SMI im September 2009

  • SMI im September 2009

    fritz wrote:

    Quote

    Elias wrote:



    Auch die meisten der Reichen wollen immer mehr. Und sind geizig dazu. Darum sind sie wohl so reich.


    Das sind die Reichen aus der Klatschpresse. Das sind die wenigsten. Wer mal auf einer Bank gearbeitet hat und Einblick auf andere Konten gehabt, weiss es. Man kennt sie nicht.


    Ich musste früher mal Auswertungen für die Kundeberater erstellen, nach Vermögen und Regionen sortiert, damit die ihre Besuche planen konnten. Eine lange Liste von unbekannten. Sie leben unauffällig unter uns und protzen nicht.

  • SMI im September 2009

    Elias wrote:

    Quote


    Man hat viel Geld, und dann fehlt plötzlich die Zeit und bei den Superreichen, wo die Zeit nicht fehlt, weiss man selbst mit der Zeit nichts gescheites anzufangen.


    Deshalb hat man ja Aktiengesellschaften erfunden:


    Es gibt einerseits Leute mit guten Ideen aber ohne Geld und andererseits Leute mit Geld aber ohne Ideen.


    Dann treffen sich beide und gründen eine Firma ;)

  • Das Wort zum Sonntag!

    Es gibt mittlerweile wieder eine erschreckend hohe Zahl bullischer Analysten, die die Rezession für beendet erklären und sich und ihre Schäfchen in den nächsten 20 jährigen Bullenmarkt führen wollen. Aber ist die Rezession bereits vorbei? Welche Probleme wurden gelöst, welche nicht?


    Zeit also, sich am Wochenende etwas zurückzulehnen, den Kopf frei zu bekommen und sich nochmals vor Augen zu führen, was eigentlich passiert ist:


    Hypothekenbanken wissen aus jahrzehntelanger Erfahrung, dass die Ausfallquote bei Hypotheken um 1-3% liegt. Kalkuliert man also mit einer Ausfallquote von 5%, dann ist man auf der sicheren Seite und sollte man doch mal ein Hypothekenpaket mit einer Ausfallquote von 6% erwischen, dann kann die Bank über Eigenkapital dieses 1% notfalls decken. Das Geheimnis besteht in der Mischung: Je mehr gute und schlechte Hypotheken man besitzt umso besser kann man das Risiko streuen.


    Eine Ausfallquote von 10 oder 20% allerdings ist ein "Black Swan", der in keiner Risikokalkulation in Erwägung gezogen wurde.


    Wie kam es zu diesen hohen Ausfallquoten?


    Ganz einfach deshalb, weil die Hypotheken dank des billigen Geldes der FED zu lasch vergeben wurden. Also nicht nur an "Prime"-Kunden, bei denen seriöse Abklärungen über Vermögens- und Einkommensverhältnisse im Vorfeld stattgefunden haben, sondern vermehrt auch an "Sub-Prime"-Kunden, die nicht einmal einen Einkommensnachweis erbringen mussten, um eine Hypothek zu erhalten. Teilweise übersteigen die Zinszahlungen das Monatseinkommens eines Schuldners. Kein Wunder also, dass hier die Ausfallquote bei 100% liegt.


    Bei einer Ausfallquote von 3% zum Beispiel beträgt der Wert eines $100 Hypothekenpapieres (Auch ABX oder ABS = Asset Backed Security) um $97. Bei einer Ausfallquote von 5% wäre der Preis entsprechend bei $95 anzusiedeln.


    Die Crux dabei: Die ABX wurden von den Banken gemischt. Sie enthielten sowohl gute als auch schlechte Hypotheken. Das Problem: Kein Mensch wusste, wieviele gute bzw. schlechte Hypotheken sich in einem Paket befanden. Entsprechend sanken die Preise der ABX auf Werte von $5 bis $40 für ein $100-Paket.


    Da viele Banken ABX in ihren PF hatten, die ein mehrfaches ihres Eigenkapitals betrugen, hätte es diese Banken (Citi, UBS) unweigerlich in den Konkurs getrieben, wenn sie diese Papiere auf den Marktwert hätten abschreiben müssen.


    Beispiel: Bank hat ABX mit $100 Nominalwert im PF, ABX ist derzeit noch $20 wert --> $80 müssen abgeschrieben werden und nur $20 dürfen in der Bilanz stehen.


