Schweizer Aktien und CHF, Oktober 2013

  • MarcusFabian hat am 19.10.2013 - 01:06 folgendes geschrieben:

    Quote

    in_God_we_trust hat am 18.10.2013 - 18:25 folgendes geschrieben:

    Das kann wegen der Zinsen nicht funktionieren smiley
    Es ist nämlich nie genug Geld da, um alle Schulden + Zinsen zu bezahlen. Denn Schulden und Geldmenge sind ja immer identisch.


    Betrachte es mal so: Die Schulden der ganzen Welt betragen derzeit etws über $60 Billionen.
    Frage: Wem schulden wir das Geld? Den Marsianern?

    Ich meine natürlich nicht die Schulden, sondern bloss das Haushaltsdefizit.


    Jemand, der erfolgreich sein will im Leben und in der Wirtschaft braucht bloss eine Formel zu wissen, nämlich dass


    Ertrag - Aufwand = Profit


    ist! (Wichtiger als E=Mc2 von Einstein).


    Das ist auch beim US Haushalt so. Diese einfache Formel aber wollen sie offenbar nicht kennen, obwohl (oder eben gerade weil?) es bei FED und Regierung so viele hochdotierte Harward absolvierte und doktorierte Pfeiffen gibt.

  • U.S. debt jumped a record $328 billion on Thursday, the first day the federal government was able to borrow money under the deal President Obama and Congress sealed this week.


    The debt now equals $17.075 trillion, according to figures the Treasury Department posted online on Friday.



    Freipass zum Geldausgeben bis in den Februar hinein (Debt Ceiling unlimited!):


    But under the terms of this week’s deal, Congress set a deadline instead of a dollar cap. That means debt will rise by as much as the government spends between now and the Feb. 7 deadline.



    Quelle:


    http://www.washingtontimes.com…tops-17-trillion-first-t/

  • in_God_we_trust hat am 19.10.2013 - 12:19 folgendes geschrieben:

    Quote

    Jemand, der erfolgreich sein will im Leben und in der Wirtschaft braucht bloss eine Formel zu wissen, nämlich dass


    Ertrag - Aufwand = Profit


    ist! (Wichtiger als E=Mc2 von Einstein).

    Im realen Leben eines Menschen und bei einem Unternehmen ist das so.
    Aber offenbar nicht in der Politik ;)


    Wenn die USA (als Ganzes) mehr importieren als exportieren, dann machen sie zwangsläufig Schulden. Und wenn das über Jahrzehnte hinweg passiert, dann häufen sich die Schulden immer weiter an, bis sie schliesslich unangenehm werden. Genau da stehen wir jetzt.


    Es stellt sich jetzt die Frage, wer diese Schulden innerhalb der USA hat. Ist es der Staat? die Privaten? die Realwirtschaft? die Finanzindustrie? Sicherlich eine wichtige Frage innerhalb der USA aber es löst das ursprüngliche Problem nicht, wenn die Schulden intern hin- und hergeschoben werden. Dem Ausland ist es auch egal, wer innerhalb der USA die Schulden hält. Sie wollen einfach eine Bezahlung.


    Global betrachtet müssten die USA jetzt damit beginnen, mehr zu exportieren als sie importieren, um somit die Schulden abzubauen. Das kann durch verringerten Import passieren (die Amis produzieren ihre Textilien und Elektrogeräte wieder im eigenen Land) oder durch vermehrten Export (wobei sich die Frage stellt, was das sein könnte).


    Es gab vor etwa 10 Jahren den Werbespruch einer Bank, die Privatkredite wie folgt anpries:

    Leben Sie jetzt, bezahlen sie später.


    Viele haben das getan. Konsumenten, Unternehmen, Staaten. Jetzt, 10 Jahre danach ist der Zeitpunkt gekommen, den die Werbung als "später" bezeichnete!



