SMI im November 2011

  • SMI im November 2011

    TeeTasse83 wrote:

    Quote


    Stell Dir vor Du wärst ein Kartoffel- Bauer und möchtest Dir für den nächsten August die Preise sichern. Am einfachsten tust Du dies dadurch, dass Du dir eine Put- Option kaufst.


    Was Du hier völlig korrekt beschreibst ist eigentlich viel älter als Put/Call Optionen. Es ist der klassische Warenterminkontrakt, wie es ihn schon seit dem 15. Jh. gibt.


    Der Bauer verkauft bereits jetzt die nächste Kartoffel-Ernte von 100 Tonnen zu 0.49/kg, um sich gegen Preisverfall abzusichern.

    Die Migros kauft bereits jetzt 100 Tonnen zu 0.51 für das nächste Jahr, um sich gegen Preissteigerung abzusichern.

    Dazwischen sitzt der Spekulant, der beide zusammenbringt und das Ausfallrisiko trägt.


    Pervers wird es, wie wie erkannt haben, wenn ein Spekulant 10 Mio Tonnen Kartoffeln leer verkauft (die er niemals liefern kann, weil es die gar nicht gibt), damit die Preise auf 0.20 treibt, dann in die Verkaufspanik hinein die eigenen Kontrakte billig zurückkauft und dabei einige Bauern finanziell in den Ruin treibt.

  • @ MF

    eigentlich wollte ich mich zu Swisscom nicht mehr äussern.

    Wenn sie aber von derart prominenter Seite als kaufenswert gesehen werden, ist Einspruch am Platz.

    Eine Firma die es nötig hat, via Kantonsverwaltung.die Seite

    http://www.medinex.ch sperren zu lassen, doch ist gelinde gesagt:

    hors concurse. Das die Eric Stauffers Angebot derart fürchten, weckt die Erinnerung, das es der Werbehilfe der Swisscom zu verdanken ist dass es in früheren Nationalratswahlen die Schmudelfraktion Lega in den Nationalrat schaffte.


    Als unfreiwilliger Mitbesitzer von Swisscom will ich schwer hoffen , dass das erneuerte Parlament in ein kursschonendes Ende des Swisscomabenteuer einwilligt.

  • SMI im November 2011

    MarcusFabian wrote:


    Was ich an diesem Problem seit Jahren nicht verstehe ist folgendes:

    Man könnte doch einfach auf den Rohstoffen die Leerverkäufe auf die Menge reduzieren, welche es auch wirklich gibt? Das würde doch das Problem drastisch Einschränken. Auf Aktien geht es scheinbar problemlos aber bei den Rohstoffen macht das keiner.


    Klar müsste man im Detail noch die "Referenzmenge" definieren, da es ja nie eine exakte Anzahl Kartoffeln gibt. Aber das wäre ein Detail.


    Die Lösung wäre so einfach - und auch logisch - aber keiner tut was. Das verstehe ich nicht. Vielleicht kann mir das mal jemand erklären.

  • Kartoffeln als Referenzprodukt ist ein absoluter Witz

    Der Markt ist ein Kartell


    Ausserhalb der Fenaco gibt es kein Heil.


    In der Schweiz kann man mit Leerverkaufen von Kartoffeln kein Geld verdienen,weil Jeder weis das es jedes Jahr zuviel Speisekartoffeln hat.


    Anders sieht es bei den Industriekartoffeln aus,je nach Witterung geht der Industrie manchmal gegen das Frühjahr der Rohstoff aus.Da die Bauern in CH aber selbst Besitzer der Wertschöpfungskette sind, kaufen sie notfalls in Belgien zum dreifachen Preis. Einzelne Bauern die sich gegen das "System" wehren haben keine Schangse, sie kriegen einfach keinen Vertrag mehr.


    Einfluss der Nahrungsmittelspekulation auf arme Bevölkerung global ist ein anderes Kapitel.In gut 2 Wochen spricht der lybische Minister für Wiederaufbau in Merika. wenn mir einer von Euch das Ticket zahlt,sprech ich ihn darauf an.

  • SMI im November 2011

    John Doe wrote:


    Mann oh Mann. Du scheinst mir ja ein Sensibelchen zu sein :lol:

    Ich habe dich weder angegriffen noch beleidigt.

