• Endlich zahlt sich die Geduld aus Burgdorf (awp) - Das Medizinaltechnik-Unternehmen Ypsomed hat im ersten Semester des Geschäftsjahres 2022/23 die Verkäufe gesteigert und den Gewinn mehr als verdoppelt. Dies ist vor allem dem wachsenden Pen-Geschäft zuzuschreiben.

    Der Umsatz stieg im Ende September abgeschlossenen Halbjahr um 9,7 Prozent auf 244,2 Millionen Franken, wie das Burgdorfer Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Dabei legte das Geschäft mit den Pens um knapp 26 zu, was in der Division Delivery Systems zu einem Wachstum von knapp 22 Prozent auf 143,7 Millionen führte. Im Bereich Diabetes Care ging der Umsatz dagegen um 3,4 Prozent auf 92,0 Millionen zurück.

    Gleichzeitig konnte Ypsomed die Profitabilität deutlich verbessern. Das Betriebsergebnis (EBIT) lag mit 19,4 Millionen Franken fast doppelt so hoch und der Reingewinn konnte mit 15,4 Millionen gar mehr als verdoppelt werden.

    Damit schnitt Ypsomed beim Umsatz etwas unter Erwartungen der Analysten ab. Auf Gewinnebene wurden die Erwartungen aber übertroffen.

    Pen-Geschäft treibt den Gewinn

    Das Unternehmen führt die Gewinnsteigerung vornehmlich auf die positive Entwicklung im Pen-Geschäft zurück. Der Mehrumsatz und die sehr hohe Produktionsauslastung in der Schweiz hätten bei den Pen-Systemen erfreulich zum Ergebnis beigetragen. Hinzu gekommen seien höhere Erträge aus dem Projektgeschäft, heisst es.

    Den Umsatzrückgang in der Diabetes Care-Division begründet die Gruppe hauptsächlich mit einer negativen Geschäftsentwicklung der übernommenen DiaExpert in Deutschland. Der Umsatz mit Insulinpumpen der Marke "Ypsopump" sei aber um erfreuliche 32 Prozent gewachsen.

    Gewinn soll weiter zulegen

    Für das weitere Geschäftsjahr 2022/23 zeigt sich das Medizinaltechnik-Unternehmen positiv gestimmt. Beim Umsatz wird für das fortgeführte Geschäft ein Wachstum im Rahmen des Vorjahres erwartet - im Geschäftsjahr 2021/22 stieg der Umsatz um 15,5 Prozent.

    Das Geschäft von Ypsomed sei weniger stark von makroökonomischen Zyklen abhängig, da das Unternehmen Produkte für Menschen mit chronischen Krankheiten anbiete, wird CEO Simon Michel in der Mitteilung zitiert. Dabei bewährten sich die automatisierten, skalierbaren und vertikal integrierten Prozesse. Sie ermöglichten ein Wachstum bei einer gleichzeitig steigenden Profitabilität, so der Ypsomed-Chef weiter.

    Das Unternehmen erwartet für das laufende Geschäftsjahr denn auch eine signifikante Verbesserung des EBIT von mindestens 50 Prozent. Und im Geschäftsjahr 2023/24 will Ypsomed das Betriebsergebnis gegenüber dem Vorjahr gar verdoppeln. Damit bestätigt das Medizinaltechnik-Unternehmen seine bisherige Zielsetzung.

    jl/rw

  • Ypsomed und CamDiab lancieren System für Insulingabe mit neuem Abbott-Sensor

    Ypsomed und der britische Partner CamDiab lancieren das erste System für die automatisierte Insulingabe mit einem Sensor des US-Partners Abbott. Der "FreeStyle Libre 3 Sensor" von Abbott könne nun für das "mylife Loop"-System in Deutschland angewendet werden, heisst es in einer Mitteilung vom Freitag. Damit sollen Menschen mit Typ-1-Diabetes ihren Blutzuckerspiegel besser kontrollieren können.


    25.11.2022 07:58


    Mit der "mylife Loop"-Lösung werde der Blutzuckerspiegel kontinuierlich überwacht und die nötige Insulinmenge wird automatisch berechnet und zur richtigen Zeit verabreicht. Nachdem der "FreeSyle Libre 3-Sensor" nun für das Angebot zugelassen sei, gebe es nun die Wahl zwischen zwei Sensoren. Derzeit ist die integrierte Lösung in Deutschland für Android verfügbar, weitere europäische Länder sowie eine iOS-Version sollen im kommenden Jahr folgen.

