würden mehr als 150 Millionen Produkte offeriert - darunter Zehntausende von schwedischen Geschäften, kündigte der US-Konzern an.


    Bisher konnten Schweden nur über Amazon-Internetseiten in anderen Ländern wie Deutschland bestellen und mussten deswegen in der Regel höhere Liefergebühren zahlen. Seit Anfang August sind die Pläne von Amazon bekannt.


    Die Aktien vom schwedischen Einzelhändler Clas Ohlson, Modeanbieter Boozt und der Hörbuch-Plattform Storytel tendieren seither schwächer.


    (Reuters)

  • Amazon verdreifacht Gewinn dank Online-Shopping-Boom in Corona-Krise


    Der Trend zum Einkauf im Internet verhilft dem weltgrössten Online-Händler Amazon in der Corona-Krise weiter zu glänzenden Geschäften.


    29.10.2020 22:04


    Im dritten Quartal wuchs der Umsatz im Jahresvergleich um 37 Prozent auf 96,1 Milliarden Dollar (82,3 Mrd Euro), wie das Amazon am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Der Gewinn verdreifachte sich auf 6,3 Milliarden Dollar.


    Auch das lukrative Cloud-Geschäft mit IT-Services und Speicherplatz im Internet florierte weiter, Amazons Flaggschiff AWS erhöhte den Umsatz hier um 29 Prozent auf 11,6 Milliarden Dollar. Insgesamt übertrafen die Quartalszahlen die Prognosen klar, dennoch reagierte die Aktie nachbörslich zunächst verhalten. Der Kurs ist seit Jahresbeginn allerdings auch schon um mehr als 70 Prozent gestiegen.


    (AWP)

  • Amazon-Tochter AWS eröffnet Rechenzentrum in der Schweiz


    Das zum Internetgiganten Amazon gehörende Amazon Web Services (AWS) plant die Eröffnung eines Rechenzentrums in der Schweiz.


    02.11.2020 10:36


    Die neue Infrastrukturregion mit drei "Verfügbarkeitszonen" soll in der zweiten Jahreshälfte 2022 in Betrieb genommen werden. Mit der AWS-Europe-Region "Zurich" seien mehr Nutzer in der Lage, ihre Anwendungen in Rechenzentren in der Schweiz zu betreiben, heisst es in einer Mitteilung der Amazon-Tochter vom Montag.


    AWS-Regionen bestehen aus sogenannten Verfügbarkeitszonen, also technische Infrastrukturen, die physisch und geografisch voneinander getrennt sind. Jede Verfügbarkeitszone verfüge über eine unabhängige Stromversorgung, Kühlung, eigene physische Sicherheit und sei über ein redundantes Netzwerk mit niedriger Latenz verbunden, heisst es weiter.


    (AWP)

  • Rekordumsätze bei Amazon und Apple erwartet - Geht Aktien-Rally weiter?


    Trotz oder gerade wegen Corona erwarten Analysten für die beiden US-Technologiekonzerne Amazon und Apple Rekordumsätze im aktuellen Quartal. Tritt dies ein, dürften die Aktien einen neuen Schub bekommen.


    03.11.2020 15:17


    Die Weihnachtszeit ist in eineinhalb Monaten. Wie jedes Jahr bedeutet dies für viele Unternehmen eine sehr geschäftige Zeit. Insbesondere die zwei US-Giganten Apple und Amazon könnten dieses Jahr stark davon profitieren.


    Die Analysten gehen im Durchschnitt davon aus, dass beide Unternehmen im vierten Quartal beim Umsatz die Marke von 100 Milliarden Dollar überqueren werden. Eine Marke, die selten von einem Unternehmen überschritten wird.


    Amazon gewinnt nicht nur beim Umsatz


    Die Aktien von Amazon haben zwar in den letzten fünf Handelstagen Verluste von 6 Prozent verzeichnet. Doch insgesamt zeigt die Kursentwicklung immer noch aufwärts. Seit Jahresbeginn haben die Wertschriften 63 Prozent an Wert gewonnen und handeln bei über 3000 Dollar pro Aktie.