    Wer sich für Details interessiert, wie Schulden zurückgeführt werden können, dem empfehle ich diesen 14-seitigen Bericht von Allianz Global Investors


    Kurz zusammengefasst:


    Es geht darum, wie lange es dauern könnte, bis Deutschland bzw. die USA von der aktuellen Verschuldungsquote auf die Maastrich-Grenze von 60% Schulden/BSP herunterkommen.
    Dabei spielen 4 Faktoren eine Rolle:
    1. Die Inflation (Teuerung). Je höher die Inflation, um so schneller können die Staatsschulden abgebaut werden.
    2. Die Renditen auf Staatsanleihen: Je weniger der Staat auf seinen Schulden Zinsen zahlen muss, um so schneller schmilzt der Schuldenberg.
    3. Das Wirtschaftswachstum: Je höher das Wachstum um so höher die Steuereinnahmen um so schneller können Schulden abgebaut werden.
    4. Die primäre Staatsverschuldung (also Einnahmen minus Ausgaben, ohne Berücksichtigung von Zinszahlungen). Die primäre Staatsverschuldung muss bei Null sein. Steigt die Neuverschuldung wird der Abbau der Schulden verzögert bis verunmöglicht.

    Fazit des Artikels: Die Inflation und primäre Neuverschuldung spielen die Hauptrolle. Das Wirtschaftswachstum selbst hat nur einen untergeordneten Einfluss auf die Geschwindigkeit des Schuldenabbaus.

    Idealszenario aus Sicht des deutschen Staates: Wirtschaftswachstum 1.5%, Durchschnittliche Renditen auf Staatsanleihen 2%, Teuerung 6%, ausgeglichener Staatshaushalt ==> Per 2018 wird die 60% Verschuldungsgrenze erreicht.

    Dieselben Überlegungen für die USA: Wirtschaftswachstum 2%, Durchschnittliche Renditen 2%, ausgeglichener Haushalt, Teuerung 6% ==> 2022

  • Die Aktien steigen himmelwärts. Es ist zwar noch etwas früh, Entwarnung zu geben, aber das Gröbste scheint hinter uns zu sein. Scheint! Denn die Blätter fangen jetzt im Wald erst an zu fallen.


    Bis Mitte oder gar Ende November sollten wir noch eine oder gar zwei Kaufgelegenheiten sehen. Also Geduld, Cash in der Hinterhand bereithalten und beim nächsten Rücksetzer weiter noch etwas zukaufen! Aber immer im Hinterkopf haben, dass wir auf Allzeithöchsts stehen! Nicht übertreiben und nicht in Kaufrausch verfallen! Tiefs abwarten bevor man zukauft.


    Wenn die Aktien steigen, kann man sich still an den Gewinnen des bereits (in den letzten zwei Monaten) Gekauften freuen und wenn sie fallen kann man nach weiteren Schnäppchen Ausschau halten. Aber jetzt auf keinen Fall verkaufen! Wahrscheinlich wird der SMI bis Frühling gegen 9000 steigen, so Gott will.

  • portulac hat am 21.10.2013 - 13:27 folgendes geschrieben:

    Quote

    Jetzt kauf ich dann keine Aktien mehr am Morgen!


    Nun bin ich im Minus mit Ems, da hät ich wohl länger abwarten sollen.


    Stimmt es, dass man eher vor Börsenschluss kaufen sollte?

    Teetasse meint, am Abend sei besser.


    Wenn ich eine Aktie fair bewertet finde oder gar ein Schnäppchen, dann kaufe ich meist egal um welche Zeit. Denn schon oft ist es mir passiert, dass ich eine Aktie auf dem Radar hatte und schwupp war sie nur noch 5% teurer zu haben, so geschehen just vor ein paar Tagen mit Nestle. :(

  • portulac hat am 21.10.2013 - 13:27 folgendes geschrieben:

    Quote

    Jetzt kauf ich dann keine Aktien mehr am Morgen!


    Nun bin ich im Minus mit Ems, da hät ich wohl länger abwarten sollen.


    Stimmt es, dass man eher vor Börsenschluss kaufen sollte?

    Nein das ist zu verschieden, je nach Öffnung Börsen in Übersee. Ein kleiner Indikator, schau am Morgen bevor zu kaufen die US Futures an. Es könnte eine Richtung geben, ist aber nicht unbedingt wegweisend.

