SIX Securities darf Transaktionsregister nach FINMA-Genehmigung lancieren 13.03.2017 18:30 Zürich (awp) - Die zur SIX Group gehörende SIX Securities Services erhält grünes Licht für ihr Transaktionsregister SIX Trade Repository. Nachdem die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA das offizielle Transaktionsregister für den Schweizer Derivatehandel genehmigt habe, werde das Transaktionsregister für die Schweiz lanciert, teilt der Anbieter von nachbörslichen Dienstleistungen am Montag mit. Das SIX Trade Repository werde seit Januar 2016 von über 50 bedeutenden Finanzinstituten, Hedgefondsmanagern und traditionellen Fondsmanagern getestet. Die FINMA-Entscheidung bedeute nun, dass die Kunden demnächst das formelle Onboarding beginnen und sich auf die Frist zur Meldung von Derivattransaktionen gemäss Finanzmarktinfrastrukturgesetz (FinfraG) vorbereiten könnten. Sobald die speziellen Bedingungen erfüllt seien, werde die FINMA die endgültige Frist kommunizieren. Mit dem Aufbau und dem Betrieb des SIX Trade Repository werde ein weiterer Beitrag zur Steigerung der Attraktivität und des Werts des Schweizer Finanzplatzes geleistet, heisst es weiter. Der Produktionsstart des Systems ist für das dritte Quartal 2017 geplant. cf/cp (AWP)
CH-relevante Börsenthemen Jahr 2017
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Rentenreform: Mehrwertsteuer soll um 0,6% erhöht werden - 70 CHF bleiben drin 14.03.2017 22:41 Bern (awp/sda) - Bei der Reform der Altersvorsorge scheint doch ein Kompromiss möglich. Die Einigungskonferenz hat am Dienstagabend entschieden, die Mehrwertsteuer nur um 0,6% zu erhöhen. Beim AHV-Zuschlag hingegen ist sie hart geblieben. Sie schlägt den beiden Räten einen AHV-Zuschlag von 70 CHF und höhere Ehepaar-Renten vor, wie Ständerat Konrad Graber (CVP/LU), der die Einigungskonferenz präsidierte, vor den Bundeshausmedien erklärte. Damit sollen die Rentenausfälle ausgeglichen werden, die bei der Senkung des Umwandlungssatzes in der obligatorischen beruflichen Vorsorge entstehen. Damit übernahm die Einigungskonferenz in diesem Punkt das Konzept des Ständerats. CVP, SP und BDP, die diesem in der kleinen Kammer zum Durchbruch verholfen haben, stellen auch in der Einigungskonferenz die Mehrheit. Der Entscheid fiel laut Graber mit 14 zu 12 Stimmen. Der Nationalrat hatte stets auf einem Ausgleich in der zweiten Säule beharrt. Die Versicherten sollten mehr einzahlen, um später gleich viel Rente zu bekommen. Dieses Konzept ist mit dem Entscheid der Einigungskonferenz vom Tisch. BRÜCKE GEBAUT Bei der ebenfalls noch umstrittenen Erhöhung der Mehrwertsteuer setzte sich das Modell des Nationalrats durch, mit 14 zu 10 Stimmen bei 2 Enthaltungen. In den nächsten Jahren sollen zur Finanzierung der AHV 0,6% zusätzlich erhoben werden. Das bringt Zusatzeinnahmen von 2,14 Mrd CHF. Der Ständerat hatte sich für 1% eingesetzt, das wären 3,56 Mrd CHF zusätzlich. Laut Graber wird der AHV-Fonds im Jahr 2030 noch 97% einer Jahresausgabe enthalten. Es werde ohnehin nicht die letzte AHV-Reform sein, erklärte er. Spätestens per 2030 werde wieder ein neues Sozialversicherungspaket geschnürt werden müssen. OFFENE AUSGANGSLAGE Die Räte können diese Vorschläge nur annehmen oder ablehnen, aber nicht mehr ändern. Stimmt in einem Rat die Mehrheit dagegen, ist die Reform der Altersvorsorge vom Tisch. 12 Mitglieder der 26-köpfigen Einigungskonferenz wollen diesen Weg gehen. Mit dem überraschenden Kompromiss ist die Ausgangslage jedoch offen. SVP und FDP, die in der grossen Kammer die Mehrheit stellen, hatten sich entschieden gegen eine Mehrwertsteuererhöhung von mehr als 0,6% ausgesprochen. Dieses Anliegen konnten sie in der Einigungskonferenz trotz zahlenmässiger Unterlegenheit durchsetzen. Doch auch der AHV-Zuschlag von 70 CHF gilt ebenfalls als "rote Linie". Besser sei keine Reform als diese, war aus den beiden Fraktionen zu hören. Diese bringen im Nationalrat 101 Stimmen zusammen. Mit den Grünliberalen, die sich bisher ebenfalls heftig gegen den AHV-Zuschlag gewehrt haben, sind es sogar 108 Stimmen. ABWEICHLER ENTSCHEIDEN Wie geschlossen die Fraktionen stimmen, steht auf einem anderen Blatt. Vertreter der GLP haben schon vor Wochen durchblicken lassen, die bittere Pille notfalls doch zu schlucken. Nur etwas sei teurer als als der Zuschlag, nämlich gar keine Reform. Die beiden