    Ypsomed hatte über eine Partnerschaft mit CamDiab und Abbott bereits in der Vergangenheit informiert.

    dm/ys

    (AWP)

  • Ypsomed muss für US-Lancierung der Ypsopump neuen Partner suchen

    Herber Rückschlag für das Medizinaltechnikunternehmen Ypsomed: Der für die geplante Markteinführung der Insulinpumpe "Ypsopump" in den USA gewonnene Partner Eli Lilly zieht sich vom Vorhaben zurück. Nun müssen die Burgdorfer nach einem neuen Partner suchen.


    09.12.2022 08:07


    Eli Lilly habe vor, das Projekt mit Ypsomed für den Eintritt in den US-Insulinpumpenmarkt bis 2026 einzustellen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Der US-Konzern fokussiere sich auf sein Medikamentenportfolio und stelle daher seine Ambitionen für den Einstieg ins Insulinpumpengeschäft ein.

    Eli Lilly hätte für die noch nicht zugelassene "Ypsopump" zum Türöffner im US-Markt werden sollen. Das hatten die beiden Partner vor rund zwei Jahren angekündigt. Doch nun kommt alles anders. Ypsomed sucht jetzt nach neuen Partnern und führt den Angaben zufolge Gespräche mit "anderen interessierten Parteien".

    Entwicklungskosten abschreiben

    Denn es sei weiterhin geplant, die eigens entwickelte Insulinpumpe an den US-amerikanischen Markt zu bringen, erklärte Ypsomed. Das Unternehmen will dazu wie vorgesehen in der zweiten Jahreshälfte 2023 die Zulassungsunterlagen bei der Gesundheitsbehörde FDA einreichen. Die Pumpe sei "sehr attraktiv" für den US-Markt, ist man nach wie vor überzeugt.

    Allerdings hat der Rückzug von Eli Lilly auch finanzielle Folgen: Ypsomed muss im laufenden Geschäftsjahr 2022/23 möglicherweise Entwicklungskosten im einstelligen Millionenbereich abschreiben. An den Prognosen für das Geschäftsjahr 2023/24 hält Ypsomed derweil fest: Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT soll 90 Millionen Franken erreichen.

    mk/ra

    (AWP)

  • Ypsomed startet Bau von Produktionswerk im Industriepark Changzhou in China

    Beim Medtech-Unternehmen Ypsomed ist der Spatenstich für ein neues Produktionswerk in China erfolgt. Die Produktion soll voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2024 starten.


    27.04.2023 08:05


    "Um den rasant wachsenden chinesischen Markt für Injektionssysteme effizient bedienen zu können, investiert Ypsomed in das neue Produktionswerk in einer ersten Phase über 35 Millionen Franken", teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Es würden damit keine Kapazitäten aus Europa verschoben, sondern Kapazitäten erweitert, wird betont.


    Beim Standort für das neue Werk handelt es sich um den Industriepark Changzhou, welcher den Angaben zufolge auf die Hightech-Industrie ausgerichtet ist und über 10'000 Unternehmen beherbergt, davon rund 1500 aus dem Ausland. Ypsomed rechnet mit einer Bauzeit von rund einem Jahr und der Aufnahme des Betriebs voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2024.


    In Changzhou sollen dann Injektionssysteme für den chinesischen Markt hergestellt werden, und neben der Produktion würden auch Lager und Qualitätskontrolle beheimatet sein. Das Werk werde mit denselben Maschinen und Anlagen ausgestattet wie die Werke in der Schweiz und in Deutschland, heisst es.


    Ypsomed beliefere den chinesischen Markt bereits seit über 15 Jahren mit Produkten im Bereich Selbstmedikation bei Diabetes. In Zukunft würden Pharmaunternehmen auch in China vermehrt Einwegprodukte einsetzen. Das Geschäft mit Einwegprodukten sei jedoch volumenintensiver, weshalb die Nähe der Produktion zum Lieferort gesucht werde.

    ys/kw

    (AWP)

  • Ypsomed erweitert Produktion in Schwerin

    Das Medizintechnikunternehmen Ypsomed baut in Schwerin eine neue Produktionshalle. Damit sollen 40 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Der Baubeginn ist im Juni vorgesehen. Nach einjähriger Bauzeit soll die Fertigung aufgenommen werden.