  • Schlechte US Jobdaten haben Aktien nach oben getrieben, dafür den Dollar unter 0.9 und Gold über 1330 und Treasuries hinauf getrieben! Tapering in weite Ferne gerückt.

  • Higher and higher: Aktien, Bonds, CHF/$, Gold, ...


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  • in_God_we_trust hat am 22.10.2013 - 14:46 folgendes geschrieben:

    Quote

    Schlechte US Jobdaten haben Aktien nach oben getrieben, dafür den Dollar unter 0.9 und Gold über 1330 und Treasuries hinauf getrieben! Tapering in weite Ferne gerückt.

    Was mich eigentlich an der ganzen Sache an den Börsen verstimmt (und deshalb bin ich auch als Bulle vorsichtig), desto schlechter die Wirtschaftsdaten, desto mehr steigt die Börse


    Früher als Unternehmer war ich froh mit guten Zahlen und teilte mit meinen Mitarbeitern den Benefiz nach Abzug von Reserven die ich bilden musste.


    Heute sind wir froh wenn die US Zahlen schlecht sind, heisst also der Staat hilft weiter mit Anleihenkäufen (Subventionierung). Dem sage ich schlicht Bevormundung. Wenn das nur gut geht auf Zeit.


    Mir soll es recht sein für den Moment, aber ich bleibe wachsam.

  • War doch immer so Gerard - bad news vom Arbeitsmarkt waren good News für den Aktienmarkt - bleiben doch die Zinsen tief, heute spricht man über Tapering, aber im Grunde geht`s immer noch und natürlich nur um die Zinsen!



    Freie Bahn für MF ;)



    Zur erinnern ist an den Ausspruch vom "grossen" Alan Greenspan! "Irrational exuberance"



    http://en.wikipedia.org/wiki/Irrational_exuberance



    Allerdings hat er diesen Satz am 5. Dez. 1996 gesagt und danach stiegen die Börsen munterst weiter für die nächsten 3 Jahre - Nasdaq noch verdreifacht! Also "rationales" agieren muss an der Börse nicht immer erfolgreich sein!

  • onenightinbangkok hat am 22.10.2013 - 20:00 folgendes geschrieben:

    Da hast du natürlich recht, aber nach unserem lieben Alan ging es nicht besonders gut!

  • Gerard hat am 22.10.2013 - 19:22 folgendes geschrieben:

    Quote

    Mir soll es recht sein für den Moment, aber ich bleibe wachsam.

    Genau. Natürlich müssen wir wachsam bleiben, sehr wachsam sogar! Aber nicht nur wachsam gegenüber Risiken, sondern auch wachsam gegenüber Chancen. Und da gratuliere ich Dir zu Deinem Erfolg mit Actelion!

  • onenightinbangkok hat am 22.10.2013 - 20:00 folgendes geschrieben:

    Ja, sehr gut gesagt. Kann ich unterschreiben. Was jetzt an der Börse abgeht, ist vermutlich nur noch zum Teil "rational". Insofern ist es noch rational, als die Börsen immer langsam ansteigen und wenn sie schneller ansteigen, wie jetzt, dann müssen wir Alltimehighs sehen, ohne Frage.


    Die Frage ist dann nur noch wie viel sie überschiessen können. Da wir jetzt Herbst haben, bin ich optimistisch, dass es noch bis in den Frühling hinein weiterüberschiesst. Aber früher oder später bekommen die Leute zitterige Hände und wenn dann jemand in der Totenstille "Bumm" flüstert, dann drücken alle gleichzeitig auf den "Sell" Knopf!

  • Die Studie der CS, dass der CHF unterbewertet ist, kommt gerade im richtigen Augenblick. Studien beweisen ja oft, was sich eben gerade in der Wirklichkeit beobachten lässt. Sie sind also, wenn nicht Gefälligkeitsstudien, dann Abbildungen einer Mode oder selbsterfüllende Prophezeihungen.