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    Performance der Amazon-Aktien seit Jahresbeginn (Quelle: cash.ch).


    Amazon kommt zugute, dass die fortwährende Corona-Pandemie den Trend zum Online-Shopping weiter verstärkt. Zudem wird davon ausgegangen, dass der Konzern am selbstgewählten Prime-Shopping-Tag am 13. und 14. Oktober einen starken Umsatz erzielte. Der Glaube, dass Amazon die 100-Milliarden-Dollar-Marke knackt, wird zusätzlich dadurch bestärkt, dass schon im dritten Quartal ein Umsatz von 96 Milliarden Dollar erreicht wurde.


    Die von Bloomberg befragten Analysten empfehlen zu 96 Prozent ein "Buy"-Rating. Kein Analyst empfiehlt einen Verkauf der Amazon-Aktie. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 3793,55 Dollar, was einen Kursgewinn von über 26 Prozent verspricht. Es ist nicht verkehrt, sich Amazon-Aktien in Erwartung eines starken Weihnachtsgeschäfts in das Depot zu legen.


    Apple ist abhängig vom iPhone-Geschäft


    Auch die Apple-Aktien performen im Corona-Jahr 2020 sehr gut. Satte 48 Prozent haben die Wertpapiere zugelegt. Dass die Aktie nicht noch besser performte, hängt mit grosser Wahrscheinlichkeit damit zusammen, dass der Konzern stark auf das iPhone-Geschäft angewiesen ist. Knapp 41 Prozent seines Umsatzes erzielte Apple im letzten Quartal mit den iPhones.


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    Performance der Apple-Aktien seit Jahresbeginn (Quelle: cash.ch).


    Apple hat erst kürzlich den Verkauf des neuen iPhone 12 lanciert. Analysten gehen davon aus, dass dies als Katalysator für den Umsatz im aktuellen Quartal dienen könnte. 2019 erzielte Apple in der gleichen Zeitperiode einen Umsatz von 90 Milliarden Dollar.


    Wegen der Bedeutung des iPhone-Geschäfts erstaunt es nicht, dass der Konzern andere Geschäftsbereiche mehr pushen will. Apple hat für kommende Woche eine Neuheiten-Vorstellung angekündigt. Von dem Online-Event am 10. November werden die ersten Mac-Computer erwartet, die mit Prozessoren aus eigener Entwicklung statt mit Intel-Chips laufen.


    Im Gegensatz zu Amazon sind die von Bloomberg befragten Analysten bei Apple vorsichtiger. 30 Prozent empfehlen ein "Hold"-Rating, 62 Prozent stehen zu einem Kauf. Das durchschnittliche Kursziel - 124,62 Dollar - verspricht trotzdem einen Return von 14,6 Prozent. Doch die eher vorsichtige Haltung der Analysten ist begründet, ein Kauf von Apple-Aktien ist mit dem erwähnten iPhone-Risiko verbunden.


    (Bloomberg/cash)

  • EU-Wettbewerbshüter werfen Amazon Missbrauch von Marktmacht vor


    Der weltgrösste Online-Händler Amazon verstösst nach Einschätzung der EU-Wettbewerbshüter gegen Kartellvorschriften. Dem Unternehmen werde vorgeworfen, nicht-öffentliche Geschäftsdaten von unabhängigen Händlern systematisch für das eigene Einzelhandelsgeschäft zu nutzen, teilte die zuständige EU-Kommission am Dienstag in Brüssel mit.


    10.11.2020 13:16


    Nach Angaben der Behörde hat Amazon nun die Möglichkeit, sich zu den Beschwerdepunkten zu äussern. Bleiben die Wettbewerbshüter danach bei ihrer Einschätzung, könnte auf Amazon eine milliardenschwere Strafzahlung zukommen. Wenn Unternehmen gegen die Wettbewerbsvorschriften der EU verstossen, riskieren sie Geldbussen in Höhe von bis zu zehn Prozent ihres weltweiten Jahresumsatzes. Die Erlöse von Amazon beliefen sich 2019 auf rund 280,5 Milliarden US-Dollar.