    In dieser Situation sind die Staaten und Zentralbanken den Banken zu Hilfe geeilt indem sie zwei Notmassnahmen beschlossen haben:


    1. Die Banken dürfen einen Teil ihrer ABX bei der Zentralbank gegen wertvolle Staatsobligationen eintauschen. Allerdings nur befristet. Irgend wann müssen sie dann die Papiere wieder zurücktauschen. Aber es gibt den Banken etwas liquidität und Luft, um die Krise zu überstehen.


    2. Die Banken dürfen ab seit Februar 2009 selbst bestimmen, mit welchem Wert sie die ABX in der Bilanz bewerten und wieviel sie abschreiben. Auf das obige Beispiel bezogen kann die Bank die ABX also zu jedem beliebigen Preis zwischen $20 und $100 in die Bilanz nehmen. Da wir als Aktionäre diesen Preis natürlich nicht kennen, wissen wir auch nicht, wie realistisch die Bankenbilanz ist. Wir wissen lediglich, dass die Banken von dieser Regelung regen Gebraucht gemacht und entsprechend ab März wieder positive Bilanzen präsentiert haben.




    Punkt 1, der befristete Tausch von toxischen Hypothekenpapieren gegen gute Oblis war als Notlösung sicher der richtige Weg, um die Banken zu retten.

    Die Idee dahinter: Ein Preis von 20 bei einer ABX von 100 impliziert eine Ausfallquote von 80%. So hoch dürfte die effektive Ausfallrate aber keinesfalls sein. Ergo wäre es ungerecht, die Banken nun zu zwingen, 80% abzuschreiben.

    Statt dessen übernimmt der Staat die Papiere und die Zukunft wird zeigen, wie hoch die Ausfallrate effektiv sein wird. Sicher höher als die 5% mit denen die Banken kalkuliert haben. Aber auch keine 80%!




    Das ursprüngliche Problem ist also nicht, dass die Banken nicht die Abschreibung bestimmen konnten oder der Staat künstlich einen Markt für ABX erschafft.


    Das Problem ist schlicht, dass Kredite an Leute vergeben wurden, die diese nicht zurückzahlen können!


    Wir können nun darüber würfeln, wie hoch die Ausfallrate tatsächlich sein wird und wieviel des Schadens von den Banken und wieviel vom Steuerzahler übernommen wird. Aber gelöst ist das Problem deshalb noch lange nicht.


    Eine Bank, die also ein ABX zum Nominalwert von $100 im PF hat und deshalb Gewinne ausweist, wird spätestens dann Abschreibungen vornehmen müssen, wenn die Hypothekarzahlungen ausbleiben und sich genau ermitteln lässt, wie hoch die effektive Ausfallquote ist.


    Desweiteren haben wir bisher nur über die privaten Immobilien gesprochen. Die sind immer der Vorläufer und dort beginnen sich nach Preisverfall von 40-50% die Preise allmählich zu stabilisieren.


    Was aber noch ansteht ist der Preisverfall bei den gewerblichen Immobilien, der gerade erst begonnen hat und der ähnliche Dimensionen annehmen kann. Es ist also zu früh, Entwarnung zu geben.


    Ein Ende der Rezession ist dann in Sicht, wenn alle Probleme bereinigt sind. Wenn die Hypotheken auf den realen Wert abgeschrieben wurden, sich die Arbeitsmarktlage stabilisiert, die Konsumenten ihre Schulden abgebaut haben und wieder vermehrt Geld ausgeben. Das kann aber noch ein paar Jahre dauern. Je nachdem, wie intensiv der Staat eingreift. Mit staatlichen Eingriffen wird der Abschwung abgemildert aber gleichzeitig auch verlängert.

  • SMI im September 2009

    Rezession bezeichnet die kontraktive Konjunkturphase, in welcher ein Abschwung der Wirtschaft verzeichnet wird. Nach der am meisten verbreiteten Definition liegt eine Rezession vor, wenn die Wirtschaft in zwei aufeinander folgenden Quartalen im Vergleich zu den Vorquartalen nicht wächst oder ein Rückgang zu verzeichnen ist (sinkendes Bruttoinlandsprodukt).


    Ich denke, dass wir wegen all den Rettungsmassnahmen tatsächlich bald aus der Rezession draussen sein werden, weil wir zwei Quartale haben werden wo die Wirtschaft wachsen könnte. Ich denke das könnte das 3. und 4. Quartal sein und die Analysten werden noch mehr Honig um den Mund streichen.