    Jetzt ist der $/CHF stark unter die 0.90 Marke gesunken. Ich vermute, dass ein Wiedererstarken über diese Schwelle von nun an auf starke Widerstände stossen wird, zumindest bis auf weiteres. Irgendwie erinnert mich die Situation an August 2011. Die Treasury Renditen (10y) fielen damals von 3% auf 2%, Gold stieg auf Alltimehigh 1900, $/CHF fiel auf ca. 0.75 und der SMI tauchte von 6000 auf 4800!

  • in_God_we_trust hat am 22.10.2013 - 21:26 folgendes geschrieben:

    Quote

    Gerard hat am 22.10.2013 - 19:22 folgendes geschrieben:

    Genau. Natürlich müssen wir wachsam bleiben, sehr wachsam sogar! Aber nicht nur wachsam gegenüber Risiken, sondern auch wachsam gegenüber Chancen. Und da gratuliere ich Dir zu Deinem Erfolg mit Actelion!

    Ich danke dir. Aber da braucht es viel Wachsamkeit (ich weiss nicht ob das Wort stimmt, ich bin nun mal französischsprechend).


    Was mir immer hilft in solchen Gegebenheiten ist eine Weisheit von Börsenguru Kostolany: Kaufe wenn alle verkaufen wollen und verkaufe wenn alle kaufen wollen (gestern 4x normaler Tagesumsatz von Actelion). Was jetzt der Kurs macht, ja nun, ich warte ab und weiss wann ich wieder einsteige. Im Sinne, dass die Börse nicht eine Einbahnstrasse ist.

  • Gerard hat am 22.10.2013 - 22:07 folgendes geschrieben:

    Quote

    Kostolany: Kaufe wenn alle verkaufen wollen und verkaufe wenn alle kaufen wollen (gestern 4x normaler Tagesumsatz von Actelion). Was jetzt der Kurs macht, ja nun, ich warte ab und weiss wann ich wieder einsteige. Im Sinne, dass die Börse nicht eine Einbahnstrasse ist.

    Der Immobilienmarkt in der Schweiz ist gegenwärtig ein "Verkäufermarkt", d.h. die Verkäufer fühlen sich wie die Fische im Wasser (und die Käufer wahrscheinlich wie eine Landratte auf See)! Aber dies wird einmal ändern.


    Aehnlich scheint es mir mit dem Aktienmarkt zu gehen. Langsam aber sicher wird das auch ein "Verkäufermarkt"! Deshalb habe ich bis jetzt mit grosser Mühe erst 30% in Aktien investiert, normalerweise sind es ca. 66%.


    Beide Märkte sind sehr Zinssensitiv. Wobei der Immobilienmarkt wohl früher auf steigende Zinsen reagieren wird als der Aktienmarkt. Oder irre ich mich da? Jedenfalls hat sich 1992 der Immobilienmarkt schnell zum "Käufermarkt" gewandelt, während die Aktien noch lange weitergestiegen sind.

  • IGwt

    Natürlich hast du recht und ich weiss aus Erfahrung wovon ich rede. Man kann politisch unternehmen was man will gegen eine Immobilienblase, kleine Wirkung. Die einzige Möglichkeit eine Immobilienblase richtig zu unterbinden, sind steigende Hypozinsen, da geht's direkt ans Portemonnaie. Und das ist Praxis. Heute ist kaufen mit wenig Geld billiger als Mieten. Das geht nicht noch lange weiter.


    Habe mich in diesem Forum schon zu diesem Thema geäussert, ob viele mich geglaubt haben, weiss ich nicht.


    Gute Nacht Gerard

  • Schöne Anleitung, wie man in 30 Jahren zum Milliardär wird:


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    Quelle:


    http://blog.bazonline.ch/never…-erklaert-die-wirtschaft/


    Viel Spass! :)

  • Wenn ich das obige Video recht verstanden habe, dann sind wir jetzt seit 2011 in der Reflations-Phase. Das würde bedeuten, dass die Assets 7 Jahre lang (bis 2018) steigen werden fast wie verrückt. Natürlich würde es kleinere Rückschläge geben (vermutlich 2015), vom kurzfristigen Zyklus verursacht. Nach 2018 würde die Wirtschaft weitere 50 Jahre gemähchlich ansteigen.