Lega-Vertreter in der SVP-Fraktion wollen dem AHV-Zuschlag ebenfalls zustimmen. Das Zünglein an der Waage könnten bei dieser Ausgangslage die Bauern spielen - sie profitieren mehr von einer AHV-Erhöhung als von einem Ausbau der Pensionskassen. Mehrere SVP-Vertreter haben sich bereits für die 70 CHF ausgesprochen, und Bauernverbandspräsident Markus Ritter (CVP/SG) kämpft um weitere Stimmen. Auch Verbandsdirektor Jacques Bourgeois (FDP/FR) und der Solothurner FDP-Nationalrat Kurt Fluri stimmen dem Zuschlag möglicherweise zu, wie sie dem "Blick" sagten. Abweichler stehen allerdings unter grossem Druck, da die Vorlage zum strategischen Geschäft erklärt wurde. Das bedeutet, dass Unzufriedene nicht gegen ihre Fraktion stimmen dürfen, sie können sich nur der Stimme enthalten. Damit kämen die 101 Stimmen nicht zusammen, die für das Lösen der Ausgabenbremse notwendig sind. LANGER WEG INS ZIEL Im Ständerat ist der Vorschlag der Einigungskonferenz kaum gefährdet. Kommt auch in Nationalrat eine Mehrheit zusammen, müsste die Vorlage noch die Schlussabstimmung vom Freitag überstehen. Sind diese Hürden geschafft, kommt die Reform der Altersvorsorge am 24. September an die Urne. Die Zustimmung von Volk und Ständen ist nötig, weil für eine Mehrwertsteuer-Erhöhung die Verfassung geändert werden muss. Da die Räte Verfassungs- und Gesetzesänderung verknüpft haben, gilt der Urnengang aber für die ganze Revision. Anfang 2018 sollen die Änderungen, die die AHV betreffen, in Kraft gesetzt werden. Auf den Zeitpunkt läuft die Zusatzfinanzierung der IV von 0,4 Mehrwertsteuerprozent aus. 0,1% werden Anfang 2018 für die Bahninfrastruktur erhöht, die übrigen 0,3% kommen nahtlos der AHV zu. Das ist ein Zustupf von rund 1 Mrd CHF, ohne dass die Konsumentinnen und Konsumenten etwas davon merken. Die Änderungen in der beruflichen Vorsorge treten 2019 in Kraft. Nicht mehr umstritten waren am Dienstag die Eckpunkte der Reform. Das Rentenalter wird flexibilisiert. Frauen arbeiten künftig in der Regel ebenfalls bis 65 Jahre. Der Mindestumwandlungssatz in der obligatorischen beruflichen Vorsorge sinkt von 6,8 auf 6,0%. (AWP)
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Schweizer Produzentenpreise sinken im Februar um 0,2% gegenüber dem Vormonat 15.03.2017 09:45 Neuenburg (awp) - Der Gesamtindex der Produzenten- und Importpreise (PPI) in der Schweiz ist im Februar 2017 im Vergleich zum Vormonat um 0,2% auf 100,3 Punkte gesunken. Während der Produzentenpreisindex um 0,4% sank, legte der Importpreisindex um 0,1% zu. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat (Februar 2016) stieg der Gesamtindex um 1,3%, bei 0,4% höheren Produzentenpreisen und 3,1% höheren Importpreisen. Die im Vergleich zum Vormonat tieferen Produzentenpreise führt das Bundesamt für Statistik (BFS) am Mittwoch auf sinkende Preise für Schrott, Mineralölprodukte und pharmazeutische Produkte zurück. Billiger wurde auch Elektrizität. Bei den Importpreisen seien insbesondere die Kosten für organische Produkte der chemischen Industrie gestiegen. Teurer wurden laut BFS auch Nichteisen-Metalle und daraus hergestellte Produkte. Preisrückgänge habe man dagegen für Treibstoff, Heizöl sowie Gummi- und Kunststoffprodukte beobachtet. ra/cp (AWP)
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US-Notenbank hebt Leitzins an 15.03.2017 19:05 WASHINGTON (awp international) - Die US-Notenbank Fed hat ihren Leitzins zum dritten Mal seit der Finanzkrise erhöht. Die Fed Funds Rate werde um 0,25 Prozentpunkte angehoben und liege künftig in einer Spanne zwischen 0,75 und 1,0 Prozent, teilten die Währungshüter am Mittwoch in Washington mit. Volkswirte und Finanzmärkte hatten mit dieser Entscheidung gerechnet. Die letzten beiden Anhebungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte erfolgten im Dezember 2015 und im Dezember 2016. Zuvor hatte der Zinssatz seit Ende 2008 - also kurz nachdem die weltweite Finanzkrise ihren Höhepunkt erreicht hatte - in der Spanne zwischen null und 0,25 Prozent gelegen./jsl/bgf/fbr (AWP)
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Nordkorea: Lage eskaliert
17. März 2017, 10:26 Uhr
US-Außenminister Tillerson in AsienNeue Eskalation zwischen USA und Nordkorea
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Dass du so einen Stuss hier überhaupt erwähnst. Wenn du Schiss hast, kauf dir einen ABC-Bunker.
