Dufry tritt Leerverkäufern kräftig ans Schienbein
Der Internet-Riese Alibaba steigt mit knapp 10 Prozent beim hochverschuldeten Reisehandelskonzern Dufry ein. Ein Grund mehr für die Leerverkäufer, nervös zu werden.
05.10.2020 08:12
Von Lorenz Burkhalter
Noch am Freitag sah alles danach aus, als ob die Leerverkäufer bei Dufry ein leichtes Spiel hätten. Und nun das: Der Reisehandelskonzern aus Basel holt den Internet-Riesen Alibaba als neuen Joint-Venture-Partner und Grossaktionär mit an Bord. Die Chinesen werden sich mit knapp 10 Prozent an Dufry beteiligen.
Alleine schon der Name Alibaba lässt die Anlegerherzen am frühen Montagmorgen höher schlagen. Im vorbörslichen Handel von Julius Bär gewinnt die Dufry-Aktie zur Stunde 1,6 Prozent auf einen Mittelkurs von 28,45 Franken. Sehr zum Nachteil der Leerverkäufer. Denn Schätzungen zufolge wetten sie noch immer mit knapp 8 Prozent aller ausstehenden Titel gegen den hochverschuldeten Reisehandelskonzern.
Börsenschlusslicht Dufry
Alibaba ist nach Advent International schon der zweite namhafte Investor, der sich im Rahmen der geplanten Kapitalerhöhung an Dufry beteiligen will. Was die Kapitalerhöhung anbetrifft, so wird diese nun von ursprünglich 500 auf 700 Millionen Franken aufgestockt.
Das Interesse ausländischer Investoren kommt nicht von ungefähr. Mit einem Minus von gut 70 Prozent seit Jahresbeginn wird Dufry am Schweizer Aktienmarkt die undankbare Rolle des diesjährigen Börsenschlusslichts zuteil.