SMI im September 2011

  • Wie immer zum Monatsanfang, ein Blick auf die Vormonatsprognose:

    In "SMI im August 2011" (http://classic.cash.ch/node/4870) schrieb ich:


    MarcusFabian wrote:




    Beim SMI hatten wir im August den erwarteten Absturz. Erwartet: ja, aber die Gewalt hat mich doch überrascht.

    Satte -17.14% von 5783 auf 4792 per 9. August dürften wohl ziemlich an den Nerven jener gezerrt haben, die entgegen meiner Empfehlung beschlossen haben, im SMI zu bleiben. Damit hat wohl niemand gerechnet.

    Mittlerweile läuft im SMI eine Erholungs-Rally, die bis etwa 5700 laufen dürfte. Somit steht der SMI im Vergleich zu Anfang August noch 5.03% im Minus, wobei dieser Wert nominal ist und den Kaufkraftverlust des Franken nicht berücksichtigt.


    Überraschend Punktgenau war der erwartete Anstieg des Goldpreises in Franken. Von rund 41'000 auf 47'300, ein Plus von 15.37%


    Kombiniert man beides, indem man SMI in Gold berechnet, so bekam man für den SMI Anfang August noch 141 Gramm Gold, Heute nur noch 116 Gramm.

    Wer also Anfang August SMI in Gold getauscht hat, hat einen Vorteil von 17.68% erwirtschaftet. Nicht schlecht für einen Monat ;)


    Im September erwarten uns einige interessante Termine.

    In chronologischer Reihenfolge


    * Am 7. September wird das deutsche Bundesverfassungsgericht das Urteil zu den Klagen gegen die Griechenland-Hilfen und den Euro-Rettungsschirm verkünden.

    * Am 11. September ist das traurige 10-jährige Jubiläum der Anschläge auf das WTC und Pentagon, die immer noch nicht vollständig aufgeklärt sind und es wahrscheinlich auch nie werden.

    * Am 20./21. September ist das FOMC-Meeting der FED, an dem über QE3 entschieden wird. Das dürfte der wohl wichtigste Börsentermin in diesem Monat sein.

    * Am 29./30. September schliesslich wird der deutsche Bundestag über den Euro-Rettungsschirm abstimmen, wobei das Urteil des BvG vom 7.9. wohl die Rahmenbedingungen festlegt.




    Kurzfristige Aussichten für den September

    Die Aktien-Märkte befinden sich in einem Bärenmarkt, wobei die parallele Schwächung aller Papierwährungen die Kurse nominal besser aussehen lässt, als sie real sind. Im Moment wird allerdings auf Erholung gespielt und etwa die Hälfte der Verluste zwischen 21. Juli bis 9. August konnten wieder wettgemacht werden. Beim SMI steht immer noch mein Kursziel von 5700 im Focus, das noch erreicht werden sollte, bevor der nächste Abwärtsschub beginnt.


    Freitag der 9. September könnte evtl. kritisch werden, wenn die Märkte für den Sonntag, 11. September "Jubiläums-Terroranschläge" erwarten, nervös reagieren und vor dem folgenden 9/11-Wochenende ihre Positionen glattstellen.

    Ansonsten bin ich mit k3000 einer Meinung, dass wir bis zum FED-Entscheid vom 20. September keine grösseren Bewegungen sehen werden. Ausnahme sind die Börsen von Italien, Frankreich, Spanien und Belgien, denen wegen des dort aktuell herrschenden Leerverkaufsverbots das beruhigende Element der Leerverkäufe fehlt.


    Vor einem Monat waren alle Augen auf die USA gerichtet und die leidige Diskussion um die Erhöhung der Schuldengrenze. Eine Frage, die bis heute kaum laut wurde lautet:

    Wir wissen, dass Schulden für die Krise verantwortlich sind. Warum wollen wir dann mehr davon?

    Egal. Die Amis gehen wie erwartet den Weg der Gelddruckerei weiter. Etwas anderes hätte ich auch nicht erwartet.

    Ich schätze, dass sich der Fokus im September wieder mehr auf Europa verlagern wird.

    Eine Abschwächung EUR/USD in Richtung 1.40-1.42 würde mich also nicht überraschen.