    09.05.2023 07:43


    Mit dem Ausbau werde Ypsomed in Schwerin über 250 Millionen Infusionssets, Pens und Autoinjektoren herstellen können. Mit dem Neubau sollen 3300 Quadratmeter zusätzliche Produktionsfläche und weitere 1600 Quadratmeter für Lagerkapazitäten und Logistik entstehen, teilte Ypsomed am Dienstag mit. Derzeit sind es 13'500 Quadratmeter Produktions- und 4250 Quadratmeter Lagerfläche. Aktuell seien 150 Mitarbeitende bei der Ypsomed Produktion GmbH in Schwerin beschäftigt.

    pre/ra

    (AWP)

  • Ypsomed stellt nach verdoppeltem Ergebnis höhere Dividende in Aussicht

    Das Medizinaltechnik-Unternehmen Ypsomed hat das Geschäftsjahr 2022/23 erfolgreich abgeschlossen. Für das laufende Jahr stellt die Gesellschaft weiteres Wachstum in Aussicht.


    24.05.2023 07:58


    Den Umsatz beziffert Ypsomed in einer Medienmitteilung vom Mittwoch auf 497,5 Millionen Franken, ein Plus von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Währungsbereinigt lag das Plus bei 10 Prozent. In diesen Zahlen ist die Tochter Diaexpert allerdings nur für neun Monate berücksichtigt. Ypsomed hatte die Fach- und Versandhändlerin für Diabetiker mit Fokus auf Insulinpumpen per Ende 2022 verkauft.


    Derweil lag der Umsatz aus dem fortgeführten Geschäft bei 440,5 Millionen Franken, was um 16 Prozent über dem Vorjahreswert lag. Zu konstanten Wechselkursen hätte das Plus bei 19 Prozent gelegen.


    Von den beiden Sparten steuerte die Division Delivery Systems 307,8 Millionen Franken bei, eine Zunahme um knapp 19 Prozent. Im Bereich Diabetes Care ging der Umsatz um gut 7 Prozent auf 173,5 Millionen zurück. Ohne den Beitrag der verkauften Tochter kam er bei 116,6 Millionen Franken zu liegen.


    Ergebnis verdoppelt

    Auf Ergebnisseite erzielte Ypsomed ein Betriebsergebnis (EBIT) von 60,6 Millionen Franken. Gegenüber den 28,6 Millionen aus dem Vorjahr hat Ypsomed den operativen Gewinn damit mehr als verdoppelt. Hierin enthalten ist unter anderem ein Buchgewinn von 17 Millionen.


    Der Reingewinn wiederum verdoppelte sich ebenfalls auf 51,3 Millionen Franken. Die Aktionäre sollen denn auch in den Genuss einer höheren Dividende kommen. Konkret schlägt Ypsomed die Erhöhung auf 1,30 Franken je Aktie vor nach 0,60 Franken im Vorjahr. Sie soll zur Hälfte jeweils aus Reserven aus Kapitaleinlagen und Gewinnreserven ausgeschüttet werden.


    Mit den vorgelegten Zahlen hat Ypsomed beim Umsatz die Erwartungen der Analysten erfüllt. Auf Gewinnebene wurden die Erwartungen aber übertroffen.


    Das Unternehmen führt die Entwicklung im vergangenen Geschäftsjahr vornehmlich auf das Geschäft mit eigenen Pens und Autoinjektoren zurück. Auch gelang es der Gruppe im vergangenen Geschäftsjahr weitere 35 Projektaufträge in verschiedenen Indikationen abzuschliessen, wie Ypsomed weiter mitteilte.


    Weiteres Wachstum geplant

    Den Umsatzrückgang in der Diabetes Care-Division begründet die Gruppe vor allem mit dem Verkauf der Tochter Diaexpert. Denn im fortgeführten Geschäft erzielte die Gruppe ein Wachstum von etwas mehr als 13 Prozent.


    Für das bereits angelaufene Geschäftsjahr 2023/24 zeigt sich das Medizinaltechnik-Unternehmen anhaltend zuversichtlich. Beim Umsatz wird für das fortgeführte Geschäft ein Wachstum von rund 25 Prozent erwartet. Auf Stufe EBIT peilt Ypsomed ein Betriebsergebnis von mindestens 90 Millionen Franken an.

    hr/tt

    (AWP)