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Bargeld bleibt in der Schweiz trotz Bankkarten gefragt 20.03.2017 11:45 Bern (awp/sda) - Schweizerinnen und Schweizer lieben Bargeld: Obwohl Debit- und Kreditkarten weit verbreitet sind, werden an Geldautomaten noch immer häufig Banknoten bezogen. Die Anzahl Transaktionen und das Volumen der abgehobenen Geldbeträge ist im vergangenen Jahrzehnt weiter gestiegen. Erst seit zwei Jahren gibt es eine leichte Abschwächung. Im Dezember 2016 wurde in der Schweiz 11 Millionen Mal mit einer Debitkarte an einem Geldautomaten Bargeld abgehoben. Gegenüber den beiden Vorjahren ist dies ein leichter Rückgang. Dies geht aus Zahlen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) hervor, die der Nachrichtenagentur sda vorliegen. Im Dezember 2015 gab es 11,17 Millionen Bargeldbezüge, im Dezember 2014 waren es 11,06 Millionen Transaktionen an Geldautomaten. Vergleicht man die Zahlen allerdings über einen Zeitraum von zehn Jahren, so stellt man einen starken Anstieg fest. 2006 hatten Konsumenten in der Schweiz 9 Millionen Mal Banknoten an Geldautomaten bezogen. Auch die Beträge, die mit Debitkarten abgehoben werden, sind kleiner geworden. Im Dezember 2016 waren es 2,735 Mrd CHF im Vergleich zu 2,743 Mrd im Vorjahresmonat. Aber auch hier ist - verglichen in einem Jahrzehnt - eine starke Zunahme zu beobachten: 2006 hatte das Niveau noch bei 2,181 Mrd gelegen. Zudem hat sich die durchschnittlich abgehobene Summe etwas vergrössert: Im Dezember 2016 belief sie sich auf 249 CHF, im Vergleich zu 241 CHF Ende 2006. NEGATIVZINSEN ERHÖHEN NACHFRAGE Allen Unkenrufen zum Trotz hat Bargeld offenbar noch immer eine grosse Zukunft vor sich. "Die Gerüchte über den Tod des Bargeldes sind stark übertrieben", sagte SNB-Vizepräsident Fritz Zurbrügg kürzlich in einer Rede. Er begründete dies damit, dass Zuverlässigkeit und Datenschutz die Nachfrage nach Bargeld aufrecht erhalten liessen. Zudem hat sich die Nachfrage nach Bargeld seit der Einführung von Negativzinsen erhöht. Ein Trend, den auch die Raiffeisenbank konstatiert. 2016 ist die Zahl der Bargeldbezüge um 1,3% gestiegen, nachdem 2015 noch ein leichtes Minus von 0,2% resultierte hatte. Kleiner wurde im Durchschnitt bei der Raiffeisen der bezogene Geldbetrag, wie Raiffeisen-Sprecher Philippe Thevoz gegenüber der sda sagt. ROMANDS MÖGEN CASH Bei der Postfinance ist die Zahl der Transaktionen an Postomaten bis 2014 stetig gewachsen. Aber in den letzten zwei Jahren habe der Trend ebenfalls leicht gedreht, stellt Postfinance-Sprecher Johannes Möri fest. Die Grossbanken machen die gleiche Beobachtung. Jean-Raphael Fontannaz, Sprecher der grössten Schweizer Bank UBS, hält zudem fest, dass die Geldautomaten in der französischsprachigen Schweiz öfter benutzt werden als in der deutschsprachigen Schweiz. Die sei vermutlich eine Frage der Mentalität. Bei der Raiffeisenbank stellt man ausserdem fest, dass in den ländlichen Gebieten mehr Bargeld bezogen und verwendet wird als in den Städten. Je nach Alter der Kunden unterscheiden sich auch die Geldbeträge. "Jüngere Menschen, die oft über weniger Mittel verfügen, beziehen meist kleinere Summen, sagt UBS-Sprecher Fontannaz. Jüngere Kunden zücken ferner auch eher ihre Debitkarte, um kleinere Posten bargeldlos zu begleichen, fügt Credit Suisse-Sprecher Jean-Paul Darbellay hinzu. SCHUTZ VOR DIEBSTAHL Darbellay zeigt sich überzeugt, dass der bargeldlose Zahlungsverkehr in der Schweiz sich in den kommenden Jahren stärker durchsetzen wird, vor allem mit kontaktlosen Zahlungen (ohne Pin-Code oder Unterschrift) oder mit Bezahl-Apps auf dem Smartphone. "In Skandinavien ist man beispielsweise schon so weit, dass einige Geschäfte gar kein Bargeld mehr akzeptieren. Die Idee dahinter ist, jeglichen Schwarzmarkt im voraus zu unterbinden", sagt Darbellay. Darüber hinaus erhöhe "Plastikgeld" die Sicherheit der Mitarbeiter, weil damit Diebstähle weniger attraktiv würden, ergänzt er. Pierre-Alain Leuenberger, Direktor der Neuenburger Kantonalbank, glaubt, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis sich das Vertrauen in "Plastikgeld" vollständig entwickelt hat und sich die Gewohnheiten der Konsumenten grundlegend geändert haben. Dies erkläre, warum einerseits der elektronische Zahlungsverkehr stark wachse und andererseits Bargeld als Zahlungsmittel weiterhin beliebt sei. (AWP)