    Nur: Ich denke, dass sobald dies alles verpufft ist, die Rezession mit einem riesen Hammer zurück kommt und danach.... Habe ich das Gefühl könnte es noch viel schlimmer kommen als wir es hatten.

  • SMI im September 2009

    Alpha Centauri wrote:

    Quote


    Nur: Ich denke, dass sobald dies alles verpufft ist, die Rezession mit einem riesen Hammer zurück kommt und danach.... Habe ich das Gefühl könnte es noch viel schlimmer kommen als wir es hatten.


    ja ich seh das auch ein bisschen so... darum jetzt schön gewinne machen geld auf die seite legen... und EM kaufen...


    hab mir jetzt überlegt 1kg gold zukaufen oder ein Audi... ich hab mich für das auto entschieden :lol:


    aber bin doch auch der meinung das da ein grosser hammer auf uns zurollt... und dann die meisten noch schlimmer trifft als die "finanzkrise" :(

  • @Ramschi

    wer heute ein Auto kauft, das Haus umbauen lässt - rechnet scheinbar mit teurerem Umbauen und teureren Autos. Also Wachstum.Nix mit Weltuntergang und so.


    Meiner bescheidenen Meinung nach sind heute solide Industrietitel konsevativ bewertet und werden sich nicht gross drücken lassen.

    Darum wird auch nicht mehr geshohrtet wie einst im Mai.


    Mit einem gewissen Erstaunen stelle ich fest, das aktuell an der Börse vorallem Schenkkreismodelle grassieren.Wenn ich sehe wie erfolgreich GNR,AIRE,Arpi und neu Perfect hinaufgejagt werden - verschlägt mir das die Sprache.

    Bei einzelnen Titel hat es sicher auch eine reale Wertschöpfung dahinter.

    Trotzdem schöpfen aber die Ersten, wie bei einem Schneeballsystem, das Geld der letzten ab.

  • Re: @Ramschi

    Brunngass wrote:

    Quote


    Trotzdem schöpfen aber die Ersten, wie bei einem Schneeballsystem, das Geld der letzten ab.


    Genau so ist es...klasse beschrieben Brunngass!!! ....und es gibt immer genug gierige die noch partizipieren wollen :mrgreen:

    „Alles was die Sozialisten vom Geld verstehen, ist die Tatsache, dass sie es von anderen haben wollen.“


    Konrad Adenauer

  • Weltuntergang

    kennst Du den Unterschied zwischen den Baukosten und den Gesundheitskosten.Ganz einfach,die Baukosten kennen keine Versicherungsmodelle.Aber bei Beidem,sind Trittbrettfahrer,Schmarotzer und Pfuscher die grossen Preistreiber.Der gute Physiotherapeut und der gute Handwerker kriegen einen Bruchteil des Geldumsatzes.


    Und was hat das mit unsen Börsendiskussionen zu tun - gar nichts - natürlich

  • Re: Weltuntergang

    Brunngass wrote:

    Quote
    kennst Du den Unterschied zwischen den Baukosten und den Gesundheitskosten.Ganz einfach,die Baukosten kennen keine Versicherungsmodelle.Aber bei Beidem,sind Trittbrettfahrer,Schmarotzer und Pfuscher die grossen Preistreiber.Der gute Physiotherapeut und der gute Handwerker kriegen einen Bruchteil des Geldumsatzes.

    Und was hat das mit unsen Börsendiskussionen zu tun - gar nichts - natürlich


    hat was *wink*

  • Papagei schlägt Börsenmakler

    Beim Spiel stand jedem Teilnehmer die virtuelle Summe von 60 Mio. Won (umgerechnet 52‘000 Fr.) zur Verfügung. Während sich die Börsenmakler eine Strategie zurechtlegen konnten, entschied bei Papagei Ddalgi, zu Deutsch «Erdbeere», der Zufall. Der Papagei pickte sich von 30 erstklassigen Wertpapieren einfach ein paar heraus.


    Das Tier erzielte nach dem sechswöchigen Spiel einen Gewinn von 13,7 Prozent. Nur zwei von insgesamt 10 Börsenprofis erzielten mit 64,4 und 21,4 Prozent eine bessere Rendite als das fünfjährige Papageienweibchen Ddalgi.

    Im Schnitt fuhren die anderen menschlichen Wettbewerbsteilnehmer einen Verlust von 4,6 Prozent ein.