    Die Wettbewerbshüter der EU hatten im Juli 2019 eine Untersuchung wegen möglicherweise illegaler Geschäftspraktiken eingeleitet. Dabei gehen sie vor allem der Frage nach, ob der Konzern auf unfaire Weise mit anderen Händlern konkurriert, die seine Plattform nutzen.


    Dies ist möglich, weil Amazon nicht nur selbst als Einzelhändler Waren verkauft, sondern seine Internetseite auch als Plattform für andere Händler zur Verfügung stellt.


    Zu den Beschwerdepunkten schreibt die EU-Kommission nun, die Ergebnisse der Untersuchung zeigten, dass den Mitarbeitern des Einzelhandelsgeschäfts von Amazon sehr grosse Mengen nicht-öffentlicher Verkäuferdaten zur Verfügung stünden, die direkt in die automatisierten Systeme des Geschäfts fliessen, wo sie aggregiert und genutzt werden, um Endkundenangebote und strategische Geschäftsentscheidungen von Amazon auszutarieren. Dies sei zum Nachteil der anderen Verkäufer auf dem Marktplatz.


    Amazon könne so beispielsweise seine Angebote auf diejenigen Produkte einer Kategorie konzentrieren, die sich am besten verkauften und seine Angebote auf der Grundlage nicht-öffentlicher Daten konkurrierender Verkäufer anpassen.


    "Daten über die Tätigkeit unabhängiger Verkäufer sollten von Amazon nicht zum eigenen Vorteil genutzt werden, wenn das Unternehmen mit diesen Verkäufern konkurriert", kommentierte die zuständige Vizepräsidentin der EU-Kommission, Margrethe Vestager. Die Wettbewerbsbedingungen auf der Amazon- Plattform müssten fair sein./aha/DP/fba


    (AWP)

  • Verdi: Erneut Streiks bei Amazon in Deutschland - Online-Händler gelassen


    Mit mehrtägigen Streiks beim Online-Händler Amazon will die Gewerkschaft Verdi im jahrelangen Kampf für einen Tarifvertrag erneut Druck machen. Rund um den umsatzstarken Einkaufstag "Black Friday" hat die Gewerkschaft an sieben deutschen Versandzentren zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen.


    26.11.2020 06:38


    Mit Beginn der Nachtschicht von Mittwoch auf Donnerstag seien Beschäftigte in Leipzig (Sachsen), Bad Hersfeld (Hessen/zwei Standorte), Rheinberg, Werne (beide NRW), Graben bei Augsburg (Bayern) und Koblenz (Rheinland-Pfalz) zu einem dreitägigen Streik aufgerufen worden, teilte Verdi mit. Ziel sei die Anerkennung der Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels durch Amazon sowie der Abschluss eines Tarifvertrags für gute und gesunde Arbeit.


    Bei Amazon hiess es zu ähnlichen Aktionen in der Vergangenheit stets, Kunden würden nichts davon spüren. Pakete kämen pünktlich an, der Grossteil der Mitarbeiter kümmere sich wie üblich um Kundenbestellungen. Mit Blick auf die geplanten neuen Verdi-Proteste sagte ein Amazon-Sprecher in Koblenz, die Teams konzentrierten sich ach aktuell "darauf, die Pakete zum Kunden zu bringen". Auswirkungen auf Kundenlieferungen hätten die Aktionen in der Vergangenheit nicht gehabt.


    Bei Amazon wird seit Mai 2013 in Deutschland immer wieder gestreikt - ohne dass es in dem festgefahrenen Konflikt zu greifbaren Ergebnissen gekommen wäre. Verdi ruft regelmässig zu Arbeitsniederlegungen auf - etwa im Weihnachtsgeschäft oder an Schnäppchen-Tagen wie "Black Friday" und "Cyber Monday". Die Gewerkschaft verlangt die Aufnahme von Tarifverhandlungen. Amazon lehnt das mit dem Argument ab, dass das Unternehmen eine Bezahlung am oberen Ende des Branchenüblichen in der Logistik anbiete, zudem gebe es Karriere-Chancen und viele Extras.