    [Blocked Image: http://img13.imageshack.us/img13/9879/snagprogram0249.png]


    Knackpunkt dürften hier die Entscheidungen in Deutschland sein. Nachdem Frankreich mehr und mehr unter Beschuss gerät, kristallisiert sich heraus, dass Deutschland als einziges der grossen, starken €-Länder die Diversen Rettungsschirme tragen muss. Dabei stehen die Politiker unter enormem Druck, denn die Mehrheit ihrer Wähler ist schon lange gegen die diversen "Rettungspakete".


    Sollte sich die FED am 20. für QE3 entscheiden, und Deutschland am 29. den Rettungsschirm beschliessen (was ja auch eine Form von QE darstellt) bliebe der SNB wohl nichts anderes übrig als auch ihrerseits mir ihrer QE-Variante weiterzumachen, um im Abrüstungswettlauf der Währungen mit dabei zu sein ;)




    Mittel- bis Langfristige Aussichten

    Hier ein interessanter Vergleich, den Kleinerengel hier (http://www.godmode-trader.de/b…angst-machen-kann/seite/1) gefunden hat.


    [Blocked Image: http://img.godmode-trader.de/charts/3/2011/8/zeba786.jpg]


    Ich halte ehrlich gesagt nicht viel von solchen Vergleichen. In den Jahren 2000 bis 2004 wurden wir regelrecht mit solchen Vergleichen überschüttet: "Nasdaq 2000 vs. Dow 1929", oder "Dow vs. Nikkei" etc. Keiner dieser Vergleiche hat über den Zeitpunkt der Veröffentlichung hinaus stand gehalten.

    Warum ich ihn dennoch reinstelle?

    Um den Bullen im Forum klar zu machen, dass ein Bärenmarkt mit 2 Downlegs noch lange nicht vorbei sein muss. Es kann auch 4 oder noch mehr tiefere-Tiefs geben. Es muss nicht so kommen. Aber es ist möglich, denn es ist schon mal passiert!


    Das positive, das wir auch diesem Vergleich herausziehen können ist, dass die Tiefs vom März 2009 nicht wesentlich unterschritten werden dürften.

    Nominal vielleicht gar nicht, wenn die Abwertung der Zettelwährungen im gleichen Stil weitergeht.




    Fazit

    Kurzfristig liegen noch ein paar Prozentpunkte in Richtung Norden drin bevor der Bärenmarkt wieder zuschlägt.

    Neue Long-Positionen im Bereich von mehreren Tagen oder gar Wochen würde ich allerdings nicht mehr eingehen. Eher schon Shorts in die steigenden Kurse hinein laden.

    Wer bereits long ist … wird ohnehin nicht auf mich hören, sonst wäre er ja schon Anfang August ausgestiegen :P


    Die Saisonalität spricht ebenfalls für sinkende Kurse. September und Oktober sind ja nicht gerade für ihre Bullenfreundlichkeit bekannt.


    Bei Gold erwarte ich bis zum QE-Entscheid der FED eine Konsolidierung also eine volatile Seitwärtsbewegung auf aktuellem Niveau. Tendenz eher abwärts.

    Einen Kursschub dürfte es allerdings geben, wenn die FED QE3 einführt. Aber das kennen wir ja bereits.

    Saisonal sind September/Oktober zwar positiv für Gold, allerdings wurde die Gold-Rally bereits im August unerwartet stark abgearbeitet.


    Ich werde zum ersten mal diese Monats-Prognose auch bei http://www.payoff.ch/community.html unter meinem Nickname Argus veröffentlichen. Mal gucken, was die Profis dort dazu meinen.


    Happy Trades


    Marcus

  • SMI im September 2011

    ...und kein Wort zum DEM THEMA des Monats August, dem Franken?


    Ich will das Mal in Relation setzen: Der Franken gewann in 7 Handelstagen im August teilweise über 30% gegen G10 Währungen, das waren Verluste in 7 Tagen wie während des ganzen Jahres 2008 in Aktien.


    Das hat's in der Geschichte der G10 crosses glaube ich - man kann mich korrigieren - noch nie gegeben. Nie.

  • SMI im September 2011

    k3000 wrote:

    Quote
    ...und kein Wort zum DEM THEMA des Monats August, dem Franken?


    Ich hab' mir überlegt, ob ich das mir reinnehmen soll. Hab' mich dann aber dagegen entschieden, weil USDCHF wie auch EURCHF über den ganzen Monat betrachtet (1. August vs. 31. August) ein Nullsummenspiel war.