    Vielleicht doch etwas Gold? Zur Beruhigung deiner Nerven :?:

    Interessant, dass Leute auf Meinungen so gereizt reagieren, die nicht ihrem Wunschdenken entgegenkommt. Hoffen ist keine Strategie.

  • SMI im November 2011

    MarcusFabian wrote:

    Quote

    chateauduhartmilon wrote:


    Die Marktwirtschaft ist das beste System, das die Menschheit je entwickelt hatte...............hat Kartoffeln zu kaufen (wie eine Migros).


    Dr.B. meint, es gibt einen zeitpunkt worin das system der marktwirtschaft ab besten zu tragen kommt. (theoretisch und nach einem ideal von z.b. Adam Smith)


    aber, um den advocatus diaboli ins spiel zu bringen, gibt es möglichkeiten, dass eine anzahl von mächtigen players diese theorie ad absurdum führen.


    beispiel


    um 1900 hat es 10000 kleiderfabrikanten die für 1 mrd menschen kleider produzieren.


    manchmal war der markt eingeschränkt; örtlich begrenzt (daher bereits manipuliert)

    hohe teure technische innovationen verschafften vorteile, diese fabrikanten mussten ihr absatzgebiet erweitern und erzeugten in den örtlich begrenzten markt von gewissen kleiderfabrikanten druck durch ihre presenz.


    die leute konnten (homo oecooimicus) die günstigere ware kaufen (wenn sie in ihrem handeln frei waren). die leidtragenden fabrikanten mussten sich anpassen oder gingen konkurs.


    heute z.b. als reines gedankenspiel :!:


    heute hat es 1000 kleiderfabrikanten die für 7 mrd menschen kleider

    produziern


    die mächtigsten unternehmen versuchen andere zu verdrängen durch kauf, dumping preise, auslagerung jeglicher kosten(china) - anfangs zum vorteil für die menschen, die die ware zu einem relativ günstigen preis in der rest der welt kaufen kann.


    dafür werden in gewissen regionen fabriken stillgelegt, usw. deindustrialisierung aus ökonomischen gründen. :idea:


    wer trägt diese kosten, welche die sogenannte freie marktwirtschaft der gesellschaft zu schulden kommen lässt :?:


    die gesellschaft trägt diese unkosten


    wenn wir ein vergleichbares gut so vergleichen könnten eines aus dem 19. und eines aus dem 20. jahrhundert, kämen wir aus dem staunen nicht mehr raus.


    das rad kann man nicht immer neu erfinden, aber man schmückt es anders aus und verkauft es den 7 mrd menschen zu einem teueren preis.


    schönen abend wünscht


    Dr.B.

    Die, die sich dumm stellen, sind gefährlicher als die, die dumm sind.

    (Sohn vom Fennek)

  • Steuer

    Vielen Dank für die Eröffnung des threads und die Hingabe uns Nichtwissende eloquent zu bedienen.


    Wie kommst du - geschätzter mf - auf die Einführung einer Lciegenschaftsbesteuerung? Weil Immobilienbesitzer einfach zu finden und besteuern sind?


    Ich denke, dass die Eintrittswahrscheinlichkeit geringer ist als du vermutest. Vielmehr sehe ich eine Luxusgüterbesteuerung:


    Luxusgüter (Schmuck, Antiquitäten, Teppiche, Boote, Luxusautos etc.) werden derzeit von einer Besteuerung fast gänzlich ausgenommen. Üblicherweise werden Luxusgüter gegen Diebstahl versichert. Für Luxusgüter mit einem Verkehrswert über 75.000,–, mit der Ausnahme von Immobilien, wird ein erhöhter MwSt-Steuersatz eingeführt („Luxussteuer“). Die MwSt ist vor der Einkommensteuer die potenteste Form von Staatseinnamen und kann schnell und unkompliziert erweitert sowie skaliert -bis30% -werden.

    Geld allein macht nicht glücklich. Es gehören auch noch Aktien, Gold und Grundstücke dazu. - Danny Kaye

  • SMI im November 2011

    MarcusFabian wrote:

    Quote

    John Doe wrote:


    Ich verfolge Deine Postings und somit Deine Strategie seit geraumer Zeit mit grossen Interesse. Und ja, sie ist durchaus vernünftig.


