Wohltätigkeit, Spenden und Entwicklungshilfe

  • Ich bin erstaunt, dass Wohltätigkeit nicht in grösserem Umfange hier diskutiert wird. Ich habe jedenfalls keinen Thread gefunden.




    Ich, und die meisten anderen hier wohl auch, sind in der Lage ein sehr komfortables Leben in der Schweiz zu führen. Der Grossteil der Menscheit hat dieses Glück nicht. Deshalb denke ich sollte man auch etwas weitergeben. Sei es in finanzieller Form oder auch als Gratis-Arbeit.


    Grundsätzlich halte ich wenig von Geschenken. Sie motivieren weniger als den Verdienst, den man durch eigene Arbeit gemacht hat. Der grösste Teil der Entwicklungshilfe wird verschwendet. Vergrössert sogar das Leid indem es Korruption begünstigt. Trotzdem gibt es sinnvolle Projekte in Entwicklungsländern.


    Letzthin habe ich 100.- für die Hungersnot am Horn von Afrika gespendet (über Glückskette). Ich bin mir bewusst, das ein Teil für Administration draufgeht. Und ein weiterer irgendwo direkt oder indirekt versumpft (z.B. Bauern, die ihre Nahrung horten um noch höhere Preise zu erzielen). Auch wenn es hart klingt, zum Teil sind die Leute dort selber Schuld an der Krise.

    Nichtsdestotrotz handelt es sich um Nothilfe. Man MUSS handeln. Auch wenn es nicht nachhaltig ist. Alle anderen Optionen sind noch schlechter.


    Es gibt aber genügend nachhaltige und wirklich sinnvolle Projekte. Um ein Beispiel zu nennen, ich halte sehr viel von der Kinderstiftung von Dr. Beat Richner (http://www.beat-richner.ch/).


    Man kann auch spenden ohne einen direkten Bezug zum Land oder Leute zu haben. Und auch ohne religiösen Gründen. Man tut es, weil man es kann und weil es sinnvoll ist den Schwächeren zu helfen.




    Diskussion eröffnet!


    ---

    /edit MarcusFabian 15:31: Link zu http://www.beat-richner.ch/ korrigiert.

  • Re: Wohltätigkeit, Spenden und Entwicklungshilfe

    bengoesgreen wrote:

    Quote
    Ich bin erstaunt, dass Wohltätigkeit nicht in grösserem Umfange hier diskutiert wird. Ich habe jedenfalls keinen Thread gefunden.


    Nur damit du nicht meinst, dass wir alles Unmenschen sind. *wink*

    Es wurde schon darüber diskutiert, das ist allerdings eine Weile her:


    http://www.cash.ch/node/3383


    http://www.cash.ch/node/2220


    Ich habe vor ein paar Monaten einen Teil meiner Meyer-Burger-Gewinne gespendet, weil mir klar war, dass ich diese Gewinne nur aufgrund einer Katastrophe einfahren konnte.


    Aber wie du schreibst, ist das Problem dabei, dass eben oft ein Grossteil in der Administration hängenbleibt.


    Gruss

    fritz

  • Re: Wohltätigkeit, Spenden und Entwicklungshilfe

    fritz wrote:


    Danke fritz! War unfähig diese Threads zu finden... :roll:


    Denke die Resonanz könnte trotzdem höher sein. Aber in einer Krise schaut zuerst jeder für sich selber, selbst wenn es eine Krise auf hohem Niveau ist.

  • Wohltätigkeit, Spenden und Entwicklungshilfe

    spenden an sich ist auch was gutes...


    so wie es aber die grossen organisationen machen ist es falsch...


    mittlerweile wird im schnitt 33% des Spendenfrankens für die administation ausgegeben.... teilweise sind es schon 50% ... spenden tu ich gerne aber dann kauf ich lieber nem penner was zu essen als dass ich irgend so einer möchtegernorganisation geld schicke...

  • Wohltätigkeit, Spenden und Entwicklungshilfe

    chuecheib wrote:

    Quote

    mittlerweile wird im schnitt 33% des Spendenfrankens für die administation ausgegeben.... teilweise sind es schon 50% ... spenden tu ich gerne aber dann kauf ich lieber nem penner was zu essen als dass ich irgend so einer möchtegernorganisation geld schicke...


    Das stimmt. Immer auf ZEWO Zertifizierung achten! http://www.zewo.ch/ Die sortieren wenigstens die schlimmsten schwarzen Schafe aus.


    Jemanden zu essen kaufen ist auch sinnvoller als dem gleich Geld zu geben.

  • Da stinkt was


    Wegen fehlender WCs versickern Milliarden


    Fehlende sanitäre Anlagen in Entwicklungsländern kosten die Weltwirtschaft mehrere hunderte Milliarden Franken - pro Jahr


    .Indien wird eine ziemlich zweifelhafte Ehre zuteil. «Weltmeister des öffentlichen Stuhlgangs» ist das Land. Nirgendwo sonst erleichtern sich so viele Menschen in der Öffentlichkeit. 626 Millionen Inder scheitern laut Informationen des India Sanitation Portal täglich an der Suche nach einer öffentlichen Toilette, heisst es in einer Veröffentlichung anlässlich des Welt-Toilettentages vom 19. November.


    Doch das Problem ist nicht nur ein indisches. Für rund 35 Prozent der Weltbevölkerung ist der Zugang zu Sanitäranlagen keine Selbstverständlichkeit.


    Teures Hygieneproblem


    Das ist nicht nur ein gesundheitliches Problem. Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die UN neu errechnet haben, kostet der Mangel an öffentlichen Toiletten die Weltwirtschaft jährlich rund 240 Milliarden Dollar und führt in den betroffenen Regionen zu einer Verringerung der Wirtschaftsleistung. So gehen etwa in Indien durchschnittlich 6,4 Prozent des Bruttoinlandprodukts wegen des Problems verloren. Nur in Kambodscha sind es mit 7,2 Prozent noch mehr.


    Zum einen hat das mit steigenden Gesundheitskosten infolge von Darminfektionen zu tun. Auch die erhöhten Sterblichkeitsraten in Ländern mit mangelhaftem Sanitärsystem führen zu hohen Kosten. Doch am stärksten wirkt sich ein ganz anderer Faktor aus: die Zeit.


    Die Suche kostet Geld


    Ganze 104 Milliarden Franken kostet es laut den Zahlen die Weltwirtschaft, dass Menschen viel Zeit damit verbringen, nach einem geeigneten Ort zur Erleichterung zu suchen. In Ländern mit besonders schlechtem Zugang suchen Menschen durchschnittlich eine halbe Stunde nach einem geeigneten stillen Örtchen. Pro Jahr sind das 7,6 Tage. Am Beispiel Indien zeigt sich, wie teuer das werden kann. Das Land, in dem teils nur 30 bis 40 Toiletten für fast 30'000 Menschen zugänglich sind, kostet die Toilettensuche 10,7 Milliarden Dollar im Jahr.


    Ein weiteres Problem: Der Toilettenmangel macht die Einwohner der betroffenen Länder auch dümmer. 500 Millionen Menschen infizieren sich jährlich mit dem so genannten Peitschenwurm, der durch Fäkalbakterien im Trinkwasser übertragen wird. Durch die Infektion verlieren die Menschen im Schnitt 3,75 Punkte ihres IQs.


    http://www.20min.ch/finance/ne…ckern-Milliarden-28669927