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CS prognostiziert Verdoppelung der Krankenkassenprämien bis 2040 20.03.2017 10:14 Zürich (awp/sda) - Rund 70 Mrd CHF werden in der Schweiz jährlich für die Gesundheit ausgegeben. Das sind 11% der gesamten Wirtschaftsleistung. Laut der Credit Suisse dürfte dieser Anteil 2040 knapp 15% betragen wird. Die Grossbank geht in ihrem am Montag publizierten "Monitor Schweiz" davon aus, dass die Gesundheitskosten jährlich um über 3% steigen werden. Die Krankenkassenprämien pro Kopf würden sich damit bis 2040 fast verdoppeln - von derzeit durchschnittlich 274 CHF auf 517 CHF. Bereinigt um die generelle Teuerung entspreche dies einem Anstieg um 44%. Laut den Autoren der Studie sind die Gesundheitskosten in den vergangenen zehn Jahren um gut einen Drittel gestiegen. Entgegen der weitverbreiteten Annahme sei jedoch nicht die demografische Alterung hauptverantwortlich dafür gewesen. Hauptsächlich verursacht worden sei das Kostenwachstum durch den medizinischen Fortschritt, individuelle Mehrkosten und systembedingte Fehlanreize. ENORMER FACHKRÄFTEBEDARF Das Gesundheitswesen kostet aber nicht nur immer mehr, es leistet gemäss den CS-Ökonomen auch einen wichtigen Beitrag zur Beschäftigung und zum Wohlstand in der Schweiz. Bereits heute sei jede 10 Arbeitsstelle in diesem Sektor angesiedelt. Dieser Bedarf an Fachkräften werde in den nächsten Jahren noch zunehmen. Bis 2040 sei mit zusätzlichen 185'000 Vollzeitstellen zu rechnen - rund 50% mehr als heute. Laut den CS-Ökonomen könnten theoretisch rund 23% der Tätigkeiten im Gesundheitssektor im Rahmen der voranschreitenden Digitalisierung automatisiert werden. Damit würde der Fachkräftebedarf bis 2040 lediglich um 67'000 steigen. Eine vollständige Ausschöpfung des Automatisierungspotenzials halten die Ökonomen jedoch als "nicht realistisch". SPITALFINANZIERUNGEN NICHT GESICHERT Untersucht haben die Ökonomen im "Monitor Schweiz" auch den Investitionsbedarf der Spitäler und kommen dabei zum Schluss, dass die Finanzierung dieser Investitionen noch nicht gesichert ist. Laut Studienleiter Andreas Christen erreichen momentan nur etwa ein Viertel der Spitäler einen genügend hohen Gewinn zur nachhaltigen Finanzierung ihrer Infrastruktur. Seiner Ansicht nach ist jedoch langfristig nicht mit einer grossen Zahl von Spitalschliessungen zu rechnen. Vielmehr sei davon auszugehen, dass einzelne Kantone - entgegen den Intensionen der neuen Spitalfinanzierung - weiter stützend in den Markt eingreifen werden. Aus diesem Grund, aber auch wegen der steigenden Kosten, gelte es vermehrt neue Finanzierungsquellen zu erschliessen. Für öffentliche Spitäler sei beispielsweise die Finanzierung über die Finanzmärkte angesichts des Tiefzinsumfeldes derzeit attraktiv. ÄRZTEHÄUSER HABEN STARK ZUGENOMMEN Einer der am schnellsten wachsenden Bereiche im Gesundheitswesen sind laut den CS-Ökonomen die Ärztehäuser. Deren Zahl nahm zwischen 2011 und 2014 um 19% auf 1300 zu. Am grössten war das Wachstum in den Zentren. Ärztehäuser stellten sowohl für Patienten als auch für viele Ärzte eine attraktive Alternative zur klassischen Einzelpraxis dar, heisst es in der Studie. Patienten könnten von längeren Öffnungszeiten profitieren, Ärzte von flexibleren Arbeitszeiten und einer besseren Auslastung medizinischer Geräte. Weil in den nächsten Jahren viele ältere Ärzte pensioniert werden, gehen die Studienautoren davon aus, dass die Zahl der Ärztehäuser in den nächsten Jahren weiter wachsen wird. Die Sharing Economy, das Teilen statt Kaufen, werde auch im Gesundheitswesen immer mehr an Bedeutung gewinnen. (AWP)
