Zweitwohnungen

  • Initiative macht Chalet-Besitzer reicher
    Wer schon ein Chalet oder eine Ferienwohnung in einer Tourismusregion besitzt, sollte Franz Weber dankbar sein: Der Preis seiner Immobilie könnte explodieren.


    Die Annahme der Zweitwohnungs-Initiative mischt den Immobilienmarkt auf: Bestehende Zweitwohnungen dürften wohl zu deutlich höheren Preisen als früher verkauft werden, schreibt die Credit Suisse (CS) in einer ersten Analyse des Abstimmungsresultats. Allerdings werden nur noch wenige Immobilien auf den Markt kommen. Die Besitzer werden mit dem Verkauf zurückhaltend sein, wenn sie nicht mehr bauen können und es schwierig sein dürfte, ein neues Feriendomizil zu finden. http://www.20min.ch/finance/ne…Besitzer-reicher-18248234

  • Zersiedelung

    Ich befürchte, dass die Zersiedelung in den Alpen wird durch die Initiative noch ausgeprägter. In den Zentren der Alpen, also dort, wo jetzt schon ein Zweitwohnungsanteil von über 20 Prozent besteht, kann nicht mehr gebaut werden. Also wird jetzt dort gebaut, wo dieser Anteil noch nicht erreicht ist. Der Grund ist der: Wenn eine Nachfrage nach Zweitwohnungen in den Alpen besteht, kann sie nicht aufgehalten werden. Man wird dieser Nachfrage nachkommen. Die Frage ist wie. Man würde besser in den Zentren noch mehr verdichten und dafür jene Zonen, die noch unberührt sind, besser schützen.


    Die Erfahrung zeigt, dass totale Verbote das Gegenteil von dem bewirken können, was man mit dem Verbot beabsichtigt. Die Leute wollen Zweitwohnraum in den Alpen. Sie werden Ausweichmöglichkeiten finden. http://www.tagesschau.sf.tv/Na…sgepraegtere-Zersiedelung

  • «Schwammiger geht es nicht»

    Jean-Michel Cina über die Uvek-Aussagen zur Weber-Initiative


    Die Aussagen des Departements Leuthard über die rechtlichen Folgen der Zweitwohnungsinitiative seien unbrauchbar, sagt der Walliser Staatsrat Jean-Michel Cina.

    Können Sie die Folgen der Zweitwohnungsinitiative bereits abschätzen?

    Das ist schwierig, weil unklar ist, was noch gebaut werden kann: Werden vermietete Zweitwohnungen noch zulässig sein, so wie wir das fordern? Nach Schätzungen wird das Ende des klassischen Zweitwohnungsbaus im Wallis aber rund 4000 Arbeitsplätze kosten.

    Wie reagieren Sie als Volkswirtschaftsdirektor auf das Ja zur Initiative?

    Ich habe schon 2007 die Transformation vom Bautourismus zu einem Bewirtschaftungstourismus eingeleitet. Wir versuchen, die Auslastung bestehender Wohnungen gezielt zu verbessern. Unter anderem vergeben wir die «Lex Koller»-Bewilligungen prioritär an Resorts mit bewirtschafteten Wohnungen. Wir haben das Problem also sehr wohl erkannt. Ein so abrupter Stopp, wie ihn diese Initiative verlangt, ist für das Wallis aber schwer zu verkraften.

    Vielleicht profitieren die Hotels davon.

    Es gibt Leute, die wollen nicht in Hotels Ferien machen oder können es sich nicht leisten. Wir möchten hybride Beherbergungsformen fördern – also eine Kombination von Hotelzimmern und Ferienwohnungen. Ob die Initiative das noch erlaubt, ist aber ebenfalls offen.

    Am Donnerstag hat das Umweltdepartement (Uvek) ausgedeutscht, was der Entscheid für hängige Baugesuche bedeutet. Sind Sie mit den Erklärungenzufrieden?

    Überhaupt nicht. Das Communiqué des Uvek lässt mehr Fragen offen, als es beantwortet. Dass ab 2013 Baubewilligungen für Zweitwohnungen verboten sind, wissen wir selber. Die Frage ist, was bis Ende 2012 mit hängigen Baugesuchen passiert. Dazu schreibt das Uvek bloss, es sei «eine korrekte, pragmatische Lösung zu finden». Schwammiger geht es nicht! Für die Gemeinden ist diese Rechtsunsicherheit unmöglich.

    Nun muss der Bund die Ausführungsgesetze erlassen. Was wünschen Sie sich?

    Vor allem eine klare Definition, was eine Zweitwohnung ist. Weiter müssen der Bau von bewirtschafteten Zweitwohnungen sowie neue Beherbergungsformen möglich bleiben. Und ein Walliser in Genf, der die Erstwohnung seiner Eltern in Zermatt erbt, soll diese als Zweitwohnung behalten dürfen.

