Der Börsengang des ikonischen Gitarrenherstellers rückt immer näher. Am Montag wurde die Preisspanne bekanntgegeben.
Neben Motorrädern von Harley-Davidson und Levi’s Blue Jeans zählen auch die E-Gitarren von Fender zu den Ikonen der amerikanischen Popkultur. Von Ausnahmekönnern wie Eric Clapton, Jimi Hendrix, Keith Richards oder Pete Townshend gespielt, hat vor allem die Stratocaster dazu beigetragen, das Gesicht der modernen Musik zu prägen. Bald können sich nun auch Privatanleger ein Stückchen Rockgeschichte ins Portfolio holen: In einer Eingabe an die US-Börsenaufsicht SEC gab Fender am Montag bekannt, die Aktien zum Preis von 13 bis 15 $ emittieren zu wollen. Der Börsengang – dessen genauer Termin allerdings noch nicht fixiert ist – rückt damit immer näher.
Das IPO (Initial Public Offering) wird von den fünf Finanzinstituten J.P. Morgan, William Blair, Robert W. Baird, Stifel Nicolaus und Wells Fargo durchgeführt. Über die Publikumsöffnung sollen ingesamt 10,7 Mio. Aktien auf den Markt gelangen. Der Konzern selbst veräussert 7,1 Mio. Titel. Die restlichen Valoren stammen von der Private-Equity-Gesellschaft Weston Presidio, deren Beteiligung sich von zurzeit über 40 auf unter 20% verringert. Auf Basis der angestrebten Preisspanne erhält Fender einen Börsenwert von knapp 400 Mio. $.
Eine Grösse im Musikinstrumentengeschäft
Rund 60% der Einnahmen erzielt das Unternehmen mit dem Verkauf von Saiteninstrumenten. Dazu zählen neben Fender auch andere bekannte Gitarrenmarken wie Charvel, Hamer oder Ovation. Weitere 12% tragen elektrische Verstärker bei. Der restliche Umsatz wird mit Perkussionsinstrumenten (Schlagzeuge) und musikalischem Zubehör wie Kabel, Saiten oder Tonabnehmern erzielt. Letztere Sparte ist primär dem 117 Mio. $ schweren Zukauf der Kaman Music Corporation anno 2007 zu verdanken.
Obwohl Fender im vergangenen Jahr nur knapp 700 Mio. $ umgesetzt hat, gehört sie im fragmentierten, rund 16 Mrd. $ schweren Weltmarkt für Musikinstrumente zu den grossen Nummern. Das Unternehmen setzt darauf, dass die Popularität gitarrenbasierter Musik auch in Zeiten elektronischer Spielformen nicht abebbt. Auch hofft man auf einen Gitarren-Boom in Schwellenländern wie China oder Indien.
Quelle: FuW, 10.7.2012