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Seco senkt BIP-Prognosen für 2017 auf 1,6% - Prognose für 2018 unverändert 21.03.2017 08:15 Bern (awp) - Die Konjunkturperspektiven für die Schweiz haben sich laut den Ökonomen des Bundes für das laufende Jahr leicht verschlechter. Sie gehen nun von einem realen Wachstum des Bruttoinlandproduktes (BIP) von 1,6% aus, nachdem sie bisher ein Plus von 1,8% erwartet hatten. Die Prognose für 2018 wird bestätigt: Das Wachstum soll sich gegenüber 2017 leicht beschleunigen auf 1,9%. In der zweiten Jahreshälfte 2016 sei das Wachstum der Schweizer Wirtschaft zwar enttäuschend schwach ausgefallen. Die Vorlaufindikatoren zeigten aber klar nach oben, und von der Weltwirtschaft kämen positive Signale, begründet das Staatsekretariates für Wirtschaft (Seco) am Dienstag die Prognose. Die Senkung der Vorhersage wird mit einer "technischen Korrektur" erklärt, die sich aus dem schwunglosen Jahresende 2016 ergeben habe. In beiden Prognosejahren dürfte laut den Angaben die Inlandnachfrage massgebliche Wachstumsimpulse liefern, nachdem 2016 diesbezüglich eher durchwachsen gewesen sei. Begründet wird dies mit der erwarteten Erholung des Arbeitsmarktes und einem anhaltenden Bevölkerungswachstum. Angesichts noch voller Auftragsbücher im Hochbaugewerbe und öffentlicher Grossbauprojekte sollten zudem laut Seco die Bauinvestitionen in den kommenden Quartalen ebenfalls an Dynamik gewinnen. Die gestiegene Zuversicht der Schweizer Unternehmen lasse zudem eine moderate Steigerung der Ausrüstungsinvestitionen erwarten. Auch der Aussenhandel soll laut der Prognose in beiden Prognosejahren positiv zum BIP-Wachstum beitragen. Nach dem starken vergangenen Jahr sei jedoch mit einer gewissen Normalisierung hin zu moderateren Wachstumsraten zu rechnen. Wegen der konjunkturellen Erholung erwarten die Experten des Bundes ausserdem eine Belebung des Arbeitsmarktes. Die Arbeitslosenquote solle auf 3,2% im Jahresmittel 2017 und 3,1% im Jahresmittel 2018 zurückgehen. Das Seco betont in der Mitteilung auch diverse Risiken. Die grössten gingen nach wie vor von der politischen Unsicherheit aus. Insbesondere sei die Ausrichtung der US-amerikanischen Wirtschafts- und Handelspolitik bislang noch unklar. Auch die anstehenden Wahlen in Frankreich sowie latent bestehende Probleme des Bankensektors in Italien stellten Risikofaktoren dar. Ein wichtiges inländisches Risiko sei zudem eine mögliche Abschwächung der Baukonjunktur. Wegen der bereits steigenden Leerwohnungsziffern, der sich abschwächenden Netto-Migration sowie aufgrund der wohl ansteigenden Zinsenkönnte könne dieser Wirtschaftssektor in Mitleidenschaft gezogen werden. rw/uh (AWP)
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Uhrenexporte sinken im Februar weiterhin deutlich 21.03.2017 08:30 Biel (awp) - Die Schweizer Uhrenexporte sind im Monat Februar 2017 erneut deutlich zurückgegangen. Das Exportvolumen nahm gegenüber der Vorjahresperiode nominal um 10% auf 1,49 Mrd CHF ab, während real ein Minus von 7,8% resultierte, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Dienstag mitteilte. Arbeitstagsbereinigt betrug der Rückgang allerdings lediglich 6,2% (real: -3,9%) Dennoch setzt sich der schwache Trend aus dem Jahr 2016 im neu angelaufenen Jahr fort. Im Gesamtjahr 2016 sanken die Exporte nominal 9,9% auf 19,4 Mrd CHF (real: -15,3%). Und auch im ersten Monat 2017 war eine rückläufige Entwicklung von nominal 6,2% und real 7,7% auszumachen. mk/uh (AWP)
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Importe im Februar schwungvoller als Exporte 21.03.2017 08:30 Bern (awp) - Der Schweizer Aussenhandel hat im Februar in beide Verkehrsrichtungen zugelegt. Dabei haben sich die Importe jedoch schwungvoller entwickelt als die Exporte, wie die Eidgenössische Zollverwaltung am Dienstag mitteilt. Konkret erhöhten sich die Exporte arbeitstagbereinigt um 0,9% (real: -2,5%) auf 17,8 Mrd CHF. Die Importe nahmen gleichzeitig um +5,4% (real: -1,2%) auf 14,6 Mrd CHF zu. Die Handelsbilanz schloss somit mit einem Überschuss von 3,3 Mrd CHF. Positiv trugen laut den Angaben die Exporte von Metallen mit +10% und jene von Chemisch-Pharmazeutischen Produkten mit einer Zunahme von 4% bei. Hingegen belasteten die rückläufigen Ausfuhren von Uhren (-6%) sowie Bijouterie und Juwelierwaren (-21%) die Gesamtexporte. Bei den Einfuhren entwickelten sich die Energieträger (+38%) am stärksten, was laut der EZV jedoch vor allem preisbedingt war. Deutlich zugenommen habe ausserdem die Einfuhr von Fahrzeugen (+34%) sowie von chemisch-pharmazeutischen Produkten (+15%). Die Entwicklung bei den Fahrzeugen sei vor allem auf den Import dreier Verkehrsflugzeuge zurückzuführen, heisst es dazu. rw/gab (AWP)
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Noch sind die vor einem Rückschlag warnenden Stimmen zwar nicht verstummt. Aber sie werden immer leiser.