    Aber ich habe dennoch zwei Kritikpunkte:


    Gerne gehe ich auf deine Kritikpunkte ein. Jedoch nicht mit Fakten und Analysen, sondern aus der Sicht eines Spekulanten, denn 90% meines Geschäfts ist Psychologie, 10% Analyse.


    Davon ausgehend, das sich die Märkte rational verhalten, müsste man im Moment Fersengeld geben und aus allen Aktien raus, da wir aber wissen, nichts ist so irrational wie die Märkte, kaufe und verkaufe ich (noch) weiter.



    Wenn man erfolgreich als Spekulant sein will, muss man erkennen, wenn man falsch liegt. Stolz, Überzeugung, Hartnäckigkeit ist der Ruin jedes Spekulanten, da gibt es viele prominente Beispiele, ja selbst der von mir gern gelesene Kostolany, war zweimal pleite.


    Du hast das sehr gut mit einer Weisheit der Dakota Indianer beschrieben „Wenn du bemerkst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab!“ Ich habe darauf geantwortet „ Kein Pferd kann so tot sein, dass man es nicht noch peitschen könnte!“ Heisst ich hole noch so viel wie möglich aus den Aktien raus, jederzeit bereit (ab)auszusteigen.



    Ich bin immer noch mit ca. 80% in Aktien.

    Die grössten Positionen sind, Nestle, Barry Callebaut, Roche, (bei Novartis bin ich am aufbauen), also absolut keine Value Aktien, aber solide Unternehmen, das war und ist der feste Kern.


    Zürich, UBS, Credit Suisse, Swiss Re, Charles Vögele, Avis Budget Group, Cisco Systems usw. dagegen klassische Value –Aktien, da trade ich was das Zeug hält.


    Da wir nicht wissen, wann und wie das Geldsystem reagiert, heisst es wachsam sein! Du hast das sehr gut illustriert in deinem Eröffnungsposting.


    Ob nun deine Strategie alles in Gold anzulegen die richtige ist stellt sich erst am Schluss raus, seit ca. 2000 bis zum heutigen Datum, war es eine sehr gut Anlage und ich gebe zu, die letzten elf Jahre hatte ich eine schlechtere Performance, nicht aber über zwanzig Jahre gesehen.


    Du hast ja deinen Angaben nach, den richtigen Zeitpunkt getroffen aus den Aktien raus und ins Gold rein, zu gehen! Verzeih meine laxe Umgangssprache.


    “Da hattest du Eier, aber hallo!“


    Nun heisst es für dich, den richtigen Zeitpunkt zu finden dein Gold gegen Aktien einzutauschen. Du hast sicher auch einkalkuliert, das wenn die Masse in Panik ist, alles auf den Markt wirft, denn, dann zählt nur noch Cash, also kann es durch aus sein, das auch Gold parallel mit den Aktien sinkt.


    Die Währungsreform (ich hasse dieses Wort) kommt, wenn überhaupt erst später.

  • SMI im November 2011

    melchior wrote:





    Es tut mir leid, aber anscheinend reden wir aneinander vorbei, ich fühle mich gar nicht angegriffen. Auch reizt mich deine Meinung nicht, höchstens hinter deinem Pseudo verbirgt sich eine Blondine, mit Wirtschaftsambitionen.

  • Re: Steuer

    cassiopeia75 wrote:

    Quote


    Wie kommst du - geschätzter mf - auf die Einführung einer Liegenschaftsbesteuerung? Weil Immobilienbesitzer einfach zu finden und besteuern sind?


    Ja. Deshalb und weil die Immobilienbesitzer nach Währungsreformen fast immer die ersten Opfer sind.

    Sie haben ja auch am meisten von der Geldentwertung, der Entschuldung, profitiert.

  • SMI im November 2011

    John Doe wrote:

    Quote
    Du hast sicher auch einkalkuliert, das wenn die Masse in Panik ist, alles auf den Markt wirft, denn, dann zählt nur noch Cash, also kann es durch aus sein, das auch Gold parallel mit den Aktien sinkt.


    Das halte ich für recht abenteuerlich.


    Überlegen wir mal: Das würde bedeuten, dass Geld gegenüber Sachwerten an Wert gewinnt. Warum sollte das passieren? Geld ist nicht knapp und wird vermehrt wie Karnickel. Die Menge der Sachwerte steigt aber nur in Höhe des realen Wirtschaftswachstums.