    Die Börsenhändler tätigten während des sechswöchigen Spiels im Durchschnitt 190 Aktiengeschäfte. Der Papagei musste nur 7 Mal per Schnabelentscheid Aktien auswählen.



    Gebt dem Papageien Anzug und Kravatte und lasst ihn auf Bloomberg laufen! = )


    MFG

    Sprössling

    Die Gerüchteküche brodelt. Mal schauen, ob diese überbezahlten Wortverbieger richtig gewürfelt haben.

  • SMI im September 2009

    @ Green Shoot


    So ein "Wettbewerb" wurde auch schon mal mit einem Schimpansen gemacht, sowie SFDRS hat vor rund 5 Jahren einmal eine Schulsklasse mit Dartpfeilen auf Aktien schiessen lassen.


    Es braucht wohl keine weitere Phantasie um zu erraten wer da gewonnen hat....




    .....Gebt dem Papagei einen Anzug und Kravatte und lasst ihn auf Bloomberg laufen!..... :lol:


    Der ist Genial !!!!!!!!!!!!!!!!


    Gruss

    Zocki

    Es ist leichter, einer Begierde ganz zu entsagen, als in ihr maßzuhalten. ( Friedrich Nietzsche )

  • Re: Papagei schlägt Börsenmakler

    Green Shoot wrote:



    Herrlich!

    Kaufe mir gleich morgen einen Papagei!

  • Re: @Ramschi

    Brunngass wrote:

    Quote
    wer heute ein Auto kauft, das Haus umbauen lässt - rechnet scheinbar mit teurerem Umbauen und teureren Autos. Also Wachstum.Nix mit Weltuntergang und so.


    Weltuntergang sowieso nicht. Das ist Quatsch. Der kommt erst in ca. 5 Mrd. Jahren!

    Aber er rechnet mit Inflation, mit der Entwertung des Geldes und das ist nicht ganz von der Hand zu weisen!

  • SMI im September 2009

    Aus der CASH Startseite:


    Erholung der Weltwirtschaft dürften die US- und andere Börsen in dieser Woche weiter zulegen.




    ich hoffe mal, das der SMI dies auch liest :lol:


    bin High Risk long

    Wie macht man an der Börse ein kleines Vermögen?


    Indem man ein großes mitbringt.

  • SMI (Europa) - Reaktion auf Japan

    Mal sehen wie heute der SMI und Europa auf die Vorgaben, NIKKEI -2,33%, reagiert?

    Vermutlich will der September seinem Ruf als schlechtester Börsenmonat doch noch gerecht werden.


    Ich rechne diesen Monat noch mit minus 5% - 10 % minus.


    Aber noch wichtiger ist die Frage, der September geht ja vorbei, was ist nach dem September?


    Die Probleme sind nicht gelöst nur verschoben und werden grösser!


    Die Finanz-Konjunktur-und Wirtschaftsprobleme lassen sich gut mit dem kommenden Winter vergleichen. Der Schnee (Probleme)fällt und der Schneepflug (Politik) räumt den Schnee weg. Gleichzeitig fällt aber hinter dem Schneepflug neuer Schnee (Probleme) und der Schneeplug türmt immer höhere Schneeberge (Probleme) auf.


    Im Unterschied zum Schnee, schmelzen aber leider die Probleme unter der Sonne (Realwirtschaft) nicht weg. Die aufgetürmten Probleme werden uns über kurz oder lang erdrücken.


    Karat

  • SMI im September 2009

    ich erahne leider auch ein minus.


    hoffe jedoch insgeheim, da am Freitag Hexensabat ist, noch mit einer turbulenter Woche.


    mir würden +0.5% im Smi heute reichen und

    ich wäre an der Seiten Linie


    wir werden sehen.

    Wie macht man an der Börse ein kleines Vermögen?


    Indem man ein großes mitbringt.

  • SMI im September 2009

    Die meisten SMI-Werte sind hoffnungslos ueberbewertet.Nur ein BIP-Wachstum von rund 3% über die nächsten 12 Monate würde das jetzige Kursniveau rechtfertigen.Wir alle wissen,dass es nicht so kommen wird.Mit entsprechenden Folgen für den SMI.

  • SMI im September 2009

    Bin ich froh, dass meine Nase noch den richtigen Riecher hat. Die Finanztitel setzen die Talfahrt weiter fort. Das kann noch richtig spannend werden.

    Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!



    Mache was Du willst, aber mach es richtig!