Jüngstes Beispiel sind die Strategen der Credit Suisse. Die amerikanische Leitbörse werde im Frühsommer ihren Höhepunkt erreichen und ab dann in eine Korrektur übergehen, so liess man die eigene Anlagekundschaft bisweilen wissen.
https://www.cash.ch/insider/cs…-mehr-zu-erwarten-1053405
Ja dann ist jetzt schon höchste Vorsicht geboten! -
US-Notenbanker Williams sieht 2017 drei oder mehr Zinsanhebungen 23.03.2017 17:52 FRANKFURT (awp international) - Der Chef der regionalen Notenbank von San Francisco, John Williams, sieht die US-Notenbank weiter auf Straffungskurs. Er könne sich für dieses Jahr drei oder sogar mehr Zinsanhebungen vorstellen, zitierte ihn das "Wall Street Journal" in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview. Allerdings hänge das Straffungstempo von der konjunkturellen Entwicklung ab. Die Verringerung der billionenschweren Notenbankbilanz - Folge der jahrelangen Geldschwemme - solle ab Jahresende angegangen werden. Die Federal Reserve signalisiert bisher drei Zinsanhebungen für das laufende Jahr. An den Finanzmärkten werden nach der jüngsten Zinsstraffung Anfang März ebenfalls zwei weitere Anhebungen erwartet. Die Reduzierung der Fed-Bilanz ist an den Märkten zurzeit noch kein grosses Thema. Die Notenbank will mit diesem Prozess beginnen, wenn die Zinsnormalisierung "auf gutem Wege" ist. So weit sei man noch nicht, sagte Williams dazu./bgf/das (AWP)
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SNB-Maechler: Zinsanhebung weiter sehr unwahrscheinlich 28.03.2017 23:17 Zürich/Genf (awp) - Die Schweizerischen Nationalbank (SNB) will bei Bedarf weiter am Devisenmarkt intervenieren und an der Niedrigzinspolitik festhalten. "Wir setzen weiterhin auf Negativzinsen als Pfeiler unserer Geldpolitik, um die traditionelle Zinsdifferenz zu einigen unserer wichtigen Partner wiederherzustellen", sagte SNB-Direktoriumsmitglied Andrea Maechler laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag an einer Veranstaltung in Genf. "Solange die Zinsen um uns herum niedrig bleiben, (...) ist es sehr unwahrscheinlich, dass wir die Zinsen anheben können". Die SNB habe weiterhin bei Bedarf am Markt interveniert, um exzessivem Aufwertungsdruck auf den Franken entgegenzuwirken. Derzeit sei man nicht in einer Situation, in der überhaupt über eine Verkleinerung der Bilanz nachgedacht werde, so Maechler weiter. Der Franken sei weiter stark überbewertet und liege rund 10% über dem langfristigen Durchschnitt. Die weltweiten Unsicherheiten würden zunehmen, die Fundamentaldaten seien jedoch gut. Bei der jüngsten Zinsentscheidung sei die Inflation ein gewichtiger Grund gewesen, so das Direktoriumsmitglied weiter. Der Inflationsausblick bleibe unsicher. yr (AWP)
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UBS-Konsumindikator steigt im Februar auf 1,50 Punkte 29.03.2017 08:30 Zürich (awp) - Der UBS-Konsumindikator ist im Februar erneut angestiegen. Er nahm verglichen mit Januar 2017 um 0,06 auf 1,50 Indexpunkte zu. Dies lasse auf einen soliden privaten Konsum im ersten Quartal schliessen, teilen die Ökonomen der Grossbank am Mittwoch mit. Der Anstieg sei vom Inlandtourismus getrieben worden, heisst es zur Begründung. So hätten die Hotellogiernächte gegenüber dem Vorjahresmonat ein spürbares Plus von 5,5% verzeichnet; der schneereiche Januar und die beginnenden Sportferien hätten viele Schweizer in die Berge gelockt. Wegen des milden Wetters im Vorjahresmonat sollte das Wachstum laut den UBS-Ökonomen zwar nicht überschätzt werden. Der Inlandtourismus habe gleichwohl nach seiner Talfahrt nach dem Frankenschock die Talsohle durchschritten und das Niveau von 2014 wieder erreicht, wird betont. Auf dem Automobilmarkt sei ebenfalls ein positiver Trend erkennbar gewesen, heisst es weiter. So hätten im Vorjahresvergleich die Neuimmatrikulationen von Autos mit 0,7% leicht zugenommen. Auf der anderen Seite habe die negative Stimmung im Detailhandel den Anstieg des Indikators gebremst, schreiben die Experten. So mahne der Rückgang des KOF-Index für die Stimmung im Detailhandel von -3 auf -12 Punkte zur Vorsicht. Der Konsumindikator zeigt mit einem Vorlauf von einem bis drei Monaten auf die offiziellen Zahlen die Entwicklung des Privatkonsums in der Schweiz an. Dieser ist mit einem Anteil von gut 50% die mit Abstand wichtigste Komponente des Schweizer Bruttoinlandprodukts. Berechnet wird der Vorlaufindikator aus sechs konsumnahen Komponenten. rw/cf (AWP)