    Was erwarten Sie ausserdem vom Bund?

    Wir brauchen Unterstützung für den Transformationsprozess – etwa in Form von Beiträgen für neue Beherbergungsformen. Um den Bau von Resorts zu erleichtern, sollten auch raumplanerische Vorschriften flexibilisiert werden.

    Sie fordern finanzielle Unterstützung?

    Es könnten ja auch bestehende Kanäle wie die Hotelkredite neu für Resorts geöffnet werden. Auch Steuererleichterungen wären denkbar.

    Die Gebirgskantone könnten auch versuchen, die Verfassung erneut zu ändern.

    Das war kein Thema. Auch wir wollen den Tourismus neu ausrichten. Das Einzige, was wir wünschen, ist genügend Zeit dafür. Und wir bitten, dass man uns das Vertrauen neu schenkt, das wir durch gewisse Exzesse verspielt haben.

    http://www.nzz.ch/nachrichten/…_es_nicht_1.15832355.html

  • Zweitwohnungsinitiative bedrängt Mieter

    Zwei Wochen nach Annahme der Zweitwohnungsinitiative herrscht grosse Uneinigkeit darüber, wie das Volksbegehren umgesetzt werden soll. In einem Punkt sind sich aber alle einig: Die grossen Gewinner im Kampf gegen kalte Betten sind die Besitzer der rund 500 000 existierenden Zweitwohnungen.

    Mit dem eiligst verabschiedeten Erlass, dass die Initiative bereits mit dem Abstimmungssonntag in Kraft getreten sei, will das Departement Leuthard verhindern, dass bis zur definitiven Umsetzung massenhaft Baugesuche für neue Zweitwohnungen eingereicht werden. Doch es gibt andere Wege, um noch rasch zu einer Zweitwohnung zu kommen: mit der Umwandlung von warmen in kalte Betten.


    In Tourismusorten, die bereits über der 20-Prozent-Marke liegen, kann es für Vermieter verlockend sein, Mietobjekte in Ferienwohnungen zum Eigengebrauch umzuwandeln. Nur so stellen sie sicher, dass ihre Wohnung bei der anstehenden Totalerhebung der Wohnungen in der Schweiz den begehrten Status als Zweitwohnung erhält.


    Leidtragende sind die heutigen Mieter der Wohnungen: Riechen Hausbesitzer den Braten, droht in den nächsten Monaten Tausenden von Mietern die Kündigung wegen Eigenbedarf.


    Beim Mieterverband ist man sich der Problematik bewusst: «Wo Missbräuche möglich sind, da passieren sie auch», sagt Verbandspräsidentin Anita Thanei. Auch Ansgar Gmür, Direktor des Hauseigentümerverbandes, schliesst nicht aus, dass Immobilienbesitzer von Torschlusspanik erfasst werden könnten. «Ferienwohnungen zum Eigengebrauch sind aber teuer», schränkt er ein. «Man muss es sich leisten können, eine Wohnung nicht mehr zu vermieten.»


    Besonders gefährdet sind Mieter in touristischen Hotspots wie Flims, St. Moritz, Leukerbad, Savognin oder Champéry, wo der Anteil von Zweitwohnungen über 60 Prozent liegt. Aber auch Mieter in Städten können sich ihrer vier Wände nicht unbedingt sicher sein. In Genf lag der Zweitwohnungsanteil schon vor zwölf Jahren bereits bei 13 Prozent. Auch in Zürich sind Zweitwohnungen ein begehrtes Gut. Vermieter könnten also auch hier auf die Idee kommen, sich mit der Eigennutzung das begehrte Prädikat für alle Zeiten zu sichern.


    Betroffene Mieter müssten sich wehren, sagt Thanei. «Kündigung wegen vorgeschobenen Eigenbedarfs sind missbräuchlich.»

  • SP Schweiz gewinnt .....

    SP Schweiz gewinnt wichtige Abstimmungsvorlagen


    "Ein wichtiges Signal ist aus Sicht der SP auch die Annahme der Zweitwohnungsinitiative. Die SP setzt sich seit jeher für eine nachhaltige Raumentwicklung und für eine faire Wohnpolitik ein. Mit der Annahme der Initiative wird der Wohn- und Lebensraum Schweiz für alle gestärkt, anstatt die Zersiedelung zum alleinigen Nutzen einiger weniger voranzutreiben. Der Zweitwohnungsboom hat zu steigenden Bodenpreisen und Mieten geführt. Die lokale Bevölkerung wurde daher oft gezwungen, ihren Wohnort in andere, günstigere Gemeinden zu verlegen. Dieser fatalen Fehlentwicklung wurde heute ein Riegel geschoben."



    weico