    Seit Jahren werde die geforderte tarifvertragliche und existenzsichernde Entlohnung abgelehnt, kritisiert Verdi-Vertreter Orhan Akman: "Gleichzeitig macht der Konzern mit dem reichsten Mann der Welt an der Spitze durch Coronavirus-Pandemie, "Black Friday", "Cyber Monday" und im Weihnachtsgeschäft riesige zusätzliche Milliardengewinne."


    Amazon betreibt in Deutschland nach eigenen Angaben 15 Logistikzentren an 14 Standorten mit rund 16 000 festangestellten Beschäftigten. Amazon sei ein fairer Arbeitgeber, macht der Online-Händler geltend. Die Logistikmitarbeiter erhielten "ein sehr wettbewerbsfähiges Lohnpaket".


    Der Konzern des US-Milliardärs Jeff Bezos hat seine Mitarbeiterzahl in den vergangenen Jahren vervielfacht. Auseinandersetzungen mit den Gewerkschaften gibt es nicht nur in Deutschland. Das Unternehmen lehnt Tarifverträge grundsätzlich ab. Bezos gilt nach verschiedenen Vermögensschätzungen als der reichste Mensch der Welt./sl/DP/he


    (AWP)

  • Amazon AWS will auch ohne Cloud wachsen


    AWS, die Tochter für Cloudcomputing des Onlineriesen Amazon , verändert ihre Geschäftsstrategie: Statt reiner Online-Dienste wird in Zukunft nicht nur zusätzlich Hardware an die Kunden verkauft, sondern auch Software, die diese in ihren eigenen Rechenzentren betreiben können. Das kündigte AWS-Chef Andy Jassy am Dienstag (Ortszeit) auf der Hausmesse re:invent an, die dieses Jahr erstmals ausschliesslich online stattfindet.


    02.12.2020 09:54


    Dazu wird AWS zwei Offline-Dienste einführen ("ECS Anywhere" und "EKS Anywhere"). Mit den neuen Services lassen sich nun Anwendungen für Cloud und Rechenzentrum gleichzeitig verwalten und betreiben. "AWS wird immer mehr zu einem klassischen IT-Anbieter wie IBM , Oracle oder HP Inc -Enterprise", fasst Analyst Holger Müller von Constellation die Entwicklung zusammen.


    Damit räumt AWS-Chef Jassy auch ein, dass IBM, Google und Microsoft Recht hatten, als sie ihre Entwicklungen frühzeitig auf eine neue "Multicloud" und "Hybridcloud"-Welt ausgerichtet haben. Hier verteilt ein Kunde seine gesamte IT auf die Dienste vieler Cloudanbieter, statt nur einen zu beauftragen. Jassy war diesen Weg nur zögerlich gegangen. AWS wollte seine Kunden gerne allein haben.


    Da aber vor allem IBM mit dem Konzept erfolgreich war, musste AWS handeln. Die Corona-Pandemie hat nicht nur insgesamt die Abwanderung von Unternehmen und Institutionen weltweit in die Cloud beschleunigt, sondern zugleich in die Multi- und Hybridcloud-Welt. In diesen Markt will Jassy jetzt mit Macht vorstossen.


    Auch wenn AWS mit 45 Prozent Marktanteil mit Abstand Cloud-Weltmarktführer ist, waren die Wachstumsraten von zuletzt 29 Prozent auf 11,6 Milliarden Dollar im dritten Quartal eher ernüchternd. Das war, trotz Corona-Boom, das geringste Wachstum seit 2015. Die Verfolger können aufholen, Microsoft, die Nummer zwei, wuchs im selben Quartal um 45 Prozent, wenn auch auf geringerer Basis. Amazon-Chef Jeff Bezos zählt auf die Gewinne von AWS. Jassy liefert über 50 Prozent des operativen Ergebnisses des Amazon-Konzerns. Er finanziert die ehrgeizigen Wachstumspläne von Bezos./fm/DP/eas


    (AWP)