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Fed-Mitglied Williams schliesst mehr als drei Zinserhöhungen 2017 nicht aus 29.03.2017 19:41 NEW YORK (awp international) - Das US-Notenbankmitglied John Williams hat mehr als drei Zinserhöhungen in den USA in diesem Jahr nicht ausgeschlossen. Grundsätzlich gehe er noch von drei Zinsschritten insgesamt aus, sagte Williams am Mittwoch laut Redetext in New York. Allerdings könnte die Zahl der gemachten Zinsschritte am Ende des Jahres auch höher sein. Williams ist der Präsident der regionalen Notenbank von San Francisco. Zuvor hatte sich der US-Notenbanker Eric Rosengren für einen etwas steileren Zinspfad bei der künftigen Geldpolitik ausgesprochen. Das Anheben des Leitzinses sollte in diesem Jahr "regelmässiger" als zuletzt erfolgen, sagte Rosengren. Seiner Einschätzung nach wären insgesamt vier Zinsschritte im laufenden Jahr angemessen. Bisher werden von den US-Notenbankern in diesem Jahr im Mittel insgesamt drei Zinserhöhungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte erwartet. Zuletzt hatte die Fed Mitte März die Zinsen um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Die Fed Funds Rate, wie der Zins genannt wird, liegt damit in einer Spanne von 0,75 bis 1,0 Prozent./jkr/tos (AWP)
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Schweizer Top-CEO erhielten letztes Jahr 4,6% mehr Lohn - Kein Minder-Effekt 30.03.2017 13:06 Zürich (awp) - Die Chefs der grössten Schweizer Unternehmen haben im vergangenen Jahr mehr verdient als im Jahr davor. Laut einer Studie stehen die Saläre bis auf wenige Ausnahmen in einem Verhältnis zur Performance. Die Umsetzung der Minder-Initiative hatte auf die Höhe der Saläre keinen Einfluss. Die durchschnittliche Entlöhnung der SLI-CEO ist 2016 gegenüber dem Vorjahr um 4,6% auf 5,98 Mio CHF gestiegen, wie die Beratungsfirma Willis Towers Watson in einer am Donnerstag publizierten Studie berechnet hat. Berücksichtigt wurden dabei allerdings nur 22 der 30 SLI-Firmen. Beim Rest fehlen noch die Geschäftsberichte; oder aber ein Vergleich würde hinken, weil im Jahresverlauf ein CEO-Wechsel stattfand. Am grosszügigsten waren die UBS (13,40 Mio CHF), Novartis (11,75 Mio), die CS (11,21 Mio), Roche (10,95 Mio) und Nestlé (8,99 Mio), die tiefsten Entschädigungen gewährten Swisscom (1,50 Mio), Bâloise (1,96 Mio), Geberit (2,11 Mio), SGS (2,15 Mio) und Sika (3,23 Mio). CS ALS NEGATIVAUSREISSER, SWISSCOM ALS POSITIV Der Grundsatz, wonach nur bei guten Zahlen hohe Löhne bezahlt werden, stimme bei den meisten Konzernen, sagte Olaf Lang, Leiter "Talent&Rewards" bei Willis Towers Watson, am Donnerstag vor den Medien. Doch es gibt Ausreisser - negative und positive. So bezahlt die CS den dritthöchsten CEO-Lohn unter den SLI-Konzernen, obwohl die Grossbank das schlechteste operative Ergebnis aller untersuchten Firmen erzielte. "Ich kann mir gut vorstellen, dass die Stimmrechtsberater nun genau hinschauen werden und an der GV die Kritik gross sein wird, sagte Lang. Weitere negative Ausreisser sind laut der Studie Dufry, Actelion, Aryzta und Clariant. Auf der Gegenseite ragt die Swisscom als positiver Ausreisser hervor: Der Telekomanbieter bezahlte den tiefsten CEO-Lohn, obwohl die Gesellschaft den achthöchsten EBIT erzielte. Leicht positiv aus dem Rahmen fallen ausserdem Adecco, Kühne+Nagel, SGS und Swiss Life. Positiv würdigen die Studienverfasser ausserdem, dass nur in zwei Fällen (Novartis, Aryzta) trotz eines gegenüber dem Vorjahr tieferen EBIT ein höherer Lohn bezahlt wurde. "EINE BLACKBOX" Was die Struktur der Löhne betrifft, sei der langfristige Anteil mit 54% nach wie vor hoch, hiess es weiter. Der Grundlohn mache hingegen nur 27% und der Jahresbonus 19% aus. In anderen Ländern sei dies anders. Die Studienverfasser kritisierten generell, dass internationale Vergleiche schwierig seien. Denn die Schweiz hinke vielen Ländern in Sachen Transparenz hinterher. Laut Lang ist es zum Beispiel nicht möglich, die tatsächlich ausgezahlten Löhne zu eruieren. Denn welcher Anteil der variablen, langfristigen Vergütung schliesslich ausbezahlt werde, sei unbekannt. "Das ist eine Blackbox", sagte er. Laut Lang steht zudem fest, dass die Minder-Initiative keinen Einfluss auf die Höhe der CEO-Löhne hatte. "Das hat nicht viel gebracht", sagte er. Immerhin seien dank "Minder" Sonderzahlungen wie den "golden Handshakes" oder Transaktionszahlungen verschwunden. rw/cf (AWP)