  • SMI im September 2011

    k3000 wrote:

    Quote


    Ich hätte eher gesagt, weil Schneider-Amman dem Hildebrand den Dolch in Rücken gerammt hat. Mit Anlauf. Idiot.


    Ach so, langsam verstehe ich Deinen Punkt:


    Minister Johann Schneider-Amman said today ...that market participants were likely overestimating the ability of the Swiss government to hold down the currency,

  • Re: SMI im September 2011

    MarcusFabian wrote:

    Quote
    Mal gucken, was die Profis dort dazu meinen.


    Das hast jetzt aber ironisch gemeint :lol:

    In die Zukunft schauen tun alle, und alle sehen etwas anderes. Und wenn alle das gleiche sehen, passiert das andere. (snooz)

  • SMI im September 2011

    Hallo Leute


    schon schrecklich wenn man bedenkt das man wohl gerädert und geviertelt worden wäre, wenn man solche Kursvorhersagen wie pari gegen CHF in die Runde geworfen hätte, als der Euro eingeführt wurde.


    Glaube letztere Nordrichtung des Euros war bloss eine kurze Gewinnmitnahme... und ein paar shortis welche kalte füsse von unserer natibank bekamen.. doch nach diesem kursverlauf denke ich die pari ist nochmals möglich... und längerfristig klar. wieder unter 1.10 ! denn die Probleme sind die gleichen wie vorher! Und was Politik kann haben wir ja heute gsehen...


    Natibank wird die Untergrenze als Euserstes und letztes Mittel erst ganz am Schluss falls es am schlimmsten kommt einsetzen! Den ganzen Pulver erst verschiessen falls wir die nächsten Horror EUR/CHF kurse sehen!

    Und schliesslich die knock-outs warrants auf EUR/CHF reichen bereits bis 0.90 !!!


    Gruzz

  • SMI im September 2011

    tolggoe28 wrote:

    Quote


    Bin nicht der Charttechniker. Aber wo liegt eigentlich beim Dow das Cap für die Bärenmarkt-Rallye?


    Ich weiss zwar nicht, was ein Cap ist aber das 50% Retracement liegt bei 11571, das 61er bei 11846

  • Re: SMI im September 2011

    MarcusFabian wrote:

    Quote
    Nicht ganz. Das sind grösstenteils Banker, Trader dort. Also Leute, die ihren Lebensunterhalt an der Börse verdienen.


    Das tönt aber sehr unterwürfig! Mit fremdem Geld kann wohl jeder seinen Lebensunterhalt verdienen! 1. Priorität eigener möglichst luxuriöser Lebensunterhalt (Villa, Mercedes, Millionen in Aktien und auf dem Konto, tolle Frau, etc. etc.), 2. Priorität: Vermögen der Kunden! :lol:


    Ich glaube nicht, dass Du von jenen noch was lernen kannst. Jedenfalls nichts Gutes! Höchstens Kokainschlucken und lügen bis zum geht nicht mehr.

  • SMI im September 2011

    Vielen Dank für Deine tolle Arbeit :!:


    Quote:

    Quote
    Wir wissen, dass Schulden für die Krise verantwortlich sind. Warum wollen wir dann mehr davon?


    Gute Frage ... Ist es nur ein Spiel auf Zeit mit der Hoffnung auf eine bessere Wirtschaft ... Der Nachteil in unserer digitalisierten Welt ist, dass die Lügen unserer Politiker immer kürzere Beine bekommen.

  • Re: SMI im September 2011

    in_God_we_trust wrote:

    Quote

    MarcusFabian wrote:



    Das tönt aber sehr unterwürfig! Mit fremdem Geld kann wohl jeder seinen Lebensunterhalt verdienen! 1. Priorität eigener möglichst luxuriöser Lebensunterhalt (Villa, Mercedes, Millionen in Aktien und auf dem Konto, tolle Frau, etc. etc.), 2. Priorität: Vermögen der Kunden! :lol:


    Zum Glück wird sich dieses Problem von selbst lösen, Roubini sagt ja auch neuerdings, der Kasino Kapitalismus wird sich selbst zerstören.

    Das Schicksal mischt die Karten und wir spielen.