    Wir haben also ein Verhältnis Geld:Waren, das stetig steigt und dennoch sollen Waren gegen Geld an Wert verlieren?


    Beachte hierzu auch: http://www.cash.ch/node/2934#comment-374153

  • SMI im November 2011

    MarcusFabian wrote:

    Die, die sich dumm stellen, sind gefährlicher als die, die dumm sind.

    (Sohn vom Fennek)

  • SMI im November 2011

    Könnte passieren, aber ...


    Dr.B. wrote:

    Quote


    angenommen die massenpanik ist da; alle flüchten ins gold/silber


    Massenpanik würde bedeuten, dass das Vertrauen in Papiergeld verloren geht. Also eine Flucht in Sachwerte. Nicht nur Gold und Silber sondern Aktien, Möbel, Autos, haltbare Lebensmittel etc.

    Smartinvestor hat das schon 2009 als "Crack-up-Boom" bezeichnet.

    http://www.smartinvestor.de/pd…vestor-4-2009-S-44-49.pdf


    Dr.B. wrote:

    Quote


    gold steigt auf 5200 $ die unze (also verdreifachung gegenüber heute)


    Der Preis ist irrelevant. Warum willst Du Gold in einem Papier bewerten, das kein Vertrauen mehr geniesst?




    Dr.B. wrote:

    Quote
    alle nationalbank der welt verkaufen ihre edelmetalbestände (dauer ca. 2 wochen)


    Garantiert nicht. Im Gegenteil: Sie werden versuchen, so viel wie möglich davon zu ergattern.

    Was meinst Du, warum sich Griechenland, Portugal und Italien so vehement weigern, ihr Goldbestände anzugreifen?



    Dr.B. wrote:


    Yep. Genau so läuft eine Währungsreform ab. Unklar ist lediglich der Faktor, um die die Währungen entwertet werden. 300:1? 100:1? 50:1?

  • @Markus Fabian & Dr.B

    Also, bitte wir gehen von verschiedenen Annahmen aus! Ich spreche von Panik an den Aktienmärkten, da wirft die Masse alles auf den Markt was sie an Papieren hat, auch ihre Goldaktien und ETF in Gold.


    Auch gehen wir immer noch davon aus, bis dahin wurde noch keine Währungsreform angekündet. Wenn also der Aktienmarkt sinkt, nimmt für eine gewisse Zeit der Wert der Sachwerte (auch Gold) gegenüber dem Geld ab.


    Es wird dann immer noch Brot mit Geld bezahlt und nicht mit Gold!


    Danach verringert sich der Wert des Geldes gegen über von Gold und Sachwerten, wenn dies erkannt wird, dann aber erst dann fällt die Währung gegenüber Sachwerten drastisch, bis zu diesem Zeitpunkt gibt es Inflation, die dann dramatisch zu nimmt!


    Genau in dieser Zeit kann es zu einer Währungsreform kommen, denn dann nützt alles Geld drucken nichts mehr.


    Glücklich wer Gold und oder ein selbst bewohntes Haus mit Garten besitzt.


    Wenn die Regierungen den Handel mit Gold nicht einschränken, ja dann kann man mit wenig Gold viel Haus, Aktien und neue Währung kaufen.



    Ihr vergesst in allen Euren richtigen Analysen den psychologischen Faktor! Schaut euch nur den heutigen Aktienhandel an, um beim Thema SMI zu bleiben!

  • Re: @Markus Fabian & Dr.B

    John Doe wrote:

    Quote
    Ich spreche von Panik an den Aktienmärkten, da wirft die Masse alles auf den Markt was sie an Papieren hat, auch ihre Goldaktien und ETF in Gold.


    Also ein kurzfristiges (vll. 6 Monate oder so) deflationäres Szenario ähnlich wie 2008/09 gefolgt vom Anschmeissen der Notenpresse und anschliessender Teuerung?


    Einverstanden. Ein sehr plausibles Szenario. Die Frage ist nur, ob wir diesen Defla-Schritt erst noch machen oder direkt in Infla übergehen.


    Über das Endergebnis: Inflation, Geldentwertung sind wir uns ja offenbar einig. Nur nicht über den Weg dorthin.

  • Re: @Markus Fabian & Dr.B

    MarcusFabian wrote:


    So ist es, spannende Zeiten *wink*