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Einheitlicher Zahlungsverkehr birgt laut Studie Sparpotenzial für Unternehmen 30.03.2017 12:30 (Ausführliche Fassung ergänzt um Befunde der Studie) Zürich (awp) - Sieben verschiedene Einzahlungsscheine, unterschiedliche Lastschriftsysteme, hohe Transaktionskosten: All das soll dank der Harmonisierung des Zahlungsverkehrs bald der Vergangenheit angehören. Banken und Postfinance vereinheitlichen ihre Systeme bis Ende dieses Jahres. Das bisherige Zahlungssystem leide vor allem aufgrund von sieben verschiedenen Einzahlungsscheinen und unterschiedlichen Lastschriftsystemen an hohen Transaktionskosten, teilten die Finanzdienstleisterin SIX und die Bankeninitiative PaymentStandards.ch am Donnerstag anlässlich einer Medienkonferenz mit. Dies soll nun dank der Harmonisierung des Zahlungsverkehrs bald der Vergangenheit angehören. ZAHLUNGSPROZESS VOLLAUTOMATISIERT Die Umstellung betrifft auch Firmenkunden. Diese haben für die Anpassungen Zeit bis spätestens Mitte 2018. Konkret müssen Finanzinstitute und Unternehmen ihre Systeme auf die Norm ISO 20022 umstellen. Diese Norm definiert ein einheitliches Datenformat und damit eine Einheitssprache, die von allen Marktteilnehmern verstanden wird. Die EU hat ihren Euro-Zahlungsverkehr bereits 2014 auf diese Norm umgestellt, auch in Ländern wie Japan und Australien kommt sie zum Einsatz. Die unterschiedlichen Kontonummern der Schweizer Finanzinstitute werden bei der Umstellung durch die internationalen Kontonummern IBAN ersetzt. Im Zuge der Harmonisierung werden auch die unterschiedlichen Lastschriftverfahren der Postfinance und der anderen Banken vereinheitlicht. Der gesamte Zahlungsprozess vom Rechnungssteller zum Rechnungsempfänger soll standardisiert und durchgehend automatisiert werden. Darüber hinaus sollen auch die sieben verschiedenen Einzahlungsscheine verschwinden. Sie werden abgelöst von einem digital lesbaren QR-Code, der alle Daten für die Zahlung beinhaltet. Die QR-Rechnung kann allerdings erst eingeführt werden, wenn die Umstellung auf die Norm schweizweit abgeschlossen ist. Der genaue Zeitplan für die Einführung der QR-Rechnung soll am 27. April bekannt gegeben werden. GROSSES SPARPOTENZIAL FÜR KMU Die Einführung des neuen Zahlungsstandards ISO 20022 birgt zudem laut einer Studie von Deloitte ein Sparpotenzial für alle Schweizer Unternehmen von knapp 200 Mio CHF pro Jahr. Bei privaten Unternehmen sei zu erwarten, dass durch die Umstellung auf ISO 20022 vor allem Prozesskosten, aber auch Nachforschungsaufträge und Kapitalkosten substanziell reduziert werden, sagt Johannes Schlotmann, Studienleiter bei Deloitte. Konkret erwartet Deloitte durch die Harmonisierung des Zahlungsverkehrs ein jährliches Sparpotenzial von 197 Mio CHF für die insgesamt rund 567'000 privaten Unternehmen. Überproportional könnten zudem laut Studie KMUs profitieren, da diese im Vergleich zu Grosskonzernen einen vergleichsweise geringen Automatisierungsgrad im Zahlungsverkehr aufweisen, so Schlotmann. IN 2,5 JAHREN AMORTISIERT Allerdings hätten diese auch vergleichsweise höhere Kosten zu tragen, um den Zahlungsstandard ISO 20022 umzusetzen. Für alle am Schweizer Zahlungsverkehr beteiligten Akteure rechnet die Studie mit Umstellungskosten von rund 1 Mrd CHF. Etwa die Hälfte davon dürfte laut Schlotmann auf die privaten Unternehmen entfallen. Werden diese Kosten den möglichen Einsparungen gegenübergestellt, so sei von einer durchschnittlichen Amortisationszeit von 2,5 Jahren für private Unternehmen zu rechnen, resümiert Schlotmann. sta/cf (AWP)
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Schweizer Firmen rechnen mit einem gutem Exportjahr 2017 30.03.2017 12:00 Bern (awp/sda) - Schweizer Firmen sehen im laufenden Jahr bessere Absatzchancen in vielen Ländern. Vor allem aus Russland, Brasilien oder Japan werden wieder mehr Aufträge erwartet. In der Türkei dürfte sich die Lage hingegen drastisch verschlechtern. Dies geht aus einer Studie der Berner Fachhochschule und des Kreditversicherers Euler Hermes hervor. An der Umfrage haben mehr als 330 exportorientierte Schweizer Unternehmen teilgenommen. Anhaltende politische Unsicherheiten sind für die Exportentwicklung nicht förderlich, wie Stefan Ruf, Chef von Euler Hermes Schweiz, in der Mitteilung zitiert wird. Wegen der instabilen Lage seien die Exporterwartungen in der Türkei deshalb regelrecht abgestürzt. Auch in Grossbritannien rechnen die befragten Exporteure wegen der Risiken rund um den Brexit mit weniger Ausfuhren. Demgegenüber sind die Exporterwartungen für die USA trotz der unklaren Marschrichtung von US-Präsident Donald Trump auf einem hohen Niveau, wenn auch etwas weniger ausgeprägt als im Vorjahr. Vor allem aus China und Japan dürften die Ausfuhren ebenfalls weiter zulegen. Am stärksten verbesserte sich der Ausblick für Russland. Dank höherem Ölpreis und weniger Sanktionen haben dort die Exporterwartungen am stärksten zugelegt. Insgesamt dürften gemäss Schätzungen der Euler Hermes Gruppe die Exporte im laufenden Jahr um 7 Mrd CHF steigen. Der Euro-Franken Wechselkurs bleibe stabil bei etwa 1,07 CHF, sagte Ludovic Subran, Chefökonom der Euler Hermes Gruppe. Damit seien die Auswirkungen der abrupten Franken-Aufwertung vor zwei Jahren weitgehend vorüber. cf/ (AWP)