    A. Schopenhauer



    Gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen.

  • Re: SMI im September 2011

    in_God_we_trust wrote:

    Quote

    MarcusFabian wrote:



    Das tönt aber sehr unterwürfig! Mit fremdem Geld kann wohl jeder seinen Lebensunterhalt verdienen! 1. Priorität eigener möglichst luxuriöser Lebensunterhalt (Villa, Mercedes, Millionen in Aktien und auf dem Konto, tolle Frau, etc. etc.), 2. Priorität: Vermögen der Kunden! :lol:


    Ich glaube nicht, dass Du von jenen noch was lernen kannst. Jedenfalls nichts Gutes! Höchstens Kokainschlucken und lügen bis zum geht nicht mehr.


    Es kann ja sein, dass nich alle von denen auf die legale Art und Weise ihr Geld verdienen! Aber von einem Strengläubigen wie dir hätte ich nicht gedacht, dass du alle in einen Topf wirfst.


    Dort gibt es sicher Leute, von denen wir alle sehr viel lernen könnten, so richtige Börsengenies!!! Und wenn diese viel Geld verdienen, dann ist doch die Villa, der Mercedes usw. fair verdientes Eigentum oder etwa nicht?

  • SMI im September 2011

    Das Bruttoinlandprodukt (BIP) der Schweiz ist im zweiten Quartal 2011 noch um 0,4 Prozent gestiegen. Positive Impulse gingen von der Handelsbilanz mit Waren aus, weil die Importe sanken und die Exporte zunahmen. Der private Konsum stieg leicht.


    (sda) Die Bruttoinlandinvestitionen sanken dagegen, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Donnerstag mitteilte. Vor allem die inländisch erbrachten Dienstleistungen trugen zum Wachstum bei, die Industrie und die Finanzdienstleistungen hingegen nicht.


    Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal wuchs die Schweizer Wirtschaft um 2,3 Prozent nach 2,5 Prozent in den ersten drei Monaten.


    Uhren als Zugpferd

    Das Wachstum des privaten Konsums betrug gegenüber dem ersten Quartal saisonbereinigt 0,2 Prozent. Die Bruttoanlageinvestitionen sanken um 2 Prozent. Die Warenexporte (ohne Edelmetalle, Edel- und Schmucksteine, Kunstgegenstände und Antiquitäten) stiegen im zweiten Quartal um 0,9 Prozent. Chemikalien und verwandte Produkte sowie die Uhren waren hier Zugpferde.


    Dienstleistungen wurden im zweiten Quartal um 6,2 Prozent weniger ausgeführt. Die Tourismusexporte stagnierten. Auch die Dienstleistungsimporte gingen zurück.


    Industrie stagniert

    Positiv zum BIP-Wachstum trugen im zweiten Quartal Handel, Gastgewerbe, Verkehr und Nachrichtendienste mit einem Wachstum von 0,9 Prozent bei. Auch der durch öffentliche Dienstleistungen geprägte Sektor trug mit seinem Plus von 0,7 Prozent zum Wachstum bei.


    Die Wertschöpfung in der Industrie stagnierte und ging bei den Finanzmarktdienstleistungen leicht um 0,1 Prozent zurück.


    Quelle: http://www.nzz.ch

  • Re: SMI im September 2011

    Zyndicate wrote:

    Quote
    Es kann ja sein, dass nich alle von denen auf die legale Art und Weise ihr Geld verdienen! Aber von einem Strengläubigen wie dir hätte ich nicht gedacht, dass du alle in einen Topf wirfst.

    Dort gibt es sicher Leute, von denen wir alle sehr viel lernen könnten, so richtige Börsengenies!!! Und wenn diese viel Geld verdienen, dann ist doch die Villa, der Mercedes usw. fair verdientes Eigentum oder etwa nicht?



    Ich habe nicht behauptet, dass sie etwas illegales tun. Die sind rechtlich gut abgesichert. Natürlich habe ich mit Uebertreibung gearbeitet.


    Ein Bisschen kann man vielleicht schon noch lernen, einige Tricks. Ich lerne lieber von einem Buffet, Soros, Rogers oder Faber. Reichtum an und für sich verurteile ich nicht. Aber Reichtum auf Kosten von Pensionskassen und anderen Vermögen anderer ist moralisch zumindest Fragwürdig.